Back to the roots: Bburago LaFerrari in raidou-edition

  • Signature Edition? Na ja, was Bburago uns da als "Sammlermodell" anpreisen möchte, kann mich so noch nicht überzeugen. Gleichzeitig war ich aber auch nicht bereit, eine Niere für einen Elite zu verkaufen. :kichern:


    Also besann ich mich auf die Wurzeln meiner 1:18-Leidenschaft, die mit dem supern von Bburago-Ferraris ihren verhängnisvollen Anfang nahm.


    Ganz so nackt wie früher ist die Basis heute zum Glück nicht mehr aber Verbesserungsspielraum ist dennoch reichlich vorhanden.
    Was geblieben ist, ist die simple Montage gänzlich ohne Kleber, so dass das Zerlegen wirklich einem Kinderpuzzle gleicht.


    Drei Schrauben gelöst, die Lenkstange ausgehakt und der Unterboden fällt heraus.




    Die dringend nötige Tieferlegung des Hobels erledigt man spielend durch einkürzen der Federn, welche durch Entfernen der geschraubten Achshalter vorne wie hinten leicht zu erreichen sind.







    Auch die folgenden Maßnahmen gingen so schnell, dass ich im Arbeitseifer nicht immer an Fotos gedacht habe. Es geht also nicht ganz so ausführlich bebildert weiter. :schämen:


    Wo ich die Achsen schon mal lose hatte, fiel mein Blick auf die schäbig lackierten Felgen, die kann man so nicht lassen! Da es mir nicht gelungen ist, die Felgen von den Bremsen zu trennen (offenbar die einzige verklebte Komponente), wurden die Bremsen mit Zellstoff maskiert, was dank der dünnen Speichen problemlos von aussen durch die Felge möglich ist und anschliessend mit Alclad Edelstahl ein metallischer Glanz aufgebrusht.
    Zu sehen später im Endstadium.


    Weiter ging es mit den Frontleuchten:
    Hier hat Bburago die Farbgebung invertiert, das Gehäuse ist silbern, der Blinkerstreifen schwarz. :hä:




    Das habe ich korrigiert und zudem die Abdeckgläser schwarz eingefasst.




    An der Front habe ich dann den mittleren Einlass aufgefräst und durch ein geätztes Gitter ersetzt. Die seitlichen Einlässe wären schwieriger zu öffnen und haben beim Original zudem feineres Gitter als die Mitte. Hier habe ich die grobe Prägung im Kunststoff einfach mit einem ganz feinen Gewebe überklebt.





    Hinten sind die Entlüftungsgitter ebenfalls nur geprägt. Zwar könnten man die ebenfalls öffnen, direkt dahinter befindet sich aber die massive Karosserie, die dann auch ausgefräst werden müsste. Ausserdem ist auch hier das Gitter beim Vorbild relativ fein, das gewohnte Ätzmaterial oder Pfannengitter dafür zu grob. Das Gewebe widerrum ist zu dünn, um allein in Form zu bleiben.
    Also habe ich mich auch hier darauf beschränkt, das Gewebe nur drüberzulegen. Immerhin entsteht damit ein optischer/materieller Unterschied zum Kunststoff des Stoßfängers, das reicht mir.




    Auf dem Bild auch schon zu sehen sind die neuen Endrohre.
    Was Bburago da verbaut hat, sieht scheusslich spielzeughaft aus, geht gar nicht! :nichtgut:
    Also ABS-Rohr in einem Durchmesser, der den Ausschnitt perfekt ausfüllt, zugeschnitten.




    Und dann ebenfalls mit Alclad "metallisiert".





    Ausserdem wurden die aufgeklebten Reflektoren durch Bemalung ersetzt.


    Im Innenraum wollte ich erst gar nichts machen, weil er in der Vitrine sowieso geschlossen steht. Aber wenn man einmal dran ist...


    So wurden die Plastikpedale und Fußstütze durch Aluteile ersetzt.





    Die Sitze sehen auch gruselig nach Plastik aus. Also wollte ich die Optik wenigstens mit Mattlack verbessern, brachte aber nichts. Nochmal dünn Mattrot drübergenebelt, änderte auch nichts. :keineahnung:
    Dichter lackieren wollte ich aber nicht, um die schwarzen Keder nicht zu überdecken. Egal, bleibt so.
    Die Plastikgurte hingegen nicht, die wurden durch rote Stoffgurte mit Metallschnallen ersetzt.
    Noch den Lenkradkranz teilmattiert, dann reicht es aber auch.




    Ach nee, stop! Wenigstens die Türgummis/Schweller müssen sich noch vom Glanzschwarz-Carbon absetzen...falls man doch mal die Flügel spreizt.





    Dann wurde aber wieder zusammengebaut, der Motor (noch) nicht angetastet.
    Ich habe hier zwar noch fotogeätzte Schlauchschellen und ähnliches Gedöns liegen aber dafür muss ich mal ganz viel Lust und Ruhe haben, "auf die Schnelle" wird das nix. :grimasse:
    Was man durch die Scheibe auf den ersten Blick sieht, ist für meinen Bedarf erstmal ausreichend.


    So darf der Überhengst zunächst in den Pferdestall einziehen:


















    Was den äusseren Eindruck jetzt noch am meisten beeinträchtigt, sind die fehlenden Seitenscheiben. Aber die wären von der Form in alle Richtungen gewölbt, was eine saubere Umsetzung aus Polycarbonat oder Folie schwierig bis nahezu unmöglich macht. :nein:

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Sieht doch gut aus. :sehrgut::sehrgut:
    Sei froh, das du ihn nicht neu lackiert hast. Bei meinem 458 S hab ich graue Haare beim Abbeizen bekommen.

    Bitte keine Anfragen wegen Auftragsarbeiten und Verkauf von selbst hergestellten Zubehör ,wie Felgen,Transkits usw. . Meine eigenen Baustellen reichen mir. Danke 8)

  • Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht ! Schön, dass Du dir mal einen bburago der jüngeren Generation vorgenommen hast. Meistens werden ja die alten Hobel umgebaut. Mit Deinen Modifikationen wertest Du das Modell sehr auf. Mir würde eine Spurverbreiterung an beiden Achsen gut gefallen ( das gilt auch für den 1:1er).

    ...alt genug es besser zu wissen, jung genug es trotzdem zu tun...

  • Das was man aus einem Bburago raus holen kann, hast Du wieder mal perfekt gezeigt.

    träume nicht Dein Leben sondern lebe Deine Träume....

  • Man könnte noch viel mehr rausholen. Es stellt sich nur immer die Frage der Relation von Aufwand und Ergebnis.
    Irgendwie fehlt mir da in letzter Zeit die Motivation, es auf die Spitze zu treiben. Ich gebe mich leichter zufrieden als früher. Vielleicht, weil man inzwischen mehr Leid gewöhnt ist... :kichern:


    Was mir aber im Nachhinein noch aufgefallen ist: Die Befestigungsnasen für die Frontlippe muss ich noch schwärzen, die sehen doof aus. Und die Knubbel für die Seitenblinker sehen auch eher aus wie Lackeinschlüsse. :grimasse:

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Rainer, hast du was schönes rausgehholt. :sehrgut:


    Kofferraum und Motorhaube gehen schon auf, oder??



    Ich mag solche Bburago-Aufwertungen, hat einfach was.
    Ja der LaFerrari ist einfach eine Nummer. :cool:

    "Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe"

  • Ja, beide Hauben lassen sich öffnen. Einen Kofferraum gibt es allerdings nicht. :kichern:
    Vorne befinden sich nur Zusatzkühler und Serviceklappen.




    Der Motor ist für die Preislage schon ganz okay, im Vergleich zu den früheren Chrom-Orgien ein Quantensprung.
    Ein paar zusätzliche Schläuche und Kabel, ein paar mehr farbliche Absetzungen, dann ist der wirklich ansehnlich.





    Nur die überdimensionalen Haubenhalter stören das Bild und rücken den Eindruck wieder etwas zurück in Richtung Spielzeug. Zumal sie gänzlich überflüssig sind, die Haube bleibt auch ohne offen stehen. :augenrollen:
    Die fliegen auf jeden Fall noch raus.


    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Die Haubenhalter, auch wenn keine wirkliche Funktion beim Modell, würde ich durch Metallstangen/rohre ersetzen. immerhin hat das Original sie auch.
    http://turbozens.com/wp-conten…errari-laferrari-ss05.jpg


    Die Nadel einer Spritze ,gibts in verschiedenen Durchmesser, wäre vielleicht ne Lösung. Daraus kann man auch funtionstüchtige Habenhalter basteln.;)



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    Einmal editiert, zuletzt von RSR ()

  • Okay danke für die nachgereichten Bilder. Ja Motorraum sieht nicht schlecht aus, aber wenn ich dein verlinktest Bild sehe, kann ein Motorraum auch SEHR SEHR SCHÖN aussehen. Ach, wäre das toll, wenn so der Motorraum beim 1:18er aussehen würden.:sehrgut::schämen:

    "Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe"


  • Was mir aber im Nachhinein noch aufgefallen ist: Die Befestigungsnasen für die Frontlippe muss ich noch schwärzen, die sehen doof aus...


    Das wollte ich gerade schreiben, als ich so Deine Bilder angesehen habe... :kichern:


    Wegen der Räder: Vorne ist er mir zu tief, allerdings ist das teils auch der labbrigen Bburago Radaufhängung geschuldet, und dann könntest Du tatsächlich die Spur etwas verbreitern.
    Du hast in Deinem Fundus doch sicher eine geriffelte Spitzzange. Mit dieser hältst Du einfach den inneren Teil der Bremsscheibe fest und drehst währenddessen am Rad, und ziehst es gleichzeitig nach aussen. Geklebt sollte da nichts sein, ich gehe davon aus, dass das die selbe Machart ist, wie beim California T. So kannst Du das Rad auf die gewünschte Spurweite einstellen.
    Allerdings macht sich dann die Befestigungsart wahrscheinlich nachteilig bemerkbar, da die undefiniert weiche Aufhängung insgesamt und die Befestigung der Bremsscheibe auf Pins im Besonderen das Rad oben wohl noch weiter nach innen kippen lassen. Einen Versuch ist es jedoch wert, falls Du die Muße dafür hast... :)


    Ansonsten nicht schlecht, was Du rausgeholt hast.:sehrgut:

  • Danke für die Bilder und den Umbau der Basis --- da bekommt sogar
    so ein "Laie" wie ich es mittlerweile wieder bin (schon ewig kein
    Umbau mehr gemacht) wieder Lust den Pinsel zu schwingen...


    Na ja so ganz kann man die Basis leider nicht wegzaubern aber
    so wie ich das sehe bringst dem Pferd das laufen bei ;)


    Der 458 LB hat da wohl ein kleines rotes Feuer ausgelöst ...


    Viel Spass beim weiteren verfeinern


    MfG


    Stephan


    P.S.: leider liegt die Motorhaube nicht ganz bündig auf, oder ???

    Tempelritter vom Orden der Reihensechszylinder
    und Gralshüter des Wissens der verschärften Pferdezucht

  • Ja, die wabbeligen Räder sind ein echtes Manko. Dürften sowohl dem großen Spiel in der Aufhängung wie auch dem insgesamt weichen Plastik geschuldet sein.
    Ich musste für die Fotos nach jedem Umstellen des Modells den Sturz wieder begradigen. :nichtgut:


    Wenn du meinst, dass die Felgen nur aufgepresst sind, werde ich das mal versuchen. Ich wollte keine größere Gewalt anwenden.
    Spurverbreiterung mache ich aber nur, wenn ich gleichzeitig eine Lösung zur Versteifung der Aufhängung finde, ansonsten macht das keinen Sinn.
    Camber passt einfach nicht zu einem LaFerrari. :kichern:



    STEPHAN: das rote Feuer war nie erloschen, die Hengste füllen ja auch immerhin zwei Vitrinen bei mir.
    Nur muss mich ein Modell wenigstens so weit ansprechen, dass ich Hoffnung sehe, da noch was draus machen zu können. Beim California T war das noch nicht der Fall. Der kommende 488 hat mich auf der Messe aber schon angelacht.
    Und ich hoffe ja noch auf einen F12 TdF und den neuen Lusso GTC4.
    Wenn Bb schon die Lizenz hat, sollen sie auch was draus machen! :menno:

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

    Einmal editiert, zuletzt von raidou ()

  • Gelungene Aufwertung! Einzig bei den Endrohren bin ich irritiert... Ich hätte die Neuen jetzt für das Bburago Original gehalten... Die wirken irgendwie sehr grob und wie "nicht entgratet" :keineahnung:

  • Ja, die wabbeligen Räder sind ein echtes Manko. Dürften sowohl dem großen Spiel in der Aufhängung wie auch dem insgesamt weichen Plastik geschuldet sein.
    Ich musste für die Fotos nach jedem Umstellen des Modells den Sturz wieder begradigen. :nichtgut:


    Wenn du meinst, dass die Felgen nur aufgepresst sind, werde ich das mal versuchen. Ich wollte keine größere Gewalt anwenden.
    Spurverbreiterung mache ich aber nur, wenn ich gleichzeitig eine Lösung zur Versteifung der Aufhängung finde, ansonsten macht das keinen Sinn.


    Da hast Du exakt den Punkt angeführt, weshalb ich beim 458 Speciale aufgegeben habe und ihn als Bastlerobjekt weiterverkauft habe...


    Ok, Rainer, ich wollte Dir jetzt nicht den Mut nehmen, aber sehe den Tatsachen ins Gesicht... :kichern: :grimasse:


    Für mich ist das Bburago Zeug nichts, auch wenn ich am Anfang einer der härtesten Verfechter war, denen eine Chance zu geben. Immerhin habe ich es mit Cali T und 458S ernsthaft versucht. :hä:
    Doch solange sie das grundlegende Problem der wackeligen Räder nicht hinbekommen, wird das auch mit einem ordentlichen TdF nichts...
    In diesem Atemzug kann man auch gleich die unmögliche Lenkung anführen, die sich automatisch zurückstellt, aber selbst das nicht gescheit... Da sollten sie lieber auf diese unnütze "Federung" verzichten... :keineahnung:

  • Toll gemacht! :sehrgut:


    Zwar passt das Modell überhaupt nicht in mein Beuteschema, aber ich finde Aufwertungen einfacher Modelle einfach klasse. Aus so mancher "Detailwüste" lässt sich wirklich was herausholen.

    Natürlich kannst Du das wieder so machen, aber dann ist es halt wieder falsch.

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