Da das Volkswagenwerk seinen 1961 neu vorgestellten Heckmotorwagen des Typs 3 mit einer Pontonkarosserie versah, erinnerte ich mich gleich an die letzten Pontonmodelle aus Rüsselsheim, die es als Olympia-Rekord auch noch mit offenem Dach bei vollends umrahmten Seitenscheiben gab. Während auch Peugeot nach dem 203 und Renault nach dem 4CV davon Abstand nahmen, waren es Citroën und Fiat, die dieses Konzept der 30er Jahre auch noch in den 60er Jahren nutzten.
Mit dem Heraustrennen der B-Säule beim Traction Avant zur Bildung eines türlosen, seitlich offenen Patrouillierwagens hatte ich voriges Jahr mein erstes Umbauprojekt begonnen, und nun - ausgerüstet mit etwas mehr Werkzeug - wollte ich mich an weitere Umbauten wagen. Die Suche nach "die-cast" kombiniert mit fräsen, sägen, schleifen führte schließlich zu dem Wort Korund - und wenn man etwas anderes als den Einsatz einer Metallsäge plant, dann ist Korund das richtige Material, um Grauguß-Metall zu durchdringen. Die rosaroten Kegelschleifer sind ebenfalls aus Korund, wie auch die braunen Schleifscheiben. Dann gibt es noch dunkelgrauen gewebearmierten Schleifscheiben - jedoch hatte ich mit beiden nur einen Teilerfolg, indem diese unrund schiefliefen und dann an der Nabe ausrissen. Da muß man sich stabilere Führungsscheiben einfallen lassen, denn zum die-cast-Trennschleifen genügen 4-5mm Schleiftiefe. Schließlich griff ich zur guten alten Handsäge und zu 3 Feilen, nützlich war aber dann noch ein Frässtift, den ich auch schon im ersten Bearbeitungsschritt innenseitig angewandt hatte.
Im Rahmen meiner Entscheidung für den VW Typ 3 zog ich auch 2 Doppelwinkelmodelle in Erwägung - wobei ich zum Citroën CX Break noch einen CX Prestige (der eben viel zu schade für Anfängerexperimente wäre) benötigt hätte. Umso eher kann aus den Amis noch was werden, so nämlich u.a. ein Stretch-Ami, denn ein untermotorisiertes (?) Konferenzmobil wäre doch ganz auf der Höhe der Zeit !? Aber zurück zum Heckmotorwagen - da fand ich hier neulich den Umbau eines Saporoshez ZAZ-966 und wagte mich dann an das günstig erstandene MCG-Modell des VW 1500S, der mit 6 Kreuzschlitzschrauben montiert und problemlos zu öffnen ist. Chassis und Innenraum sind dann entnehmbar, nur das Armaturenbrett samt Lenkrad muß dann vorsichtig aus den beiden Vernietungen herausgehebelt werden. Schließlich entnahm ich auch die Heckscheibe sowie beide Seitenscheibenpaare. Den Innenspiegel entfernte ich ebenfalls - was ich besser auch mit dem Außenspiegel getan hätte, denn nach 2 Knicks brach er zuletzt doch noch ab. Versucht hatte ich es sogar, den Außenspiegelhalter herauszudrücken, aber dies gelang nicht (weil vermutlich doch geklebt und nicht nur eingesteckt) Die Windschutzscheibe samt Scheibenwischern beließ ich am Werkstück; ebenso die Scheinwerfer, Rückleuchten und Stoßstangen. Das beifahrerseitige Scheinwerferglas hat sich dann doch gelöst, weshalb ich es überklebte. Um weitere und womöglich plötzliche Verluste zu vermeiden, überklebte ich dann alle 4 Leuchten.
Wie beim Hausbau - der Rohbau steht nach 6 Wochen, dann dauert es noch ein halbes Jahr bis zur schlüsselfertigen Übergabe. So braucht es auch beim VW 1500S noch einige Feinarbeit - zusammengeschraubt habe ich ihn trotzdem wieder, denn er ist auch ruckzuck wieder zerlegt. Windabweiser, Verdeck und Lack, aber vielleicht auch noch seitliche Kiemen wie beim TL und Variant - je nachdem, wie das Verdeck aufliegt.