- Maßstab:
- 1:43
- Hersteller des Modellautos:
- Minichamps
- Marke des Vorbildes:
- NSU
Für Modellautosammler, die von akuten Platzproblemen geplagt sind, könnte es die Lösung sein: Das Sammeln von Kleinwagen in kleinem Maßstab. Ich starte hiermit mal den neuen Trend und zeige Euch zwei entsprechende Modelle, nämlich den NSU Wankel Spider und den NSU TT von Minichamps in 1:43:
Als der damals weltgrößte Motorradhersteller NSU (der Name ist übrigens ein Extrakt aus dem Produktionsort NeckarSUlm) 1958 wieder in den Automobilbau einstieg, geschah dies mit dem Kleinwagen Prinz. Auf dessen Plattform entstand wenig später ein hübsches Coupé namens Sportprinz. Der wiederum diente als Basis für einen kleinen Spider, der aber - anders als die übrige Prinzengarde - nicht von einem zweizylindrigen Hubkolbenmotor angetrieben wurde, sondern von einem Einscheiben-Rotationskolbentriebwerk: wir haben es hier mit dem ersten in Serie produzierten Fahrzeug mit Wankelmotor zu tun.
NSU forschte weiter und verkaufte weltweit Wankellizenzen, wirklich weiterverfolgt hat das Konzept neben NSU selbst (Ro 80!) aber nur Mazda. Dort ist aktuell zwar kein wankelgetriebenes Fahrzeug im Programm, aber das kann sich ja wieder ändern.
Ein echter Verkaufserfolg war der Wankel Spider nicht, zwischen 1964 und 1967 wurden nur 2.375 Fahrzeuge produziert. Macht aber nichts, denn gedacht war er ohnehin eher als Technologieträger.
NSU setzte nicht ausschließlich auf Wankeltriebwerke, auch der klassische Hubkolbenmotor fand sich weiterhin im Programm. Neben dem zweizylindrigen Prinz 4 gab es dort ab 1964 den größeren Prinz 1000 bzw. NSU 1000 mit Vierzylindermotor. Aus diesem entwickelte sich dann ab 1965 der sportliche Ableger NSU Prinz 1000 TT und ab 1967 der NSU TT mit nun 1.200 ccm und 65 PS. Einen solchen hat Minichamps verkleinert:
Das Minichamps-Modell zeigt quasi den Auslieferungszustand, denn oft wurden die TT (und erst Recht die noch heißeren TTS) mit hochgestellten (Heck-)Motorhauben gefahren. Hintergrund waren thermische Probleme des konstruktiv an den Motorradbau angelehnten luftgekühlten Heckmotors. Dieser Motor fand übrigens später auch seinen Weg ins Motorrad, Stichwort Münch "Mammut".
NSU wurde später von Audi geschluckt. Das letzte Modell dieses Namens, der Ro 80, wurde bis 1977 gebaut, danach verschwand der Markenname. In Neckarsulm werden bis heute Autos gebaut, jetzt halt mit den vier Ringen im Grill. Immerhin haben die Namen "TT" (in Anlehnung an die Erfolge bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man) und "TTS" dort wieder Verwendung gefunden.