Heute habe ich den freien Tag genutzt und mal ein Lost-Place besucht, der mich schon lange fasziniert und den ich durch diverse Berichte kannte... bisher bot sich noch nicht die Gelegenheit...
Unweit von Rüsselsheim, in Richtung Trebur im Wald, liegt die alte Opel-Rennbahn, 1919 eröffnet als Test- und Rennstrecke, da die Bewohner von Rüsselsheim es leid waren, dass die Testfahrer immer durch den Ort heizten.
1917 wurde das 1,5 km lange Oval begonnen, 1919 wurde es fertiggestellt. Es war die erste permanente Rennstrecke in Deutschland, ein ellipsenförmiges Ei, eine 12 Meter breite Betonstrecke, die Kurven bis zu 32 Grad überhöht. Unter der Woche testete Opel hier seine Autos und Motorräder, am Wochenende wurden Rennen ausgetragen.
In den dreißigern liefen Nürburgring, Hockenheimring und die AVUS der kleinen Strecke aber den Rang ab, nach dem Krieg wurde die Strecke von der US-Army genutzt. In den Sechzigern dann baute Opel bei Dudenhofen die neue Teststrecke, die alte Rennbahn wurde aufgegeben, die Start-Ziel-Gerade wurde abgebrochen und ist heute Teil der L3012.
Der Rest, insbesondere die Nordkurve ist noch erhalten, wenn auch ziemlich zugewuchert. Es gibt dort eine Aussichtsplattform, aber die Strecke kann auch auf der Krone und teilweise auf der alten Fahrbahn begangen werden... eine unglaubliche faszinierende Stimmung stellt sich dort ein.
Auf dem Rückweg habe ich dann noch einen Abstecher gemacht, auf der Autobahn A5 in Fahrtrichtung Darmstadt befindet sich am Parkplatz Bornbruch-West das Denkmal und ein Stein mit einer Inschrift für den dort im Januar 1938 bei über 430km/h verunglückten Bernd Rosemeyer...