Ferrari 250 GTO 1:12 Gt Spirit

  • Maßstab:
    1:12
    Hersteller des Modellautos:
    Gt Spirit
    Marke des Vorbildes:
    Ferrari

    Was soll zum 250 GTO als DER Sportwagen-Legende, Inbegriff des klassischen Gran-Tourismo und teuersten Automobil der Welt noch geschrieben werden? In der Automobilwelt ist der GTO schon seit Jahrzehnten allgegenwärtig: Es gibt zahlreiche Literatur, Fachbücher, Berichte in Zeitschriften, Bildbände und natürlich alle Jahre wieder Auktionsergebnisse, wenn ein GTO den Besitzer wechselt. Selbst die Historie u. Renneinsätze jedes einzelnen der zwischen 1962 und 1964 gebauten 36 Originale ist soweit dokumentiert, dass man diese schon nach kurzer Internet-Recherche auffinden kann.


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    Dennoch ein paar Nebensächlichkeiten zum 250 GTO: Das „O“ für Omologato bekam die 250 GT „Berlinetta Competizione“ von Enzo selbst erst als Typenbezeichnung angefügt, nachdem die FIA die Freigabe erteilte, die angeblich nur „überarbeitete“ Version des 250 SWB für die Gt-Klasse in 1962 zuzulassen. Der GTO, werksinterne Bezeichnung Typ 168/539 basierte zwar weitgehend auf dem 250 SWB. Seitens Ferrari wurde aber schon Ende 1960 mit der Planung eines entsprechendes Nachfolgemodell begonnen und dabei auch Bauteile und Motoren aus Ferraris Sportprototypen verwandt.



    So zum Beispiel 1961 in LeMans mit 2643 GT, der Berlinetta „Sperimentale“ mit Testarossa-Motor. Massgeblicher Kopf bei Entwicklung und Realisierung des GTO war Ing. Giotto Bizzarini, welcher bereits die überaus erfolgreichen 250 SWB (1959-1961) konstruiert hatte. Der GTO-Werksprototyp wurde wegen der behelfsmässig, groben Erscheinung der unlackierten Alu-Karosse „Il Mostro“ (Monster) genannt. Lt. Bizzarini hatte er zum Aufbau dieses Prototyps auf Geheiß des Commendatore und wg. Geldmangel(!) auf einen alten 250 gt Boano als ehemaligen Dienstwagen (!) seines Chefs zurückgreifen müssen. Der bis dahin klammheimlich entwickelte GTO-Prototyp hatte im September 1961 seinen einzigen öffentlichen Auftritt in Monza, wo er die bis dahin geltenden Rekord-Rundenzeiten der Formel 1 deutlich unterbot. Am Steuer des Monsters Stirling Moss, der seinerzeit kurz davor stand, bei Ferrari einen Vertrag zu unterzeichnen, später einen der ersten GTO bei Ferrari bestellte, nach einem schweren Unfall im Frühjahr 62 seine Rennfahrer-Karriere aber vorzeitig beenden musste.


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    Zum Modell: Eine 60er Jahre Rennsport- bzw Gt Sammlung macht ohne den 250 GTO keinen Sinn. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, mir den GTO als 1:12 Modell anzuschaffen, bin aber bis heute von keinem der 1:18er verschiedener Modell-Hersteller "überzeugt".

    Die Kyosho gefallen mir unter den 1:18 immer noch am Besten, sind aber inzwischen doch ein wenig „in die Jahre“ gekommen. Ich hatte lange die No 24, aber dieser übermässige Glanz der (leider) bei sämtlichen Rennversionen silbern hinterlegten Scheinwerferverschalung wirkt bei näherer Betrachtung eben doch leicht "spielzeughaft". Die Karosserieform finde ich bei Kyosho gut getroffen, allerdings scheint das Heck ein wenig zu kurz und wie auch die Spur selbst ein wenig zu breit geraten.


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    CMC wiederum hat ein fragwürdiges Modellvorbild gewählt, dessen "Besonderheit" nicht beachtet bzw diese (unwissentlich?) nachgebildet. Für Kenner nicht zu übersehen handelt es sich dabei um 3809 GT. Dieser 250 GTO wurde nach einem Unfall (muss irgendwann ab Mitte der 60er Jahre gewesen sein) schwer in Mitleidenschaft gezogen. Unfälle sind und waren bei den unzähligen Renneinsätzen der GTO sicher keine Seltenheit, allerdings wurde 3809 (als einziger) nach seiner letzten Karambolage deutlich sichtbar nicht fachgerecht instandgesetzt bzw die ursprüngliche Form nicht ordentlich wiederhergestellt. Die Nase und der vordere Kotflügel im Bereich der Scheinwerfer samt deren Verschalung geben diesem GTO seither ein gänzlich anderes „Gesicht“. Jedenfalls deutlich anders als man dies von den übrigen 32 GTOs der ersten Serie (Bj 62 u 63) kennt. Mit dieser pummeligen, völlig untypischen Nase hatte sich der 250 GTO von CMC für mich jedenfalls schon auf den ersten Blick erledigt. Dann fällt mir noch BBR ein, die schon seit einigen Jahren verschiedene, teils seltene und interessante Rennversionen der 250 GTO (in Resine) anbieten. Die Formgebung der BBR, einige Details und Speichenräder wirken auf mich sehr gelungen. Wobei die Rundungen der hinteren Kotflügel doch etwas "buckelig" und die GTO ein wenig hochbeinig wirken. BBR hatte vor Jahren mit dem ersten GTO, noch ohne aufgenietete Spoiler angefangen. Scheinbar wurde dessen erste Form für alle weiteren GTOs weiterverwandt. Und dann gibts ja noch den Le Mans Gt Sieger 1962 '19 als bislang einzigen GTO von Amalgam in 1:18 (ebenfalls Resine): Form und Detaillierung wirken 100%ig stimmig, ja eigentlich perfekt. Für 650 € bekommt man diesen 1:18er Amalgan zwar mit Vitrine, Sockel und Einlegeboden Büchlein bzw "Edel-Notizblock", Unterboden ist allerdings Fehlanzeige ! 8o .....


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  • Sehr gelungene und detaillierte Vorstellung. :sehrgut:


    Sieht besser aus als ich das in Erinnerung hatte, mir war anfangs so als wäre das ein hochskalierter Kyo (naheliegend, da Z Models und Kyo auch geschäftlich koalieren).

    Des Kyos grösstes Manko bleibt für mich, dass die markanten Heckauslässe nicht durchbrochen aber auch nicht gesschwärzt sind.

    (Da mag ich dann die LM Versionen mit dem Deckel lieber.)

    Und dass den normalen (non-highend) Rennversionen die Ersatzräder fehlen, das war ein dummer Fehler.


    Dass das Heck zu kurz sein soll halte ich aber für eine absolut subjektive Wahrnehmung, das kann ich unter keinen Umständen bestätigen – eher bestätigt es mein Gefühl, dass die GTS Form quasi identisch ist.


    Der vom Bburago runterskalierte HW/Elite ist in der Tat etwas knurzelig, aber diese Form ist auch bald 40 jahre alt... den BBR finde ich etwas mumpsig, das kann subjektiv sein, aber der liess mich kalt.

    Leider haben sich Kyo all die farbenfrohen GTO Varianten komplett entgehen lassen.

    Da konnte ich damals leider nicht gegen anreden, sie wollten einfach nicht.


    Die Rennversion wäre in deiner Sammlung noch schlüssiger.


    Wenn das "Kurzheck" Foto vom Kyo stört, entferne ich es wieder.

    (Das Ersatzrad ist von einem Schlachte-HW, falls mich jemand meine Worte von oben fressen lassen will.) :kichern:


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    Danke für die Vorstellung!

    Ich bin mir nicht mal sicher, ob der 12er überhaupt schon mal hier war.

  • Zum Modell: Eine 60er Jahre Rennsport- bzw Gt Sammlung macht ohne den 250 GTO keinen Sinn.

    Danke! ;) Jetzt muß ich mich also wieder auf die Suche machen, denn alle GTOs, die ich hier habe, sind 1:24er Slotcars von Carrera, aber kein 1:18er.

    1:12 sieht natürlich super aus, ist mir aber zu groß. Da habe ich definitiv keinen Platz mehr für.

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    Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass ich vor lauter Bemerkungen u. "Kritik" über die 1:18 GTO-Minaturen anderer Modellhersteller noch kein einziges Wort über den 1:12er von GT Spirit verloren habe? Mir schon! ^^ Also hole ich das jetzt nach.


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    Nr. 806 steht schon seit Januar 2020 bei mir. Hatte mich vorher nach einer "Strassenversion" von Kyosho (wg dessen nicht glänzenden Scheinwerferschalen) umgeschaut, aber nicht bereit, die inzwischen dafür aufgerufenen Preise zu zahlen. Stattdessen den GT-Spirit mit 170,- recht günstig bekommen.


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    Wie nicht anders zu erwarten, ist der 1:12 als Resine-Modell recht schwer, dürfte noch etwas mehr wiegen als ein full-openable oder auch geschlossenes Diecast bzw Metallmodell im gleichen Masstab u Größe. Verarbeitung, Lackierung und Finish machen einen sehr soliden und stimmigen Eindruck.


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    Auf Modellfotos nicht sichtbar: Auch beim GT-Spirit ist die hintere Öffnung nicht durchbrochen. Stattdessen wurde schwarzer Filz (?) verwendet, was ich selbst aber erst nach entsprechendem Abtasten festgestellt habe.


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    Äusserlich "falsch" ist allein der untere Aufdruck als Chrom-Leiste auf der Seitenscheibe (beim Original gibt es diese Rahmung nur an den Seiten und zum Dach). Auch könnte man noch die nur als Decal eindimensional ausgeführten Riemen der Motorhaube bemängeln. Der Innenraum ist eher grob nachgebildet. So sind z.B die Türen nebst Schlaufen von innen nur oberflächlich und als silbernes "Resine-Relief" dargestellt. Den Sitzen fehlen die gto-typischen Stoffbezüge, hier könnte man je nach Bedarf einiges "nachbessern", ergänzen und an die Details gehen. Insgesamt macht der GTO dennoch einen sehr stimmigen und realistischen Eindruck.


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    Lobenswert, da selbst bei hochpreisigen Resinemodellen (u teils auch Diecastern) leider keine Selbstverständlichkeit mehr, ist die nahezu vollständige Nachbildung des Unterbodens.


    Die 15 Zoll Borrani des grossen GTO wurden von GTSpirit durchaus ansehnlich nachgebildet. Die verschiedenen Felgengrössen und Betten an VA und HA sowie der Zentralverschluss sind ausreichend detailliert, stimmig u wirken realistisch. Wenn auch echte Drahtspeichenräder natürlich das "Nonplusultra" im Modellbau bleiben, die Speichenräder des grossen GT Spirit finde ich durchaus gelungen. Nur das "Glitzern" auf den Speichen selbst hat mich gestört, aber das habe ich zwischenzeitlich mit etwas Verdünnung und Felgensilber durch vorsichtiges Nachpinseln abgestellt.


    Einen echten "Wouw-Effekt" hat bei mir aber die Bereifung des GTS ausgelöst! Grösse, Format (600 L15 CR65 & 700 L15 CR65), Profilierung dieser Gummis, ja selbst die Aufschrift dürften 100%ig (!) mit den Original-Dunlop-Racing übereinstimmen. (* wage zu behaupten, dass dies bei dem 250 GTO von CMC nicht der Fall ist: Augenscheinlich haben dessen Gummis an VA und HA exakt den gleichen Umfang...lass mich aber gern vom Gegenteil überzeugen - also CMC-Besitzer wie z.B Christian aka PeteAron oder audeamus nur zu !:-))


    Wie GulfLM gehe auch ich davon aus, dass GT Spirit die Form des 1:18 GTO von Kyosho übernommen bzw diese einfach(?) "hochskaliert" haben müsste. Demzufolge dürften die Karosserie-Formen des 1:18 Kyosho und des 1:12er Gt Spirit weitgehend identisch sein. Und eben weil ich die Form des Kyosho GTO schon immer als stimmig, ja fast schon als "archetypisch" für die 62 und 63er GTO-Bauform angesehen hab, hatte mich der grosse GT-Spirit auch gleich angesprochen....

    Dass das Heck zu kurz sein soll halte ich aber für eine absolut subjektive Wahrnehmung, das kann ich unter keinen Umständen bestätigen – eher bestätigt es mein Gefühl, dass die GTS Form quasi identisch ist.


    Dass das Heck des Kyo zu kurz ist, habe ich nicht behauptet, sondern das Heck (u Spur, welche beim Kyo tatsächlich zu breit ist ) "scheine etwas zu kurz geraten" geschrieben. Diese Vermutung habe ich aus v.g Gründen auch auf den 1:12er bezogen. Dennoch dürfte es bauartbedingt, auch wg. verschiedener Detailausführungen sicher noch ein paar Unterschiede zwischen den Formen des 1:18er Kyo und dem 1:12er GTS geben, selbst wenn es da nur um die "optische Wirkung" und den "Anschein" gehen sollte. Als "absolut subjektive Wahrnehmung" sehe ich meine Bemerkung zum etwas zu kurz geratenen Heck des 1:18 Kyosho (u 1:12 Gt Spirit) aber nicht an.;) Ich kann und werde das zwar nicht abschliessend beurteilen können, was da jetzt "Richtig" oder gar "falsch" ist, zumal die jeweiligen Abweichungen zur Form des Vorbildes eher marginal sein dürften. Aber vlt. machst Du Dir selbst ein Bild und vergleichst die Heckpartien Deines/r Kyosho mit Bildern des CMC Modells. Auch ohne Mass zu nehmen, wird man zu der Festellung kommen, dass im Vergleich der Seitenansichten die hinteren Kotflügel des CMC GTO ggü Kyosho ein wenig flacher und gestreckter verlaufen. Der CMC hat nicht nur zweifelsfrei (!) die schmalere Spur, sondern dürfte hinten auch ein wenig schmaler gebaut sein bzw zumindest etwas länger "wirken". Oder beispielsweise die verschiedenen Anstellwinkel der Heckspoiler: der Heckspoiler des Kyosho steht vergleichsweise steil, beim CMC etwas flacher. Ergo hätte der CMC, ansonsten gleiche Masse wie Kyosho unterstellt, schon allein deswegen tatsächlich mehr Baulänge.


    Sehr ähnlich dürfte ein Vergleich zwischen Kyosho und dem 1:18 Amalgam GTO ausfallen: auch beim Amalgam wirken Heckpartie und hinteren Kotflügel im Vgl. etwas gestreckter und länger. Ganz besonders fällt das bei Amalgams grossen 1:8 Modellen auf, aber auch bei diesem fantastisch gebauten 1:12er von Model Factory Hiro...


    https://forum.largescaleplanes…-ferrari-250-gto-112-mfh/

  • Nicht mein Scale, aber bei einem 250 GTO bleibe auch ich ehrfürchtig stehen.


    Ich habe hier den Kyosho und nie das Bedürfnis gehabt, ein Upgrade vornehmen zu wollen.


    Mir waren die CMC eben immer zu teuer.


    Viel Freude mit der 1/12 Nachbildung :winken:

  • Wir einigen hier kam mir auch sponatan Kyosho in den Sinn als Dein GT-Spirit Modell sah. Nicht nur bei der Form, auch bei Bereifung und Fahrwerkshöhe scheint Kyo hier Vorbild gewesen zu sein. Verständlich, denn der Kyosho u(nd damit auch der GT-Spirit) sind in meinen Augen - rein formal betrachtet - die besten GTO-Modelle.

    Beim CMC-Modell erscheint die Front tatsächlich etwas stumpfer. Allerdings finde ich die Ungenauigkeiten an der Schnauze beim CMC-GTO wiederum auch nicht so gravierend, als dass sie den tollen Gesamteindruck des Modells beeinträchtigen. Mich hatte damals die steile Frontscheibe des California Spider von CMC viel mehr gestört (ist aber anderes Thema).


    Das Schöne an der Form des GTO von GT-Spirit ist auch, dass er sehr dynamisch daherkommt. Er liegt richtig tief auf der Straße. CMC hat bei all seinen Bemühungen um perfekte Detaillierung vielleicht etwas des Wesen des Originals aus dem Fokus verloren.

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