- Maßstab:
- 1:18
- Hersteller des Modellautos:
- Minichamps & Tecnomodel
- Marke des Vorbildes:
- Porsche
Bin gerade in Schreiblaune. Und weil ich dieses Thema schon vorbereitet habe, schiebe ich das gleich meinem letzten BMW-Thread nach. Also: And now for something completely different.
Richard Lloyd (*18.02.1945 in Belfast †30.03.2008) war ein britischer Rennfahrer, der 1977 sei eigenes Team gründete: GTi Engineering, später dann Richard Lloyd Racing. Nach Anfängen bei nationalen Tourenwagenrennen fuhr er ab 1981 mit Unterstützung von Porsche internationale Langstreckenrennen mit einem Porsche 924 GTR, finanziert von Canon. 1981 meldete Lloyd erstmals auch für die 24h von Le Mans, kam aber als Reserve nicht zum Zug. Ein Jahr später dann die LM-Premiere mit einem Porsche 924 Carrera GTS (Team: Canon GTi Engineering). Als Porsche das 924-Entwicklungsprogramm Ende 1982 beendete, bot man Lloyd einen 956 an. Lloyd sagte nicht nein. Ab 1983 spielte er in der Langstrecken-WM in der 1. Liga mit.
1983 belegte "Canon Racing" in Le Mans den 8. Platz. Startnr. 14, Fahrer: Richard Lloyd, Jonathan Palmer (GB) und Jan Lammers (NL)
1984 brachte "GTi Engineering" in LM zwei 956er an den Start. Den Einsatz des zweiten Wagens finanzierte Sponsor Canon unter der Bedingung, dass eine Kamera mitgeführt wird, die permanent on-board-Bilder liefert. Das Zusatzgewicht nahm Lloyd gerne in Kauf. Die Nr. 14 mit Palmer und Lammers schied mit Defekt aus, der Kamerawagen Nr. 16 mit Lloyd, Nick Mason (GB) und René Metge (F) wurde wg. unerlaubter Hilfe außerhalb der Box disqualifiziert.
Wer jetzt sagt: Nick Mason - den Namen habe ich schon gehört - richtig, das war/ist der Schlagzeuger von Pink Floyd. Ein begeisterter Auto-Sammler und Rennfahrer, der 1979 (dem Erscheinungsjahr von "The Wall") erstmals in Le Mans fuhr. Mason brachte es von 1979 bis 1984 auf fünf LM-Teilnahmen, nur 1981 setzte er aus.
1985 landete "Canon GTi Racing" mit Palmer, Lloyd und James Weaver (GB) hinter Joest auf Rang 2! Richard Lloyd beendete danach seine Karriere, als Teamchef war er bis 1990 noch 4 x in LM. Nach Absprung von Sponsor Canon war Geld knapp, 1988 musste Lloyd sein LM-Meldung in Ermangelung eines Sponsors zurückziehen. Am Ende des Jahres 1990 war dann endgültig Feierabend.
Nun aber zu den Modellen. Von Minichamps gibt es die #14 LM 1983 und die #16 LM 1984. Dazu passend habe ich mir auch den Porsche 962 C GTi von Tecnomodel gegönnt, der 1987 in LM rannte - und dabei in Flammen aufging. Team: Richard Lloyd Racing Liqui Moly; Nr. 15; Fahrer: Palmer, Weaver und Price Cobb/USA)
Le Mans 1983
Le Mans 1984
Bei den Minichamps ist die Motorabdeckung abnehmbar und die Türen zu öffnen. Von den vier Türen bleibt aber nur die Beifahrertür der #14 offen, die anderen klappen gleich wieder runter.
Der Porsche 962 C GTi von Tecnomodel ist als Resinmodell grundsätzlich anders. Ich finde ihn nicht so gut gemacht wie den 962er von Spark, trotzdem habe ich ihn angeschafft.
Passt ins Sammelgebiet, passt zu Richard Lloyd und ist mal was anderes. Nämlich ein Beispiel für einen 962, der vom Kunden verändert wurde (daher das GTi im Typennamen). So, wie das etliche Porsche-Kunden immer wieder machten, auch Kremer (z. B. Porsche 935 K3) oder Joest. Der Lloyd-962 hatte z. B. ein in Eigenproduktion hergestelltes Honigwaben-Chassis mit speziellen Radaufhängungen. Die Unterschiede bzgl. Karosserie zeigt das Modell. Von Tecnomodel gibt es den Lloyd-962 in verschiedenen Ausführungen, ich musste aber natürlich Le Mans haben.
Leider geht es auch bei diesem Modell nicht ohne einen unverständlichen Fehler ab. Das Bild zeigt ihn mit Detailvergrößerung:
Auf dem Sticker der techn. Abnahme ist statt 1987 das Jahr 1989 zu lesen. Echt zukunftsweisend. Na ja, sei's drum.