Beiträge von Kelmis

    Es ist mir in der kurzen Zeit seit dem Eintritt in dieses Forum aufgefallen, dass bislang kein Thread existiert, in dem die unser Hobby flankierenden Interessen (etwa über kulturgeschichtliche Aspekte des Sammelns oder ganz banal: Fachspezifische Infos für Modellautoenthusiasten) thematisiert werden.


    Weil ja vor allem aktuelle Nachrichten zum Thema sicher für die Mehrheit am interessantesten sein dürften, beginne ich mit den beiden Magazinen für Modellautosammler, die auf dem deutschen Markt gegenwärtig zu haben sind. Modellautosammeln ist im Laufe der Zeit ein recht populäres Hobby geworden, und Mitte der 80er Jahre schätzte der SPIEGEL die Zahl der bundesdeutschen Autominiaturensammler auf etwa 100.000.


    Mit etlichen bereits erschienenen Jahrgängen dürfte Andreas C. Berses "Modellfahrzeug" den meisten hier aktiven Usern ohnehin längst bekannt sein. Die Zeitschrift erscheint im Delius Klasing Verlag und berichtet in unterhaltsamer Weise über die gesamte Bandbreite des Warenangebotes.
    Die seit letztem Jahr herausgegebene "Caramini" beschränkt sich dagegen auf die gängigsten Maßstäbe: 1:18, 1:43 und 1:87.


    Daneben gibt es natürlich Periodica gerade auch für den umfangreichen Markt der Fahrzeuge in H0, ich meine, sogar ein Magazin für Feuerwehrautosammler schon gesehen zu haben. Für Liebhaber von Plastikbausätzen bietet sich "Modell-Fan" an, für Sammler älterer Modelle und von Blechspielzeug "Altes Spielzeug", obwohl auch einzelne Beiträge oder Artikel manchmal den Kauf den "Sammlerjournals" lohnen.
    Slot-Racern wird die in Bad Münsteifel herausgegebene "Car-On-Line" ein Begriff sein.


    Anders als etwa das Briefmarkensammeln kam das Modellautosammeln erst Jahrzehnte nach Markteinführung der Objekte, die ihren Ursprung im Spielzeug haben, auf - der Übergang vom reinen Spielzeug, das sein Vorbild eher stilisiert nachbildete, zum akkuraten Modell erfolgte fließend - und so ist Joseph Patrick Murrey (1908-1981), dem Gründer Museum of Childhood in Edinburgh, höchst Respekt zu zollen, den sozial- und kulturgeschichtlichen Aspekten der Kindheit ein erstes Museum aufgebaut zu haben.
    In einer Broschüre dieses Museums wird als erstes Diecast-Modell eines Automobils die 1914 in Chicago von der Dowst Manufacturing Company produzierte Miniatur eines Ford T genannt, während üblicherweise Tootsie Toys als Pionier von Diecastmodellen gilt…*
    Eine aktuelle Buchankündigung von Lindholm Forres Publishing berichtet, dass Michael Driver die Frühgeschichte des Modellautosammelns anhand der Erinnerungen des Dkinky-Experten Mike Richardson, der Mitbegründer des Maidenhead Static Model Club war, zusammengestellt hat - bislang diente vor allem F. Brian Jewells "Model Car Collecting" (1961) mit dem Hinweis auf die damals in Stratford upon Avon ausgestellte Tiatsa Collection des Textildesigners Tibor Reich (heute im Museum of Transport Coventry) als Initialzündung für jegliche Literatur über's Modellautosammeln bzw. für Modellautosammler.

    […] das war mir z.B. nicht bewus[s]t, dass Geschäfte, die Modelleisenbahnen verkaufen, auch Modellautos kaufen könnten. […]

    Nun, ich persönlich kenne das Modellbahncenter Recklinghausen nicht, trotz seines Hinweises auf Ankauf kann es natürlich sein, dass er nur Modellautos in modellbahntypischen Maßstäben ankauft.
    Also 1:24 als ungefähr zur LGB passend, 1:32 für Spur 1, 1:43 für Spur 0 und 1:87 für Spur H0.


    […] die machen nur Eisenbahn. […]

    Dann frage ich mich natürlich, weswegen unter'm Punkt "Ankauf" auf der verlinkten Homepage des Händlers dieser Text steht: Wir kaufen Modelleisenbahnen und Modellautos aller Hersteller und Spurweiten, so wie Komplettanlagen in jeder finanziellen Größenordnung

    Früher fand ich Matchbox immer schöner, die hatten Federung, zu öffnende Türen und meist auch Hauben. Die Hotwheels sahen dagegen immer billig aus. […]

    In der Tat sind Hot Wheels Miniaturen weniger modellmäßig als die klassischen Matchbox-Modelle, aber nach Markteinführung 1968 (in Deutschland ursprünglich "Heisse Räder") sah auch Lesney sich gzwungen, das bisherige 1-75-Sortiment auf "Superfast"-Achsen und Radsätze umzustellen - SIKU zog ebenfalls nach, Corgi (auch Corgi-Juniors, vormals Husky, nannte dies whizzwheels…) - und die Modellfahrzeugsorgimente stellten sich von den Fahrzeugen nach Vorbildern aus dem gewöhnlichen Straßenverkehr um auf Fahrzeuge nach Filmvorbildern, auf Dragster, Funny-Cars und ähnliche.
    Immerhin sind in der Superfast-Ära (bis Machbox dann in chinesische Hände gegeben wurde und schließlich ebenfalls bei Mattel landete) eine Modelle realer Designstudien aufgelegt worden.


    Etwa zeitgleich mit der Hot Wheels Markteinführung hat wohl Aurora (AFX) kleine Slotracingmodelle auf den Markt gebracht, deren Machart Faller angeregt hat, neben dem AMS-Sortiment ebenfalls antriebslose, aber schnelllaufende Plastikminiaturen ("Hit Car") ins Sortiment aufzunehmen.
    Auch in den USA fanden sich rasch Nachahmer, die am Verkaufserfolg der kleinmaßstäblichen Flitzer, die das Spiel mit Miniaturautos "revolutionierten", weil jetzt keine Verkehrserziehung und auch kein Nachspielen realer Alltagserfahrungen mehr Ziel des Spiels war, sondern es nur noch um Geschwindigkeit und Sprungweite ging…*


    "Johnny Lightning" ist ja später wieder aufgelebt und bringt unter Ägide der Round2-Corporation, die auch Marken wie "Racing Champions" (ERTL) und "Auto World" nutzt, um die Geschichte der amerikanischen Massenmotorisierung Sammlern einigermaßen erschwinglich und platzsparend daheim nachzuzeichnen. Daneben wären Marken wie "Greenlight" und "M2 Machines" noch zu erwähnen - aber leider ist all diesen Anbietern eigen, dass es keine gedruckte Gesamtübersicht über die produzierten Modelle gibt…*

    […] Wo kauft man denn am Besten aktuelle Hot Wheels Autos in 1/64? […]

    Das Problem bei Hot Wheels (Mattel) scheint zu sein, dass man bestimmte Modelle nur per Zufall findet, weil der Hersteller jeweils nur Zufallsauswahlen versendet.
    In Toys'R'Us-Filialen sollte man zumeist eine gewisse Auswahl vorfinden, allerdings ist der Selbstbedienungsmentalität der dortigen Klientel gecshuldet, dass die Blisterverpackungen oftmals beschädigt oder komplett geöffnet sind…


    Im norddeutschen Raum sind - sie wurden hier ja schon genannt - Famila-Märkte eine mögliche Bezugsquelle. Zu Famila gehört auch "Markant", aber das Spielwarenangebot ist doch deutlich kleiner.

    Zitat von malle;266664[…

    sammelt jemand von euch Hot Wheels Modelle?[…]

    "Sammeln" kann man das nicht unbedingt nennen, aber wenn ich beim Einkaufen eine gewisse Auswahl Hot Wheels angeboten sehe, und dort konkrete Vorbilder erkennen lassende Miniaturen hängen, nehme ich schon mal welche mit.

    […] natürlich wäre es auch hilfreich, wenn ihr mir gute Händler empfehlen könntet.[…]

    Natürlich ist ein Händler die bessere Wahl, um eine Sammlung auf einen Schlag komplett zu verkaufen - aber da der Händler die Ware ja weiterverkaufen will, wird er einen ihm angemessen scheinenden Preisabschlag vornehmen - in Modellauto- und Spielzeugsammlermagazinen werden doch auch die gängigen Auktionshäuser vorgestellt. Sowohl in Form von Anzeigen (mit Kontaktadresse) als auch in Form von Übersichten über erzielte Preise für seltenere oder aus anderen Gründen besonders begehrte Einzelstücke.


    Insofern lohnte ein Blick in die Car-a-Mini, dass Sammlerjournal, die Zeitschrift "Trödler & Sammeln, gibt's die "Spielzeug-Antik" noch? Wenn nicht: Im Bahnhofsbuchhandel sollte üblicherweise "Altes Spielzeug" vorrätig sein.