Beiträge von 120y

    Nein, der 1300 des Modelljahrs 1971 hatte noch das alte Zweispeichenlenkrad mit Hupring. Erst zum Mj. 1972 gab es das flache Vierspeichenlenkrad.

    Allerdings bekommen wir dann ein Problem mit den Lüftungsschlitzen in der Motorhaube. Beim Mj. 1971 waren es zwei Gruppen à fünf Schlitze, ab Mj. 1972 dann immer vier Gruppen mit ganz vielen Schlitzen (nicht nachgezählt). Man beachte den von mir verlinkten beigefarbenen 1302.

    Der Ausweg läge darin, ein 34-PS-Modell (als Sonderwunsch auch beim 1302 mit sonst 44 oder 50 PS erhältlich). Der hatte gar keine Schlitze.

    So eine Haube hat der gelbe von mir verlinkte 1302. Allerdings wird er vom holländischen Autohändler als 1300er angeboten. Das geht eigentlich nicht, ungeschlitzt geht nur 1200 oder 1300 mit 40 PS bis 1970.

    Doch, die Möglichkeit gäbe es schon, Basis wäre der Sparkäfer von Minichmamps, die Stoßstangen vom Mexico-Käfer und die Bügeleisenrückleuchten vom Revell...

    An der Rohkarosserie vom Sparkäfer stören mich die dort nicht hingehörenden Lüftungskiemen und die verunglückten Türscharniere. Den Umbau auf Bügeleisen stelle ich mir auch sehr schwierig vor ... und die von Revell sind ja auch noch recht unförmig. Stoßstangen könnte man vom Minichamps-Käfer von 1983 nehmen (Blinker umbauen) oder von einem Norev-1303; die beim UE-Käfer sind die späten Mexiko-Stoßstangen und haben ein ganz anderes Profil. In jedem Fall müßte man mindestens drei Käfer zerlegen!

    Das deutlich beste Armaturenbrett findet sich im VW Jolly von Schuco aus der ProR18 Serie. Allerdings ist das so kein Modell, das man zerlegen und "ausschlachten" würde, und zudem wäre es auch aus der vorangehenden Epoche. Das 1500 Cabriolet habe ich noch in bester Erinnerung - ein wunderschöner Klassiker, während das 1303 Cabrio doch sehr "zwangsmodernisiert" war.


    https://www.carmodel.com/de/sc…le-kafer-jolly-1955/87663

    Schuco irrt allerdings, wenn sie uns den als 1955er verkaufen. Das ist ein Armaturenbrett ab Herbst 1957.


    Wenn ich mich nicht täusche, dann treffen diese Merkmale alle zusammen nur für das Modelljahr 71/72 für den damaligen VW 1300 zu.

    Original-Test VW 1300 (Käfer): Nicht stark, aber unten herum durchzugskräftig
    Wir zeigten 1969 welcher Art die Waffen sind, mit denen sich das Wolfsburger Krabbeltier seiner Feinde erwehrt. Den Original-Fahrbericht verfasste Reinhard…
    www.auto-motor-und-sport.de


    Für mich waren die Modelle 1300/1500 von 1967 bis 1970 die schönsten (Eisenbahnschienen, Bügeleisen, keine Kiemen in der C-Säule, kurze Schnauze und Blinker auf den Kotflügeln), und genau von denen gibt es kein 1:18-Modell. Weder als Limousine noch als 1500 Cabriolet. Und es gibt auch kein ähnliches Modell, aus dem man sich so einen Käfer mit vertretbarem Aufwand zurechtbasteln könnte.

    Den "langen" Vorderwagen erkennt man aussen am besten an der breiten Zierleiste.

    Nein, an der breiten Zierleiste erkennt man den 1303, aber auch der 1302 hatte ja schon den langen Vorderwagen. Die auf ca. 20 cm breit ausgeführte Zierleiste dient beim 1303 dazu, die lange Schweißnaht zwischen Seitenwand und Windschutzscheibenrahmen zu kaschieren. Beim 1302 wie auch bei allen bis dahin gebauten Käfern war die Naht viel weniger auffällig, weil die Scheibe nicht gewölbt war.

    Und sogar der einfachste 1302, der 1302 A (1200ccm, 34 PS), hatte ein gepolstertes Armaturenbrett,

    Nein, der 1302 hatte wie alle Käfer-Limousinen bis Ende 1972 serienmäßig ein lackiertes Armaturenbrett, vom Sparkäfer 1200 bis zum 1302 S. Die Polsterung gab es in der selten bestellten, aber beim Cabrio serienmäßigen L-Ausstattung (alle Cabrios der Modelljahre 71/72 trugen auf der Motorklappe die Bezeichnung VW-1302-LS) und m. W. auch als Einzelextra.

    Ob der mickrige Schaumstoff-Aufsatz sicherheitstechnisch viel genützt hat, wage ich zu bezweifeln.

    Hier noch zwei 1302 mit lackiertem Armaturenbrett:

    Volkswagen Käfer 1302 1971 Schiebedach
    <p>&nbsp;</p> <p>Volkswagen K&auml;fer 1302 1971 Schiebedach</p> <p><span style="color: #008000;"><strong>Highlights:</strong></span><br /><span…
    www.erclassics.de

    Volkswagen Käfer
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    www.erclassics.de

    .. bis zur B-Säule, mir kommt es da mehr auf das Armaturenbrett an - und da ist der frühe 1302 samt dem geschüsselten Zweispeichenlenkrad einfach schöner.


    Das lackierte Käfer-Armaturenbrett von 1957 bis 1972 (1302, beim 1300 und 1200 noch bis Produktionseinstellung) gehört zum schönsten an Industriedesign, was die Autoindustrie je hervorgebracht hat.

    Beim perlblauen 230E will ich halt wirklich auf Nr. Sicher gehen und ihn sofort haben. Ist vielleicht ein buißchen schrullig von mir.

    Warum zum Teufel gelingt mir die Bestellung des 230E W 124 auf der NOREV-Seite nicht?


    Ich sitze jetzt schon den ganzen Freitag am Bildschirm ... nur deswegen!

    Ein großartiges Vorbild (zweitschönste Granada-Form nach dem Hüftschwung-Coupé), aber leider die (zugegebenermaßen unübersichtlichen) Ausstattungsdetails lieblos vermischt, rundum Verarbeitungsmängel, ein Knick statt einer Rundung am hinteren Kofferraumdeckelende wie bei einem Toyota Corona von 1976, ein ebenso unglücklicher Knick statt der Rundung am unteren Rand der Seitenscheibe hinten, Grill und Scheinwerfer wie die Zähne von Bettina Böttinger, Verzicht auf jede Andeutung von Gurten an der B-Säule, dazu das Risiko, daß das Ding beim Herausnehmen aus dem Backofen die Form verloren hat - leider nichts für mich.

    Doch, der Jeans-Käfer für den französischen Markt hatte die Weltmeister-Felgen, von daher passt es.

    In der Tat - zeitweilig, nämlich in der II. Serie, von daher ist das Otto-Modell richtig!

    Hier ist so einer vorgestellt:

    Volkswagen Coccinelle Jeans : Une Cox d'ori... Jeans - Gazoline
    A l’orée des années 1970, Volkswagen, depuis longtemps l’une des marques les plus populaires, est déjà célèbre dans le monde entier. Bien sûr, on connaît tous…
    www.gazoline.net

    Daß es die Lemmerz-1511-Felgen ab Werk auch für ein anderes Modell als den Weltmeister-1302 gegeben hatte, ist nicht nur mir, sondern auch dem Karmann-Restaurator hier entgangen:

    Zubehör: Lemmerz 1511, die Weltmeisterfelge
    Bei der Recherche, wie mein Karmann am Ende der Restauration aussehen soll, habe ich mir ja selbst die Grenze gesetzt, daß alles, was ich verbauen möchte…
    karmannrestauration.wordpress.com

    Übrigens handelt es sich auch bei diesen Lemmerz-Felgen entgegen ihrem optischen Eindruck um Stahlfelgen, so daß die vermeintliche Großzügigkeit von VW dem französischen Markt gegenüber sich relativiert.

    Und hier etwas zur Geschichte der drei Jeans-Käfer-Serien in Frankreich:

    Un jour des voitures : les blue jeans - Youngtimers
    Pierre Dreyfus, le patron de la Régie Renault, comparait la 4L à une « voiture blue jean ». C’était bien sûr une image, mais d’autres constructeurs ont pris la…
    www.youngtimers.fr

    Code
    Zunächst in Tunis-Gelb lackiert, tarnt die Jeans ihre Chromelemente (die damals als retrograd galten) mit schwarzer Farbe passend zu den Klebestreifen und ist mit sportlich aussehenden Lemmerz-Felgen ausgestattet. Seine Sitze sind logischerweise mit blauem Denim bezogen (mit blauen Paspeln und gelben Nähten), passend zum Vinyl der Türverkleidungen. Ende 1973 gibt es eine zweite Serie, die an den Lemmerz Champion- oder Marathon-Felgen und der Wahl zwischen den Farben Phoenix-Rot, Marino-Gelb und Brilliant-Gelb zu erkennen ist. Jedes entspricht einer anderen Jeansfarbe: Schwarz, Blau oder Grün. Eine dritte Serie folgte im Oktober 1974. Rückkehr zu GT-Felgen und Modifikationen der 75er-Modelle: Blinker an der Stoßstange und nicht mehr oben an den Kotflügeln, Kunststoffschutz am Armaturenbrett, Kopfstützen. Schattierungen von Nepal-Orange, Leucht-Orange und Tunis-Gelb. Das Jugendelixier funktionierte so gut, dass VW Mitte der 1974er Jahre einen Bausatz auf den Markt brachte, mit dem sich jeder Käfer in eine Jeans verwandeln ließ!
    Code

    Der Käfer ist wohl auch das einzige Auto, das man millionenfach gesehen hat und von dem wahrscheinlich jeder selbstsicher behauptet "klar weiß ich wie ein Käfer aussieht", bei dem es aber trotz vermeintlich gleicher und "einfacher" Grundform so viele Detailänderungen gab, dass man sich eben doch schon eingehender damit beschäftigen muss, um das alles genau bestimmen und auseinanderhalten zu können.

    Ich hab manches aber längst nicht alles auch erst über die Jahre durch die Spezis hier im Forum gelernt. :sehrgut:

    Das Problem bei dem Revell-Modell sind weniger die modelljahrspezifischen Details, sondern die Tatsache, daß so gut wie kein Karosserieteil, kein Anbauteil und keines der Fenster der Käferform entspricht.

    ... das ist einem früher (wohl auch mangels Vergleich) gar nicht so aufgefallen oder man hat es einfach hingenommen. :keineahnung:

    Also ich bin damals rückwärts raus aus dem Modellautoladen!

    Der Schlüssel zu dieser Mißgeburt findet sich im hinteren Seitenfenster: Die wollten erst einen Aston Martin DB6 herausbringen (oder war es eine Alpine A106?). Und wurden dann mit der Ansage, lieber was Bodenständiges zu bauen, zurückgepfiffen. Nur das schon fertige Seitenfenster haben sie noch verwendet.

    Die Fronthaube ist i. ü. nicht ganz verkehrt: Der vorn unten flachere Abschluß entspricht durchaus dem -02/-03 - nur haben sie die einen enormen Laderaumzuwachs schaffende Aufwölbung, die aus meiner Sicht beim -02 allerdings im Gegensatz zum -03 immer unproportioniert wirkte, ignoriert.

    Natürlich gab es 1302 auch niemals in diesem Braun. Und entweder ist das Lenkrad falsch oder die Motorhaube: Mit vier Schlitzgruppen gab es den 1302 erst im Mj. 1972, und da hatte er auch schon das sog. Sicherheitslenkrad anstelle des seit Mj. 1960 verwendeten geschüsselten.

    Über den 924 hat man früher die Nase gerümpft, heute freue ich mich über jeden, den ich sehe.

    Schade, was aus PMA geworden ist.

    Und wenn ich im aktuellen SPIEGEL über die Geschäftserfolge des MCW-Eigentümers mit seinen komischen Plastikbausteinen lese, dann sehe ich neue Wolken am blauen Himmel unseres schönen Hobbys.