Die große GT1-Show
Teil 3 – Eskalation!
Nachdem der Auftritt des Porsche GT1 in der Saison 1996 für mächtig Wirbel gesorgt hatte (wie oben schon beschrieben), deuteten sich tiefgreifende Änderungen in der GT1-Klasse an. Sollte man den Porsche zulassen und damit die Büchse der Pandora öffnen? Auch innerhalb der BPR-Organisatoren war man sich nicht einig. Am Ende setzte sich aber Ratel durch und man ließ Porsche gewähren, was dazu führte, dass die anderen Hersteller reagieren mussten. Der riesige Erfolg der BPR und das Interesse namhafter Hersteller am Einstieg in die Serie rief auch die FIA auf den Plan. Ab 1997 wurde die Serie als FIA-GT-Meisterschaft ausgeschrieben. Alles in allem führte das dazu, dass die neuen Autos mit einem GT nicht mehr viel zu tun hatten. Vielmehr entwickelten sich die Autos sehr stark in Richtung Prototypen – die alibimäßigen Straßenversionen, die als Homologationsmodelle gefordert waren, konnten daran nicht viel ändern.
McLaren war bereit, sich der Herausforderung zu stellen. Gordon Murray schuf mit BMW als Entwicklungspartner eine Langheck-Version des F1 GTR. Gemeinsam mit dem Team Schnitzer wurde daraus dann quasi ein BMW-Werkseinsatz.
Auch Porsche blieb nicht untätig und entwickelte schon für die erste vollständige Saison des GT1 eine Evo-Version mit verbesserter Aero, die optisch auf dem neu vorgestellten 996 basierte.
Nach dem doch recht plötzlichen Ende der DTM/ITC im Jahre 1996 suchte Mercedes ein neues Betätigungsfeld. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte man bei AMG einen Einsatzwagen für die FIA-GT – den Mercedes CLK-GTR. Die erforderlichen 25 Straßenfahrzeuge durfte Mercedes später nachreichen.
Neben den 3 großen deutschen Herstellern mischten sich aber auch noch einige Exoten ins Feld. Lotus war schon in der Vergangenheit mit einem Esprit GT1 in der BPR unterwegs (schade, dass es davon kein Modell in 1:18 gibt!) und entwickelte für 97 einen neuen Rennwagen auf Elise-Basis. Zur Straßenversion hatte vor kurzem calibrahannover eine schöne Vorstellung geschrieben.
Der amerikanische Unternehmer Don Panoz brachte zusammen mit Reynard Motorsport ebenfalls zwei Autos an den Start, den legendären Panoz Esperante GTR-1 mit Frontmotor!
Und Nissan nahm wie schon in den vergangenen Jahren nicht an der FIA-GT Meisterschaft teil, sondern ließ bei TWR nur für Le Mans ein komplett neues Auto entwickeln. Heraus kam mit dem R390 GT1 auch hier ein reinrassiger Rennwagen, von dem eine Straßenversion abgeleitet wurde.
Ferrari zog sich angesichts des sich abzeichnenden Wettrüstens aus der Serie zurück, obwohl man mit dem F50 GT schon einen Nachfolger für den F40 LM fertig entwickelt hatte. Neben der F1 wollte man nicht noch ein zusätzliches Motorsportprojekt auf diesem Niveau durchziehen.
Folgende Modelle hab ich heute für euch:
Porsche 911 GT1 Evo, #25, Autoart
Fahrer: Striezel Stuck, Thierry Boutsen, Bob Wollek
McLaren F1 GTR Longtail, #42, Minichamps
Fahrer: J.J. Lehto, Nelson Piquet, Steve Soper
Mercedes-Benz CLK GTR, #11, Autoart
Fahrer: Bernd Mayländer, Christophe Bouchout
(Die Original-Teile-Lackierung ist eigentlich von den 1998er-Jahreswagen. Die silbernen 1997er-Versionen gibt‘s leider nur von Maisto, aber das Modell erspare ich euch)
Nissan R390 GT1, #22, Autoart
Fahrer: Aguri Suzuki, Riccardo Patrese, Eric van de Poele
Lotus Elise GT1, #50, Chrono
Fahrer: Jean-Denis Delétraz, Fabien Giroix
Panoz Esperante GTR-1, #4, Autoart
Fahrer: David Brabham, Andy Wallace
Ich liebe es ja, wenn man an einem Modell beide Hauben komplett abnehmen kann!
Nissan und Porsche sind mit spektakulären Details und ihren gefederten Fahrwerken aus Metall Autoart-Modellbaukunst auf dem absoluten Höhepunkt.
Ob man diese "GTs" nun mag oder nicht und ob das überhaupt noch GTs sind, das liegt sicher auch im Auge des Betrachters. Ich jedenfalls liebe diese Autos, das war eine absolut spektakuläre Zeit im GT-Sport. Und genauso spektakulär sind teilweise auch die Modelle umgesetzt, vor allem natürlich von Autoart.
Danke für's Reinschauen, ich hoffe ihr hattet Spaß an den Bildern - aber wir sind noch nicht am Ende mit den GT1.
To be continued...