Gestern hat völlig unerwartet (die Bestellung habe ich irgendwann im letzen Jahr aufgegeben) ein neues Mitglied meiner kleinen Ferrari Familie Einzug bei mir gehalten. Der CMC Ferrari 250 GTO M-256. Das Modell stellt die Fahrgestellnummer #3869 aus dem Jahr 1962 dar. Es handelt sich wohl um das erste der neuen Rechtslenker-GTOs, welche CMC in diesem Jahr ausliefern will. Da ich bereits den ursprünglichen GTO M-154 besitze, welcher die Fahrgestellnummer #3809 darstellt, möchte ich euch beide Modelle zusammen präsentieren und auf die jeweiligen Unterschiede eingehen.
Eine Bitte vorweg. Es wurde so häufig über die CMC-Vorlage mit seiner "falsch" instand-gesetzten Frontpartie diskutiert. Auch bei den aktuellen GTOs hat CMC wieder dieselbe Grundkarosserie verwendet. Dass die Modelle, in diesem Fall die M-256, dadurch von ihrer historischen Vorlage etwas abweichen, ist inzwischen wahrscheinlich jedem klar. Dieser Thread sollte nicht dazu dienen abermals dieses Thema wieder hochzukochen.
Doch nun zum Modell. Ich habe lange gezögert, ob der "neue rote" GTO meine Sammlung ergänzen soll. Die anfänglichen Informationen zu diesem Modell waren doch sehr spärlich. Ein weiterer roter GTO, dieses Mal als Rechtslenker und mit den Ferrari-Logos auf den Kotflügeln. Das waren mir eigentlich zu wenige Unterscheidungsmerkmale für eine derart teure Neuanschaffung. Im Verlauf des letzten Jahres wurde dann bekannt, dass sich wohl auch der Innenraum durch seine Lederausstattung unterscheiden sollte, was mich letztendlich dazu gebracht hat einen zu bestellen. Und gestern hat mich dann der DHL-Bote mit seinen Besuch völlig überrascht. Ich hatte nicht vor dem Frühjahr mit einer Auslieferung gerechnet.
Aufgeregt habe ich ihn natürlich gleich aus seiner Verpackung befreien müssen, und da waren auch schon die ersten Aha-Effekte. Es gibt doch wesentlich mehr Unterschiede zwischen M-154 und M-256.
Die Farbe
Ja, beide sind rot, aber wie inzwischen von CMC gewohnt hat kein einziges Ferrari-Modell dasselbe rote wie die anderen. Während M-154 eher einen etwas dunkleren Ton hat, könnte M-256 wirklich als feuerwehrrot durchgehen. Die beiden Farbtöne unterscheiden sich nicht gravierend, sind aber doch deutlich zu erkennen. Dazu prangen natürlich die beiden Pferdchen an den vorderen Kotflügeln. Und im Gegensatz zum M-154 hat der Neue keinen Außenspiegel.
Der Rechtslenker
Es wurde nicht einfach nur das Lenkrad auf die rechte Seite versetzt. Man hat den Eindruck, dass das ganze Auto gespiegelt wurde. Hier ist tatsächlich kaum etwas gleichgeblieben zum Linkslenker. Oberflächlich ist nur der Öleinfüllstutzen hinter dem Seitenfenster von rechts nach links gewandert. Beim Unterboden unterscheiden sich die Fahrzeuge sehr deutlich voneinander. Auch hier sind viele Komponenten auf die jeweils andere Seite verlegt. Dazu kommen aber noch teils komplett anders verlegte Leitungen, gerade im Bereich des Motors.
Der Innenraum
Wie weiter oben geschrieben hat der M-256 im Vergleich zum völlig spatanisch ausgestatteten M-154 einen fast schon luxuriös belederten Innenraum. Die Sitze sind Volllederausführungen, die Hutablage ist beledert und auch der Getriebetunnel ist schön verkleidet. Beim M-256 sind die Türinnenverkleidungen in blau statt schwarz. Einen weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der nur beim M-154 vorhandenen Überrollkäfig.
Der Motorraum
Auch beim Motor sind die Unterschiede sehr deutlich zu erkennen. Anstatt alles nur zu spiegeln gibt es hier sehr deutliche Unterschiede in der Peripherie und bei den verlegten Leitungen, was sich beim Unterboden schon angekündigt hat. Das gesamte Kühlsystem erscheint mir beim Rechtslenker anders aufgebaut.
Auf den ersten Blick zwei rote GTOs, die ziemlich gleich aussehen. Die allermeisten, die nicht diese Faszination und Leidenschaft für Modellautos mit uns teilen, werden das auch beim X-ten Mal betrachten noch so sehen. Ich bereue die Entscheidung für den zweiten GTO jedenfalls nicht. Für mich sind die Unterschiede ähnlich umfangreich wie damals zwischen den beiden 250 GT SWB Varianten M-046 und M-077 (Competizione), welche ebenfalls beide den Weg in meine Sammlung gefunden haben. Doch nun genug der Worte. Ich will die Bilder noch für sich sprechen lassen, damit ihr euch eine eigene Meinung bilden könnt. Leider bin ich kein Profifotograf wie so einige von euch, daher bitte ich schon vorab die verbesserungswürdige Qualität der Aufnahmen zu entschuldigen.