The Big Five – Meine Top 5 der britischen Limousinen-Klassiker

  • Maßstab:
    1:18
    Hersteller des Modellautos:
    BoS, Cult, GT Spirit, Paragon
    Marke des Vorbildes:
    Bentley, Jaguar, Rover, Triumph

    Ehrlich gesagt fiel es mir gar nicht so schwer eine Top 5-Liste meiner englischen Saloon-Lieblinge zu erstellen. Bei deutschen Limousinen hätte ich tagelang gegrübelt und immer wieder ausgetauscht, aber die Briten haben gar so viel, was mich optisch wirklich anspricht und ich mir auch in die Garage stellen würde. Müsste ich eine Top 10-Liste erstellen, wären wohl noch mit dabei: Rover P6, Rover SD1, Rolls Royce Silver Cloud, Jaguar XJ40 und Bentley Turbo R. Aber die habe ich nicht als Modell. Ford Granada oder Cortina habe ich hier extra außen vor gelassen, da nicht rein-britisch. Also hier kommt meine Top 5...


    No. 5: Vom Image, Exklusivität und Qualität her ist der Triumph Dolomite Sprint (Cult Scale) sicher nicht das beste Auto, aber ich mag einfach seinen Auftritt: Mit seiner sportlichen Attitüde, dem Hofmeister-Knick, den Doppelscheinwerfern und der leichten Sharknose-Front kommt der 127 PS starke Vierventiler irgendwie wie ein britischer BMW rüber.






    No. 4.: Es gibt schlecht designte Rolls Royce und es gibt schönere, aber so richtig „gezündet“ hat bei mir eigentlich nur der Rolls Royce Silver Shadow / Bentley T2 (GT Spirit) – und da ausgerechnet in der Facelift-Version mit dem Kunststoff-Stoßfängern und dem kleinen Frontspoiler. Liegt bestimmt auch daran, dass es der Rolls-Royce aus Kindheitstagen war: Den hatte ich von Matchbox, kannte ich aus US-Serien und mit viel Glück sah man ihn sogar mal auf der Straße.






    No. 3: Mit seinem Debut im-Jahr 1994 hat er es ganz knapp unter die Klassiker geschafft: Der 320 PS starke Jaguar XJR 4.0 (Cult Scale). Traumfarbe wäre schwarz, aber auch in diesem türkismetallic macht er eine gute Figur. Ich hatte in den 90er Jahren mal auf der IAA in einem schwarzen probegesessen und war vom Design total begeistert.






    No. 2: Vierzig Jahre bevor Mercedes mit dem CLS das viertürige Coupe wiederentdeckt hat und damit einen kleinen Boom auslöste, hatte Rover es schon im Programm: Das Rover P5b Coupé. (BoS) mit 3.5 Liter V8. Erstaunlich, was für einen Unterschied so ein gechopptes Dach in der Optik macht. Diese kombination aus hoher Seitenlinie und flachem Dach finde zumindest sehr attraktiv und einzigartig.






    No. 1: Beste britische Limousine – bis heute - ist der Jaguar XJ6 4.2 (Paragon). Die Limousinen der dritten und zweiten Serie sind auch schön, aber die Ur-Form mit dem großen Kühler übetrifft diese noch. Aus einer Zeit, in der Sportlimousinen noch keine Alufelgen trugen und fast nie schwarz lackiert waren.




  • Sehr schönes Quintett britischer Saloons, wobei ich dem Dolomite Sprint einen besseren Rang eingeräumt hätte. Wären auch Zweitürer erlaubt, so hätte ich noch die rechtsgesteuerten Schneewittchensärge Aston Martin DB5 in der Radford-Karosserie und Reliant Scimitar, die Roadster Austin-Healey 3000, MGB und Triumph TR5 sowie Morris Minor und Mini genannt. Von Austin wäre noch eine Prinzessin zu haben, aber die schönsten Klänge hätte der Allegro zu bieten.

    Im Vergleich zu den beiden Raubkatzen No. 1 & 3 kann das Dach Deiner Number Two letztlich doch nicht punkten, denn diese Eleganz in Dachhöhe und C-Säule bieten die Jaguar XJ-Limousinen immer. Trotzdem freut mich auch der Rover P5, denn ich bin absoluter Auntie-Fan und mag auch den Rover 600 der 90er Jahre.

  • Chief-of-the-Sixes

    Das mit der exakten Platzierung bitte nicht auf die Goldwaage legen. Da kommt es bei den Originalen bei mir auch immer ein bisschen auf Farbe und Ausstattung an. In Sachen Coupés oder Roadstern ist England auch ein wesentlich einfacheres Pflaster. Da könnte ich auch zehn Modelle nennen, ohne geschmacklich Zugeständnisse machen zu müssen.

  • Bei der Nummer 1 bin ich auch dabei. Also zumindest als Modell. Ich finde den Paragon-Jaguar in genau der Farbkombination einfach klasse. Bei den anderen, ich weiß nicht, da wär bei mir ein Rover 3500 dabei oder ein anderer Bentley als der Silver Shadow-Verschnitt. Aber das muss es ja auch alles als Modell geben. Würde ich bei mir in die Vitrine schauen, dann blieben in der Kategorie britische Luxuslimousinen eher Jaguar, Bentley, Rolls Royce und Aston Martin übrig. Sehr einseitig, sehr luxuriös also. Von dem her hast Du eine tolle, breit aufgestellte Auswahl, getroffen. Tolle Idee.

  • Chief-of-the-Sixes

    Das mit der exakten Platzierung bitte nicht auf die Goldwaage legen. Da kommt es bei den Originalen bei mir auch immer ein bisschen auf Farbe und Ausstattung an. In Sachen Coupés oder Roadstern ist England auch ein wesentlich einfacheres Pflaster. Da könnte ich auch zehn Modelle nennen, ohne geschmacklich Zugeständnisse machen zu müssen.

    Da britische Autos ein Sammelschwerpunkt bei mir sind, sehe ich das genauso. Mit über 120 Modellen in dieser Kategorie, darunter fast alle aus deinen Big Five (der Jaguar in schwarz, der Silver Shadow in Silber, den Triumph habe ich nicht), würde es mir selbst, wenn ich bei den Viertürern bleibe, schwer fallen, mich für TOP 5 zu entscheiden. Denn den Rover SD habe ich, den Bentley Turbo R, den XJ40, einen Lagonda, den Bentley Arnage, unter diversen Mulsanne die Grand Limousine, die Staatslimousinen der Queen (Bentley und Rolls Royce Phantom VI), noch ein Phantom VI, einen Rover 75, einen Jaguar Mk 10 ... und mein Jaguar Mk2 wäre definitiv unter meinen Top Five der British Classics. Danke für den Anstoss einer Diskussion!

  • PeteAron

    Die beiden Jaguare und der RR Silver Shadow gefallen auch mir sehr gut, wobei der XJR 4.0 mich schon wegen der tollen Farbe fasziniert. Die jeweiligen "Top Five" eines Landes zusammenzustellen, wird wohl immer unterschiedliche Resultate haben. Ginge es um Frankreich, so wären da bei mir die Göttin und der R30 dabei, während Citroën CX und 2CV auch fehlen dürften, obwohl sie es unter die "Top Ten" dann doch noch geschafft hätten. Die schwedischen "Top Five" in 1:18 zu bestücken, brächte ich noch zustande, aber bei 10 Exemplaren wäre mir vorletztes Jahr gewiß das Material ausgegangen.

    Mein Einwand zum Rover P5b Coupé betraf die Verkaufsbezeichnung des Originals, wie so auch der Ford Taunus 12m P4 als Coupé betroffen wäre, während der DKW/Auto-Union 1000S als Coupé einen echten Vorteil bot, indem auch die hinteren Seitenscheiben komplett herunterkurbelbar waren. Dementsprechend hieß es auch in zeitgenössischen Autotests, daß das verkürzte Dach des Taunus 12m Coupés nur weniger Komfort für mehr Geld böte, ohne dabei an Eleganz zu gewinnen.

  • Danke vor allem für die Würdigung des Underdogs Dolomite Sprint, dessen knackige Form bei beeindruckender Motorisierung mich von je her fasziniert.


    Nie hinwegkommen werde ich allerdings über die drangesteckten Stoßstangen-Ecken beim RR Silver Shadow II.

    Das ist eine Billiglösung als Vorbote des beginnenden Plastikzeitalters. So richtig angefangen hat VW damit 1974 beim Golf I. War natürlich viel einfacher, eine Stoßstange nur als gerade Schiene zu produzieren und die Kanten mit einem billigen Plastikteil abzudecken (der bei der leichtesten Kollision absprang). VW fand die Idee so toll, daß sie die abgerundeten Stoßstangenecken beim Passat I von 1973 dann auch durch solche Deckel ersetzt haben.

    Und Rolls Royce greift die Idee 1977 auf und ersetzt die wunderbar ausgeformten Shadow-I-Stoßstangen durch Plastikzeug ...


    Nachtrag:

    Im Herbst 1978 hat VW dem Golf vernünftig abgerundete Stoßstangen spendiert, wenn auch nun insgesamt aus Plastik.

    Der Derby hatte von Anfang (Frühjahr 1977) an um die Ecken herumgeführte Stoßstangen, wohl um ihn vom Polo bzw. Audi 50 abzugrenzen.

    Die aktuellen RR sehen so aus, als hätte man die Stoßstangen geklaut.

  • Tolle Idee und eine super Auswahl, keine Einwände, besonders die top two.


    Höchstens die Aussage, der Türkise sähe in schwarz besser aus.

    Absolut nein, das trivialisiert seine Form komplett, dafür ist der nicht gemacht.


    Fotos und Modelle mal wieder oberste Schublade, und es sind auch gelungene Cults und GTS, beides erratische Hersteller.


    Superschöner Post und origineller Denkanstoss in einer Richtung, die man selten auf dem Schirm hat.

    Eben mal keine Sportwagen bzw die englischen Roadsterklischees, die seit Jahrzehnten jeden zweiten Klassikerzeitschriften Titel füllen und an die jeder Petrolhead sofort denkt, wenn es um Britannia geht.

  • Eine ganz tolle Vorstellung.

    Ist zwar überhaupt nicht mein Sammelgebiet, aber ich finde mich bei deinen Begründungen zu den Platzierungen direkt wieder.

    Allerdings würde ich den ersten und zweiten Platz tauschen. Der Rover hat es mir total angetan. Vor deiner Vorstellung hätte ich den niemals auf dem Schirm gehabt. Tolles Auto :sehrgut: :sehrgut:

  • Tolle Auswahl! Danke! :thumbup:

    Besonders der hierzulande kaum bekannte Triumph Dolomite ist ein verkanntes Juwel.

    Quasi das letzte Aufbäumen der Marke, bevor sie im British Elend kaputtgewirtschaftet wurde.


    Eines meiner persönlichen Highlights britischer Saloons fehlt allerdings. Rover Vitesse SD1 :love:

    In jeder Hinsicht ein Klassiker: außergewöhnliche Form und sportliche Erfolge!

    (Jedoch wüsste ich nicht welchen der anderen ich dafür rausschmeißen würde, möglicherweise den Jaguar XJR. :) )

  • wow, coole Idee und tolle Vorstellung, da kann ich mitgehen, auch wenn mein Ranking stellenweise anders ausgefallen wäre... ohne zu wissen ob es die als Modell gibt, wäre bei mir vielleicht noch ein Ford Zodiac/Zephyr oder Corsair mit auf der Liste gelandet, da sie ja auch so herrlich schrullig sind...

  • Ja, der ist auch so richtig nett – und gab es auch von MCG als Metaller, oder?

    Ist das der?

    Der und der Viertür-Daytona SD sind würdige Kandidaten, aber für mich kämen die nicht zwingend in eine Top 5.

    Top 10, why not?


    Den XJR hatte ich aber auch nicht auf der Liste der britischen Grosstaten, aber neben Design (und Einfluss) zählen auch objektive Qualitäten wie Fahrverhalten, Komfort, Zuverlässigkeit, Alltagstauglichkeit etc.

    Denke, da ist die obige Liste gar nicht so weit weg.


    Der viertürige Cortina Mk2 – gabs den nicht auch von Cult? – ist im Alltagsauto Bereich UK ebenso interessant.

    Clean & mean.

  • Bei 1, 3 und 5 gehe ich mit! Schöne Vorbilder und gelungene Modelle.

    Der RR ist natürlich der Klassiker, aber richtig schön fand ich den nie.

  • Nachvollziehbare, aber auch sicherlich diskutierbare Reihenfolge :zwinkern:

    Beim Dolomite hatte ich damals auch des Öfteren gezuckt und beim Bentley merke ich gerade wieder, wie hübsch der von GTS geworden ist.

    Schöne Vorstellung :sehrgut:

    Die Dummheit des Menschen ist unantastbar

  • Vielen Dank für euer Feedback. Natürlich finde ich es interesssant zu lesen, welche Autos ihr in eure Top-Liste genommen habt bzw. welche Modelle auch nicht genannt wurden.


    Mir fällt auf, dass der Name „Aston Martin Lagonda“ gar nicht fiel. Zugegeben ist der auch sehr spleenig. Aber auch der Jaguar Mk2 fand nur bei 1-18-karmania Erwähnung. Als ich noch jünger war und der XJ6 noch gebaut wurde, galt der Mk2 doch noch als die klassische Sportlimousine. Auch der Lotus Cortina fand noch keine Erwähnung. Ok, ist auch ein Zweitürer, geht aber wohl als Limousine durch.


    Platz 1 bis 3 ist der hier:

    ^^

    Und Platz 4 und 5 dann vermutlich die Version mit Ersatzrad auf dem Buckel.

    Gefällt mir in der Version, wie von dir gezeigt, auch fast noch besser als der Rover SD1, obwohl mir letzterer noch etwas vertrauter ist.

    Höchstens die Aussage, der Türkise sähe in schwarz besser aus.

    Absolut nein, das trivialisiert seine Form komplett, dafür ist der nicht gemacht.

    Ich kenne ja deine Abneigung gegen schwarze Autos. Kann ich bei Modellen auch durchaus mal nachvollziehen, ebenfalls bei Originalen, weil 9 von 10 moderner Audis, BMWs und Mercedes eben schwarz sind. :sleeping:

    Beim Jaguar XJR bleibe ich aber dabei. Der sieht zwar auch in anderen Farben toll aus wie z. B. rot (aber bitte ohne das springende Tier auf der Haube)...

    https://shorturl.at/nfezv


    ... oder auch in weiß...

    https://shorturl.at/uQvfl


    ...aber in schwarz ist er einfach "bad-ass" und bleibt trotzdem noch elegant und hat in meinen Augen auch nicht das Image vergleichbarer deutscher Limousinen in dieser Farbe, weil die einschlägige Edelproll-Kundschaft den Jag wohl meistens ignoriert hat.

    https://simonabbottcars.co.uk/wp-content/uploads/2022/06/Jaguar-XJR_4.jpeg


    Superschöner Post und origineller Denkanstoss in einer Richtung, die man selten auf dem Schirm hat.

    Danke!

    Demnächst kommt meine Top 10 spanischer Sportwagen. 8o



    Eines meiner persönlichen Highlights britischer Saloons fehlt allerdings. Rover Vitesse SD1 :love:

    In jeder Hinsicht ein Klassiker: außergewöhnliche Form und sportliche Erfolge!

    Den habe ich nicht in 1:18l, aber immerhin als damals sehr cooles Corgi-Modell in 1:35. Der steckte damals in meiner Schultüte. :love:

    beim Bentley merke ich gerade wieder, wie hübsch der von GTS geworden ist.

    Stimmt. Wobei GT Spirit bei meinem Modell einen kleinen Fehler gemacht hat. Die haben für meinen Bentley einen Rolls Royce-Kühlergrill verwendet, jedoch als Kühlerfigur trotzdem das winged-B von Bentley samt Decal aufgeklebt.

  • Tolle Modelle, vielen Dank dafür.

    Die älteren Modelle erinnern mich an die damalige

    Serie Task Force Police, falls die noch jemand kennt.

    Die fuhren damals auch diese herrlichen Rover.

  • Ah, auch MCG, wie meiner, den ich weiter oben eingehängt hatte.

    Unterscheiden sich von den Cult Models durch die Lampenpins, die letztere nicht haben.

    Dafür haben letztere die obligatorischen Folienscheiben.

    Ansonsten beide toll getroffen.

    Für mich ist der P6 britains finest.

    Ansonsten gibt aber natürlich auch noch so allerhand, was jetzt nicht in Christians Top 5 Liste auftaucht.

    Es gibt noch andere tolle Triumph, Triumph 2000 z.B., gibt es auch von Cult, auch ziemlich gut getroffen.

    Diverse Ford Zephyr und Zodiac, ich liebe auch den Vauxhall Victor/Ventora FD (1967-72).

    Auch einen anderen Jaguar, der XJ6 ist zweifellos eine Schönheit, aber den direkten Vorgänger, den Mk III, der nicht Mk III heißt, sondern irgendwie anders. Jedenfalls so ein Übergangsmodell, aber mit attraktivem Hintern, nicht so wie der Mk II, welcher in meiner Liste nicht auftauchte.

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