- Maßstab:
- 1:18
- Hersteller des Modellautos:
- Minichamps
- Marke des Vorbildes:
- Porsche
Eigentlich empfand ich das Norev Modell des Porsche 911 GT3 RS stets als das reizvollere Modell, vor allem aufgrund des Preises: Schon knapp unter 100 Euro ist man bei Norev je nach Anbieter und Farbe dabei, während die Minichamps Modelle bei etwas über dem doppelten liegen. Aber die hier im Forum bereits x-fach (auch von mir) diskutierten Reifen bei Norev haben mich immer gestört. Die Reifen mögen rechnerisch korrekt sein, aber schön aussehen tun sie nicht, meiner Meinung nach. Bei Minichamps sehen die Reifen anders aus, aber den doppelten Preis dafür zahlen?
Als kürzlich einige Minichamps GT3 RS bei ck-modelcars auf nur noch 119 Euro reduziert waren, war es auch für mich dann aber endlich soweit: Nach diversen Norev GT3 RS durfte nun also auch mal ein Minichamps GT3 RS bei mir einziehen.
Dieses Modell möchte ich euch nachfolgend vorstellen. Und da mich selbst die Frage umtrieb, was genau das Minichamps Modell wohl so viel teurer macht, habe ich das Modell dafür auch mal etwas näher unter die Lupe genommen. Wo liegen die Unterschiede?
Der Reihe nach - zunächst mal fällt auf, dass das Modell sehr satt da steht. Ordentliche Spur und angenehme Fahrwerkshöhe, trotz Federung!
Gleich ins Auge fallen die Augen/ Scheinwerfer: Feine Schriftzüge verkünden, dass es sich um Scheinwerfer mit LED Matrix System handelt.
Die Reifen tragen eine ausführliche Beschriftung, scheinbar mit hellgrauen Decals aufgetragen. Kann man so machen.
Unter der vorderen Haube sieht man zwei schöne Gitter, und anders als bei Norev keine "Doglegs": Die Haube ist links und rechts mit zwei kleinen Befestigungsnasen montiert. Aufgrund des Weissach Pakets trägt die Haube außen Carbon und innen ebenfalls.
An der umlaufenden Kante schimmert jedoch die weiße Lackierung durch. Ich habe kein passendes Bild von einem echten Fahrzeug gefunden, ich kann mir jedoch nicht vorstellen dass das so beim original aussieht.
Schauen wir mal in den Innenraum.
Quizfrage: Wie viele verschiedene Grautöne zählt ihr? Ich komme auf mindestens drei, das Armaturenbrett ist viel heller als die Innenraum Schale und das Lenkrad ist nochmal anders und glänzt mehr. Dazu aber später noch mehr.
Die Türverkleidung ist gut, aber wer die Norev Türen kennt vermisst hier umlaufende Dichtungen, Türschloss und Reflektoren. Auch ist der Kunststoff hier gröber als bei Norev, man sieht noch ein paar Gussgrate am Griff.
Der Porsche Schriftzug in den Rückleuchten ist hier sehr flach. Sowohl beim Original als auch bei Norev ist der Schriftzug stärker hervorgehoben, dreidimensionaler.
Nettes Feature: Der bewegliche Teil des Heckspoilers.
Wie oben schon geschrieben ist der satte Auftritt des Modells sicher einer seiner größten Stärken. Das sieht einfach gut aus
Noch ein Feature, auf beiden Seiten sind die kleinen Wartungsklappen abnehmbar gestaltet. Fixiert werden sie durch kleine Magnete. Ich habe nicht herausgefunden, ob diese Klappen beim echten Auto auch komplett abgenommen werden oder ob sie da Scharniere haben.
Bei Norev bleiben diese kleinen Klappen verschlossen. Kein Verlust würde ich sagen, aber - Feature ist Feature.
Apropos Norev - ein passendes GT3 RS Modell habe ich derzeit leider nicht hier, sonst hätte ich einen Vergleich gemacht. Hier stehen habe ich nur einen normalen GT3 und einen GT3 Touring. Das würde für einen Vergleich mit einem GT3 RS nicht passen, außerdem sind beide Norevs modifiziert, sodass ein Vergleich nicht sehr aussagekräftig wäre.
Wie gesagt, Höhe des Fahrwerks und die Rad-Reifen Kombi sieht sehr gut aus. Ich habe nicht nachgemessen ob alles mit dem Original übereinstimmt, hier bewerte ich nur nach persönlichem Geschmack und Gefühl.
Aber eine Kleinigkeit kann ich dann doch mit Norev vergleichen, der Reflektor in der Heckschürze. Bei Norev ein rot gefärbtes Klarsichtteil, bei Minichamps ein rot lackiertes Teil - ich kann nicht sagen ob der Reflektor ein separates Teil ist oder ob da nur etwas überlackiert ist an der Stoßstange.
Der Held der Steine auf YouTube (ein Klemmbausteine-Händler) würde an der Stelle vermutlich ein paar Sekunden sprachlos in die Kamera schauen, um dann etwas zu sagen wie: "Dafür nehmen die den doppelten Preis."
Nunja - schauen wir mal weiter. Der Innenraum, um mal einen näheren Blick darauf werfen zu können habe ich das Modell geöffnet.
Schöne kleine Weissach Decals.
Und so sieht man auch mal den Überrollkäfig genauer. Ich kann die Struktur nicht direkt zuordnen - Rundstangen?
Die "Pedalerie" ist wahrlich kein Ruhmesblatt.
Und hier nochmal gut zu sehen, die verschiedenen Grautöne: Loriot hätte wohl seine Freude daran gehabt und gleich aufgezählt, Aschgrau, Mausgrau, Staubgrau, Steingrau - aber aus Sammlersicht wäre ein Schwarzton auch ok gewesen, oder?
Um das Modell zu zerlegen, musste man übrigens auch den Diffusor hinten entfernen.
Darunter befindet sich - nichts. Ok, würde man ja eh nicht sehen - oder? Oder würde man da bei einem eigentlich 200 Euro Modell mehr erwarten?
Das Lenkrad in Speckgrau trägt den am wenigsten schönen Grauton. Die Bedruckung der Knöpfe, die Carbonzierleiste und die Tachografiken sind aber gut gelungen, dass "knapp daneben aber auch vorbei" ist, zeigt die Tachografik in der Mitte.
Zu guter letzt noch ein schönes Detail und ein kleiner Einblick in den Bereich, der vorne unter den Gittern unter der Haube sitzt. Schön gemacht
Und somit bin ich am Ende der Vorstellung angekommen. Ein Fazit ziehe ich an der Stelle noch nicht, sondern bin gespannt auf eure Meinungen hierzu