Historisches zu FORD - Design, Technik, Rennen 1903-2003

Quote from Hessebembel

Das wage ich zu bezweifeln. M.W.n. ging es darum, die US-amerikanischen, britischen und deutschen Ford-Modelle deutlicher voneinander abzugrenzen. Der deutsche Ford 17m P2 wurde auf dem US-Markt beworben mit "It´s German Made! It´s from Ford!" - da war nix mit die Herkunft verstecken.

Das ist gut, erspart mir Zeit. Wenn du diese Quellen per se in Zweifel ziehst, muss ich die nicht suchen.

Dann beschränken wir uns auf die nachprüfbaren Fakten, ist eh das beste.

Auf allen Nachkriegs-Ford ab 1948 war keinerlei Ford-Hinweis außen angebracht. Null!

Der allererste mit dieser einen, fast unsichtbaren, knapp oberhalb des Bordsteins und deswegen beifahrerseitigen Pflaume war der P4, weil der vor dem P5 herauskam. Dann P5 und P7a ebenso. Danach dann als allererste P6 und P7b mit diesem wie hier zu sehenden Ford-Schriftzug angemessen prominent auf der Haube.

Ziemlich sicher deshalb, weil der Brit-Transit den FK 1000 abgelöst hatte und der Escort ebenfalls Einzug hielt und beide in eben dieser Weise mit Ford Schriftug auf der Haube gesegnet waren, das zu vereinheitlichen war sicher sinnvoll.

Anschließend war ja eh Schluß damit, weil ab Consul/Granada I pan-europäische Produkte angestrebt wurden, Granada II identisch, Cortina III und Knudsen Taunus I nur marginal unterschiedlich.

Die Händler hatten, soweit ich weiss, alle große Ford-Pflaumen auf dem Dach, in Anzeigen wurde das auch kommuniziert.

Die Ersatzteile waren wie hier zu sehen verpackt, Blau Ford in den 60ern, danach eher Motorcraft Fomoco Rot.

Dass sie Modelle zusätzlich voneinander abgrenzen wollten erscheint mir wenig einleuchtend, wenn überhaupt dann die britischen und deutschen, die US-Ford unterschieden sich von den deutschen und britischen wie eine Citroen DS von einem Käfer oder Morris Minor, Verwechslungsgefahr gleich null! Schon allein größentechnisch.

Müsste jetzt mal checken, ob und was an Ford-Schriftügen und Pflaumen auf Anglia, Zepyhr, Zodiac und Co verbaut war.

Spekuliere ich also nicht über das Warum, behaupte aber steif und fest, dass sie in Nachkriegsdeutschland ab 1952 (G13) bis zirka 1967 Taunus M(eisterstück) definitiv als Marke etablieren wollten, warum auch immer.

Manche sagen ja auch, Alpina sei ein Autohersteller. Das finde ich bizarr und völlig absurd.

Aber dass AMG (und auch Alpina) heutzutage irgendwie eine , nun ja, Klammer darstellt, eine spezielle Gruppierung, finde ich schon.

Und das war "Taunus" damals mindestens auch!

Quote from area52

Manche sagen ja auch, Alpina sei ein Autohersteller. Das finde ich bizarr und völlig absurd.

Da gab es zumindest früher mal einen Prozentsatz (an Modifikationen), ab dem ein Tuner sogar als eigenständiger Hersteller auftreten MUSS (nicht nur "darf").
Wenn er Veränderungen oberhalb dieser (Serien-) Eigenschaften vornimmt, muss(te) er als Hersteller des Fahrzeugs auftreten. Also ist ein Mercedes ggf. irgendwann kein "Mercedes Benz" mehr, sondern ein "AMG".
Ich weiß aktuell allerdings nicht, wie da die heutige Gesetzeslage ist.

PS: Habe gerade mal geschaut, da herrscht wohl heute Uneinigkeit bei den Gerichten. Der BGH hat ein älteres diesbezgl. Urteil aufgehoben:

Quote from BGH

Autotuner sind berechtigt, im Angebot der von ihnen umgebauten Fahrzeuge die Hersteller-Marke zu nennen. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) in einer aktuellen Entscheidung (Az.: I ZR 147/13) klargestellt. Die Karlsruher Richter hoben damit ein Urteil des Hanseatischen Oberlandesgerichtes (Az. 5U18/10) gegen die Tuningfirma Techart auf.

"Berechtigt (...) zu nennen" klärt allerdings immer noch nicht, wer da nun als Hersteller auftreten muss.

Quote from area52

Auf allen Nachkriegs-Ford ab 1948 war keinerlei Ford-Hinweis außen angebracht. Null!

Ford Taunus Spezial, Markteinführung 1950: Auf der Haube oberhalb des Grills findet sich ein wappenförmiges Abzeichen, das das Kölner Werk zeigt, und darüber - der Schriftzug "Ford". Wäre eine Abgrenzung von den deutschen Ford-Werken gewünscht gewesen, hätte diese ja gerade in der unmittelbaren Nachkriegszeit Sinn gemacht.

Später dann: Zwei ineinander verschlungene Ovale mit den Buchstaben "F" und "K" - für "Ford Köln". Auch hier keine Abgrenzung.

Richtig ist: Das blaue Oval fand sich nicht als Markenzeichen, dies trifft allerdings auch auf die US-Modelle zu. Die trugen in den fünfziger Jahren ein Wappen mit drei Feldern in blau-weiß-rot, darüber der Schriftzug "Ford".

Edit: Ich rudere ein Stück weit zurück: Auch beim Buckel-Taunus steht da nur "Taunus", ohne Ford.

Editedit: Ein Einblick in die Reste meiner Anstecknadelsammlung:

Links das auf US-amerikanischen Modellen in den fünfziger und etwa der ersten Hälfte der sechziger Jahre verwendete Emblem, dann das zur Ära der deutschen Nachkriegsbuckel verwendete (hier mit Ford-Schriftzug), daneben das angesprochene "FK"-Symbol. Das "F" entspricht dem in der klassischen Ford-Pflaume. Ganz ehrlich: Hätte Ford Deutschland den Namen "Ford" tatsächlich nicht mehr verwenden dürfen, dann hätte das anders ausgesehen.

Aber wer behauptet denn, irgendwer hätte irgendwas nicht verwenden dürfen?

Ich schaue einfach nur in meinen Oswald, sichte die Abbildungen und auf den Buckel-Taunus ist kein Ford Emblem oder Schriftzug.

Auf den G13 Weltkugeln ist kein Ford Emblem oder Schriftzug, auf den Streifenhörnchen nicht, den P2 Barockengeln und P3 Badewannen auch nicht.

Ferner habe ich gesagt, dass ich es für äußerst plausibel halte, dass die „Taunus“ als Marke etablieren wollten und eben nicht als Modell (von Ford). Das glaube und behaupte ich immer noch, sonst nichts.

Ich kapiere das gerade nicht. Was für Verbote?

Auf den Händlerhäusern stand Ford, auf den mir bekannten Ersatzteilverpackungen stand Ford, in den Werbeanzeigen vermutlich mindestens im Subtext auch, aber auf den Autos stand nicht Ford. Nicht vor erstmalig…… wann auch immer der P4 herauskam, 1962, glaube ich.

Letzteres ist eine Tatsache und mehr behaupte ich nicht.

Also ich misch mich mal nützlich ein der P4 hatte ein Ford Emblem unten auf der Beifahrerseite unten eben so der P3 am Ende seiner Bauzeit habe gerade die Prospekt in der Hand. Der einzige der nicht Taunus im Namen hatte war P6 also 12m und 15m und der P 7 17m-26m die hatten auch keine Ford Emblem dafür aber auf den Rückseiten der Prospekte ich hoffe das reicht nichts ist besser als Prospekt Archiv. Ich schau jetzt mal bei den Engländern rein was da gibt .

Das wird in schöner Regelmäßigkeit behauptet, u.a. auch auf Wikipedia. Ich habe auf der Diskussionsseite zum Artikel "Ford Taunus" mal nachgefragt, ob irgendjemand eine überprüfbare Quelle dafür nennen kann ( https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Ford_Taunus ), aber nie eine Antwort erhalten. Wäre das so gewesen, müssten sich irgendwo in den Archiven, der zeitgenössischen Presse etc. ja Belege darüber finden, aber bis jetzt - Pustkuchen. Deinen Beitrag habe ich so aufgefasst, als würdest Du diese Behauptung unterstützen wollen.

Taunus (ein hessisches Mittelgebirge) als Markennamen bei gleichzeitiger Verwendung des Kölner Stadtwappen als Markenzeichen wäre aber ziemlich abwegig gewesen.

Ach ja: Weltkugeltaunus (außer dem Sparmodell "Taunus 12" ohne "m") hat auf den Flanken das "FK"-Symbol.

Neu für mich ist, dass Uwe in seinen Prospekten ganz späte P3 gefunden hat, wo sie schon P4- und P5-mäßig die eine kleine Pflaume auf den beifahrerseitigen Kotflügel unten gepflanzt haben sollen. Das war mir unbekannt , ich kenne nur P3 und P3-Abbildungen gänzlich ohne jeden Ford-Schriftzug oder Ford-Pflaumen-Emblem. Ergibt aber auch Sinn, weil der P4 ja Ende 1962 kam, die kleine Pflaume hatte und sich dann baujahrsmäßig etwas mehr als ein Jahr lang mit dem P4 überschnitt, also kann es gut sein, dass sie in diesem letzten Jahr die Pflaume auch an den P3 geklippt haben.

Zwischen 1948 und 1962 stand auf den Autos außen nirgendwo Ford. Ein F und ein K in Kreisen ist auch kein Ford-Emblem, sondern etwas, was für mich völlig neu ist, nie zuvor wahrgenommen, offenbar auch etwas, was Ford Köln aus dem Hut gezaubert hat. Die Autos sollten jedenfalls offenbar nur mit Taunus assoziiert werden, die Händler allerdings, die diese Autos verkauften, hießen offiziell und weithin sichtbar Ford. Also „Verbote“ gab es sicherlich nicht, aber irgendwelche Marketingideen, mit welchem Sinn auch immer. Und Taunus als Markenname mit Kölner Stadtwappen kombiniert war offenbar gar nicht so abwegig. Interessant, dass sie es in GB ähnlich gehalten haben, da ist das Ford Emblem offenbar auch nicht gerade ins Auge des Betrachters gestochen worden, musste man auch dort mit der Lupe suchen.

Bei den Galaxies und Fairlanes stand immer fett F O R D auf der Haube, aber erst ab 1960.

Vorher stand da auch „Fairlane“. Hm…. Vielleicht sind sie in Europa dann einfach nur später auf den Trichter gekommen, es sei besser, den Herstellernamen als die Modellbezeichnung auf das Auto zu nageln.

Vorher war Ford da vielleicht einfach nur …..bescheiden.

Quote from Uwest65

Der einzige der nicht Taunus im Namen hatte war P6 also 12m und 15m

Der P6 ist im Sommer 1966 noch als Taunus 12m bzw. Taunus 15m vorgestellt worden; nach einem Jahr Bauzeit hat man im Sommer 1967 dann den Namen Taunus gestrichen.

Von all dem hab ich keinen Plan, aber das scheint Ford so zu machen.

Mein Klepper hat auch keine Logos, nur eine Pflaume in SW in der Windschutzscheibe, für die Sucher.

Was immer wieder die Halbwisser rätseln lässt, ob das nun ein Opel GT (weil „GT“ hinten) oder ein Ferrari (weil Pferd vorne) sei.

Alles bereits mehrfach erlebt.