"Der Große Revell" : 1962 Ferrari 250 GTO ´Individualmente´ (Revell, 1:12)

  • Zu "Abload-Zeiten" hatte ich das hier gezeigte ´12th Scale´ Modell samt Entstehung schonmal vorgestellt. Da ich es aktuell nochmal zerlegt hatte, um ein paar Kleinigkeiten zu verbessern (die mich immer gestört haben) und ich das Modell auch nochmals poliert habe, stelle ich den modifizierten Revell-Klassiker nun einfach nochmal aufs Neue vor.
    Zum Vorbild-Fahrzeug muss wohl nicht mehr viel gesagt werden.
    Etwa dreißig Jahre nach der Erscheinung der 36 Original-Fahrzeuge des "Ferrari 250GTO" brachte Revell, Anfang der Neunziger das wunderbare Großmodell dazu heraus. In verschiedenen Farben und Rennversionen konnte man das große (fast) All-Open Modell damals für etwa 199,- DM erwerben. Ich selbst kaufte mir damals, etwa 1999 die blaue Rennversion zum genannten Preis an der "Autobahnraststätte Teufelstal" an der A4 zwischen Hermsdorfer Kreuz und Jena. Ja, damals konnte man exklusive Modell-Fahrzeuge sogar an der Autobahn kaufen 8)
    Den Blauen habe ich allerdings nicht mehr - er wurde irgendwann später gegen das klassisch rote Exemplar getauscht. Und weil der große Revell doch viel Potenzial hat, habe ich ihn irgendwann, vor nicht allzu langer Zeit modifiziert und etwas aufgewertet. Es kamen Echt-Alu Speichenfelgen ("Borrani" Style) auf das Modell - allerdings nicht die begehrten Räder von "Autograph", sondern Italienische Fabrikate von "Scuderia Modelli". Diese sind robuster und nahezu ebenso schön wie die Autograph-Felgen. Weiterhin bekam der 250GTO einigermaßen realistische Bremsen und wurde von seiner "weichen" Hinterachse erlöst, welche seit 30 Jahren viele Sammler mit einem schnell entstehenden "Käfer-Sturz" der Hinterräder nervte. Die originale Hinterachse sieht grundsätzlich gut gemacht aus, besteht aber durchgehend aus flexiblem Kunststoff, der das Gewicht der schweren Karosse mal gar nicht aushält - hier hätte Revell damals ein paar Testfahrten mehr machen sollen.
    Auch dem Motor spendierte ich ein paar Details mehr, damit der optische Eindruck des ikonischen Colombo-Triebwerks noch besser vermittelt wird.
    Auch das Interieur habe ich verändert - und zwar so weit, dass sich hier die Geister scheiden. Denn ich habe dem eigentlich kompromisslosen Homologationsrennwagen ein mehr wohnliches Interieur mit ein paar mehr Textilien gegönnt. Ich wollte mir das wunderschöne "250GTO-Design" mal mit einem bisschen "Lusso" kombiniert vorstellen... :)
    Für die eingefleischten Rennsport-Fans möglicherweise ein "No-Go". Oder wie Gulf_LM bei der letzten Vorstellung schrieb sei der "fantasy freestyle Innenraum exzentrisch".... :-) (Kein Problem, kann ich voll verstehen :thumbup: )
    Alle 36 produzierten 250GTO Exemplare sollen die Zeiten ja bis heute überstanden haben. Vielleicht gab es ja mal einen exzentrischen Eigentümer, der einen ähnlich individuellen Umbau vorgenommen hat. Im Replica-Bereich gibt´s das auf jeden Fall.

    Aber nun die aktuellen Bilder, nach frischer Politur:



    Getarnte Annäherung ans Objekt:




    Räder sind abnehmbar - Drehbare Bremsscheiben aus Metall:




    "biegefeste" Hinterachse - Modell kann nun dauerhaft auf den Rädern stehend gelagert werden, ohne "Käfer-Sturz":


    Neue Vorderachseinheit samt Kühler und Bremsen:



    Colombo V12:


    Amateur-Sattlerei auf dem Schreibtisch - links unten im Bild die Sitze:



    Metall-Typenschild, maßstabsgetreu:



    Und noch die Basis:

  • Glänzend!


    Die Form bis heute besser als bei CMC, durch den von Bb und HW bekannten (leider störenden) Fugentrick der Nasenunterseite ist auch diese realistischer als die glatten aber unten zu platten Kyo und dessen KK Twin.


    Tolles Modell seiner Zeit.


    CMC style Motor und Räder bei dir, toller Umbau mit super Fotos!

  • Hach, was soll man denn jetzt noch schreiben???

    Modell, Umbau, Fotos alles wie immer...

    Daher nur drei Worte "Fan Tas Tisch" :zwinkern:

    Der einzige minimale Kritikpunkt wäre das Leder. Wenn die Narbung des Leders etwas feiner wäre würde es absolut perfekt sein.

    Aber ich weiß gar nicht, ob es überhaupt Leder mit einer feineren Narbung gibt.

  • Tolle Modifikation, die dem Modell sehr gut stehen.

    Die IA gefällt mir sehr gut, auch wenn es nicht dem Original entspricht.

    Die Felgen sind perfekt.

    Ein Leben ohne (BMW-)Modellautos ist möglich aber nicht sinnvoll. (in Anlehnung an Loriot)

  • Aber ich weiß gar nicht, ob es überhaupt Leder mit einer feineren Narbung gibt.

    Gibt es, sogar auf 0,2mm ausgeschärft. Buchbinderbedarf oder direkt beim Sattler.

    Fluch der "Akribik"

  • Deine Tisch-Sattlerei und das Typenschild neben der 20 ct-Münze zeigen schon, mit wieviel Detailliebe Du zuwege gehst. So ist Dir auch mit diesem großen Revell-Klassiker wieder ein Meisterstück gelungen !

  • Wie präsentierst Du dieses tolle Modell in Deiner/m Wohnung/Haus ?

    Kann ich mir sehr gut in einer Einzelvitrine im Wohnraum ö.ä. vorstellen.

    ...alt genug es besser zu wissen, jung genug es trotzdem zu tun...

  • Gefiel mir schon bei Deiner ersten Präsentation sehr gut, die Verbesserungen sind Dir gelungen.

    Reißt aber auch immer wieder die Wunde auf das ich meinen aus Platzgründen hergegeben habe

    48613146nq.jpg

    (wenns stört, fliegts)

    Er thronte über allen "Kleinen" und war mir irgendwie ein Dorn im Auge :keineahnung: was ich heute bereue.

    Hier könnte Ihre Werbung stehen 8)

  • Danke Euch für Eure Resonanzen zur 250GTO-Interpretation, mit einiger ´künstlerischer Freiheit´. :winken:

    Gulf_LM :
    Danke Dir!
    Gute Frage zum Tacho. Diesen habe ich aufwendig improvisiert aus dem ehemals runden (Blech-)Zifferblatt einer Armbanduhr heraus gesägt. Leider habe ich von dieser Aktion nur die folgenden zwei stark vergrößerten Foto-Ausschnitte und keine expliziten Fotos (Ausschnitt vom Foto mit den Teppich-Utensilien - siehe linke Ecke der Handballenauflage des Notebooks).
    Klar, die angezeigten Skalen in den Rundinstrumenten geben auf den zweiten Blick Fragen auf :-) ...aber es gibt echte Metall-Chromringe und Mikro Metall-Zeiger, welche ich alle auf die gleiche Nullstellung ausgerichtet habe.




    Frodo :
    Danke, Danke!
    Ja, die Leder-Struktur ist immer so ein Thema in Verbindung mit dem jeweiligen Maßstab. Aber auch eine Licht- und Kontrastfrage, wie stark die Lederoberfläche auf Fotos betont wird. Auch CMC hat ja gelegentlich nicht ganz maßstabsgetreu wirkende Stoffe und Ledersorten in den Modellen - ich bin dennoch immer von der realen Optik, echter Materialien begeistert.
    Beim 1:12er hier, finde ich, passt es gerade so mit der "Grobheit" der Maserung. Meine Wahrnehmung könnte aber auch daran liegen, dass ich das gleiche Material auch schon in 1:18ern verarbeitet habe - und da wirkt es wirklich (zu) grob.
    Hier mal ein Beispiel aus einem 1:18er mit gleichem Material, in rot:



    armiku :
    Danke für den Hinweis. Bei weiteren Projekten werde ich mich mal entsprechend umschauen.
    Auch in der Vergangeneheit habe ich immer schon nach weichen, anschmiegsamen Ledersorten gesucht, die sich schön geschmeidig über jegliche Oberflächen spannen/legen lassen. Ich habe auch mal einen weichen Rindsledernen Schlüsselbeutel zerschnitten und in eine 1:18er Rückbank umgewandelt. Das Leder war zwar weich, aber immernoch zu dick. Die Suche nach dem ultimativen ´Maßstabsinterieurleder´ geht weiter... :)

    flei-mei :
    Danke Dir!
    Ja, die Felgen sind echt gut, und wohl auch genau für diesen Revell-Ferrari konzipiert, zumindest von den Maßen her passgenau entworfen.
    Schwierig an den Felgen war bloß, dass sie überhaupt keine Aufnahmen haben. Und ich wollte sie ja unbedingt dreh- und lenkbar montieren (sonst brauchen wir gar nicht anfangen :) ).
    Auch wollte ich das Modell ja nach den Motor- und Interieur-Mods auf seinen Serienrädern stehen lassen - die sehen nämlich eigentlich auch sehr gut aus und haben schöne Reifen ´drauf. Aber dann wollte ich doch "Echt-Alu" und der Focus viel auf die viel gelobten Borrani-Räder von "Autograph". Da diese aber schon länger nicht mehr gehandelt und so gut wie gar nicht mehr angeboten werden, nahm ich sogar Kontakt mit "Autograph" auf. In wirklich nettem und kundenfreundlichen Mail-Verkehr teilte man mir mit, dass es tatsächlich nur noch einen einzigen Bausatz gibt/gab, den die Firma in einem Büro-Schrank bis heute aufgehoben hatte - diesen einen verbliebenen Bausatz bot man mir sogar direkt zum Kauf an. Aber man verwies mich auch eindringlich auf die entsprechende Bauanleitung, die mir vorab im *.pdf-Format übersandt wurde. Und obwohl ich Spaß an Detailarbeit habe und meinem Modell die Räder wirklich gern gegönnt hätte, gebe ich zu, dass es mir beim Lesen/Betrachten der Anleitung doch ein bisschen vergangen ist. ?(
    Die Speichen wären erstmal als feine Drahtrolle gekommen und hätten etwa 160-fach zugeschnitten werden müssen. Desweiteren hätten die unvorbereiteten Felgenringe mit einer aufzklebenden Bohrschablone für den Einzug der Speichen gebohrt werden müssen - zwei präzise versetzte Loch-Reichen in 0,8mm. An dieser Stelle fing ich dann an nach Altertiven zu suchen... :|
    Nach einem freundlichen Hinweis hier aus dem Forum (Danke ferrari 18 :thumbup: ) stieß ich dann in einem italienischen Shop auf die tollen Räder. Wesentlicher Unterschied zu den Autograph-Rädern sind die Laser-geschnittenen Speichen, die nicht aus Draht eingezogen wurden.
    Wie gesagt sind es, trotz filigraner Bauweise sehr stabile und nicht verformbare Felgen, die in ihrer Optik kaum nachstehen.


    Der Aufschneider :

    Danke Dir! Und gerne zeige ich auch, wie das "Prachtstück" bei mir zuhaus (staubgeschützt) ausgestellt ist - nämlich unter einem übergestülpten kleinen Aquarium. Diese Idee habe ich von Gulf_LM übernommen, der seine Blaue Rennversion mit der #24 ebenso untergebracht hat :thumbup: :

    (hier sehen wir dann auch, dass es sich tatsächlich um einen noch exklusiveren "330GTO" handelt...von denen es ja nur 3 Exemplare in 1962/63 gab. Meiner hat die "Chassis #3673SA" ;) )


    Chief-of-the-Sixes :
    Danke fürs Kompliment - freut mich sehr! :-) :thumbup:

    DrBob :
    Stört natürlich kein Bisschen - je mehr Bildmaterial desto besser :thumbup:
    Derartige Reue kann ich gut nachvollziehen :( - in der großen Einzelvitrine war der Große auch gut geparkt. Hattest Du die Achsen entlastet?
    Das Gute im Falle des Revell-Klassikers ist ja, dass der bis heute noch recht gut und innerhalb einer weiten und noch ganz verträglichen Preisspanne zu haben ist - Revell flutete den Markt damals wohl mit riesigen Stückzahlen .

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