Ford meiner Kindheit: Taunus XL (Familienautos Teil 2)

  • Da Papas Benz und derFord Granada Police ganz gut ankamen, hier noch ein Nach-/Umbau eines Familienautos:

    Der Grundstein zu meiner Fordfahrerei wurde früh gelegt. Mein Großvater väterlicherseits fuhr Ford und kaufte Anno 1971 diesen (Knudsen) Ford Taunus XL. Der Wagen ging dann an meinen Vater, und, als dieser sich einen gebrauchten 5er BMW (E12) zulegte, an meine Mutter über.


    Nun, schön dass KK den Taunus L als Zweitürer in genau der richtigen Farbe produziert hat, aber eben als L, nicht XL. Da der L runde Scheinwerfer hatte, musste ein GT seinen Frontgrill samt der korrekten eckigen Scheinwerfer spendieren. Dazu wurden nachträglich noch einige der Grill-Lamellen verchromt, um dem XL von vorn zu entsprechen. Am Heck fehlte die Chromspange und das große aufgedruckte L wurde entfernt und durch silberne Metallbuchstaben ersetzt, deren Mitte mit rotem Lackstift handkoloriert wurden. Die Radkästen bekamen noch einen Chromrand.


    Der Innenraum hatte auch schon die richtige Grundfarbe des Kunstleders, das sommers stark roch und an dem man sich als Kind in Shorts die Oberschenkel verbrannte, wenn der Wagen schön in der Sonne gestanden hatte (z.B. nach dem Freibadbesuch im Sommer). Das zu schlicht braune Holzimitat am Armaturenbrett und an den Türen bekam Möbelfolie mit überzeugenderem Furnier und einen (zugegeben etwas unsauber aufgetragenen Chromabschluss. Das Lenkrad hatte fälschlich gar kein Holz(imitat) - KK verbaut da das sportlich gelochte Lenkrad des GT überall - und bekam daher auch etwas Folie. Ansonsten fehlten einige Lämpchen und Kippschalter, die ich mit Farbklecksen und schwarzen Klebeband-schnipseln nachzubilden versucht habe. Gurte hatte der KK auch nicht, aber der LX 1971 eben auch nicht.


    Leider erinnert sich niemand daran, welche Kennzeichen der Wagen hatte, und wir haben bisher nur ein Foto von der Seite gefunden. Daher steht noch "Taunus L" auf dem Kennzeichen. Vielleicht findet sich die fehlende Information noch ...


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  • Schöne Geschichte, schöne Erinnerungen, schönes Modell wobei der zum schluss bestimmt nicht mehr sooo taufrisch aussah, hmm... spaß.


    Kann man nicht irgendwie über die Zulassungsstelle was rausbekommen zwecks Kennzeichen von sellemols ? Oder Nachbarn

    Capri, nicht nur im Mittelmeer ein Traum

  • Nun, schön dass KK den Taunus L als Zweitürer in genau der richtigen Farbe produziert hat, aber eben als L, nicht XL. Da der L runde Scheinwerfer hatte, musste ein GT seinen Frontgrill samt der korrekten eckigen Scheinwerfer spendieren. Dazu wurden nachträglich noch einige der Grill-Lamellen verchromt, um dem XL von vorn zu entsprechen.

    Erst mal vielen Dank für Deinen Bildbericht ! So war auch mein Vorhaben, als Dein onyxgrüner und bald darauf auch der gelbe Knudsen-Taunus mit Vinyldach herauskamen - jedoch eben mit runden Scheinwerfern. Um an Rechteckscheinwerfer heranzukommen, hätte es da des grellgrünen DO-PE 69 bedurft. Letztlich habe ich mir dann den eisblauen GT zugelegt, wobei es dann aber nur zum Chassistausch (mit dem ockernen Coupé) kam. Gleichwohl interessiert es mich dennoch sehr, wie Dir der Kühlergrilltausch gelang :


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    Denn leider gibt es keine Pins, und ich sehe da keinen Weg zum gesichert zerstörungsfreien Kühlergrillaustausch. Wenn ich da "den Hebel angesetzt" hätte, hätte der Lack des spendenden GT wohl einige Schäden erlitten, wofür mir dieser aber zu schade wäre. Denn meiner Erinnerung nach war der gelbe Vinyldach-Taunus eben ein XL und hatte - genau wie von Dir geschildert - die Chromleiste zwischen den Rückfahrleuchten. Auch Deine "Verchromung" der Grillstreben entspricht genau meiner Erinnerung an diesen XL-Taunus.

    Letztlich bin ich sehr froh, daß KK-Scale dann noch nachgelegt hat mit dem weißen GT-Coupé, das ich zunächst erwog. Aber gut, daß ich noch weiter wartete, denn die blaue GT-Vinyldach-Limousine gefällt mir umso mehr, seit da die L-Felgen drauf sind.

    Prima auch Deine Änderung der Lenkradspeichenauflage !

  • Schönes Projekt mit einen Alltagsauto. :sehrgut:


    Vielleicht noch einfach ein fantasy plate als Platzhalter anbringen, die Showroom Kennzeichen passen nicht zu solch einem in der Realität verankerten Auto.


    Wer soll den Fehler schon bemerken?

    Kann man mit neuen Erkenntnissen ja nochmals ändern.

  • Wer soll den Fehler schon bemerken?

    Kann man mit neuen Erkenntnissen ja nochmals ändern.

    Mir fällt zu meinem gelben auch nur noch FFB-T ein, und wenn die Zahlenkombination den Erinnerungspunkten entspricht, wäre das doch auch gut - also z.B. 571 : Die 5 für den ersten 5er BMW und die 71 für das Baujahr, womit die 71 an den Onkel und die 5 an beide Eltern erinnert.

    "Mein" Kennzeichen wäre dann z.B. FFB-T 247, 278, 297, 478 oder 479 .. da sind schon 5 Ziffern, aber ich habe auch noch den blauen, vielleicht als STA-R 92, dann paßt auch FFB-T 478

    Nimm nach der Ortszulassung vielleicht den Anfangsbuchstabe vom Familiennamen und dann die Ziffern ..?

  • Um an Rechteckscheinwerfer heranzukommen, hätte es da des grellgrünen DO-PE 69 bedurft. Gleichwohl interessiert es mich dennoch sehr, wie Dir der Kühlergrilltausch gelang . Denn leider gibt es keine Pins, und ich sehe da keinen Weg zum gesichert zerstörungsfreien Kühlergrillaustausch. Wenn ich da "den Hebel angesetzt" hätte, hätte der Lack des spendenden GT wohl einige Schäden erlitten.

    Tatsächlich sind auch meine Scheinwerfer von einem DO-PE 69, die GTs haben ja "GT" im Grill, der DO-PE hat "Ford". Das stimmt zwar beides nicht, aber "Ford" ist für einen XL plausibler. Auch ich hatte mir Sorgen ums Lösen des Grills gemacht, aber eher dass der Grill bricht. Der Lack nimmt ja nur in einem unsichtbaren Bereich hinter dem Grill Schaden. Also habe ich von Innen heraus (wie dein Foto zeigt) links und rechts an den Seiten (nicht in der Mitte!) gedrückt und einen flachen Schraubendreher eingeführt und vorsichtig gedreht, um die Klebekraft zu überwinden. Das funktioniert mit der gebotenen Vorsicht problem- und gefahrlos, weil man das Teil eben von innen nach außen drücken kann. Da ist die Chromspange am Heck ein viel heikleres Thema, denn sie ist kein eigenes Teil und gar nicht am Kofferraumdeckel befestigt, sondern bildet mit beiden Rücklichtern ein Bauteil; und die kann man nicht von Innen rausdrücken, sondern muss sie an der Leiste heraushebeln bzw. von dieser mit einem Skalpell trennen.

    Auch mein Vater und ich haben übrigens unser Erinnerungsvermögen zu Details bemüht, um darauf zu kommen, welcher Taunus das war. Ich konnte mich an die Chromspange erinnern, mein Vater aber auch daran, dass diese nicht auf schwarzem Untergrund war und vorne nur eckige Scheinwerfer waren; sonst hätte es ja auch ein GLX sein können. Auch ein Originalprospekt hat dann geholfen, die Merkmale des XL nachzubilden:

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    Schöne Geschichte, schöne Erinnerungen, schönes Modell wobei der zum schluss bestimmt nicht mehr sooo taufrisch aussah, hmm... spaß.


    Kann man nicht irgendwie über die Zulassungsstelle was rausbekommen zwecks Kennzeichen von sellemols ? Oder Nachbarn

    Ich kann mich erinnern, wie ich tatsächlich mit etwa 10 Jahren dem Rost am Chrom am vorderen Stoßfänger und Grill mit Rostentferner eifrig zu Leibe gerückt mit. Dass das Auto meiner Mutter uns dann kurz nach ihrem Tod verließ, verstärkte das Verlustgefühl. Zornig über wiederholte Probleme beim Anlassen hatte mein Vater den Wagen auf dem Hof der Werkstatt gelassen und den erstbesten Gebrauchtwagen mitgenommen, einen Simca. Kein Wunder, dass ich damit nie richtig warm wurde. Davon will ich kein Modell.


    Wegen der Kennzeichen habe ich tatsächlich bei den Zulassungsstellen von Frankfurt (Erstzulassung) und Hanau (Ummeldung nach Umzug) nachgefragt und warte auf Antwort.

  • Tatsächlich sind auch meine Scheinwerfer von einem DO-PE 69, die GTs haben ja "GT" im Grill, der DO-PE hat "Ford". Das stimmt zwar beides nicht, aber "Ford" ist für einen XL plausibler. Auch ich hatte mir Sorgen ums Lösen des Grills gemacht, aber eher dass der Grill bricht. Der Lack nimmt ja nur in einem unsichtbaren Bereich hinter dem Grill Schaden. Also habe ich von Innen heraus (wie dein Foto zeigt) links und rechts an den Seiten (nicht in der Mitte!) gedrückt und einen flachen Schraubendreher eingeführt und vorsichtig gedreht, um die Klebekraft zu überwinden. Das funktioniert mit der gebotenen Vorsicht problem- und gefahrlos, weil man das Teil eben von innen nach außen drücken kann.


    Wegen der Kennzeichen habe ich tatsächlich bei den Zulassungsstellen von Frankfurt (Erstzulassung) und Hanau (Ummeldung nach Umzug) nachgefragt und warte auf Antwort.

    Ganz herzlichen Dank für Deine perfekte Erklärung ! Den blauen GT werde ich zwar nicht opfern, aber vielleicht erwische ich mal ein passendes günstiges Modell (z.B. die "saubere" Erstversion vom Keek) und dann kann es doch noch klappen !? Außerdem wäre HU-PE statt DO-PE auch eine tolle Nummer .. Du hast mich jedenfalls doppelt inspiriert !

  • Außerdem wäre HU-PE statt DO-PE auch eine tolle Nummer .. Du hast mich jedenfalls doppelt inspiriert !

    Nee, jetzt hast du mich inspiriert !!! :freu:

    Meine Großeltern hießen Peter und Elisabeth mit Vornamen, das würde also passen!


    (Falls die Frankfurter Archive nichts historisch Korrektes preisgeben)

  • Auch hier, schöne Geschichte zum Modell.

    Bekomme immer größere Lust das ganze nachzuahmen, da wäre ein weißer R4(erstes Auto indem ich mitgefahren bin, leider kein Foto dazu). Fiat 850Coupe, Käfer, Ascona A, Manta B, Capri, Taunus, Rekord :fp: und Passats. Nur von meinem Dad :kichern: wohlgemerkt und von denen Fotos existieren. Nach den Passats wurde es bayrisch und nicht weniger zahlreich :fp:

    Diesen Floh sollte ich schnell wieder aus dem Kopf bekommen, passt so gar nicht zu meinen momentanen Reduzierungs-Plänen :haha:


    Aber bei Deinen Projekten bleibe ich gerne dabei :sehrgut:

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  • Wirklich sympathische Geschichte und tolles Modell. Ford aus der Zeit sind zumindest Optisch einfach cool

    Wegen der Zulassungsstelle wünsche ich dir alles gute. Ich befürchte allerdings dass die mit irgendeiner Ausrede (Datenschutz) blablabla nix machen. Ist meine persönliche Erfahrung mit Ämtern. Sobald die arbeiten müssen wird's kompliziert.

    Aber vielleicht täusche ich mich ja auch ;)

  • Amtserfolg würde ich auch nicht zwingend erhoffen.

    Aber Verwandte und Freunde der Eltern nach Fotoslben fragen hast du bestimmt gemacht.

    Manchmal gibts ja so Zufallsfunde.


    Hab von einem Cousin letzt ein Tantenfoto mit ihrem damaligen Ford bekommen (er weiss anscheinend, was mich so interessiert).

    Aber der Grund für das Foto an sich war, dass der junge noch nicht Kanzler Willy Brandt mit drauf war, den sie zufällig auf einem Parkplatz trafen.

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