CMF Mercedes-Benz 600 (W100) Nallinger Coupe

  • Maßstab:
    1:18
    Hersteller des Modellautos:
    CMF
    Marke des Vorbildes:
    Mercedes-Benz

    Ein bekannter deutscher Modellfahrzeug-Händler, dessen zumeist bunte Hemden tragender Inhaber auch in der Klemmbausteinbranche tätig ist, bietet das luxuriöse Mercedes-Benz Nallinger-Coupe von CMF seit längerer Zeit zum halben Preis an, weshalb ich entschieden habe, dieses einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Auf den Produktbildern des Herstellers sieht das Modell irgendwie etwas komisch aus aber ich kann jetzt schon sagen, dass es in Echt, wenn es vor einem steht, deutlich schöner erscheint.

    Ich bevorzuge ein Coupe eigentlich immer einer Limousine, da es für mich meist stimmiger und eleganter wirkt. Es handelt sich bei dem Fahrzeug um ein Resine-Modell, wobei ich es seltsam fand, dass ich die Seitenspiegel nach dem Auspacken selbst ankleben musste. Meine Gefühle sind gemischt - es wirkt auf den ersten Blick alles sehr edel und der Lack sowie die Chromteile sind zumeist von hervorragender Qualität, allerdings müssen in Sachen Verarbeitungsqualität vereinzelt auch Abstriche gemacht werden, was ich bei einer UVP von 200€ nicht ganz nachvollziehen kann. Als etwas störend empfinde ich die glatten Chromränder der Seitenscheiben, diese müssten eigentlich etwas abgesetzt sein.


    Der Mercedes-Benz 600, Baureihe W100, war in den 60er Jahren das Flaggschiff von Mercedes und bot an technischen Raffinessen alles, was das Herz zur damaligen Zeit begehrte. Die Coupe- Karosserieform wurde nur zweimal gefertigt, wobei ein Exemplar dem damaligen Entwicklungschef Fritz Nallinger zur Verfügung gestellt wurde.


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    Und hier noch zwei Verarbeitungsfehler bei Chromteilen am Schweller rechts und an der A-Säule links:


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    Sportlich, staatsmännisch oder lieber diplomatisch?


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  • Franzmann

    Changed the title of the thread from “Des Herrn Nallinger's exklusives Coupe: CMF Mercedes-Benz 600 (W100) Nallinger Coupe” to “CMF Mercedes-Benz 600 (W100) Nallinger Coupe”.
  • Durchaus hübsch anzusehen und eine interessante Randnotiz der Automobilgeschichte. Einen 200,00 €-Gegenwert sehe ich zwar nicht, aber das liegt ja auch im Auge des Betrachters.


    Wie auch immer: Danke für´s Zeigen. :sehrgut:

    Natürlich kannst Du das wieder so machen, aber dann ist es halt wieder falsch.

  • Von etwas weiter weg sieht ja gut aus, aber von Nahem stören mich dann doch auch einige Details, wie z.B der nur aufgeklebte Heckstern, die Scheinwerfer überzeugen irgendwie auch nicht richtig. Dennoch ganz schlecht ist das Ding nicht. Harmoniert auch gut mit den beiden anderen.

  • Danke für die ausführliche Vorstellung. Habe ich mit großem Interesse gelesen, denn das Original kannte ich bisher nicht. Die Seitenscheiben mit den aufgedruckten Chromrändern stören den Gesamteindruck tatsächlich etwas, aber das Modell macht auf mich einen ordentlichen Eindruck.


    Wünsche Dir viel Freude damit :thumbup:

    ...alt genug es besser zu wissen, jung genug es trotzdem zu tun...

  • Vielen Dank für die schöne Vorstellung :thumbup:

    Ein sehr interessantes und seltenes Vorbild, als Modell definitiv ein exotisches Highlight für jede Mercedes Sammlung.

    Mit CMF habe ich keinerlei eigene Erfahrungen. Aufgrund von Modellen wie etwa diesem Rolls-Royce dachte ich aber dass Details da einen hohen Stellenwert haben. Das wirkt hier nun anders. Die Chromleisten an den Fenstern sehen nicht gut aus. Die Verarbeitungsfehler sind in der Summe auch nicht erfreulich.

    Ich bevorzuge ein Coupe eigentlich immer einer Limousine, da es für mich meist stimmiger und eleganter wirkt

    Sehe ich auch so wie du, aber genau das ist beim W100 Coupé finde ich nicht der Fall - da hat man eher aus einer 4-türigen Limousine eine 2-türige Limousine gemacht als ein Coupé.

    Es gab da durchaus andere Entwürfe, zum Beispiel diesen hier vom W100-Designer Paul Bracq. Diese Entwürfe hatten ein wesentlich Coupé-förmigeres Heck. Warum es diese am Ende nicht wurden, weiß man nicht - vielleicht zu aufwendig? Auch der amerikanische Mercedes Fan und Sammler Karl Middelhauve sah das wohl so und ließ sich ein eigenes W100 Coupé bauen, mit ein paar Änderungen nach seinem Geschmack. Beispielsweise fehlen hier die Kiemen seitlich, ebenfalls ist sein Coupé im Radstand gekürzt. Damit übrigens nicht genug, Middelhauve ließ sich sogar einen vom Chevrolet El Camino inspirierten Pickup des W100 bauen ^^ Und auch wenn das wie ein Sakrileg klingt: Designer Paul Bracq war in beide Middelhauve Umbauten involviert und für das Design verantwortlich. Wen es interessiert, hier ist ein interessanter Artikel dazu. Der W100 Pickup mit dem schrecklichen Namen Benzomino war 2021 sogar in Deutschland ausgestellt, ich weiß nicht ob das immer noch der Fall ist.

  • Formal nicht mein Fall, da gefällt mir der normale 600er besser. Vor allem im Vergleich mit den zwei anderen eleganten Klassikern auf deinen Fotos kommt er schlecht weg :-)

    Für einen Sammler klassischer Mercedes aber durchaus eine interessante Ergänzung gerade zum besonderen Preis...

  • Für mich ist der W100 in allen Karosserie-Varianten ein Monument. Das Nallinger Coupé finde ich obendrauf nochmal ganz besonders.

    Der Resiner von CMF gibt für mich, so klassisch in Schwarz mit dem hellen Interieur eine gute Figur ab. Kann man haben :thumbup:

    Dass die Resiner immer diese (flach) bedruckten Folienscheiben haben, weiß man ja inzwischen. Die Klebereste an A-Säule und Schweller-Chrom würde ich soweit wie möglich zu reinigen versuchen - das tut der Gesamtoptik so gut wie keinen Abbruch.
    Am ärgerlichsten erscheint mir die unebene Interieur-Verkleidung rund um die C-Säulen. Ich meine, das liegt nicht am beigen Interieur-Lack, sondern an der "gipsartigen" Oberfläche der Innenverkleidung. Wahrscheinlich weisen alle "CMF Nallinger" diesen Effekt mehr oder weniger auf...

    Ansonsten finde ich das Exterieur, mit dem gut gemachten Kühlergrill und den realistisch tiefen Karosserie-Spalten sehr edel.
    Das Modell gibt die barocke Ausstrahlung des Originals richtig gut wieder.

    Viel Spaß damit!

  • E_Goldmann

    Interessant zu hören dass alle Resiner die flach bedruckten Seitenscheiben haben. Dann scheint das wohl fertigungstechnisch nicht anders zu gehen.


    Stimmt die hässlichen Innenverkleidungen bei den C-Säulen kommen tatsächlich von der unebenen Oberfläche des Materials. Könnte mir gut vorstellen dass alle CMF Nallinger dieses Problem haben. Versteh halt nicht wieso das bei CMF durchgeht. Ein Blick in den sehr hellen Innenraum genügt um sofort darauf aufmerksam zu werden. Werde vielleicht mal versuchen bei Modelcarworld zu reklamieren, mal schauen.


    Die Klebereste an der A-Säule gehen leider nicht weg und das am Schweller ist eine fehlende Chromlackierung an der Stelle. Habe mal bei Revell geschaut aber die haben gar keine Chromfarbe im Angebot, vielleicht gibt es das gar nicht? Sonst würd ich die Stelle einfach vorsichtig nachpinseln.


    Ja insgesamt ist es schon ein edles Modell und ich find die Coupe-Form einfach lässig. Und es ist richtig schwer, als ob Gewichte verbaut wären.

  • Zwiespältig.


    Sowie das formal gestaucht und hoch wirkende eher unelegante Coupé (wobei der Limo Gigant 600 in der kurzen Version ein aus heutiger Sicht eher flacher Wagen ist), als auch dessen Modellumsetzung.

    Definitiv für Nischensammler und Markenkomplettisten interessant, auf keinen Fall den normalen Preis wert.


    Danke fürs Vorstellen!

  • E_Goldmann

    Interessant zu hören dass alle Resiner die flach bedruckten Seitenscheiben haben. Dann scheint das wohl fertigungstechnisch nicht anders zu gehen.

    [...]



    Ich vermute mal, dass sich die üblichen "Scheiben-Schalen" aus festem Kunststoff wie sie die meisten Diecaster verbaut haben, nicht in die Resine-Karossen einsetzen lassen, weil diese (aus Gründen der Stabilität) zu dickwandig sind - die Scheiben würden dann zu tief in den Fensterausschnitten sitzen.
    Deswegen kleben die Resine-Hersteller die passgenauen Folienstücke von außen auf die Fensteröffnungen. Abgesetzte 3D-Chromleisten können dann nicht auch noch drüber geklebt werden, weswegen sie nur noch aufgedruckt werden.
    Nachteile sind eben, dass die Folien-Scheiben meist flexibel sind, dass sie im Licht tlw. gewellt aussehen und, dass sie sich gelegentlich von ihren Klebekanten lösen.

  • Es gibt da aber durchaus bessere Lösungen als hier von CMF gewählt. Die Folienscheiben mit "Chrom" zu bedrucken ist wohl die einfachste Lösung, die dafür aber auch nicht wirklich überzeugt.

    Wenn man sich beispielsweise ältere Ferrari Modelle von BBR anschaut, sieht man wie es besser geht. Dort sind Chromleisten an den Fenstern auch wirklich einzeln aufgesetzte Teile. Das sieht schon wesentlich realistischer aus.

  • Wie wäre es mit der unerhörten Möglichkeit, B-Säulen in die Form zu integrieren?


    Ich vermeide seit einer Weile bekanntlich normale Autos aus Resin, bei F1 oder Sportprototypen ist Resin nach wie vor super, und seltene echt "wichtige" must-haves rutschen noch durch.


    Aber das Verzerren, die miesen spielzeughaften Rahmen, die schlechten Reinigungsmöglichkeiten mangels Stabilität (immer ist irgendwo Staub!), das ständige fast unvermeidliche Ablösen von Scheiben oder gurkigen Rähmchen – i mog nimmer.

  • Vielen Dank für die vorbildliche Vorstellung und auch für die ausführliche Diskussion ! Denn da die aktuell angebotenen W100-Modelle nun preislich näher zusammengerückt sind, ist auch der Auswahlbereich größer. So denkt man nun wohl eher auch an dieses Nallinger-Modell, wo es zuvor preislich aus dem Rahmen fiel - hat aber hier auch gute Anhaltspunkte für den Qualitätsvergleich mit den Alternativen von MCG und KK-Scale.

  • Irgendwie konnte ich auf Anhieb nicht finden, wie lang dieses Coupé war. So wie er neben dem Diplo steht, scheint der deutlich kürzer zu sein als die Limo.

    Ja, CMF ist vom Preis-/Leistungsverhältnis etwas schwierig. Wenn ich da an den Lambo Jarama denke.... :fp:

    Die Dummheit des Menschen ist unantastbar

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