[SJII] Vom Buckel zum Ponton und zur Heckflosse (1945-1960)

  • Maßstab:
    1:43 - 1:24 - 1:18 - 1:10
    Hersteller des Modellautos:
    IXO / Altaya
    Marke des Vorbildes:
    Opel

    Vorgabenkorrektur :

    Modellhersteller : alle

    Vorbildmarken : alle Pkw, Motorroller und Motorräder der Jahre 1945-1960


    Zwischen den Vorkriegsautos und den Familienwagen der 60er und 70er Jahre fehlte bislang die Nachkriegsepoche, die zunächst den Übergang von den Buckelmodellen zu den Pontons wie auch eine Renaissance der Motorräder und angesichts des warmen Sonnenscheins auch die Ära von Bella und Lambretta, Vespa und KaRo, Čezeta und IWL Berlin brachte. Gleichzeitig spielten auch amerikanische Autos wieder verstärkt eine Rolle - zumindest auch beim Design inländischer Autos wie Ford und Opel, aber auch Borgward. Aber auch im Straßenbild der 50er Jahre stellten die chromblitzenden Pontons und Heckflossen eine imposante Erscheinung dar. Und "seid dabei" - Mitmachen ist auch hier wieder erlaubt !


    Hersteller des Modellautos : IXO/Altaya

    Marke des Vorbildes : Opel

    Opel Käpitän 1948 (rechts) und 1954 (links) in 1:43

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  • Wow! Interessante Themen-Eröffnung zu einer (Auto-)Mobilen Epoche, die gerne viel Aufmerksamkeit beanspruchen darf.

    Der Einladung werde ich mich anschließen und kurzfristig auch ein entsprechendes Fahrzeug aus den Fünfzigern vorstellen, das dem gezeigten 54er Kapitän ebenbürtig ist...

    Schöne Modelle. Ich hoffe, hier gibt´s bald noch viel mehr davon :-)

  • Maßstab: 1:18
    Hersteller des Modellautos: VVM Co.Ltd.

    Marke des Vorbildes: Gorkowski Awtomobilny Sawod ("Gorkier Automobilwerke" - GAZ)

    Markteinführung: 1956


    Wie angekündigt, mache ich mal weiter mit einem Oberklasse Schwergewicht aus der Sowjetunion der Fünfziger - dem "Wolga M21".
    In den Ländern des Warschauer Paktes war der M21 eine Berühmtheit. Aber auch in einigen Kapitalistischen Ländern fand der M21 Verbreitung und große Nachfrage. Aufgrund seines gehobenen Fahrkomforts und seiner Robustheit kam er in vielen Ländern auch gerne als Taxi zum Einsatz.
    Die meisten Exemplare wurden von einem Original-Russischen Vierzylinder-Motor mit 2,4 Litern Hubraum und etwa 75 PS angetrieben. Zwischen 1956 und 1970 gab es den M21 in drei "Facelift-Stufen", bzw. in drei Serien und diversen Varianten, welche sich optisch sehr gut von einander abgrenzen lassen. Bis 1970 wurde die Motorleistung stufenweise auf etwa 90 PS gesteigert.
    Das hier gezeigte Modell bildet die Dritte Serie des M21 ab, wie sie von 1962 bis zur Einstellung 1970 gebaut wurde. Erkennbar ist diese Endserie sofort am
    markanten Chromgrill mit 37 senkrechten Leisten.

    Im Jahre 1958 wurde der M21 bei der "International Motor Show" mit dem "Grand Prix" augezeichnet.


    Das Gezeigte Diecast-Modell von "VVM Co.Ltd." weist eine äußerst detaillierte Qualität auf - all open, feines Interieur, gefedertes Fahrwerk in realer Umsetzung, Frontgrill aus Metall, sehr detaillierter Motor.

  • E_Goldmann

    Vielen Dank für Deinen erstklassigen Bildbericht zum Wolga M-21 ! Mir gefällt genau diese 3. Version am besten; ansonsten wäre das Urmodell mit dem Querstreben-Kühlergrill mein Favorit. In Belgien gab es sogar ein Montagewerk, das den ГАЗ М-21 mit Dieselmotoren versah, wodurch der Wolga M-21 auch in Westeuropa zu einem beliebten Taxi wurde. Da muß ich wohl alsbald den Nachfolger ГАЗ M-24 von MCG folgen lassen - jedoch in der passenden Ära der 70er Jahre.

  • ...den gab es vor längerer Zeit von "IXO" aus der "IST-Serie" oder eben wie Meiner von "VVM". EInen Kombi, den "GAZ M22" gab´s auch.
    Aber da die Stückzahlen längst abverkauft wurden, bleibt wie immer nur die geduldige Suche nach einer Gelegenheit auf dem ´Gebrauchtwagenmarkt´.

  • Wo kann man denn den Wolga kaufen und was kostet er ?

    In 1:43 gibt es den M-21 von 1956 (= 1.Serie) in schwarz (amazon 30€), und die 2. Serie von 1960 in hellblau (MCW 25€). In 1:24 ist er auch zu finden, aber in 1:18 habe ich gar nichts gefunden. Es gab auch ein Modell in VoPo-Ausführung - ich meine, in 1:18 ..?

  • Heute geht es blitzartig ins Jahr 1958 - da gab es diese beiden wunderschönen Autos aus Rüsselsheim :


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    Rekord (türkis) und Kapitän (dunkelgrün); Opel-Sammlung Hachette 1:24

  • ... und mit den 4 weißen aus dem Abendland setze ich gleich fort :


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    Alfa Romeo Giulietta Berlina 1954-1958 / Renault Dauphine 1956-1959 / Opel Kapitän und Olympia-Rekord 1953/54 (jeweils Hachette 1:24)

  • Da mir der Schlüsselloch-Kapitän so enorm gut gefällt, gibt es jetzt noch mehr von ihm :


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    Während der 1957 präsentierte Rekord P1 im Panoramascheibendesign mit über einer halben Mio. Exemplaren ein Riesenerfolg wurde, kam für den 1958 präsentierten Kapitän P2.5 schon nach 11 Monaten die Ablösung. Denn der Zustieg im für diese Klasse besonders wichtigen Fond war durch die Form der hinteren Türen beengt. Rein experimentell habe ich mal die Proportionen des Innenraums sowie der Türen bei allerdings verlängertem Radstand digital modifiziert :


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    So wären im oberen Bildteil die vorderen und hinteren Türen dann in etwa gleich groß, während im mittleren Bildteil die Proportionen eines Coupés entstünden, und der untere Bildteil bei zusätzlich herausgenommener B-Säule einem typisch amerikanischen 4d-Hardtop-Coupé entsprochen hätte. Dann hätte sich auch - wie beim BMW V8-Barockengel 501/502 - ein Türanschlag an der C-Säule empfohlen :


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    Immerhin hat auch dieser Kapitän mit der kürzesten Bauzeit den elffach länger gebauten BMW im Absatz gleichwohl übertroffen ! Statt "purple dream" nun im schönen Atlantikgrün noch ein paar Blicke aufs Armaturenbrett und die spitznamensstiftenden Rückleuchten :


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    Einmal editiert, zuletzt von Chief-of-the-Sixes () aus folgendem Grund: Unechte Digitalstudien auch farblich modifiziert

  • Schöne Modelle und interessante Studien....was wäre gewesen wenn.... :sehrgut:

    Den Rekord gibt es es in verschiedenen Farben in 1:18 von Minichamps, aus unerfindlichen Gründen hat es noch keiner in meine Sammlung geschafft.

    Der "Schlüsselloch-Kapitän" wäre auch als 1:18er wünschenswert.


    Danke für's Zeigen und viel Freude damit

  • Den Rekord gibt es es in verschiedenen Farben in 1:18 von Minichamps, aus unerfindlichen Gründen hat es noch keiner in meine Sammlung geschafft. Der "Schlüsselloch-Kapitän" wäre auch als 1:18er wünschenswert.

    Genau, den Rekord P1 gibt es in 1:18, der Rekord P2 ist angekündigt, und den Kapitän P-LV 2.6 gibt es ebenfalls in 1:18.

    Deswegen finde ich es so toll, daß Hachette diese Opel-Serie in 1:24 herausgebracht hat und dabei u.a. der erste Admiral von 1938, der erste Kapitän von 1939, der Rekord B von 1965 und eben auch der Kapitän von 1958 berücksichtigt wurden. Wie der Schlüsselloch-Kapitän nach gut 20 Jahren endlich in 1:43 erschien, so ist es nun in 1:24 umso toller. Denn mit solch einem detaillierten Kühlergrill, diesen Rückleuchten und diesem Armaturenbrett ist das in 1:43 gar nicht möglich - daher freue ich mich so sehr, denn mir ist zumindest aus den letzten 25-30 Jahren kein solches Modell dieses Fahrzeugs bekannt, das eben auch unter fachkundiger Beteiligung des Opel-Oldtimerclubs konfiguriert wurde.


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    Hier habe ich nochmal, aber mit dem originalen Radstand, nur die Türöffnung verlegt, auch wenn eine Portaltürkonstruktion 1958 nicht mehr so üblich war. Dann hätte man aber gleich nach der B-Säule noch die volle Einstiegshöhe und auch beim Zustieg den Fußraum ungehindert erreicht, zumal bei diesen beidseitig senkrechten Türblättern ein bequem ausladender Öffnungswinkel möglich geworden wäre, und deren Anschläge ziemlich genau entlang der Rücksitzlehne verlaufen wären. Hier in gelb die Türöffnung zur Rücksitzbank :


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  • Hier noch 2 Karosserieformen, wie sie in den 30er Jahren begannen und in den 60er Jahren zur Rarität wurden - im Zenit ihres Daseins, als auch die Pontonform stilprägend war : Woody und Cabriolimousine


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    Woody Station : Dodge Coronet Woody Wagon 1949 / PR-IXO 1:43 (re.)

    Cabriolimousine : Ford Vedette Sunliner decouvrable 1952 / Solido 1:43 (li.)

    Polizeiauto : Holden FE New South Wales Police 1957 / Altaya 1:43 (mi.)

  • Zwei Woody-Wagen sollen zeigen, daß diese Bauart nicht auf Kombis beschränkt war:


    Chrysler Town & Country Convertible, 1947 (1:43, Vitesse)

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    Aus der Not eine Tugend: Ursprünglich waren die Woodies aus Stahlmangel entstanden und wurden dann zu einer Mode.

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    Das Modell entspricht sicher nicht mehr den heutigen Standards - aber der Body ist noch immer gelungen.

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    Chrysler Town & Country Newport Coupé, 1950 (1:43, Franklin Mint)

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    Auch dieser 43er gehört zu den älteren Modell-Semestern.

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    3 Mal editiert, zuletzt von Conrad ()

  • Conrad

    Materialmix bei Autos - vom DKW mit Holzkarosserie bis zum "Leukoplastbomber" Lloyd LP 300 und zur "Rennpappe" Trabant 601, aber auch der vor 50 Jahren in LeMans vorgestellte Matra Bagheera und der erste Renault Espace hatten eine Kunststoffkarosserie. Vom Morris Minor Traveller und britischen Ford Cortina Mk.I bis zum amerikanischen Ford Country Squire, Mercury Colony Park, Oldsmobile Cutlass Ciera Cruiser, Pontiac Safari oder Buick Roadmaster Estate hielt sich der Woody-Look fast bis zum Millennium - und es war Chrysler, der 40 Jahre später das Holzdekor weiterhin auch bei Coupés und Cabrios anbot :


    Der Chrysler des Chrysler-Retters
    Für manche Autos muss man einfach mehr bieten. SPIEGEL zeigt Fahrzeuge mit berühmten Vorbesitzern und Raritäten, die versteigert werden. Diesmal: ein…
    www.spiegel.de

  • Mit Stahlmangel hat die Woodie-Machart nichts zu tun. Als es Mitte/Ende der 30er Jahre erste Woodies gab, herrschte dort kein Stahlmangel. Darunter litten die USA erst während des Koreakrieges.


    Diese Sorte Fahrzeug lief in den USA nie vom Großserien-Fließband, sondern wurde von externen Stellmacherbetrieben im Auftrag der Autokonzerne in manueller Serie hergestellt. Die arbeiteten damals nicht mit Blech, sondern mit Holz, und das Dach überzogen sie mit Kunstleder.


    Anfang der 50er (unterschiedlich je nach Hersteller) liefen in den USA die letzten echten Woodies vom Stapel. Ihre Herstellung war teuer, zeitintensiv und unrentabel im Gegensatz zur Fließbandfertigung. Außerdem waren Karosseriespengler im Falle eines Unfalls mit der Reparatur überfordert. Die Käufer hatten sich daran gewöhnt und wollten nach wie vor Woodies. So kam es, dass die nun am Fließband gefertigten Kombis in ihrer Topversion weiterhin Holzflanken trugen - zunächst echtes Holz, ganz dünn, auf dem Blech angebracht (vulgo: Holzfurnier), später D-C-Fix-Folie - bis in die 80er Jahre.


    Ob es heute noch USA-Station-Wagons in Woodie-Anmutung gibt, weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht.


    Im Woodie-Cabriolet sah der amerikanische Autokäufer eine nostalgische Hinwendung zu alten Zeiten, als in offenen Kutschen gereist wurde. Das Woodie-Cabriolet ist quasi eine Kutsche ohne Pferdebespannung. Ein Substitut also. So wie das Vinyldach aufkam als Substitut für das geschlossene Cabrioletverdeck zu Zeiten, als es in den USA aus Sicherheitsgründen keine offenen Wagen zu kaufen gab.

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