- Maßstab:
- 1/18
- Hersteller des Modellautos:
- TrueScale Miniatures TSM
- Marke des Vorbildes:
- Lotus Cars
Mal wieder retro... Lenns Erwähnung der zerfallenden Camel Decals seines alten Trofeu Capris erinnerten mich daran, dass ich das TSM Meisterwerk Lotus 78 nie beklebt habe, obwohl es seit 2014 hier parkt.
Bevor die optisch so eminent wichtigen JPS Logos – von TSM dankenswerterweise gleich in zweifacher Ausführung beigelegt – sich selbst eliminieren, musste ich also zur Tat schreiten.
Ich bin mit dem so spät dran, weil ich ihn im Doppelpack mit dem Andretti presentation car #5 bekam, das seitdem hier im Dauerdisplay steht.
Das Modell, seine Umsetzung und das Auto an sich – der Groundeffekt Pionier Lotus 78 – sind einfach fantastisch.
Aber der 78 erinnerten mich auch daran, warum ich bei high-end aus Grossserienfertigung immer ein wenig unfroh bin.
Diese Art Modelle sind wahnsinnig zerbrechlich, empfindlich, voller möglicher Fehlerquellen und eigentlich oft ab Werk so, dass man sie statt zu sich direkt an armiku schicken lassen sollte.
Am Andretti 1977 waren nur die modelltechnisch einmaligen Bürsten, die vor der Erfindung der Schürzen die Seitenkästen zur Strasse abdichten sollten, etwas strubbelig.
Der Ronnie von der frühen Sauison 1978, mit den dann eingesetzten Schürzen, hatte einen sehr schiefen Flügel.
Bei fast allen F1 Modellen der Frühphase (erst seit 1994 gab es ernsthaft F1 in 1:18) waren Flügel meist krumm und schief, es gab im Prinzip auch nur PMA und Exoto.
Meist musste ich in Läden (gabs noch...) alle Exemplare durchprüfen, manchmal (312T by PMA) waren alle 8 so schief, dass ich ihn ganz stehen liess.
In den späten Nullerjahren besserten sich die Hersteller, aber die filigranen TSM waren nach wie vor lamentabel.
Beim unboxing mit 9 Jahren Verzug blieb direkt ein winziges Ätzteil des Unterbodens in der Packung, und neben dem Wing bemerkte ich, dass die gesamte Heckeinheit ab Cockpit, also das Motor-Getriebe-Aufhängungsgedöns, nicht fest fixiert ist und leichtes Spiel hat.
Interessant, dass das Modell auf den Schürzen steht, die das Auto in real schleifend abdichten.
Eigentlich clever von TSM, da das die empfindlichen Aufhängungen schont, ohne unrealistisch zu wirken.
Zerlegen werde ich Amateur den filigranen Renner nicht.
Ob ich das Heck mit einem Tropfen Kleber fixieren werde, weiss ich noch nicht.
Das Hinterrad ist nicht schief, falls sofort diese Frage aufkommt, das war das Weitwinkel vom Handy.
(Meine Fotos kamen sonst aus der alten Casio cam.)
Der Flügel stört trotzdem, und bereits damals konnte ich den nicht tauschen, da es bereits der Letzte auf Lager war.
Dumm, TSM hatten noch einen auf Lager, aber ich habe den dann sein gelassen, ein Duplikat mit US Porto, MwSt und Zollgebühren mit lästiger Anfahrt war es mir damals nicht wert.
Die Detailtiefe ist nach wie vor faszinierend, das Preis-Leistungsverhältnis war überragend.
Die Ansauggitter allerdings auch nicht besser als bei bekrittelten Resinern wie Tecno oder GPR heute.
Erst side-by-side sieht man die grossen Formenbau Unterschiede der beiden Varianten.
Neben den augenfälligen Bürsten und dem weissen Sitz der Urform sind die Seitenkästen komplett anders, der Flügel ebenso, und auch die Cockpitverkleidung.
Selbst die JPS Logos sind unterschiedlich layoutet und angeordnet.
Schlechte Nachrichten für Cleverles, die einen Bogen für beide Modelle nahmen und den zweiten intakten Bogen auf ebay verkauften.
Unfassbar komplex und detailbesessen für Modelle von heute – diese kleinen Aero Hilfen waren einzelne Ätzteile, davon war eins lose.
Zum Glück bemerkt und nicht im Sauger gelandet.
Witzig auch für F1 Kenner: ein durchdachter Unterboden, und dann Krontec Leitungen einfach offen drauf geknallt.
Kabel und Leitungen an allen Ecken und Enden.
Wingcars waren zwar damals 1978 ungewohnt klotzig, aber trotzdem einfach formschön.
Der 1979er Renault ganz besonders, aber ein Werk hat auch Designer.
Englische Garagisten eher nicht.