raidou-models ⏭ individual_diecast

Genau, mehr gab es auch nicht.

Der mattschwarze GT geht auf den Prototypen zurück, der sah aber auch im Detail noch anders aus als die ersten Serienmodelle (Fake-Auslass hinter den Vorderrädern, Dreiecksfenster und Spiegelposition wie beim MF3):

Der Eisblaue resultierte aus dem ersten Presse-/Fotofahrzeug, wie es auch im ersten Faltprospekt zu sehen ist:

Der ging dann später modifiziert mit Serienteilen in die Schweiz. Mit dessen Eigner stand ich auch mehrfach in Kontakt und habe ihm exakt dieses Fahrzeug sowie einen Fantasie-Roadster nach seinen Wünschen nachgebaut.

Seine Umrüstung auf Hartge-Felgen inspirierte mich dann auch zur Verwendung der optisch ähnlichen E60 M5-Felgen.

Worauf die Entscheidung zu Continental-Orange zurückzuführen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Hier ist mir kein Vorbild bekannt.

Das Metallic auf dem Handmuster hätte mir deutlich besser gefallen.

Das Vorbild für den whitehall-beigen Roadster habe ich auch mal erwischt, nur mit anderen Felgen:

Generell hatte Wiesmann aber bei Präsentationen einen Hang zu Fehlfarben, wie auch die Premiere des MF4-S oben zeigt:

Recht unspektakuläres Silber-Met, dazu dann aber Grill und Felgen in shocking Olivgrün lackiert. *urgs*

Ich habe immer mehr die warmen, edlen Farbtöne bevorzugt.

Z.B. dieses Exemplar in Current Red Met., das schon bei Meister Arne Gefallen gefunden hat und bis heute in Social Media oft gesehen ist:

Den könnte ich mir auch noch in der Sammlung vorstellen...

Zitat von Gulf_LM

Unlogisch auch von Revell, den Roadster mit Kofferraum darzustellen, es aber am interessanteren Coupé sein zu lassen.

Darüber hatte ich mich mal mit Ulli Taubert unterhalten, dem Entwickler bei Revell, mit dem ich nicht nur bezüglich der Wiesmann-Modelle im regen Austausch stand. Seiner Aussage nach war das in Diecast konstruktionsbedingt schwierig (Filigranität des Klappenrahmens im Verhältnis zur stabilen Materialstärke). Es war damals aber geplant bzw. sogar schon in Arbeit, die Form für eine Neuauflage in Composite zu erstellen, diese sollte dann auch über die hintere Öffnung verfügen.

Aus zweierlei Gründen (Krise bei Wiesmann und Ausstieg aus 1/18 bei Revell) kam es leider nicht mehr zur Umsetzung.

Ja, vor allem das Wie und Warum hat mich damals echt getroffen. Beide Brüder nacheinander hinterrücks vom Investor aus der Firma gedrängt und dann die Karre voll vor die Wand gefahren, ein Lebenswerk zerstört.

Aktuell treibt der jetzige Eigentümer den elektrifizierten Roadster (Project Thunderball) voran, gerade heute habe ich wieder einen Newsletter dazu erhalten. Der soll dieses Jahr mit limitierten Design-Editions in Produktion gehen.

Die beigefügten Bilder von Farbkombis im Innenraum lassen zumindest auf eine deutlich höhere Verarbeitungsqualität schließen, da waren die ehemaligen Modelle doch alle recht "hemdsärmlig" im Vergleich.

Parallel arbeitet man aber (angeblich) immer noch am Project Gecko, dem GT-Nachfolger, der (ebenfalls angeblich) wieder mit BMW-V8 ausgerüstet werden soll. Darum ist es aber seit der Thunderball-Präsentation noch stiller geworden als vorher. Vergangenes Jahr wurde in einem Insta-Reel zwar mal das Design geleakt, das war aber der einzige und letzte Hinweis.

Immer wenn ich im Münsterland unterwegs bin, schaue ich auch in Dülmen vorbei, ob ich etwas Neues an der Manufaktur entdecken kann. Die war bislang aber immer abgesperrt. Von der früheren Nahbarkeit ist da nichts mehr übrig.

Ja, es freut mich, dass Friedhelm nochmal neu durchstartet und damit auch sehr erfolgreich ist.

Optisch ist der Boldmen allerdings auch nicht meins. Das liegt aber schon an der unproportionalen Basis. Die Möglichkeiten der Individualisierung innen wie außen ist aber wieder beispiellos.

Wochenende - Zeit für das (vorerst) letzte Kapitel meiner Wiesmann-Story:

Die Roadster MF4/MF5

Weil mir die Formen des gestreckten GT noch mehr zusagten als der kleine MF3, kam ich im Sommer 2008 auf die Idee, wie geil denn ein größerer Roadster mit V8 auf dieser Basis wäre.

Also setzte ich einfach mal meine Fantasie in die Tat um und schnitt einen GT auf, formte eine Heckklappe nach Art des MF3 und setzte ihm dessen Persenning auf.

Fertig war mein

1:18 Wiesmann Roadster V8 Concept • Onyx Blue

Umbau 2008, Verfeinerung mit div. Fotoätzteilen und AVM Vollalu-Felgen

Selbstverständlich trug ich meine Kreation auch zur Vorstellung nach Dülmen...

...bis dahin noch nichts ahnend, dass man dort längst an selbiger Idee werkelte.

Martin schaute sich das Modell schmunzelnd an und meinte dann: "ja, schon nah dran aber ganz so wird er nicht aussehen"...

Hä? Auf mein Fragezeichen im Gesicht geleitete er mich mit einem "komm mal mit" in den hinteren Teil der Produktion wo die GFK-Teile gebacken wurden. Als vermutlich erster Aussenstehender durfte ich einen Blick auf den fast fertigen Rohbau des MF4 Roadsters werfen.

Kamera natürlich noch verboten aber ich habe ein fotografisches Gedächtnis und klaute mit den Augen soviel ich nur konnte.

Zuhause machte ich mich dann daran, das Gesehene wieder zu materialisieren und ein Modell nur aus der Erinnerung heraus zu modellieren. Eine der größten Herausforderungen im Modellbau, wenn man keine Bildvorlagen zum Abgleich hat.

Zum Genfer Salon 2009 wurde dann das Original ins Rampenlicht gestellt und ich erhielt im Vorfeld von Jan Molitor wieder ein paar Infos und die Einladung zur Messe. Der Trip war mir leider beruflich bedingt nicht möglich und die Präsentationsfarben (wieder mein wenig gemochtes Mörtelgrau sowie der Vorführwagen im schlichten Schwarz/Schwarz ) sagten mir auch nicht zu. So entschied ich mich, bis zum kurz darauf folgenden Frühlingsfest meine eigene Farbkomposition fertigzustellen:

1:18 Wiesmann Roadster MF4-S • BMW Sonora Met.

Kompletter Eigenbau aus dem Gedächtnis, Motorplatte aus E92 M3, Räder eher eine Notlösung

Die Präsentation bei den Wiesmännern stieß wieder auf Begeisterung, wenngleich ich mir selbst beim Abgleich mit dem Vorbild dann naturgemäß doch noch einige formale Unstimmigkeiten eingestehen musste.

Dennoch wurden meine Mühen noch am selben Tag belohnt: mit einer 20-minütigen Probefahrt, die armiku als Beifahrer sicher auch nie vergessen wird...

Mein grenzdebiles Grinsen zeigt, wieviel Spaß wir hatten (ok, bei Arne war es eher Todesangst).

Bereits im selben Jahr zur IAA stand dann die Premiere des noch stärkeren V10-Roadsters MF5 an, wiederum mit veränderter Karosserie. Nur 2 Wochen vorher schickte Jan mir erste, noch unveröffentlichte Bilder unter der Auflage strengster Geheimhaltung und ich entschied mich zu einer Harakiri-Aktion:

Da der MF4 ohnehin nicht zu 100% meinen Ansprüchen an Perfektion genügte und ich in der Kürze der Zeit keinen kompletten Neubau auf die Räder gestellt bekommen hätte, nahm ich diesen als Basis und formte ihn zum MF5 um:

Nach mehreren Nachtschichten war die Verwandlung buchstäblich auf den letzten Drücker vollbracht. Noch am Morgen bevor ich zur IAA aufbrach, wurden die letzten Feinheiten fertiggestellt. Selbst die angenäherten Felgen, damals noch mangels 3D-Druck von Michi alias diecast-customs-nrw aus Bburago X5-Rädern modifiziert und abgegossen, wurden erst am späten Vorabend fertig und von mir so gegen 23 Uhr bei ihm in Dortmund abgeholt und noch in der Nacht lackiert und montiert.

Egal, Mütze auf und ab zur Weltpremiere nach Frankfurt!

1:18 Wiesmann Roadster MF5 (World Premiere Car) • Pure White/Red

Umbau aus vorherigem MF4 Roadster mit zahlreichen Detailänderungen, Softtop stoffbezogen und mit Minimagneten fixier-/tauschbar, Motortausch gegen V10

Auf dem Messestand wurde er dann gemeinsam mit dem 1:1 dem breiten Publikum präsentiert, approved by Friedhelm himself. Das letzte Bild hat es zu meinem eigenen Erstaunen bis in das Prospekt zu seinem neuen Projekt Boldmen CR4 gebracht.

Auch wenn dieses Modell ebenso unter widrigen Umständen auf einer bereits nicht korrekten Basis entstanden ist und aus heutiger Sicht nicht mehr meinen Ansprüchen genügt, bin ich nach wie vor stolz darauf, denn es ist nach mittlerweile 13½ Jahren noch immer das einzige seiner Art.

Ich gebe ja die Hoffnung auf ein Serienmodell nicht auf. Ansonsten wird der MF5 (ebenso wie der derzeit noch im Bau befindliche MF4) irgendwann nochmal von Grund auf neu entstehen.

Meine Wiesmann-Geschichte ist definitiv noch nicht zuende geschrieben, vorerst aber schließe ich dieses Buch und bedanke mich für's Reinschauen!

Zitat von armiku

Mit knapp 200 auf der Landstraße...

War das echt soviel?
Ich muss zugeben, ich hatte den Tacho nicht im Blick (hat man im Wiesmann ja sowieso nicht ) nachdem wir am völlig unvorhersehbaren Bahnübergang kurzfristig jegliche Bodenhaftung verloren hatten, war ich zu sehr auf die Landung konzentriert.

Ich fürchte die Kühe rund um Appelhülsen geben vor Schreck bis heute keine Milch mehr.

Leichtbau eben

Ich musste ja mal testen, wie verwindungssteif so ein genietetes Monocoque ist.

Bevor mein Bruderherz auch diesen Thread mal wieder restlos ins OT entführt, versuche ich an diesem trüben Sonntag mal mit etwas Sonne die Kurve zurück zu finden, genauer gesagt mit der Sonne Arizonas:

1:18 Baur TC2 E30 TopCabrio • Individual Paint Arizona Sun

Umbau 2014, basierend auf OttO E30 325is

Ich sehne den Frühling herbei! ☀🙏