Lagerschäden am Lack

  • Hallo geschätzte Hobby Sammer_innen von Automodellen. Ich war einige Zeit nicht hier im Forum, habe jedoch einen Anlass folgende Erfahrung mit Euch zu teilen, dass keinem von Euch so etwas passiert; oder vielleicht habt Ihr die Erfahrung vereinzelt schon gemacht. Für mich war es neu.


    Ich habe mal wieder Modelle eingekauft, ich wollte bei Ebay-Klein ein "Deutsche-Post" Modell für unsere Postfiliale hier im Örtchen als Weihnachtsgeschenk kaufen. Da fand ich ein Angebot VW Käfer Bretzelfenster von Solido, Edition laut OVP 1996. Und der Verkäufer hatte direkt 4 Exemplare zu einem guten Preis, folglich habe ich alle 4 gekauft. Soweit alles ok, Preis war gut und die von ihm bei Ebay eingestellten Fotos waren es auch. Bei Ankunft der 4 Solido-Packungen habe ich Modergeruch wahrgenommen, egal, dachte ich mir, die Modelle sind schließlich gut verpackt. Nun kam der Schock, durch die scheinbar falsche Lagerung über die Jahre, hat das Plastik den Lack angegriffen. Bei allen vier Modellen das gleiche Bild. Nun habe ich erstmal selbst überlegt, wo ich bei mir etwas langzeitverpackt habe mit Plastik. Ich hätte nicht gedacht, dass Plastik über die Jahre und sehr gut möglich bei falscher Lagerung, feuchter Raum, so ein Schaden entstehen lassen kann. Entfernen kann man die Flecken nicht mehr, es ist zwar jetzt kein Beinbruch, die Modelle sind immer noch schön, aber mit dem Lack ist mindernd in der Wertigkeit.


    Da ich die 3 Fotos hier nicht in den Post einfügen kann, hier ein Link dazu:


    Grüße aus der Lausitz

    Leo


    IMG_6956-1024x683.jpg


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    IMG_6959-1024x683.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Jörg () aus folgendem Grund: Fotos eingefügt

  • Danke fürs drauf aufmerksam machen und hinweisen - ich habe von ähnlichen Erfahrungen auch schon häufiger gelesen. Vor allem Styropor Verpackungen sind da wohl auch recht kritisch, auf lange Zeit gesehen und je nach Umgebungsbedingungem.


    Irgendein Sammler hatte in einer Facebook Gruppe auch mal Bilder gepostet von Modellen, die er über längere Zeit in eng anliegender Luftpolster-Folie im Keller zwischengelagert hatte - mit fatalen Folgen für die Modelle. Lackschäden rundherum und angegriffene Plastikteile waren die Folgen X/

  • Da ich die 3 Fotos hier nicht in den Post einfügen kann

    Ich habe Dir die Fotos mal direkt eingefügt.

    { if $ahnung == '0' read FAQ; use SEARCH; ask GOOGLE; } else { use brain; make post; } or { give up }

    echo "No match: 'Brain'!"

    echo "Nichts geht schneller, als wenn man es sofort richtig macht!"

    { /if }


    Aus technischen Gründen befindet sich der Rest der Signatur auf der Rückseite dieses Beitrags.


  • Wie ist denn der Kontakt zustande gekommen,hat das Sichtfenster auf den Autos gelegen?

    Und keine Chance mit Micromesh-Pads oder Politur es weg zu bekommen?

    Hatte mal einen HotWheels Ferrari 166mm in ovp und nie ausgepackt ersteigert.Da hatten sich die Gummi-Bänder,die Hauben und Türen geschlossen halten sollen,in den Lack gefressen.Das konnte ich rauspolieren,hat zwar etwas Geduld erfordert aber danach ging es.

    Hier könnte Ihre Werbung stehen 8)

  • Wundert mich nur bedingt. Kunststoffe, Plastik, Gummi, Folien etc. enthalten Weichmacher. Dieser verflüchtigt sich mit der Zeit. Durch den Kontakt mit dem Lack hat der Weichmacher seine Spuren hinterlassen.


    Je nach Umgebung geht das schneller oder langsamer. Heizungskeller oder Dachgeschoss im Sommer beschleunigt den Prozess.


    Ich habe keine Solido Modelle. Ist das eine originale Verpackung oder wurde das Modell nachträglich in Folie eingewickelt?

    Frauen fahren langsamer, weil ihnen der männliche Fluchtinstinkt fehlt
    -- Juan Manuel Fangio --

  • Ich glaube nicht, dass die Folietüte original Verpackung ist. Darum hat OttO bei seinen Modellen immer Papier zwischen Modell und Folie.

    träume nicht Dein Leben sondern lebe Deine Träume....

  • Schwer zu sagen Metallhund, ob Du mit Deiner Betrachtung richtig liegst. Ich kann es nicht endgültig beurteilen. Einerseits besorgt sich jemand identische Plastikbeutel, um ein verpacktes Modell nochmals zusätzlich zu verpacken, andererseits legt dieser Jemand scheinbar wenig Wert auf die Lagerung, in dem er die Packungen im Keller, oder in einem feuchten Raum lagert. Mir ist es eine Lehre, erst Papier und dann Plastik (Luftpolsterfolie) beim Langzeitverpacken.

  • Mir ist es eine Lehre, erst Papier und dann Plastik (Luftpolsterfolie) beim Langzeitverpacken.

    Der Weisheit letzter Schluss ist auch das nicht. Abgesehen davon, dass bestimmte Papiersorten auch säurehaltig sind, habe ich auch schon erlebt, dass Plastikweichmacher in seinem Drang nach Freiheit selbst das Papier "durchsuppt" hat.


    Es gibt meiner Meinung nach keine one-and-only-Lösung - allenfalls freier Stand in der staubdichten Vitrine im abgedunkelten Raum. Und selbst dann...: "Hilfe, meine Reifen haben Standschäden!"


    Richtig gut geeignet für Langzeitaufbewahrung sind eigentlich nur diejenigen Originalverpackungen, in denen ein Modell nur durch die Schauben mit der Bodenplatte verbunden sind - und die Schrauben benötigen Abstandhalter, damit die Reifen nicht auf der Bodenplatte stehen. Dann dürfte, abgesehen von Zinkpest und eventuellen Materialausgasungen des Zinkdruckgusses, das einzige unkalkulierbare Risiko sein, dass die Reifen mit Plastikfelgen reagieren. Ganz ohne Risiko geht es nicht.


    Aus Gründen der political correctness muss bei diesem Thema natürlich auch der Klimawandel mit einkalkuliert werden. Ohne ihn geht's nicht.

  • Das tut mir echt Leid - Gab es wenigstens ein kleines Entgegenkommen von Seiten des Verkäufers? Danke aufjedenfall für diesen Thread und die damit verbundene Warnung! Darauf wäre ich absonsten im Leben nicht gekommen.

  • Es gibt meiner Meinung nach keine one-and-only-Lösung - allenfalls freier Stand in der staubdichten Vitrine im abgedunkelten Raum. Und selbst dann...: "Hilfe, meine Reifen haben Standschäden!"

    Gut zusammengefasst, ich denke damit triffst du den Nagel auf den Kopf. :thumbup:


    Wichtig und neu ist für viele vermutlich die Erkenntnis, dass die Originalverpackung eben nicht das Nonplusultra ist, hinsichtlich Lagerung. Wahrscheinlich gehen viele Sammler aber genau davon aus. Man liest es ja auch immer wieder in Inseraten älterer Modelle, dass es wie ein Qualitätssiegel angepriesen wird: "Modell noch nie ausgepackt". Das ist aber ein ähnlicher Trugschluss wie bei Autos, die 20 Jahre alt sind und noch einen 3- oder 4-stelligen Kilometerstand haben. Nie richtig eingefahren, eigentliche Verschleißteile nie getauscht, Standschäden. Und bei Modellen kann man sich überraschen lassen, wie die Verpackungsmaterialien sich mit dem Modell vertragen haben. Kritisch sind oft ja auch Schutzfolien am Modell, die zum Beispiel Schriftzüge schützen sollen. Oder so umlaufende Plastikbänder, die die Türen geschlossen halten sollen. Oder diese Plastikaufkleber, die zum Beispiel Norev an Türen und Hauben verwendet (um ein Öffnen der Teile zu verhindern).


    Es mag da zwar sicher auch Ausnahmen und gut geeignete Verpackungen geben. Aber eben nicht pauschal jede OVP = bester Schutz.

  • Aber eben nicht pauschal jede OVP = bester Schutz.

    Naja... so ganz richtig ist diese Verneinung der Pauschalierung auch nicht. Es geht immer darum, worum es geht: OVP = bester Schutz: ja, wenn die Transportsicherheit von China zum Endverbraucher im Vordergrund steht (also bester Schutz aus der Sicht des Herstellers). OVP = bester Schutz: nein, wenn die längerfristige Lagerung im Vordergrund steht (also bester Schutz aus der Sicht des Sammlers).


    Alles ist relativ. Das wusste schon der olle Einstein.


    Die Hersteller machen ihre Sache in Sachen Verpackung aus ihrer Sicht schon weitgehend richtig. Dass wir Sammler beim Auspacken, aber noch viel mehr beim wieder Einpacken, wüste Flüche von uns lassen, steht auf einem anderen Blatt. Das interessiert den Hersteller nicht. Aus seiner Sicht sollen verpackte Modellautos ein Mal ausgepackt und danach nie mehr eingepackt werden.


    Und genau deswegen schert sich der Hersteller auch nicht um mögliche Langzeitschäden durch die Verpackung. Die Verpackung hat für ihn genau so lange Dienstleistungspflicht, bis der Händler das letzte Exemplar verkauft hat (also, sagen wir, maximal ein Jahr oder zwei Jahre). Diese Haltung ist durchaus verständlich. Danach ist der Langzeiteigentümer = Sammler in der Pflicht.


    Heikel wird es natürlich dann, wenn immanente Schäden am Modell auftreten, also späte Schäden zu Zeiten, wenn der Hersteller nicht mehr regresspflichtig gemacht werden kann, die er aber dennoch zu verantworten hat (von Zinkpest über Kunststoffverfärbungen oder Scheibeneintrübungen bis zu durch Spannungsrisse zerstörte Reifen). Inwieweit das Schicksal ist, vom Kunden erduldet werden muss oder ob es da eine Art Langzeitgarantie gibt, weiß ich nicht. Haben wir einen Rechtsgelehrten als Forumsmitglied?

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