So mau, wie Allgaeuer sagt, ist die W210-Modellsituation gar nicht. Nur aktuell gibt es nichts zu kaufen. Der Wagen hat es einfach noch nicht zum Youngtimer geschafft. Er ist nach wie vor ein Gebrauchtwagen, aber auf dem Sprung. Gebt ihm noch zwei, drei Jahre. Auf der Straße sieht man kaum mehr heruntergewirtschaftete Exemplare. Man sieht allenfalls gepflegte Ersthandautos, aber auch schon erste im jugendlich-muslimischen Stil Getunte: tief, breit, optimistisch berädert, laut.
In 1/18 gab es Limousine (Sunstar) und Kombi (Anson) in eher lausiger Qualität, 1/87 decken die Platzhirsche Wiking (nur Lim.) und Herpa (Lim. und Kombi) ab. Das 1/43-Industriemodell stammte von Herpa (Lim. und Kombi), auch als Brabus-Version, Ixo schuf die Lim. für die Mercedes-Collection. Herpa machte in der heute fast vergessenen 1/66-Metall-Serie die Lim. für Daimler-Benz.
Dann gab es noch ein paar Ausreißer: Cararama (Fachhandelmarke von Hongwell) wählte den Maßstab 1/50 für seinen Kombi (viele Versionen, landesspezifische Taxis), Welly wiederum machte Lim. und T-Modell zu groß (1/40), und der absolute Ausreißer ist das Majorette-Modell in ~ 1/36 (dimensional aber nicht qualitativ passend zu den seinerzeitigen MB-Werbemodellen von NZG/Conrad/Cursor). Das stellt nämlich ein T-Modell mit verblechten hinteren Seitenscheiben dar, was es im Original nie gab.
Abgesehen von den Herpa-43ern und Wiking/Herpa in 1/87 also kaum Sammelnswertes, aber doch ein breites Spektrum (und womöglich habe ich in meiner Aufstellung auch noch einen Kandidaten vergessen). Mich wundert, dass Ottomobile noch keinen W210 AMG machte. Aber ich bin fast überzeugt davon, dass Derartiges in Zukunft kommt. Jeder richtige Mercedes wurde zum Klassiker. Sicher gelingt das auch dem W210.