Decals versiegeln / der unsägliche Trend Decals bei zu legen

  • Na ja, "infam" ist wohl kaum das richtige Wort, vielleicht täte etwas verbale Abrüstung ganz gut. :zwinkern:


    Meiner sehr langjährigen Erfahrung nach haften Decals entweder nach dem Trocknen oder sie haften nicht.

    Weichmacher ist bei Problemfällen erste Wahl, den gibt es in unterschiedlichen Stärken.

    Mit etwas Geduld und Erfahrung bekommt man damit so ziemlich jedes Decal auf das Modell.

    Du hast aber ganz recht, ich hatte auch schon seltene Fälle von "Decals", die auf nichts reagierten und sich noch während des Trocknens immer wieder ablösten.

    Da hilft dann aber auch kein Klarlack, denn der sorgt ja nicht für eine bessere Haftung auf der Oberfläche.

    Dazu müsste man ihn ja unter das Decal pinseln, was tatsächlich auch mal die letzte Rettung bei Reparaturen sein kann.

    Man kann natürlich rein prophylaktisch Decals auch auf der Oberfläche damit bestreichen, schadet ja meistens nichts und sorgt für eine unempfindlichere Schicht.

    Aber der Lacküberzug muss schon recht dick sein und deutlich über die Ränder des Decals hinausgehen, damit ein gewisser Schutz gegen Ablösen erreicht wird. Und selbst dann ist dieser nur so gut, wie das kleine Bisschen Kohäsion des Klarlacks am Rand des Decals.

  • Ich habe eben in meinen Text noch Beispiele eingefügt.

    Jeder kennt die alten minichampsprobleme, vor allem an den 3.5 CSL.

    Aber auch die eigentlich sehr hochwertigen Decals von Scala43 verlieren zumindest nach Jahren der Lagerung ihre Klebekraft. Klarlack, zumindest der von Tamiya, aber möglicherweise auch Enamelklarlack durchdringt offenbar diese Decals und klebt sie jenseits ihrer eigenen Klebesubstanzen an den Untergrund, jedenfalls ist durch ein vollständiges Klarlacken des Modells garantiert, dass die Decals für mindestens 25 Jahre halten, denn so lange reichen meine Erfahrungen zurück. Und ich habe Vergleichswerte mit unversiegelten Decals.

    Und ja, sorry, ich war oder bin genervt.

    Das passiert jedes Mal in diesen Threads.

    Vor allem bei Lackthemen. Einer widerspricht immer (unqualifiziert) und man muss einen Roman schreiben, oder zumindest einen Essay, eine Abiklausur, ein Referat halten, um Erfahrungsswerte auch noch zu begründen.

    Deswegen halte ich mich aus Lackiertippthreads seit ein paar Jahren heraus.


    PS:

    Dann die Bemerkung auch noch:

    Mein Mittel der Wahl bei abfallenden Decals, insbesondere bei Selbstgedruckten, die auf Papier aus ein und derselben Quelle manchmal seit über 12 Jahren bombig halten und manchmal aber eben nicht, ist Decalhaftvermittler. Z.B Tamiya Decal Adhesive Soft.

    Den nehme ich seit ein paar Jahren immer anstatt nachträglich irgendetwas klarzulacken.

    Bislang hält es.

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

    3 Mal editiert, zuletzt von area52 ()

  • Verstehe.

    Es gibt halt sehr unterschiedliche Erfahrungen mit Decals.

    Und... Modellbau ist Religion. :floet:

    Bei 1:43ern oder Fahrerhelmen in 1:18 bietet sich ein kompletter Klarlacküberzug nach dem Aufbringen mit Weichmacher an, das hab ich auch immer so praktiziert.

  • Oder das ganze Auto leicht nass anschleifen, Decals aufbringen und alles dann mit Klarlack versiegeln. Wäre auf jeden Fall mal ein Versuch wert.

    Zu diesem nie gehörten "Trick" hab ich allerdings noch ein paar Fragen.

    1) warum um Himmels Willen?

    2) wie soll das gehen bei Fertigmodellen mit beigelegten Ergänzungsdecals?


    Für mein Gefühl wäre das Anschleifen der sicherste Weg ein (teures) Modell zu ruinieren.

  • Naja, also, auch hier verstehe ich Dirk, der ja bekanntlich auch schon so einige Modelle gebaut hat und über Erfahrung verfügt.

    Anschleifen heißt ja nicht, dass du direkt mit 180er drüberrubbeln musst.

    Generell ist es absolut riichtig, dass Decals auf Mattlacken und entsprechend harsch angeschliffenen Untergründen nicht gut haften, auf Mattlacken siehst du es ja schon, dieses erwähnte Versilbern, wenn die Trägerfolie des Decals sichtbar wird.

    Aber wenn du mit 2000er anschleifst, dann ist das Modell ja immer noch sehr glatt.

    Dirk meint, wenn du Klarlack auf absolut ungeschliffene vorlackierte Modelle aufträgst, dann ist dessen Haftung auch nicht so richtig toll.

    Alles in allem bleibe ich dabei:

    Im Zweifelsfall auf die Haftung der Decals vertrauen und gar nichts drüberlacken. Es sei denn, du baust eh das ganze Modell von Grund auf, dann immer klarlacken, bevor man sich später ärgert.

    Wenn das Vertrauen nicht gerechtfertigt war, das fällt das Decal in der Regel ja auch nicht gleich ganz ab, sondern löst sich erstmal teilweise und man kann noch reagieren.

    Und ganz ehrlich: als Kind habe ich teilweise sich ablösende Decals an Plastikbausätzen, vor allem aber an Solido 1/43 Rallyemodellen nicht mit professionellem Decal Adhesive, sondern mit Spucke wieder befestigt und das hielt. Wirklich. Das ist aber kein Tipp, denn das klappt nur bei Menschen mit meinen Ernährungsgewohnheiten (Ungesund!) :kichern:

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

    Einmal editiert, zuletzt von area52 ()

  • Zu dem letzten Beitrag von area52 muss ich nichts weiter sagen. Danke, du hast es auf den Punkt gebracht. Genau so hab ich es auch gemeint. Ich denke, wer weiss, worum es geht, hat es auch verstanden….😉

    Ach übrigens, ich habe Decals früher als Kind auch manchmal mit Spucke angepappt. Hat auch gehalten.

    träume nicht Dein Leben sondern lebe Deine Träume....

  • Ach übrigens, ich habe Decals früher als Kind auch manchmal mit Spucke angepappt. Hat auch gehalten.

    Das erinnert mich an meine Zeit, als ich noch Flugzeugmodelle gebaut hatte.

    Dort hat man üblicherweise diese sogenannten "Nassschieber"-Decals verwendet und der Vorgang war ähnlich. Zwar nicht mit Spucke, aber immerhin mit Wasser. :) Lässt sich kurz noch leicht korrigieren (ist aber schwierig das "faltenfrei" hinzubekommen) und nach Trocknung hielten die bombenfest.


    Auch dabei wurde übrigens anschließend nichts "überlackiert". Aber wie schon mehrfach im Forum zu derartigen Themen geschrieben wurde, kommt es a) auf den Untergrund an und b) auf die Art/Qualität des jeweiligen Decals, ob man das für erforderlich hält oder nicht.

    Ich habe es aus der Erinnerung heraus nie getan.

    { if $ahnung == '0' read FAQ; use SEARCH; ask GOOGLE; } else { use brain; make post; } or { give up }

    echo "No match: 'Brain'!"

    echo "Nichts geht schneller, als wenn man es sofort richtig macht!"

    { /if }


    Aus technischen Gründen befindet sich der Rest der Signatur auf der Rückseite dieses Beitrags.


  • Ja, so hießen/heißen die. Ich kann ja auch nix dazu. :kichern: Habe den Begriff nicht erfunden (finde ihn aber treffend). Halt in Abgrenzung zu den "trockenen" Abziehbildern, die es ebenfalls gibt (und die in dem Zusammenhang ebenfalls als "Decal" bezeichnet werden).

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  • Was ist denn ein "trockenes Abziehbild"?

    Ein Rubbelbild? Ein Aufkleber? :oehm:


    Wird in unserem Hobby hier eher nicht verwendet. :)


    Edit: oha, ich hatte mal Reifenlettern zum Aufrubbeln, im oldschool "Letraset" style.


    01%2EJPG


    Das führt jetzt aber zu weit, hier im Thread ging es ja ausschliesslich um Nassschieber, also Decals im heutigen Wortgebrauch.

    Einmal editiert, zuletzt von Gulf_LM ()

  • Ein Aufkleber?

    Sowas in der Art, ja. :) Nur von der Konsistenz her etwas anders, was Träger/Kleber angeht. Gab es zumindest damals ebenfalls, alternativ zu den Nassschiebern. Kleinere Heeresabzeichen, Flaggen, Teile einer Livery usw. wurden z.B: schon mal so aufgebracht.

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    Aus technischen Gründen befindet sich der Rest der Signatur auf der Rückseite dieses Beitrags.


  • Wird auch heute noch gerne für Reifen und im Eisenbahnmodellbau verwendet. Auf matten und gummierten Oberflächen erste Wahl, aber leider vergleichsweise teuer in der Herstellung. :)

  • Jörg, was auch immer es noch gegeben haben mag:

    In diesem Thread war die ganze Zeit exklusiv von Nassschiebern die Rede.

    Die heißen im Forum seit Jahr und Tag einfach Decals, weil es sich schneller tippt und selbst das wahnsinnig machende T9 auf dieser elitären Maschine, derer ich mich hier wieder gerade zwangsbediene, zumindest dieses Wort endlich gelernt hat. Und weil es in den Maßstäben bis 1/18 alternativlos ist. Es wird nichts anderes angeboten.

    Vor Jahren wurden in manchen Umbaukits noch trockene Kleber zum Abziehen verwendet, M-Tec z.B, aber das verschwand, weil die Trägerfolie zu dick ist, das ist dann einfach das Bburago-Niveau der 80er Jahre.

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

    Einmal editiert, zuletzt von area52 ()

  • Ok, verstehe. Das macht auch Sinn. Danke.

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    Aus technischen Gründen befindet sich der Rest der Signatur auf der Rückseite dieses Beitrags.


  • Ach übrigens, ich habe Decals früher als Kind auch manchmal mit Spucke angepappt. Hat auch gehalten.

    Mit Spucke habe ich es noch nie probiert.

    ich nutze ab und zu diese weissen Klebestifte für Papier bzw. den Klebstoff davon um sich wieder lösende oder widerspentige Decals zu befestigen. Mit einem dünnen Gegenstand (Spitze einer dünnen Feile oder Schere) den weissen Klebstoff zwischen Modell und Decals eingebracht und dann mit Baumwolltuch festgedrückt und gleichzeitig den überschüssigen Kleber aufgenommen. Hält bei mir bisher ohne sich wieder zu lösen.

  • Wobei die Betonung ja auf „ früher als Kind“ lag. Heute im fortgeschrittenen Alter mache ich das auch nicht mehr…😜

    träume nicht Dein Leben sondern lebe Deine Träume....

  • Die Frage nach dem "warum klarlackieren?" ist neben der Haltbarkeit auch noch ganz anders einfach zu erklären.

    Der Trägerfilm eines Decals ist IMMER matt und IMMER größer als der Druck selbst (wenn man es nicht noch händisch zuschneiden will/muss), ist also auf einem glänzenden Modell IMMER als störender Rand bzw. Zwischenraum sichtbar. Unschön!

    Klassisches Negativ-Beispiel wären hier ALPINA-Streifen, die auch von manchem Hersteller nach der Lackierung aufgebracht werden (am besten noch in einem Stück durch, über sämtliche Türfugen hinweg, wie bei OttO/GTS :rolleyes: ). Unter bestimmtem Licht sieht man die feinen Linien dann kaum noch, weil der breite Trägerfilm sie dominant überblendet, auf jeden Fall sind aber die Zwischenräume matt.

    Bei Umbauten lackiere ich die grundsätzlich ein und man sieht vom Trägerfilm nichts mehr, auch keine Kante.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Genau so mache ich das auch. Ist einfach ein schöneres Gesamtbild.

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