Decals versiegeln / der unsägliche Trend Decals bei zu legen

Bei Klarlack weißt du halt nie, wie es sich anschließend mit den restlichen Flächen verhält - aber hab ich auch schon gemacht, und meistens ist es gut gegangen. Nur ein mal hatte ich Risse zwischen den Lacken. Und ich würde unbedingt mit einer Airbrush arbeiten, damit die Lackstärke nicht so dick wird und dir hinterher die Spalten zusuppt.

Oder das ganze Auto leicht nass anschleifen, Decals aufbringen und alles dann mit Klarlack versiegeln. Wäre auf jeden Fall mal ein Versuch wert.

Die Notwendigkeit, Decals nach dem Aufbringen mit Lack zu versiegeln, ist ohnehin abhängig davon, wie hochwertig sie sind.

In erster Linie entscheidet die Qualität des transparenten Schutzlacks, den der Hersteller aufbringt, über die Beständigkeit des Decals.

Ich habe hier F1-Modelle, die tragen ihre Sponsoren seit zwanzig Jahren und sehen aus wie neu.

Keine Brüche, kein Vergilben.

Cartograf z.B. hat schon damals exzellente Produkte geliefert und tut dies noch heute.

Leider kenne ich die Qualität der Solido Decals nicht, daher ist es auch schwierig, eine Empfehlung auszusprechen.

Zitat von Metallhund

Oder das ganze Auto leicht nass anschleifen, Decals aufbringen und alles dann mit Klarlack versiegeln. Wäre auf jeden Fall mal ein Versuch wert.

Wäre im Fall eines bedruckten Porsche 956 eher nicht so gut.

Eher wegen der in einigen Ländern sehr strikten Tabakwerbeverbote, die die Hersteller umsetzen müssen.

Extra verschiedene Ausführungen für unterschiedliche Märkte zu produzieren, kostet Geld, daher wird das gerne vermieden.

Manche Modelle gibt es dann mit Decals, in den Ländern, in denen das geht und ohne, wenn die Gesetze dies verhindern.

Ist einfach billiger.

Ja, Werbung für Tabakwaren und so ein rechtlicher Blödsinn. Als ob jemand das Modell kauft und sagt: Oh, da steht Malboro drauf, da muss ich doch gleich mal das Rauchen anfangen!

Nanu? Das Thema hatten wir doch schon, jedenfalls Abstrampler und ich.

Also erstens: was genau ist denn Unfug, wenn unsere glorreichen Lenker Herstellern verbieten, Tabakwerbung aufzukleben, und die Hersteller dir durch diese Hintertür dennoch ermöglichen, ein weitgehend originalgetreues Modell zu erhalten? Kritik also bitte an politische Entscheider in Brüssel, nicht an Modellhersteller.

Und wenn du jetzt sagst, war doch so gemeint, dann bitte präziser formulieren.

Zum Thema: Abstrampler hat natürlich Recht, dass es Decals gibt, die ein Leben lang unversiegelt überstehen.

Es gibt aber in der Tat auch solche, bei denen das nicht klappt (manche Minichamps).

Auch wies Abstrampler zu Recht darauf hin, dass es nichts nutzt, nur das Decal überzulackieren.

Du musst schon über den Rand, also entweder mit Hof lackieren oder besser das ganze Modell!

Es gibt nur einen einzigen Klarlack, mit dem du tatsächlich so arbeiten kannst, wie angedacht, sprich mit Pinsel auftragen: Das ist der Tamiya X.

Das ist der einzige mir bekannte Klarlack, der tatsächlich pinselbar ist und vollständig glatt ohne Pinselschlieren auftrocknet. Aber Vorsicht: Bisschen Lackieren können musst du schon, insbesondere wenn du zwei Schichten lackieren musst, bisschen Erfahrung mit unterschiedlichen Arten von Pinseln ist auch gut.

Arne wird jetzt einwenden, dass der Tamiya X sich nicht mit jedem Kunstharzlack verträgt und sich sehr viel später Haarrisse bilden können. Das ist dann das Risiko.

Hier ein Beispiel, diesen bekanntlich mattgrauen Autoart habe ich mit Tamiya X auf Hochglanz gepinselt.

War etwas schwierig, zwei Schichten erforderlich, bei der zweiten muss man ziemlich aufpassen, um nicht doch Schlieren zu lackieren, keinen Staub mit einzulackieren ist fast unmöglich und den teuren Flachpinsel habe ich nach jedem Durchgang durch einen neuen ersetzt, ist mir noch nicht gelungen, einen derartigen Pinsel so zu reinigen, dass er das ursprüngliche Niveau wiedererlangt.

Kurz gesagt:

Bevor du dir das antust, vielleicht besser antesten, ob die Decals auch unversiegelt halten.

Die meisten tun es.

Lenn hat alles gesagt, das Beilegen ist ein höchst erfreulicher und recht neuer Trend.

Früher musste man sich die Decals selbst irgendwo besorgen, DAS war nervig.

Dass die Logos nicht legal sind ist ein uralter Hut, das war doch bereits in den 90ern so, wie auch Swastikas auf WWII Flugzeugmodellen.

Habe auch noch nie ein Decal überlackiert, die meisten Hersteller machen es ja auch nicht.

Die Debatte hatten wir schon oft.

Vernünftige Decals richtig aufgebracht (also mit Weichmacher wie Microsol) halten auch, schliesslich sind die restlichen Dekos der Fertigmodelle genauso.

Hab grade meinen Spark Matra, die seit einem Dutzend Jahren in der Vitrine steht angeschaut, die Gitanes sehen aus wie am ersten Tag.

Wenn man wegen sowas Sorgen hat bleibt nur Modelle zu kaufen die keinen Tabaksponsor haben oder Strassenautos sammeln.

Zitat von RetroButton

das man es mit den Decals meist nicht so schön hin bekommt

Ich seh das andersrum: die Beigelegten kann man so gut wie eben möglich plazieren, dagegen ist die Chance hoch, dass die ab Werk montierten Decals oft nicht grade oder perfekt positioniert werden.

Von Leuten, die sich null mit dem Vorbild beschäftigt haben und das im Akkord anbringen, kann man auch nicht wirklich erwarten, dass sie da auf 100% kommen.

Bei eher günstigen Modellen wie Solido finde ich es zwar erstaunlich wie gut die das machen, aber meist nicht so gut wie ein echter Fan des Vorbildes, der sich dann gerne mal eine Stunde Zeit nimmt zum Bekleben.

Bloss nicht so Anfängerdödelfehler machen wie ein ganzes Sheet auf einmal einweichen und dann ins Rudern kommen... immer schön in Ruhe eins nach dem anderen.

Und immer Vorbildfotos daneben legen, oder im Zweifel auch hier nachfragen falls irgendwas unklar ist mit der Plazierung.

(Hab grad wieder jemanden gesehen, der auf einem JPS Lotus 78 von TSM das komplett vermasselt hat.)

Einfach mal probieren. Die meisten Decals sind wirklich gut und lassen sich auch prima verarbeiten. Ich bin jedenfalls auch sehr froh, dass die Hersteller Decals mit dazu packen und man die Chance hat, ein vollständiges Modell zu haben.

Zitat von area52

Arne wird jetzt einwenden, dass der Tamiya X sich nicht mit jedem Kunstharzlack verträgt und sich sehr viel später Haarrisse bilden können. Das ist dann das Risiko.

Zitat von Metallhund

Oder das ganze Auto leicht nass anschleifen, Decals aufbringen und alles dann mit Klarlack versiegeln. Wäre auf jeden Fall mal ein Versuch wert.

Bloß nicht, Decals benötigen einen glänzenden Untergrund. Sonst kommt zum sogenannten "silbern" der Decals und langfristig wird die Haftung verringert.

Gruß

Alex

Was ist denn Tamiya X?

X sind nach meinem Kenntnisstand die glänzenden Acrylharzfarben bei Tamiya im Glas.

X-22 ist klar/transparent(clear)

XF mit Zahl die matten Farben im Glas.

TS sind in der Spraydose. Da gibt es TS 13 als Klarlack.

Camelgelb für den Lotus 99T gibt es zum Beispiel nur in der Spraydose oder man muß es sich selbst mischen aus X8:10 Teilen und X6:1 zu einem Teil, also zitronengelb mit etwas orange laut Anleitung.

Warum wollt Ihr eigentlich Decals versiegeln? Eure Autos werden im Regelfall nicht vom Hochwasser überschwemmt, und wer seine Autos mag, fasst sie nicht mit schwitzigen oder nassen Flossen an und lässt sie nicht so dreckig werden, dass sie gewaschen werden müssen. Wenn ein Decal mit Weichmacher à la Solvaset oder anderem gut fixiert ist, hat es ausreichenden Halt.

Dass ein Decal nicht den gleichen Glanzgrad aufweist wie Lack, ist klar. Den hat im Original ein Aufkleber auch nicht. Wenn man große Karosserieflächen mit Decals versieht, sollte die komplette Karosserie mit Klarlack überzogen werden. Aber doch nicht, wenn man auf einen Rallyewagen ein beiliegendes Marlboro-Decal aufbringt.

Zitat von Alexander1

Warum wollt Ihr eigentlich Decals versiegeln?

Sag ich doch.

Warum manche ihre Decals versiegeln wollen?

Ganz einfach: damit sie nicht wieder abfallen.

Viele Decals halten sehr gut, das hatten wir hier ausführlich erörtert.

Manche aber eben nicht.

Das abzustreiten, hielte ich für infam.

Direkt mal zwei Beispiele:

-Unversiegelte Decals, die nicht selbst anzubringen waren:

Minichamps auf den alten 3,5 CSL und auch die weißen Decals auf den Roten Säuen 24h Spa und offenbar auch 24 h Nürburging. Die CSL Decals fielen einfach ab, die Rote Sau Decals bilden Haarrisse in den weißen Bereichen.

Wäre das unter Klarlack auch so? Definitiv nein.

-Hochwertige Decals zum Selberanbringen von Scala43: Anfangs mögen die gehalten haben, mittlerweile halten die Sätze, die man noch lagernd erhalten kann, definitiv nicht mehr.

Fallen wieder ab. Nach einer Woche oder nach einem Monat oder nach einem Jahr.

Man kann mit Decalhaftverstärker experimentieren….. oder einfach die Modelle klarlacken.

Und Acrylharzlack gibt es offenbar nur bei Tamiya.

Das ist wichtig!

Es gibt ansonsten Alkydharzlack und Acryllack.

Bloß nicht verwechseln.

LÖSUNGSMITTELHALTIGE Acryllacke auf Alkydharzlacke zu lackieren endet in aller Regel im Desaster, es sei denn, der Alkydharzlack wurde vor Jesu Geburt aufgetragen, dann bilden sich lediglich nach einigen Jahren Haarrisse im darüber liegenden Acryllack.

Und Tamiya X ist Tamiya X.

Hätte ich Tamiya XF oder gar die Lexanlacke PS gemeint, dann hätte ich das geschrieben.

Denn Lexanlack lieber nicht und XF steht für flat, also matt.

PS. Korrektur.

Tamiya nennt die X Lacke tatsächlich Acrylharz.

Keine Ahnung, was die da zusammengerührt haben, riecht ja auch einzigartig, so anders als alles andere.

Und sie schreiben „wasserbasiert“, obwohl der Lack in den Döschen definitiv lösungsmittelhaltig ist, du brauchst ja auch entsprechende Reiniger für den Pinsel. Rätselhaftes Zeug, aber genial.

Lösungsmittelhaltiges Acryl auf Alkydharz (z. B. Revell Enamel) geht nicht.

Das gilt auch für dieses ominöse Acrylharz X von Tamiya.

Habe ich ausprobiert.