- Maßstab:
- 1:18
- Hersteller des Modellautos:
- Minichamps
- Marke des Vorbildes:
- BMW
Nach dem Hochwasser im letzten Sommer, welches auch meinen (Hobby)Keller in Mitleidenschaft gezogen hatte, war mir die Lust aufs Hobby Modellautos etwas vergangen. Nicht zuletzt, weil wir noch in der Nacht gegen 3 Uhr, als wir merkten, daß wir es mit unseren Mitteln nicht mehr schafften, den Keller trocken zu halten, Unmengen von Modellautos in die höheren Etagen brachten und ich erstmal merkte, was sich da für ein Ballast über die Jahre angesammelt hatte...
Nun, nach einer moderaten Sammlungsverkleinerung, einer Renovierung des kompletten Erdgeschosses (hatte aber nichts mit dem Hochwasser zu tun) kann ich mich wieder etwas dem Hobby zuwenden und habe in der kürzeren Vergangenheit vor allem neue 1:18 Rennsportmodelle für das private kleine Museum im Keller (der wieder trocken und saniert ist) angeschafft, von denen ich einige in der nächsten Zeit vorstellen möchte.
Beginnen möchte ich mit etwas unspektakulärem, einem Tourenwagen in seiner reinsten Form, dazu noch recht alt und vielen Jüngeren hier wahrscheinlich kein Begriff mehr: Dem BMW 1800.
Anfang der 1960er brachte BMW die sog. "Neue Klasse" mit dem BMW 1500, 1600, 1800 und 2000 auf den Markt. Diese sollten die Lücke zwischen den Kleinwagen wie BMW 700 und den sog. "Barockengeln" schließen, was ihnen auch vortrefflich gelang. Moderne Karosserie, für damalige Verhältnisse starke und elastische Motoren - die Neue Klasse trug BMW den Hauch von Sportlichkeit ein, mit der sie sich ja lange Jahre im Auftritt von Mercedes-Benz abgrenzten.
Dazu beigetragen haben auch die Rennerfolge mit den Tourenwagen der Neuen Klasse, Mitte der 1960er fuhr vor allem Hubert Hahne mit dem 1800 und 2000 (mit dem er als erster Tourenwagenfahrer die Nordschleife des Nürburgrings unter 10 min. schaffte), die Konkurrenz in Grund und Boden.
Zum BMW 1800 habe ich insofern ein besonderes Verhältnis, als mein Vater bei meiner Geburt (oder kurz danach) einen BMW 1800 hatte und ich so meine ersten Erfahrungen in einem Auto in so einem 1800er machte. Das war natürlich nicht die Sportversion TiSA, die hier vorgestellt wird, sondern ein "zahmer" 90PS-Wagen, aber äußerlich waren da keine großen Unterschiede zu sehen.
So, jetzt zum Modell: BMW 1800 TiSA (SA stand für Sonderausführung, wurde in einer Auflage von 200 Stück produziert und nur an Rennfahrer abgegeben) eingesetzt 1965 beim 24h Rennen von Spa-Francorchamps, von mir passenderweise gestern bei der Spa-Classic Veranstaltung an der Rennstrecke erworben, Fahrer damals Hubert Hahne und Willy Mairesse (B), lange geführt, aber kurz vor Schluss ausgeschieden oder disqualifiziert, das läßt sich nicht mehr so genau ermitteln.
Minichamps hat das Modell mit einer geschlossenen Metallkarosserie in verschiedenen Ausführungen (die sich nur unwesentlich unterscheiden) in einer Auflage von 336 Stück pro Variante produziert.
Damals reichte es noch, die Stoßstangen abzuschrauben und ne Startnummer draufzukleben - ein Tourenwagen, wie es ursprünglich angedacht war. Sponsoren gabs noch keine.
Leider hat Minichamps die Seitenscheiben aus dieser dünnen Folie gemacht, die man sonst nur von Resinemodellen kennt. Die Fensterrahmen sind aber nicht nur aufgedruckt, sondern erhaben dargestellt. Front- und Heckscheibe sind aus dem "normalen" transparenten Kunststoff.
Diese Art der hinteren Startnummern habe ich vorher und nachher nie mehr gesehen. Aber originell ist es allemal
Die Form des BMW ist m.E. gut getroffen, ich kann keine wesentlichen Abweichungen zum Original feststellen.
Front könnte etwas mehr Tiefe vertragen, wirkt etwas flach.
Hauptsache, das "D"-Schild ist dabei!
Unterboden kein Detail-Feuerwerk, aber besser als eine flache Platte.
Die "Innereien" durch die Reflexionen schwer zu erkennen, etwas spartanisch, aber das war beim Original wohl auch nicht anders. Das klassische Holzlenkrad ist korrekt.
Auspuff vorbildgerecht an der Fahrerseite, nicht hinten.
Fazit: Kein Highlight, aber brauchbar. Für eine Sammlung klassischer Tourenwagen fast unverzichtbar, das waren die ersten richtigen Nachkriegstourenwagen aus Deutschland.
Die 120,- EUR, für die er meistens angeboten wird ist er m.E. nicht wert, spielt so in der Liga von KK-Scale und CMR.