Ein Schiff wird kommen...: Scratch-Bau einer Pershing 8X in 1/72 aus Holz

  • Danke euch, dann werde ich mich mal umgucken. :danke:

    Heute habe ich die Main Deck Cabin aus zwei verschieden dicken Schichten MDF grob herausgearbeitet und verleimt aber beim fließenden Übergang zur Frontscheibe komme ich auch nicht ohne Spachtel aus.







    Sobald da die Feinheiten herausgearbeitet sind, kommt noch eine dünne dritte Schicht für die Flybridge oben drauf und erst dann kann ich die Neigung der Scheibe und den Dachverlauf richtig einschleifen. Das ist alles so ein gefühlsmäßiges Herantasten und mehr Augenmaß als tatsächliches Maßnehmen und Berechnen.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Mensch Rainer, Du legst ein Tempo vor - Respekt !

    Am kommenden Wochenende ist wahrscheinlich Stapellauf ?

    Wie schon gesagt, ein wirklich tolles Projekt.

    Macht Spaß, die Fortschritte zu verfolgen :thumbup:

    ...alt genug es besser zu wissen, jung genug es trotzdem zu tun...

  • Ich bin ehrlich gesagt selber überrascht. :grimasse: Mit so schnellem, barrierefreiem Fortschritt hatte ich selbst nicht gerechnet aber es fluppt einfach alles auf Anhieb nach meinen Vorstellungen. :freu:


    Die Flybridge ist aufgesetzt und der gesamte Aufbau nimmt stetig seine Form an. Ich konnte sogar schon mit erster Ausgestaltung der Liegeflächen anfangen, bevor ich mich mit Riesenschritten meinem Angstgegner nähere, den seitlichen "Schwingen". :floet:












    Nach eingehender Baumarkt-Recherche habe ich mich zunächst für den Molto Reparatur-Spachtel entschieden. Zum Füllen von Fugen und Modellieren der Übergänge scheint der mir nach erster Anwendung gut geeignet.

    Zur Lackiervorbereitung werde ich mir aber noch Feinspachtel dazu holen.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Heute ging es weiter... und das überaus erfolgreich! :freu:


    Ich habe mich dann mal an die erste Seitenschwinge gewagt. Zunächst wieder das Profil aus dem Vollen geschnitten:






    Von der Seite sieht der Verlauf ja schon ganz gut aus (der Übergang im Dach muss dann noch aufgespachtelt werden, da hatte ich zuviel weggeschnitzt :floet: ) aber von oben? Ob das mit der Krümmung so klappt? :keineahnung:





    Und wie das klappt! :ja: :sehrgut: Buchstäblich im Handumdrehen am Bandschleifer innen und außen das Material für die perfekte Biegung abgetragen. :winken:













    Es geht auch noch dünner aber ich will vorher das Fenster ausfräsen und dann folgt der Feinschliff per Hand.

    Bin aber jetzt schon mega zufrieden mit der Gesamterscheinung und fange an, das MDF zu lieben. :freu:

    Da kann man tatsächlich mehr draus machen als IKEA-Möbel. :haha:

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • alle Achtung👍


    Ich hätte nie die Geduld und Fingerfertigkeit.

    Aber ich freue mich auf jedes Update hier und kann das Endergebnis kaum abwarten.

  • Ganz klar: Du kannst nicht nur Auto, du kannst auch Prachtvilla und Schiff. Einfach klasse!


    Demnächst kannst du dann auch Fotos zeigen: Mein Haus, mein Schiff, mein Auto! :zwinkern:

  • Fehlt ja nur noch "meine Frau" aber die kann ich nicht schnitzen. :haha:

    Wäre mir jedenfalls zu hölzern... :grimasse:


    Derweil ging der Bootsbau weiter:

    Die Wange bekam ein Guckloch und konnte anschließend dünner geschliffen und mit Gravuren versehen werden. Auch das hat das Material klaglos mitgemacht. :sehrgut:






    Also backbord das gleiche Spiel wiederholt:





    Dort stellt sich dann demnächst die Herausforderung, die Treppe einzusetzen. Zumindest die Stufen kommen da aber aus Polystyrol.


    Desweiteren habe ich mit dem Stechbeitel behutsam die Vertiefung der Fensterflächen ausgestochen, geschabt und dann eben geschliffen. Auch da kommt einem die weiche Pulverstruktur des MDF sehr entgegen.







    So nähere ich mich der Form Stück für Stück immer weiter an, auch wenn im Detail noch viel Feinarbeit nötig ist. Aber so langsam wurde es dann mal Zeit, sich über die Versiegelung und Lackierung Gedanken zu machen. Dafür habe ich mir Rat bei einem Tischlermeister geholt.

    Das unbeschliffene Deck konnte ich bereits einfach mit einer Lasur in einem schönen Honigton behandeln. Mehr will ich da auch gar nicht machen. Ursprünglich hatte ich gedacht, die Beplankung mit Bleistift aufzuzeichnen aber davon habe ich schnell wieder Abstand genommen. Das müsste in dem Maßstab derart fein erfolgen, dass es am Ende kaum wahrnehmbar wäre. Von dem Aufwand, das absolut akurat und parallel aufzutragen (alles andere wäre nur kontraproduktiv) mal ganz abgesehen. :hitze:






    Beim offenporigen Material braucht es vor der Lackierung allerdings einer Versiegelung, damit es nicht saugt und quillt. Hierfür soll sich angeblich einfache Dispersionsfarbe eignen. :keineahnung:

    Das habe ich dann heute mal auf den Fensterflächen ausprobiert und dafür Schwarz gewählt, um durch den Kontrast zugleich die künftige Wirkung sowie noch eventuelle Unebenheiten bestmöglich abzubilden.





    Auch hier bin ich mit dem Ergebnis wieder überaus zufrieden. :freu:

    Von ein paar Ränderkorrekturen abgesehen könnte man glatt schon so die Folie auflegen und wäre durch mit dem Thema aber so weit sind wir dann doch noch nicht. :kichern:

    Allerdings kann man sich mittlerweile sehr gut die Wirkung vorstellen, wenn der Body erstmal silbergrau lackiert und mit Reling, Ankerwinde, Radar Dome, etc. ausgeschmückt ist. :winken:

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Fehlt ja nur noch "meine Frau" aber die kann ich nicht schnitzen. :haha:

    Wäre mir jedenfalls zu hölzern...

    Das nennt sich "Galionsfigur" und hat einen festen Platz in der christlichen Seefahrt... :flitz:

    Natürlich kannst Du das wieder so machen, aber dann ist es halt wieder falsch.

  • habe ich das richtig verstanden, du hast die Fenster gemalt?

    Ist da nicht die Struktur des Holzes zu erkennen? Oder ist das trotzdem glatt wie ein Fenster?

  • MDF ist ja lediglich mit Leim verdichtetes Holzmehl, eine "Struktur" hat das nicht aber nach dem Beschleifen halt eine sehr feine, fast "flauschige" Textur. Das Bemalen mit Dispersionsfarbe soll die Poren verschließen, bevor dann (nach erneutem Feinschliff) Spraylack drüber kommt.

    Ich werde das komplette Boot so behandeln, die Fenster sind jetzt nur mal testweise bemalt, um durch den Kontrast die Form besser zu erkennen und ggf. noch nacharbeiten zu können.

    Die werden später auch wieder schwarz aber dann kommt zusätzlich (getönte) Folie drüber. Dafür habe ich die Vertiefungen ausgearbeitet.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • danke für die Erläuterung.

    Ich habe keinen Zeifel daran, das Ergebnis wird perfekt sein.

  • Fehlt ja nur noch "meine Frau" aber die kann ich nicht schnitzen. :haha:

    Wenn du lange genug die Fotos rumzeigst kommt die Frau von alleine.

    Erkennt doch kein Mensch, dass das ganze nur in 1:18 ist. :zwinkern:

    Das Schiff wird eine Granate!!!

  • Die ist dann aber auch genauso schnell wieder weg, wenn sie mit zu mir kommen will... :haha:

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Dann musst du sie nur mit anderen Qualitäten überzeugen, dass es trotzdem besser wäre bei dir zu bleiben. :zwinkern:


    Ich glaube, wir schweiffen etwas vom Thema ab :kichern:

  • Neues aus der Werft...


    Die "Versiegelung" mittels Dispersionsfarbe hatte mich noch nicht so wirklich überzeugt, also hab ich mich nochmal in diesem Internet schlau gemacht und auch im Baumarkt beraten lassen (ja, es gibt da tatsächlich eine seltene Spezies, die sich nicht scheu hinter Regalen versteckt, sobald sich Kundschaft nähert :kichern: ). Die übereinstimmende Empfehlung lautet Isoliergrund.

    Damit hab ich dann alle zuvor bereits mühsam feingeschliffenen Teile eingepinselt. Da das Zeug relativ dickflüssig ist und auch nicht verdünnt werden soll, sieht man im Anschluss natürlich wieder jeden Pinselstrich, die Vorarbeit war also umsonst. :augen:









    Naja, dafür ist die Deck- und Sperrwirkung wirklich gut und nach weiteren Schleifdurchgängen bis hin zu 1000er sind die Oberflächen mittlerweile a*schglatt und lackierbereit. Ursprünglich wollte ich eine Restdose Ascotgrau dafür verwenden, die Farbprobe am Schwimmdeck fiel mir aber viel zu dunkel aus. Das Vorbild ist nicht nur deutlich heller sondern auch "wärmer" im Grauton (mit leichter Champagner-Nuance). Nach kurzer Recherche habe ich mich jetzt für Oxidgrau II von BMW entschieden, bin aber noch nicht dazu gekommen, den Lack zu besorgen.


    Deshalb hab ich mir zwischenzeitlich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie ich den Kutter künftig präsentieren will. :/

    Die Lösung ist ein Wandboard, das als Anleger/Kaimauer im Yachthafen gestaltet wird:








    Dieser wird dann noch ausgestaltet mit dem Rest Gewässerfolie vom Poolbau. Rückwand und Treppe werden wieder mit gedrucktem Bruchstein verblendet, zwischen den Sitzblöcken werden Laternen installiert, usw.

    Der Batteriekasten zur Stromversorgung (auch für die Deckbeleuchtung) verschwindet dann im Hohlraum unter den Stegplanken.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • haste eigentlich schon ne Flasche Champus für den Stapellauf organisiert? :kichern:


    Die Idee das Teil zu präsentieren finde ich sehr gut :sehrgut:


    Ich bleibe dran

  • Sind halt groooße Stufen :grimasse:

    Nee, wir hatten kein dünneres Material mehr als 5mm. Ist aber bislang alles nur lose arrangiert und wird noch angepasst.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

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