Ich habe im Februar ein Modell fertig gestellt, welches gut vier Monate bei mir auf dem Werktisch lag. Inspiriert von einem anderen W124, den ich davor fertig gestellt hatte, wollte jemand der den ersten umgebauten W124 gesehen hatte, ebenfalls einen W124 umgebaut haben - aber noch extremer. Es sollte ein richtig ungepflegtes Bauernauto werden. Dieser jemand ließ mir dann auch völlig freie Hand und ich legte los.
Manche von Euch kennen vielleicht das MCG Modell und wissen, dass es geradezu bemitleidenswert schwach detailliert ist. Das habe ich geändert. Obwohl sich an dem Modell keine Türen öffnen lassen, habe ich auch den Innenraum komplett modifiziert und ergänzt.
Von außen blieb das Modell natürlich auch nicht unangetastet. Ich habe für das Modell sehr viele Ätzteile hergestellt. Das aufwendigste Teil war die Anhängerkupplung, die aus 18 Teilen besteht und bei der der Haken tatsächlich festgeschraubt ist und nicht geklebt.
Aber OK, ich will Euch jetzt gar nicht lange vollquatschen. Ich zähle mal die Modifikationen auf und hänge unten Fotos an.
Der Umbau
Innen:
- abgewetzte Perserteppiche als Fußmatten
- Schafsfellsitzbezüge - verdreckt und am Fahrersitz die linke Wange fast durchgewetzt
- Gurte mit selbstgeätzten Gurtzungen, Gurtpeitschen / Schlösser und Versteller für die Lehnen und Kopfstützen gebaut
- A-, B- und C-Säulen Abdeckungen aus Milliput angefertigt, mit Gurtdurchführungen und an der B-Säule mit Verstellmechanismus
- Türpappen verdreckt (mit Schuhspuren vom Einsteigen), Verriegelungsknöpfe angefertigt, Türöffner und Griffschalen farblich hervorgehoben
- sämtliche Schalter im Innenraum (auch am Armaturenbrett) mit Symbolen versehen, Mittelkonsole farblich korrigiert (Teppich und Holz)
- Kippenschachtel und Parkscheibe in der Mittelkonsole
- Radio (Resine, selbst gebaut) eingebaut, mit Kippen überfüllter Aschenbecher mit Zigarettenanzünder
- Armaturenbrett und den restlichen Innenraum verstaubt und verschmutzt
- Wunderbaum Vanille (Ätzteil, selbst hergestellt) am Spiegel - der baumelt sogar rum, wenn man das Modell bewegt
- rote Umweltplakette, Hinweisschild LANDWIRTSCHAFT (zum Befahren von Feldwegen) mit winzigem Saugnapf
- ADAC Atlas auf der Hutablage, Werkstatthandbuch auf der Rückbank, ADAC Aufkleber, rote Plakette und Lichttest Aufkleber
Aussen:
- Rost rundum, einige mit aufgeschweißten Blechen reparierte Stellen
- bearbeitete Stellen teilweise mit orig. MB Lack perlmuttgrau met. 122 nachbearbeitet
- Spritzlappen (selbst angefertigte Ätzteile mit Stern)
- 300D, Stern auf der Heckklappe und 4Matic Schriftzug selbst geätzt und damit die schlechten originalen Aufdrucke ausgetauscht
- Stahlfelgen ohne Radkappen, mit Wuchtgewichten und Ventilen - auf den Fotos sehen die Felgen gut aus, im orig. sind sie recht rostig
- Kühlergrill Vertiefungen etwas abgedunkelt
- Hufeisen als Ätzteil aus eigener Herstellung am Grill angebracht
- das Heck etwas tiefer (alte W124 4Matic hängen hinten oftmals etwas durch)
- Kennzeichen selbst hergestellt (Ätzteile)
- Sylt Aufkleber
- tote Insekten an der Front (auf der Frontscheibe teils vom Wischer verwischt)
- Hubwischer Wischfeld aufgebracht (die Hasenohren in der Mitte sind etwas zu groß geraten)
- vertrocknete Schlammspritzer
- Fugen nachgezogen
- Anhängerkupplung - 18 Teile, Messing, fotogeätzt, Alu, Stahl, Resin. Mit Typenschild, Steckdose und Verkabelung
- tote Fliegen an der Front
- geätzte Messingplakette mit dem Namen des Eigner und des Erbauers (also meinem Namen als Hersteller) am Unterboden angebracht
Ich glaube, das war es. Die Fotos auf dem Diorama sind vom Besitzer. Die Fotos vor dem weißen Hintergrund habe ich direkt nach der Fertigstellung gemacht.
Was mich an dem Modell wirklich stört, sind die völlig missratenen Reflektoren der Scheinwerfer. Da ich leider noch keinen 3D Druck beherrsche, konnte ich da nichts machen. Aber das werde ich noch ändern.