- Maßstab:
- 1:18
- Hersteller des Modellautos:
- Technomodel
- Marke des Vorbildes:
- Lotus
Hallöchen - nach langer Abstinenz wieder einmal ein Lebenszeichen von mir...
Bin meiner Formel 1-Leidenschaft nach wie vor treu geblieben, bleibe aber bei meinem Motto "Oldies but Goldies" -
die Rennwagen der letzten Jahre find' ich optisch eher alle gleich.
Mein Modellmaßstab ist zwar schwerpunktmässig 1:43, aber ab und zu mogeln sich doch ein paar 1:18er dazwischen -
wie hier der Lotus 91 Ford, welcher sich in einer Limited Edition frisch von Technomodel auf dem Markt befindet.
Nach den zwei erfolglosen Formel 1-Jahren 1980 & 1981, in denen Colin Chapman versucht hatte, sein Konzept des Doppelchassis beim Lotus 88 durchzusetzen, fand der Traditionsrennstall mit dem Lotus 91 wieder ansatzweise in der Saison 1982 auf die Straße des Erfolgs zurück.
Mit zwei Jahren Unterbrechung kann man auch John Player als "neuen" alten Hauptsponsor gewinnen und besaß damit nun endlich wieder das Budget für die Konstruktion und Entwicklung eines neuen Rennwagens ...
Der neue Lotus 91 wurde von Colin Chapman in Zusammenarbeit mit seinem Ingenieur Martin Ogilvie und dem Entwicklungschef Peter Wright entwickelt, wobei insgesamt fünf Chassis gebaut wurden. Das Monocoque des Wagens war aus einer Mischung aus Kohlefaser und Kevlar gefertigt worden, wobei damals Lotus zusammen mit Mc Laren die einzigen Teams waren, welche diese neuen Werkstoffe verwendeten.
Auch wenn die Karosserieform sehr dem Vorgängermodell 87 ähnelte, hatte Chapman die Aerodynamik deutlich überarbeitet.
Damit wurde das Chassis eines der besten in der Saison 1982, wobei es besonders auf recht schnellen Strecken sehr gut funktionierte.
Jedoch wurde der Wagen durch den im Vergleich mit den mittlerweile verwendeten Turbomotoren verwendeten Ford Cosworth V8-Sauger deutlich eingebremst - dessen 490 PS wurden durch die 570 PS eines BMW-Turbos regelrecht "verblasen"...
Der Original-Cosworth...gesehen beim Oldtimer-Grand Prix
Ab der Mitte des Jahres 1982 verhandelte Chapman dann auch mit Renault über die Lieferung der V6-Turbomotoren für die kommende Saison, denn man war sich endgültig bewußt geworden, daß man mit dem mittlerweile 16 Jahre alten Cossie mit seiner DFV-Ausbaustufe gegen die Turboteams wie Ferrari und Brabham keine Chance mehr haben würde.
Nach langen Verhandlungen wurden Renault und Chapman sich schließlich kurz nach dem Frankreich-Grand Prix einig und der Brite konnte hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Die Rennsaison 1982 verläuft erwartungsgemäß "durchwachsen" und Lotus kann mit 30 WM-Zählern in der Konstrukteurswertung nur Platz 6 belegen.
Die beiden Stammfahrer Nigel Mansell und Elio de Angelis landen mit 7 bzw. 23 Punkten im Mittelfeld der Fahrer-WM - nur de Angelis kann beim Österreich-Grand Prix ein Achtungszeichen setzen:
mit einem Vorsprung von 125 Tausendstelsekunden gewinnt er vor dem Williams-Piloten Rosberg das Rennen in Zeltweg....seinerzeit war das der engste Zieleinlauf in der Geschichte der Formel 1. Anschließend wird im Lotus-Team heftigst gefeiert, denn mit dem Sieg in Österreich endet für das frühere Weltmeisterteam eine Durststrecke von fast vier Jahren ohne Sieg.
Was damals noch niemand weiß: Es sollte auch der letzte Sieg eines Lotus aus der Feder des genialen Konstrukteurs und Teamchefs Colin Chapman sein, der vier Monate später im Alter von 54 Jahren nach einem Herzinfarkt verstirbt.
Die Technomodel-Version des Lotus ist vom Monaco-Grand Prix am 23. Mai 1982.
Aufgrund der eher langsamen Strecke verzichtet man auf die Motorabdeckung, um dem Aggregat eine bessere Kühlung zu ermöglichen. Elio de Angelis steht nach dem Abschlußtraining im Fürstentum mit über 3 Sekunden Rückstand zum Pole-Mann Rene' Arnoux auf dem Turbo-Ferrari in der 8. Startreihe auf Platz 15 von zwanzig möglichen Qualifizierungen.
Am Rennsonntag kommt in Runde 50 der Regen und durch den Ausfall von diversen Favoriten wie Arnoux, Lauda und Watson wird Elio mit einer Runde Rückstand zum Überraschungssieger Riccardo Patrese auf Brabham und hinter dem Lotus-Teamkollegen Nigel Mansell auf Platz 5 "gespült" - insgesamt überqueren nur fünf Piloten nach 76 Runden die Ziellinie; weitere 5 scheiden in Wertung bei diesem Chaosrennen aus....
Verwendete Quellen:
Das große F1-Archiv / Weltbild-Verlag
Wikipedia.de
motorsport total.com