- Year: 1966
- Make: Chevrolet / GM
- Model: Biscayne L72 / 427 Turbo-Jet
- Engine: 427 Cui / 425 Hp
- Transmission: 4-Speed Manual (M21)
- Body Style: 2-Door Sedan
- Exterior Color: Custom Gold
- Interior Color: Cream Gold / Brown Carpet
Groß, Elegant, mit einem aufgewerteten Interieur und mit einer mehrschichtigen Gold-Lackierung soll dieser 66er Chevrolet Biscayne edler erscheinen als es ihm durch seinen ursprünglichen
Charakter als "Spar-Auto" der Sechziger mal vorbestimmt war.
Nach mehreren Wochen der Modifikationsarbeit möchte ich Euch meinen Biscayne von ERTL nun endlich vorstellen, den ich nach einer Lackier-Panne mit wiederholter Komplett-Lackierung doch
noch in der gewünschten Qualität fertigstellen konnte. Eigentlich soll es gar kein "Umbau" sein, sondern mehr eine Rundum-Aufwertung und Veredelung der sehr guten ERTL-Basis. Im Wesentlichen sind alle Teile noch gleich, nur eben überarbeitet und detailierter. Neu-Teile kamen nur wenige hinzu. Da das Ausgangsmodell die Sparversion des ERTL-Biscayne, mit verschlossenem Heckdeckel war, habe ich damit angefangen den Kofferraum zu öffnen und die originale Heckklappe mit einem selbstgebauten Scharnier zu versehen. Jedoch war ich mit der Optik des Scharniers nicht so ganz zu frieden und verbaute dann letztendlich doch eine andere Heckklappe, die schon ein Serien-Scharnier mitbrachte.
Durch die Verarbeitung zweier verschiedener Gold-Töne schimmert die Lackierung bei bestimmten Beleuchtungen ins Grünliche.
Der 1966er Biscayne teilt sich die Plattform mit den schickeren Chevrolet Modellen Caprice und Impala. Die Frontpartien (Front, Kotflügel und Motorhaube) waren allerdings gleich bei allen Dreien. Während der Biscayne in der Basis V8-Version (nicht 427/L72) damals für $ 2.484,- zu haben war, kostete ein Impala Coupé schon $ 2.789,- (als "SS" $ 2.947,- ) und ein Caprice Coupé $ 3.000,- . Der Biscayne war also die günstigste, leichteste und unkomfortableste Version dieser drei Fahrzeuge und wurde auch im Karosserie-Design schlicht und einfach vom Viertürer abgeleitet ohne besonderen Schnick-Schnack. Am aufälligsten waren dabei das simple Interieur mit einer durchgehenden Sitzbank vorn, Stahlfelgen mit "Poverty-Caps" und die Heck-Partie der Limousine.
Ich persönlich finde den Biscayne gerade deswegen sehr ansprechend und sympathisch. Die Impala und Caprice Coupés wurden hingegen mit unterschiedlichen Heck- und Seitenlinien-Designs gestaltet um deren Exklusivität, Eleganz und Sportlichkeit deutlich zu machen. Im Interieur-Bereich waren beide mit getrennten Vordersitzen, Mittelkonsolen und mehr Ausstattung ebenfalls viel hochwertiger gestaltet als der Biscayne.
Als Nachfolger des "Chevrolet 210" wurde der Biscayne als billigstes "Full-Size Car" von 1958 bis 1972 von GM produziert. Der Name "Biscayne" kam von einem Show Car, das beim "General Motors Motorama" im Jahre 1955 ausgestellt wurde und seine Modellbezeichnung wiederum von der "Biscayne Bay" Meeresbucht bei Miami entliehen hatte.
Die meisten Ausstattungsmerkmale, die für die Caprice und Impala Modelle bestellt werden konnten, standen für den Biscayne nicht zur Verfügung. Jedoch wurde von Chevrolet/GM eine Ausstattungskombination angeboten, die den Biscayne letztendlich dennoch sehr erfolgreich und gefragt machte - insbesondere unter sportlichen Aspekten wie auch für die Verwendung im Drag-Racing. Und zwar konnte der Biscayne bei der Bestellung mit dem High Performance V8 "L72" ausgestattet werden. Dieses Aggregat leistete 425 PS aus 427cui / 6.997 ccm und machte den Biscayne mit seinem relativ geringen Gewicht von 3.895 Pfund (knapp 1,8 Tonnen) zu einer wettkampffähigen Beschleunigungsmaschine. Die Ausstattung mit dem L72 gab es nur in Verbindung mit einem Schaltgetriebe, nicht mit einer Automatik. Neben einigen Heavy-Duty Komponenten kam der L72 V8 auch mit einem eigenen Drehzahlmesser, welcher einen ´roten Bereich´ ab 6.000 U/Min markierte.
Der folgende Biscayne soll ein Custom-Modell darstellen, welches die L72 Performance Technik mit einem edleren Auftritt kombinieren soll - also gewissermaßen ein "Hot Rod Sleeper" mit LifeStyle-Komfort . Beim Motor könnte es sich auch um ein nochmals überarbeitetes Exemplar mit 502 cui
handeln:
Besonderer Stellplatz mit Bekeuchtung:
Je nach Beleuchtung weist die Lackierung nicht nur verscheidene Farbtöne, sondern auch einen satten Glitzer-Effekt auf:
Dieses Bild verschaffte mir die Inspiration für das Biscayne Projekt:
Das Basis-Modell, das ich ich recht günstig erwerben konnte: