Greg Moore #99 - Forsythe Reynard-Mercedes CART

  • Der 31.10.1999 sah am Morgen wieder einen verpassten WM-Titel der Scuderia Ferrari.

    Es war das Jahr des Schumacher-Unfalls in Silverstone und Eddie Irvine verlor im letzten Rennen der Saison den WM-Titel gegen Mika Häkkinen.

    Der gewonnene Konstrukteurstitel konnte mich als ewigen "Roten" auch nicht trösten.

    Wenn ich damals geahnt hätte, was für eine Ära ab dem Folgejahr beginnen sollte, hätte ich das auch gar nicht so tragisch gefunden.

    So aber tröstete ich mich den Rest des Tages mit dem Ausblick auf das Saisonfinale der CART-Serie, die damals noch auf Eurosport live übertragen wurde.

    Fontana, Superspeedway. Ein 500 Meilen-Rennen.

    Faszinierende Windschattenduelle, Massenboxenstopps, gewaltige Zuschauermassen, ein riesen Spektakel.

    Konnte ja keiner ahnen...


    So sehr ich in der Formel 1 mit einem Team mitfieberte, so sehr war ich bei CART Fan eines bestimmten Fahrers. Greg Moore begeisterte mich seit 1997 immer wieder.

    Auch wenn 1999 nicht sein bestes Jahr war, was auch am sehr unzuverlässigen Mercedes Antrieb lag, ließ er immer wieder sein Ausnahmetalent aufblitzen.

    Das Jahr 2000 sah für ihn ein Cockpit im Penske vor, neben Ganassi die Referenz in der CART-Serie und ein gewisser Norbert Haug hatte den kanadischen Mercedes Junior fest auf dem Zettel für die Formel 1.


    Noch aber fuhr er einen der beiden blau lackierten Reynard-Mercedes von Gerald Forsythe.

    Durch die Farben des Sponsors Player's ließen sich die beiden Wagen des kleinen Teams jederzeit im Feld gut ausmachen.

    Als Moores Auto in Runde 10 nach einem unfassbar brutalen Aufprall auf eine Mauer nach vielen Überschlägen auf dem Gras liegen blieb, war mir sofort klar, dass dieser Unfall nicht zu überleben war.

    Ein völlig surrealer Crash.


    Die Entscheidung der Fahrermeisterschaft war schlagartig unwichtig. Noch während des Rennens wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt.

    Es gab Tränen statt Siegerehrungen und ein Priester sprach.

    Glücklicherweise habe ich im Rennsport so etwas nie wieder sehen müssen.


    Mehr zum letzten Rennen in diesem älteren Artikel: https://m.motorsport-total.com…en-an-greg-moore-14103101


    Viele Worte, jetzt zu den Modellen.


    Minichamps vertrieb seinerzeit die CART-Modelle von Action Performance.

    Im Gegensatz zu den zeitgenössischen Formel 1-Autos waren die der CART-Serie wesentlich aufwändiger gemacht.
    Abnehmbare Hauben, Motoren, nachgebildete Dämpfer...

    Dafür hat man die Lackierung vereinfacht und alles einfarbig lackiert.


    Ich habe meine Modelle dementsprechend verfeinert.

    Carbondecals, Anpassung der Sponsorendecals an das jeweilige Jahr, komplett neue Beklebung der Blau und Gold abgesetzten Bereiche beim 98er und 99er, Entfernung der Fahrerfiguren, neue Gurte, Ersatz der meisten Decals, beim 1999er neue Flügel, lackierter Frontflügel beim 98er, etc.

    Für 1997 und 1998 habe ich stehende Figuren angefertigt, bzw. Minichamps Figuren neu lackiert.

    Die Decals sind zum Teil selber gedruckt.


    Das 1997er Modell, Straßenversion:


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    Das 1998er Modell, Straßenversion:


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    Das 1999er Modell, Superspeedwayversion:


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    Es gab von Action Performance keine Speedwayvariante des Forsythe Reynard, auch wenn die Packung des Moore Modells etwas anderes verspricht. Nur das 1999er Straßenauto.

    Für die prägnanten Flügel musste also ein Ganassi-Modell dran glauben. Den Handford Wing am Heckflügel habe ich selbst angefertigt.

    Das 1998er Auto gab es auch nicht, da das Fahrzeug aber identisch mit dem 1999er war, reichten andere Sponsoren und eine etwas veränderte Deko.


    Aus einem Schumacher Helm von Hotwheels habe ich später noch den Helm aus dem Jahr 1999 nachgebildet.

    Ist vielleicht etwas OT, aber eines der Modelle, die mir viel bedeuten.


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    Obwohl die Modelle nun seit einer kleinen Ewigkeit hier stehen, ist mir bei ihrem Anblick der 31.10.1999 immer noch so präsent wie damals.

    Ich denke, dass man diese Live-Übertragung einfach nicht vergisst, wenn man sie gesehen hat. RIP Greg.


    Red Gloves Rule! :danke:

  • Habe ich auch damals gesehen, ebenso wie den tödlichen Unfall von Jeff Krosnoff bei dem Molson Indy in Toronto.


    Ungeachtet dessen waren die IndyCar bzw. damals noch CART - Rennen abwechslungsreicher und spannender als die F1.

    Habe auch noch einige IndyCars in 1:18 im Schrank, neben den Action Performance auch welche von UT und Minichamps.


    Den Forsythe Renner habe ich auch noch, die Modelle waren schön gemacht, bis auf die fehlende Tabakwerbung, die Du ja sehr gut nachgerüstet hast.


    Schönes Teil, mal was ganz anderes hier!

  • Die Rennen habe ich früher auf Eurosport auch geschaut so oft es ging ab Anfang der 90er.

    Auch die abwechslungsreichen Rennstrecken waren toll mit Roadcourses, Stadtkursen und Ovalen(klein und groß) obwohl selbst die normalen Rennstrecken nicht gerade viele Auslaufzonen hatten.

    Ich habe einen 93er Lola Ford von Nigel Mansell in 1/20 von Tamiya und 1/43 von Minichamps.

  • Danke, dass Du nicht nur ein schönes Modell vorstellst, sondern das Forum auch mit ein paar Hintergrundinformationen zum Original bereicherst. Ich mag das sehr.

    Ich habe damals die CART-Serie auch verfolgt. In der Straßenkonfiguartion fand ich die CART-Boliden deutlich schöner als die damaligen F1-Rennfahrzeuge.

    An den Unfall von Greg Moore kann ich mich auch erinnern. Er löste in mir einen wahren Schock aus. Solche Bilder will man wirklich nicht sehen.

  • An den Unfall von Greg Moore kann ich mich auch erinnern. Er löste in mir einen wahren Schock aus.

    Ja, ich hab die Nacht auch nicht geschlafen, weil mich die Bilder nicht mehr losgelassen haben.

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