Das ist einer der Umbauten, die wesentlich mehr Zeit in der Vorbereitung als in der eigentlichen Durchführung gebraucht haben. Warum?
Nun, zunächst mal die Hürde ein höherpreisiges Modell zu modifizieren. Ich sammle zwar nur für mich und nicht für nachfolgende Sammler, dennoch verlässt manchmal das ein oder andere Modell auch wieder meine Sammlung. Man denkt also vor einer Modifikation 2-3x häufiger drüber nach, obs nun ein anderer Innenraum sein soll oder nicht Ich habe mich daher bei diesem Modell daher dazu entschieden, den originalen Innenraum nicht zu verändern - dafür aber den Innenraum eines Spender-Ageras. So kann ich bei Bedarf mühelos wieder den Originalzustand wiederherstellen.
Nächste Hürde war der Innenraum an sich bzw. eine Änderung des Innenraums. Mir gefiel der originale Innenraum von Anfang an nicht, Autoart hat zwar schöne rote Details im Innenraum angebracht, aber es war einfach dieses für Autoart so typische blau-graue Plastik, dass mir mal wieder nicht gefiel. Aber was verpasst man einem Agera RS für einen Innenraum? Geht hier luxuriös, oder ist das nicht eher etwas für den Regera? Ich habe zig Bilder von 1:1 Ageras gesichtet, auf der Suche nach Inspiration und ein bisschen auch Legitimation, dass Luxus doch auch im Agera funktioniert
Das alles bereits vor dem Kauf des eigentlichen Modells, denn die Innenraum-Frage wollte ich für mich erstmal geklärt haben, bevor ich das Modell hatte.
Irgendwann war es dann aber soweit, die Idee stand fest, also das Modell bei Hardy bestellt, den zweiten Innenraum beim Autoart-Ersatzteilservice bestellt und los gings.
Klasse war dann übrigens auch der Moment des auspackens (des Ageras), und ich dachte: Hm, so schlimm wie auf Fotos sieht der Innenraum real gar nicht aus...
Egal, der Umbau wurde trotzdem durchgeführt - jetzt hatte ich ja einmal alles da und außerdem baute ich ja nur den Spender-Innenraum um.
Das ist es, was ich oben meinte - bis diese Entscheidungen alle getroffen waren, vergingen knapp 3 Wochen. Der eigentliche Umbau dagegen fand am Wochenende statt, mit vielen Pausen über 3 Tage.
Um den Innenraum komplett sehen zu können, hier erstmal ein paar Vorher-Nachher-Bilder im ausgebauten Zustand:
Ich denke man kann alles soweit erkennen, oder? Geändert wurden die Sitze, das Armaturenbrett, das Lenkrad und das Teil/ die Abschottung hinter den Sitzen.
Selbstverständlich wurden auch alle Teile, die nicht beige wurden (zum Beispiel der Rand des Armaturenbretts oder auch die Sitze), in schwarz Matt umlackiert, um das blau-grau zu verscheuchen.
Et voilá
Eine kleine individuelle Spielerei hat sich dann noch am Armaturenbrett ergeben. Vor dem Beifahrer ist eigentlich ein Modellschriftzug, um welches Modell es sich handelt in dem man da gerade sitzt. Also Agera RS, Agera R, One:1 und so weiter. Bei stark individualisierten Koenigseggs steht aber auch schon mal der eigens kreierte Name (z. B. Phoenix, Thor, Vader, Naraya) dort. Nun, ohne überheblich sein zu wollen, habe ich mich in "meinem" Koenigsegg kurzerhand mit meinen Initialen auf dem Armaturenbrett verewigt
Aber keine Angst, das war/ist kein Anfall von Narzissmus, sondern eher eine einfache und witzige Lösung dafür, dass ich nicht wüsste wo man vorbildgerechte Agera-Schriftzüge her bekommt.
Übrigens, mit geschlossenem Dach bekommt man die Türen des Modells so gut wie gar nicht auf - es sei denn, man hat einen kleinen Helfer
Wer nun noch mehr sehen mag, dem gebe ich im folgenden gerne auch mal einen Einblick ins Innere eines Koenigsegg Agera RS (hier schon ohne Vorderachse):
Die Unterbodenplatte ist schnell gelöst, 8 Schrauben halten diese an Ort und Stelle. Einmal gelöst, lässt sich der Unterboden ohne irgendwo hängen zu bleiben abheben.
Ab da wirds dann aber kompliziert, denn es sind wirklich extrem viele Teile im Inneren verbaut! Kein Vergleich zu dem sehr simplen Autoart Lamborghini Huracán, den ich Anfang diesen Jahres mal zerlegt hatte.
Man kann sehr viele Details erkennen, Krümmer (in der richtigen Farbe), Kühler, Schläuche und Leitungen zu den Kühlern, Kabel - Autoart hat hier wirklich sehr viele Details nachgebildet, auch wenn man sie am fertigen Modell gar nicht alle sehen kann. Aber das sind eben die feinen Unterschiede, die manche Modelle ausmachen.
Beeindruckt war ich beispielsweise auch von der Vorderachse: Da sind echte kleine Gummischläuche zur Bremskühlung verbaut
Das fand ich wirklich beeindruckend und habe ich so auch noch nicht gesehen. Eingebaut führen diese Schläuche zu einer Öffnung in der Frontschürze. Mega!
Aber halt - warum sind mir diese Schläuche denn vorher noch nie aufgefallen? Tja...
...vielleicht, weil das Gitter hinter dem die Schläuche liegen als einziges am Modell nicht durchbrochen ist Sehr seltsam... über das nicht durchbrochene Gitter will ich mich an der Stelle gar nicht groß aufregen, aber es ist für mich mal wieder eine der nicht nachvollziehbaren Entscheidungen bei Modellen. Denn dadurch, dass das Gitter geschlossen ist, kann man von den wunderbaren Schläuchen zur Bremskühlung absolut nichts sehen. Die Bremsscheiben sind viel zu groß, als das man die Schläuche von außen sehen könnte. Einfach schade.
Auch schön: Im großen Auspuffrohr am Heck sieht man, wenn das Modell auf dem Kopf liegt, zwei weitere kleine Öffnungen. Wahrscheinlich sind das die eigentlichen Auspuffrohre.
So - vielen Dank fürs "zulesen", ich hoffe sowohl der Umbau an sich als auch der kleine Exkurs haben euch gefallen und unterhalten