Off-Topic: Sammlung von C209

  • Anpaco: Ich kann nachvollziehen, dass Dir die Transall besser gefällt als der A400M. Die Transall wirkt irgendwie sportlicher und agiler. Dies ist aber tatsächlich nur die rein optische Wirkung. Im Hinblick auf die Anforderungen der heutigen Zeit, kann die Transall einfach nicht mehr oder nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden.



    Da wir den A400M hiermit schon angesprochen hätten, mache ich mit diesem hier auch gleich weiter.


    Wie schon gesagt, ist die Transall in die Jahre gekommen und die europäischen Streitkräfte mussten diese nach und nach ersetzen. Ein neues Arbeitspferd musste her. Der Nachfolger der Transall sollte mehr Fracht transportieren können. Hierfür sollte auch das Fassungsvolumen im Flieger wachsen. Das neue Flugzeug sollte zudem weiter und schneller fliegen können.

    Weiter sollte das neue Flugzeug sowohl in niedrigen wie in hohen Höhen eingesetzt werden können. Insbesondere sollte es auf sehr kurzen Distanzen starten und landen können. Dabei sollte der Untergrund weitgehend unbeachtlich sein. Insoweit sollte ein Einsatz auf Pisten aus Gras, Sand und Eis möglich sein. Im Grunde sollte die Transall durch ein echtes Multitalent ersetzt werden.


    Airbus erhielt schließlich den Zuschlag und der A400M sollte das erste Militärflugzeug von Airbus werden.

    Die Entwicklung des Flugzeugs bis zur Serienproduktion gestaltete sich schwierig, es gab zahlreiche Rückschläge und immer wieder wurde die Auslieferung des ersten Serienflugzeugs verschoben. Gleichzeitig wurde das Flugzeug immer teurer. Am Ende dauerte die Entwicklung über 20 Jahre.


    Am Ende setzte der A400M mit seiner innovativen Technik aber neue Standards bei den militärischen Transportflugzeugen. Er ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 800 km/h fast so schnell wie ein Verkehrsflugzeug. Auch die mögliche Flughöhe von 12.000 Metern entspricht den Standards der zivilen Fliegerei. Wie ein modernes Verkehrsflugzeug wird auch der A400M mit einem Sidestick gesteuert. Die genannten Fähigkeiten verhelfen der A400M zu einem recht großen Aktionsradius.

    Innovativ sind auch die verbauten Materialen. So wurden Carbonfaser-Verbundwerkstoffe verbaut wie auch Bauteile aus Titan, welche 3D-Druckern entstammen.


    Der A400M vereint taktische wie strategische Fähigkeiten. Im taktischen Bereich ist er für den Tiefflug und für das Absetzen von Fallschirmjägern geeignet. Außerdem kann der A400M fast überall landen. Im strategischen Bereich punktet der A400M mit seiner Reichweite, seiner Nutzlast und seiner Geschwindigkeit.

    Der Laderaum kann sehr vielfältig genutzt werden. Ein Panzer, ein Helikopter passen genauso hinein wie 116 Soldaten. Es können bis zu 66 Tragen aufgestellt und 6 intensiv medizinische Behandlungsbereiche installiert werden. Wird der Frachtraum für Passagiere genutzt, so sind 96 Sitzplätze installierbar.

    Der A400M kann 30 Tonnen Last aufnehmen und erreicht mit dieser Reichweiten von 4.500 Kilometern. Leer sind Reichweiten bis zu 8.500 Kilometern möglich.

    Um zu starten braucht der A400M noch nicht einmal eine Wegstrecke von 1.000 Metern. Nach der Landung kann der A400M schon nach 800 Metern zum Stillstand kommen.


    Der A400M verfügt über Turboprop-Propeller-Triebwerke. Diese gehören zu den weltweit leistungsstärksten am Markt. Schaut man sich die Propeller am Flugzeug genau an, so fällt auf, dass sie über einen besonderen Drehsinn verfügen. Die Propeller der Motoren rotieren an jeder Tragfläche jeweils gegenläufig. Dies hat einen besonderen Grund. Durch diese Technik wird das Flugzeug absolut „symmetrisch“. Dies bedeutet, dass das Flugzeug während des Fluges in keine Richtung zieht. Derartige Dynamiken heben sich auf, was für ein sehr gutes Flugverhalten sorgt. Hierdurch wird eine so hohe Flugstabilität erzeugt, dass die Heckflosse kleiner werden kann und so wiederum Gewicht gespart wird. Außerdem begünstigt die besondere Anordnung der Propeller auch den Auftrieb.


    Ein weiterer Grund für die Entscheidung zur Verwendung von Propellertriebwerken ist die Tatsache, dass das Flugzeug in schwierigsten Bedingungen starten und landen können soll. Für das Starten und Landen auf kurzen Pisten sind Propellertriebwerke besser geeignet als Düsentriebwerke. Außerdem ist es für ein militärisches Transportflugzeug von großer Bedeutung, dass es sich möglichst wenigen Gefahren im Hinblick auf Angriffe aussetzt. Besonders gefährdet ist ein Transportflugzeug im tiefen oder niedrigen Flug. Dies gilt insbesondere für den Anflug zur Landung. Eine Propellermaschine kann während des Anfluges zur Landung viel besser bremsen als ein Flugzeug mit Düsentriebwerken. Deshalb kann eine Propellermaschine viel länger in hohen Höhen bleiben und erst kurz vor der Landung „vom Himmel fallen“. Eine Maschine mit Düsentriebwerken muss auf einen solch` steilen Anflug verzichten. Ähnliches gilt für den Anstieg nach dem Start. Eine Propellermaschine kann stärkere Steigwinkel fliegen. Auch dies ist notwendig, um gefährliche Höhen schnell zu verlassen.

    Überdies sind die Lufteinlässe der Propellertriebwerke viel kleiner als diejenigen der Düsentriebwerke. Staub, Sand und Schmutz haben insoweit viel weniger Gelegenheit, ins Triebwerk zu gelangen, um dort Beschädigungen hervorzurufen. Dies gilt besonders vor dem Hintergrund, als auch die Propeller unmittelbar vor dem Lufteinlass rotieren, und diesen hierdurch ebenfalls schützen.

    Der Airbus A400M ist ein Schulterdecker, was zur Folge hat, dass die Triebwerke sehr hoch angebracht sind. Auch dies schützt die Triebwerke vor Beschädigungen durch Schmutz in Lande- und Startsituationen.

    Die Propellerblätter sind verdrehbar angebracht, so dass der Druck am Propeller unterschiedlich gesteuert werden kann.


    Um tatsächlich fast überall landen zu können, musste der A400M mit einer sehr stabilen Struktur versehen werden. Auch die Fahrwerke mussten sehr stabil ausgelegt werden. Nur so ist es möglich, dass der A400M auf holprigen und abschüssigen oder aufsteigenden Flächen landen kann. Deshalb wird der A400M auch als „Geländeflugzeug“ bezeichnet.


    Im Gegensatz zur Transall sind für den A400M auch extremste klimatische Bedingungen keine wirkliche Herausforderung. Er verfügt über ausreichend Leistung, dass ihm der humanitäre Einsatz jüngst in Afghanistan keine Mühe bereitete.

    Bereits im Jahre 2017 brachte der A400M Hilfsgüter in die Karibik, nachdem dort der Hurrikan „Irma“ gewütet hatte.


    Da militärische Transporter durchaus Ziele militärischer Angriffe werden können, wurde die A400M mit einer Selbstschutzausstattung für den Ernstfall versehen. Häufig sind militärische Transporter ohne Begleitschutz unterwegs. Deshalb sind Radarsysteme zur Meldung feindlicher Raketen verbaut. Zusätzlich kann der A400M Täuschkörper zur Selbstverteidigung ausstoßen.


    Schließlich ist der A400M auch für die Luftbetankung geeignet. Er kann selbst betankt werden und umgekehrt kann er auch andere Flugzeuge in der Luft betanken. Er scheint also tatsächlich ein „Alleskönner“ zu sein.


    Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 141 Tonnen.


    Endgefertigt wird der A400M im spanischen Sevilla. Dort ist im Jahre 2015 auch eine Maschine im Rahmen eines Erprobungsfluges vor der Kundenauslieferung wegen eines Fehlers der Motorensoftware abgestürzt.


    Aktuell wird der A400M von 8 Länder-Luftstreitkräften eingesetzt.


    Am Ende kann der A400M alles doppelt so gut wie die Transall: Er ist doppelt so schnell, kann doppelt so viel Last tragen und kann doppelt so weit fliegen.


    Airbus A400M Atlas 2010, Herpa:



  • Abermals eine schöne Vorstellung eines interessanten Flugzeugs. :thumbup:



    Am Ende kann der A400M alles doppelt so gut wie die Transall: Er ist doppelt so schnell,

    Nicht ganz, damit wäre sie ja auch schneller als die meisten Jets (was mit Propellern physikalisch nicht möglich ist) und würde teils sogar im Überschallbereich fliegen. :zwinkern:

    Die "Trall" macht (erlaubt) umgerechnet maximal 513 km/h in MSL-Höhe, während die A400M in vergleichbarer Höhe max. ca. 555 km/h macht.


    Selbst in Flight Level 330 (ca. 10.000 Meter Flughöhe) erreicht sie maximal 750 km/h, was trotzdem für ein derartiges Flugzeug schon relativ viel ist.

    Mit anderen Worten: "Mehr" ja, aber nicht "doppelt so schnell".



    Schaut man sich die Propeller am Flugzeug genau an, so fällt auf, dass sie über einen besonderen Drehsinn verfügen. Die Propeller der Motoren rotieren an jeder Tragfläche jeweils gegenläufig. Dies hat einen besonderen Grund. Durch diese Technik wird das Flugzeug absolut „symmetrisch“. Dies bedeutet, dass das Flugzeug während des Fluges in keine Richtung zieht. Derartige Dynamiken heben sich auf, was für ein sehr gutes Flugverhalten sorgt.


    Das ist übrigens eine Technik, die seit Ewigkeiten auch bei vielen zweimotorigen Privat- und Geschäftsreiseflugzeugen aus ähnlichen Gründen eingesetzt wird. Die Vorteile dieser "Counterclockwise Rotation" liegen auf der Hand: Neben dem (von Dir angesprochenen) fehlenden Giermoment entfällt vor allem die bei mehrmotorigen Flugzeugen gefürchtete "Critical Engine", bei der bei einseitigem Triebwerksaufall ein äußerst ungünstiger Hebelarm entsteht und die Betriebsgrenzen ab sofort extrem eingeschränkt werden.

    Bei ausschließlich rechtsläufigen Props läuft der Prop-Stream an der rechten Fläche weit außen am Flugzeug vorbei (und erzeugt damit u.a. einen sehr großen Hebel), während er an der linken Fläche aber sehr eng am Rumpf anliegt und hierdurch völlig andere Effekte bezgl. Beaufschlagung und Vortrieb bewirkt.


    Daher lässt man im Idealfall die rechten Props links und die linken rechts herum laufen - ansonsten genau spiegelverkehrt und hat somit absolut symmetrische Prop-Streams.

    Diesen Counterclock-Vorteil erkauft man sich allerdings ziemlich teuer: Die "falsch herum" laufenden Triebwerke sind sehr selten und somit allein schon in der Anschaffung deutlich teurer als die "Serien-Modelle", die als Rechtsläufer in unzähligen Mustern verbaut sind.

    Hinzu kommen deutlich höhere Wartungs- und Betriebskosten gegenüber den verbreiteten Serienmodellen - bis hin zu möglichen Ersatzteil-Schwierigkeiten.


    Dafür ist mit derartigen Flugzeugen unter fast allen Bedingungen sogar noch ein Steigen trotz Triebwerksausfall möglich, während bei vielen "Clockwise-Flugzeugen" nur noch eine Höhenhaltung bzw. flacher Sinkflug möglich ist. Oder aber Steigen mit ziemlich kritischer Geschwindigkeit hart an oder sogar unterhalb der Red-Line (was kein halbwegs vernünftiger Pilot riskieren würde, da das Flugzeug dort dann nicht mehr manövrierfähig wäre).

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  • In diesen Fall muss ich euch widersprechen. Ich finde die A 400 M um einiges harmonischer, bulliger, stimmiger als die 'Transe' mit ihrem langen, dünnen Rumpf und der 'draufgeklatschten' Tragfläche. Aber gut, ich war ja immer schon mehr Fan der G222 bzw der C27j (die kann auch Kunstflug) ;)

    'Immer wenn ich einen Alfa Romeo sehe, ziehe ich meinen Hut' *Henry Ford*

  • Ja, zumindest eingeschränkt. Sie ist halt STOL tauglich und kann auch mal Rollen und Steep-Turns mit 90 Grad Bank fliegen, viel mehr aber auch nicht.


    Ähnliche Muster und auch die Trall wurden aber auf der ILA auch schon ähnlich von Testpiloten vorgeflogen. In niedriger Höhe mit Steep-Turns und sogar mit einseitig stillgelegten (nicht nur ge-idle-ten) Triebwerken. Das fand ich damals schon sehr "mutig".


    Ich habe damals ja selber auch so manchen Blödsinn in geringen Höhen gemacht... aber irgendwo sind auch physikalische Grenzen (und damit auch Grenzen der Vernunft) erreicht und die sollte man nicht überschreiten. Besser gar nicht erst erreichen. Und ein Militärtransporter ist dafür nur bedingt ausgelegt.

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  • Ich glaube ja Vernunft und italienische (Militär)Piloten schließt sich gegenseitig aus. Die Loopings die sie auf Airshows mit der Spartan zeigen sind devinitiv nich von schlechten Eltern ;)

    'Immer wenn ich einen Alfa Romeo sehe, ziehe ich meinen Hut' *Henry Ford*

  • Dieses Manöver gilt zwar meistens als "ziemlich spektakulär" und wird häufig überschätzt, tatsächlich aber kannst Du einen Looping mit nahezu jedem Flugzeug (theoretisch) fliegen und er gehört zu den eher einfachen Kunstflugfiguren.


    Der Grund, warum man das normalerweise mit Reise- und Transportflugzeugen nicht macht ist hauptsächlich der, der die Kreiselinstrumente dabei schnell an den Anschlag knallen und kaputt gehen.

    Reine Kunstflugzeuge besitzen dafür spezielle Instrumente, die dafür ausgelegt (und nochmal deutlich teurer als ohnehin schon) sind und diese sind voll kunstflugtauglich.


    Ein zweiter Grund ist noch, dass die Tragflächen natürlich eine entsprechend hohe Belastungszulassung haben müssen, da logischerweise auch beim Loop G-Forces auftreten und man damit Flächen kIllen (und ein Flugzeug zerlegen) kann. Diese G-Kräfte halten sich aber im Vergleich zu etlichen anderen Manövern noch in Grenzen.


    Auf Airshows etc. wird sowas ja meistens ziemlich niedrig geflogen und das sieht natürlich spektakulär aus (und ist auch nicht ganz ungefährlich, da praktisch keine Höhe mehr zum Recovern vorhanden ist, wenn etwas schief geht...).

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  • Jörg: Ich bin immer wieder von Deinen sehr tiefen Fachkenntnissen fasziniert! Ich bin Dir auch sehr dankbar, dass Du diese in diesem Thread teilst. Ich denke, dass dadurch nicht nur ich meine Kenntnisse rund um das Thema "Flugzeug" erweitern konnte.


    Bezüglich der Geschwindigkeit des A400M war ich tatsächlich (ziemlich) unpräzise. Ich möchte zukünftig versuchen, hier etwas weniger technisch und vielleicht etwas "bildlicher" darzustellen. Dabei habe ich es mit den vermeintlich einprägsamen Doppelungen etwas übertrieben.


    Mir fehlt aktuell etwas die Zeit, weshalb ich von den bisher recht detaillierten Vorstellungen etwas abrücken muss. Ich werde zusehen, dass ich kurzfristig die C-17 hier noch ergänzen werde, da diese thematisch gut zur "Trall" und zum A400M passt, um danach eine kleine Pause zu machen. Sobald ich wieder mehr Zeit habe, wird es weitere Flugzeugvorstellungen geben.

  • Sehr gerne. :) Es war halt immer das "Haupt-Hobby" (neben der Musik, die früher auch noch einen sehr hohen Stellenwert besaß) und wenn man ca. 20 Jahre selber geflogen ist und das auch sehr ambitioniert und nicht nur aus reiner "Zweckmäßigkeit" (wie die meisten Piloten sonst), nimmt man aus der Materie schon so einiges mit und hat sich natürlich intensiv damit befasst. :)


    Von allen Fortbewegungsarten des Menschen ist die Fliegerei noch immer die mit Abstand faszinierendste. Und dadurch natürlich auch die aufwendigste, so dass man sich damit schon sehr intensiv beschäftigen muss. Auch um sie gefahrlos betreiben zu können.

    Ich freue mich auf weitere Vorstellungen von Dir. :sehrgut:

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  • Wie angekündigt, folgt nun eine etwas kürzere Vorstellung des nächsten Modells. Es handelt sich um die C-17. Die C-17 ist älter als der A400M und jünger als die Transall. Allerdings ist die C-17 spürbar größer als der A400M, weshalb die Reihenfolge irgendwie wieder passt. Betrachtet man nur die Größe der Flugzeuge, so stellt der A400M ungefähr die Mitte zwischen der Transall und der C-17 dar.


    Die C-17 ist ein militärisches Transportflugzeug, welches für den Transport von Truppen und großen Lasten entwickelt wurde. Gebaut wurde sie von 1991 bis 2015. In dieser Zeit entstanden 276 Stück.


    Die C-17 kann über 77 Tonnen Zuladung transportieren und kann ein maximales Startgewicht von 263 Tonnen erreichen. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei ca. 800 km/h und sie kann in Höhen von über 13.000 Metern vorstoßen. Sie kann im leeren Zustand Reichweiten von über 11.000 Kilometern erreichen. Mit maximaler Zuladung erreicht sie Reichweiten von ca. 4.500 Kilometern.


    Die C-17 ist wie die beiden anderen bereits vorgestellten Transporter in der Lage auf schwierigen Untergründen zu landen und zu starten. Für beide Fälle sind überdies sehr kurze Bahnen ausreichend.


    Die Piloten schätzen die C-17 aufgrund ihrer Flugeigenschaften sehr. Sie lässt sich, trotz ihrer Masse, sehr sportlich fliegen. Im Rahmen einer Flugvorführung hat es allerdings ein Pilot übertrieben und es kam durch ein extremes Flugmanöver zum Absturz. Ein Video des Absturzes kann auf Youtube angesehen werden.


    Im August dieses Jahres war die C-17 häufige Vertreterin in den täglichen Medien. Die US Streitkräfte haben sie eingesetzt, um die eigenen Truppen und Material aus Afghanistan zu verbringen. Überdies wurden zahlreiche Zivilisten mit der C-17 über Kabul aus Afghanistan ausgeflogen. Hierbei kam es zu Bildern, die zeigten, dass sich Zivilisten auf dem Lughafen in Kabul zumindest an eine startende C-17 klammerten. Sie hatten versucht, sich im Bereich der Hauptfahrwerke zu platzieren, um den Taliban zu entkommen. Diese Fluchtversuche endeten dramatisch. Die Zivilisten stürzten nach dem Start in den Tod oder wurden im Fahrwerkskasten zerquetscht. Auch hierzu findet man auf Youtube schockierende Bilder.


    Boeing C-17 Globemaster III 1991, Gemini 200:




    Aus zeitlichen Gründen wird es mit der nächsten Vorstellung nun etwas dauern. Vielleicht kann ich bis dahin auch wieder bessere Bilder bieten.

  • Im Rahmen einer Flugvorführung hat es allerdings ein Pilot übertrieben und es kam durch ein extremes Flugmanöver zum Absturz.

    War das zufällig der Fall damals in Alaska? Wenn ja, fing der "Fehler" ja schon direkt nach dem "Rotate" an und wurde konsequent fortgeführt: Er zieht sie mit minimal möglicher Speed und extrem hohen Anstellwinkel (etwa 40 Grad Pitch) hoch - was bei derartigen Vorführungen gerne gemacht wird - und leitet danach eine schon relativ steile Linkskurve ein. Kann man machen... ist aber nicht ganz risikolos ohne ausreichende Fahrt (die hier dem Anschein nach aber nicht vorhanden war).


    Kurz darauf (offenbar mit bereits komplett eingefahrenen Flaps) in absoluter Bodennähe eine Rechtskurve mit noch größerem Bank-Angle und spätestens da hört die Vernunft komplett auf, Der Gesamtauftrieb reicht schon vorher nicht mehr aus und nun rauscht die Maschine gnadenlos rasant ab.... Manch andere Flugzeuge wären dabei auch noch in eine kurze Trudelneigung gegangen, da die Strömung zuerst an der kurveninneren Fläche abreißt und ein Flugzeug dann schlagartig herumrollt.


    Hinzu kommt bei diesem Muster noch die T-Tail Anordnung. Diese birgt zusätzlich beim Überziehen die Gefahr eines sog. "Deep-Stall", der nicht mehr auszuleiten ist (selbst in ausreichender Höhe nicht, da das Höhenruder anschließend nicht mehr in die Anströmung zu bringen ist).

    Dieses Thema hatten wir auch mal im Luftfahrt-Quiz hier besprochen.


    Ein Fliegen mit sehr höhen Anstellwinkeln mit derartigen Mustern ist also unbedingt zu vermeiden. Ich selbst habe z.B. lange Zeit die Tomahawk mit einem derartigen Heck-Leitwerk geflogen, weiß also wovon ich da rede. Dieses Flugzeug ist überwiegend für das militärische Training (inkl. Trudel-Ausbildung) entwickelt worden und verhält sich in dem Punkt absichtlich so kritisch. Damit muss man genau wissen, was man da tut - was offenbar bei dem besagten C-17 Piloten nicht der Fall war.... Der Fall wurde damals auch eindeutig als "Pilotenfehler" eingestuft. Das Flugzeug konnte nichts dazu....


    Selbst den Takeoff hätte ich persönlich schon nicht mit einem derart hohen Pitch durchgeführt. Das ist viel zu riskant bei solchen Flugzeugen (mit T-Tail)... Die minimale Climbout Speed der C-17 ohne Zuladung und wenig Sprit (wie in diesem Fall) liegt normal bei etwa 133 Knoten... in diesem Fall wurde sie bis angeblich knapp unter 110 Knoten unterschritten! Das bedeutet mindestens "First Stall-Indication"!

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  • Wieder eine schöne Vorstellung deinerseits. Bis zum erscheinen der C17 war die C141 Starlifter eines meiner Lieblingsflugzeuge, was sehr wahrscheinlich daran lag das ich sie unzählige male bei meinen Besuchen in Frankfurt zu sehen bekommen habe. Mittlerweile ist die C17 ja häufig und auch in den aktuellen Zeiten in Frankfurt anzutreffen. Für mich ein beeindruckendes Flugzeug das schon im Stand kraftvoll aussieht. Danke für deine Einblicke in die Welt abseits der Modellautos.

  • So, nach längerer Zeit, hier `mal wieder ein kleines Update. Leider fehlt mir gerade weiter die Zeit, hier weitere Flugzeuge vorzustellen. Da ich mittlerweile auch Eisenbahnen spannend finde, mache ich einfach mit einer solchen weiter. Da ich über die Eisenbahnen derzeit noch nicht so viel weiß, kann ich auch nur wenig dazu schreiben. Dementsprechend brauche ich dafür nicht ganz so viel Zeit. ;)


    Ich möchte Euch nun die jüngste Generation des ICE vorstellen. Es handelt sich um den ICE 4. Spannend hierbei finde ich, dass bis heute alle bisherigen Generationen des ICE noch parallel im normalen Alltagsbetrieb eingesetzt werden. Keine neue Generation hat eine alte ersetzt. Es erfolgten stets Ergänzungen. Interessant fand ich zu erfahren, dass ein ICE grundsätzlich nie von seinen Wagen getrennt wird. Ein Zug bildet ein "Team" und dieses bleibt grundsätzlich ein "Leben lang" in genau der ursprünglichen ZUsammensetzung bestehen. Nur in der Gesamtheit kann der ICE vollständig funktionieren. Dies wird beim ICE 4 besonders deutlich. Er verfügt nämlich über keine klassischen Triebwagen mehr. Diese gab es noch beim ICE 1 und beim ICE 2. Die "Köpfe" sind keine Antriebseinheiten mehr. Sie sehen nur danach aus. Beim ICE 4 stellt der gesamte Zug die Antriebseinheit dar. In manchen Wägen sind nämlich Antriebseinheiten verbaut und in manchen anderen nicht. In der Gesamtheit funktioniert der Zug also. Die "Köpfe" sind nunmehr reine Steuerungseinheiten (Steuerwagen).

    Interssant war für mich zu erfahren, dass der ICE 4 zwar der effizienteste, aber auch der langsamste ist. Während die Höchsgeschwindigkeit beim ICE 1 und beim ICE 2 mit 280 km/h und beim ICE 3 mit 330 km/h angegeben wird, erreicht de ICE 4 nur noch 250 km/h. Die Bahn sagt, dass höhere Geschwindigkeiten in Deutschland nicht notwendig wären. Dennoch werfen Eisenbahnfans dem ICE 4 wegen seiner "Langsamkeit" mangelnden Fortschritt und wegen der im Innenraum verbauten leichten Materialien eine billige Haptik vor.


    Seit dem Jahre 2016 ist der ICE 4 im Probebetrieb im Einsatz. Im Jahre 2017 nahm er seinen Regelbetrieb auf.


    Ich habe Euch angehängt nur den "Kopf" abfotografiert. Ein ganzer Zug ist schlecht mit einer noch schlechteren Kamera einzufangen. Außerdem sind beim ICE doch gerade die "Köpfe" prägend.


    ICE 4 (BR 412) 2016, Märklin:




    Ganz ehrlich, dieses Ding ist komplett aus Plastik gefertigt und ist zudem sehr leicht. Nach Qualität fühlt sich das Modell haptisch gar nicht an. Das Modell verfügt auch über nicht sonderlich viele Anbauteile. Vieles ist einfach aufgedruckt. Bei den neuen ICE-Modellen scheint sich Märklin gar keine Mühe geben zu wollen. Im Verhältnis zum ICE 4 ist die Big Boy qualitativ aus ganz anderem Holz geschnitzt.

  • Leider fehlt mir gerade weiter die Zeit, hier weitere Flugzeuge vorzustellen. Da ich mittlerweile auch Eisenbahnen spannend finde ...

    Und wann fängst Du mit den Schiffen an? :kichern:

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