- Maßstab:
- 1:43
- Hersteller des Modellautos:
- Triple 9
- Marke des Vorbildes:
- Volvo
„Wie bitte? Volvo 165? Gab´s den überhaupt?“
Das war, so in etwa, meine erste Reaktion, als ich das Modell im Internet entdeckte.
Naja, und nachdem ich den Bestell-Button (mal wieder viel zu schnell) angeklickt hatte, ging erstmal das Googeln los, um herauszufinden, was ich da eigentlich soeben geordert hatte.
In Kurzform nur dies: Offenbar gab es zunächst zwei 165er, nämlich einen Prototypen in Australien, dessen Serienproduktion von Volvo aber verworfen wurde, und eine Einzelanfertigung in Schweden –das Vorbild für das hier gezeigte Modell. 1972 wurde es aus einem 164er und einem geschrotteten 145er angefertigt. 1975 folgten noch, auf Wunsch eines deutschen(!) Autohändlers, 40 weitere Edelkombis auf 164er-Basis. Wenn überhaupt, müßte man also hierzulande noch am ehesten einen 165er „in echt“ zu Gesicht bekommen.
Aber bevor ich mich hier als Volvo-Kenner (der ich nicht bin) aufspiele , verweise ich am besten gleich auf eine Webseite der Volvo Car Switzerland AG , auf der die Geschichte des Autos mit Original-Fotos kurz und übersichtlich wiedergegeben wird:
Volvo 165: Der Kombi, den es nie gegeben hat | VPP Blog (volvocars-partner.ch)
Das 1:43er-Modell des Volvo 165 hat Triple 9 in einer Auflage von 999 Stück herausgebracht. Ich kann mir aber gut vorstellen, daß es später -vielleicht unter einem anderen Label- noch einmal auf den Markt kommt.
An anderer Stelle habe ich schon einmal die Ansicht vertreten, daß starke Bildvergößerungen einem Modell nicht immer gerecht werden, da sie „Fehler“ offenbaren, die am „Original-Modell“ (tolle Wortschöpfung!) nicht so sehr auffallen. Die Schwachpunkte, die man auch beim direkten Blick auf das Modell erkennt, treten in der Vergrößerung natürlich noch deutlicher hervor.
Beispiel: die Befestigungspins der Scheinwerfer. Klar, beim Modell selbst sieht man sie auch, aber der Maßstab "mildert" es gnädig etwas ab.
Wäre wohl auch zuviel verlangt: Für ein eigens gefertigtes "165"-Typenschild war die Stückzahl doch zu gering.
Sturmfest: Um den Sitz seiner Frisur muß sich dieser Herr auch bei offenem Schiebedach jedenfalls keine Sorgen machen.
Was ich bei allen mir bekannten Modell-Kombis der 140er-/240er-Reihe vermisse, sind die (fast) senkrecht verlaufenden Haltestangen für die hinteren Gurte, die man beim Original –ungefähr auf Mitte der Kombi-Seitenfenster- von außen deutlich sehen kann. Nebenbei mal gefragt: Warum saßen diese Halterungen eigentlich so weit hinten? Die Volvo-Fachleute unter Euch werden es sicher wissen.
Gut umgesetzt: die hinteren Türen des Kombis entsprachen denen der Limo, weshalb zwischen Tür- und Kombi-Fenster an der C-Säule ein "Versatz" entstand.
Insgesamt gefällt mir das Triple9-Modell, auch wenn es einen in Sachen Verarbeitung nicht unbedingt vom Hocker haut. Die Fahrerfigur wäre nach meinem Dafürhalten auch nicht zwingend nötig gewesen. Vielleicht war sie ja Teil eines Deals mit dem Besitzer des Originals, denn die Ähnlichkeit mit ihm ist wohl nicht ganz zufällig (siehe Webseite) . Seinen speziellen Reiz gewinnt das Modell für mich eigentlich und hauptsächlich dadurch, daß ich ab sofort sagen kann: „Ein Volvo 165? Na klar gab´s den! Hab` ihn sogar als Modell!“
Danke für Euer Interesse!
Conrad