- Maßstab:
- 1:43
- Hersteller des Modellautos:
- BOS
- Marke des Vorbildes:
- 1:43
so, hier mal wieder eine weiter häßliche Minderheit von mir präsentiert, ich fühle mich ja ein bischen als "Automobiler Sozialarbeiter" und thematisch muss ich ja auch mal wieder an den von mir vorgestellten Consul Capri anknüpfen und das ganze toppen. Auch hier war sich wieder BOS für nichts zu schade und ich danke der Firma hiermit ausdrücklich und freue mich weiterhin auf so mutige Modelle und werde dies mit meinem Kauf auch finanziell unterstützen. Ja, er tat mir leid, der Shopper.. auf Merges Resterampe ging er als Beifang für gerade mal 11 EUR mit ins Paket und ich freue riesig darüber. Unglaublich was BOS hier abgeliefert hat, so sauber und gut sah der neu nie aus, aber darüber will ich gar nicht reden....
Ja, wie kam es zu diesem Kuriosum des Automobilbaus? Im Prinzip ein Geschichte die Tesla etwas eleganter weiterentwickelte... Ein gewiefter, ehemaliger Borgwardhändler nutze Subventionen der Berlinförderung - wir erinnern uns, damal im noch geteilten Deutschland - um dort eine Autofabrik aufzubauen. Die Basis bildete das Goggo, dass seinerzeit ob seines Erfolges auch als Gattungsbegriff für Kleinwagen galt, in dem es die Bodengruppe und den 250ccm Antrieb spendete und kam 1970 auf den Markt, ein Jahr nachdem das Goggo nicht mehr gebaut wurde. Es wurde als Einkaufswagen für die Familie vermarktet und für die Besitzer der Führerscheinklasse 4 (KFZ Bis 250ccm) angeboten, die ja nun kein Goggo mehr kaufen konnten. Alternativen war zu derzeit auch nicht mehr viele vergügbar, der Prinz 4 und Fiat 126 (weiß jemand noch von anderen?) wurde diesbezüglich mit dem Goggomotor umgebaut und verkauft. Kein Wunder, dass bei ähnlichem Preis die wenigen Käufer hier beherzt zugriffen und nicht beim Shopper landeten. Wer wie ich schon vor einem Shopper gestanden ist fühlt sich mit dem Fahrrad auf der Autobahn sicherer. Man kann nicht den hauch von passiver Sicherheit spüren und ich bin in nem R4 groß geworden und fahre einen Spitfire!!!
Die Karosse des Shoppers wurde in Handarbeit mit 4-Kantrohren und Muffen zusammengemurkst, mit Kunstoffbeschichteten Blechen zusammengenietet. Deutsche Wertarbeit eben! Trotzdem war das Ding teuerer als ein VW Käfer und hatte nur zwei Sitzpläzte. Man spricht tatsächlich von einer Heckklappe, darunter ist sowas wie ein Kofferraum. Eigentlich ist es ja der Motorraum den man Belädt, vermutlich dachte man sich, bei dem Preis bleibt dem Käufer eh nur noch wenig Geld für Großeinkäufe oder er muss halt zweimal fahren. Es konnten gerade mal 1400 Stück gebaut + 300 Pickups. Fruchtbar. Zum Glück war 1974 Schluss, aus Ende und Konkurs. Immerhin haben uns die vernichteten Steuergelder ein paar erheiterende Minuten gebracht. Mal gespannt was Tesla mit den Milliarden macht, irgendwas hab ich gelesen, dass er seine Wasserrechnung nicht zahlen will...
So, tatsächlich gibt es einen jungen Helden bei uns, der Shopperfahne Hoch hält und uns sein Kulturgut präsentiert. Dagegen ist ja ein Supercar reinste Massenware. Ich finde es klasse, dass es damals die Berlinförderung gab, vermutlich zahle ich die heute noch mit meinen Steuern und geniese den Shopper. Ich habe Euch gewarnt, jetzt kommen die Bilder... Bei nem Bekannten von mir, der auch Goggos in seiner Scheune stapelt, stehen auch noch zwei oder drei so Dinger rum. Zumindest hab ich die das letzte mal vor knapp 20 jahren gesehen und ich kann mir nicht vorstellen, dass die von ganz hinten jemand rausgeholt hat.
Wer von Euch hat jemals einen in Freier Wildbahn gesehen? Ich will Bilder sehen... Wenn ich mir die klare Kanten und luftigen Linien genau anschaue, dann hat dass echt was, im Vergleich zu den ganzen Supersportwagen, deren Namen ich nichtmal aussprechen kann und Exklusiver ist er ja eh allemal...