- Maßstab:
- 1:18
- Hersteller des Modellautos:
- BOS
- Marke des Vorbildes:
- Porsche Panamericana
Ihr wisst ja, ich habe eine Schwäche für die schrägen Typen…
Ich versuche aus der Erinnerung ein bisschen war hervorzukramen: Bei Porsche war es Tradition, dass Ferry Porsche zu seinen "runden" Geburtstagen vom Werk ein spezielles Geschenk bekam. Es handelte sich hierbei um Prototypen, ausnahmslos in seiner Lieblingsfarbe grün lackiert. Zu seinem 80. Geburtstag dürfte der damalige, relativ neue, Porsche Chef-Designer Harm Lagaay (der zuvor in BMW-Diensten den Z1 verantwortete) ans Werk. Lagaay rüttelte die Porsche-Gemeinde durch die bonbonfarbene Lackpalette auf, was auf der IAA 1989 gezeigt wurde, war dann aber mehr als - hm - überraschend…
Der Porsche Panamericana basiert auf dem 964. Das Design polarisierte extrem, zeigt aber interessante Details. So konnte das Dach, quasi eine Art Targa-Dach, abgenommen werden. Es wurde mit pinkfarbenen Reißverschlüssen befestigt. Die Räder trugen im Profil das Porsche-Zeichen. Es wurden zwei Stück gebaut, wobei einer eben Prof. Ferry Porsches Geburtstagsgeschenk war. Die beiden Originale unterscheiden sich beispielsweise durch das Innenleben der Frontscheinwerfer und die vorderen Blinker. Die IAA-Version hatte hier einfache orangefarbene Blinker, während die zweite Version (die wohl als Vorbild für das Modell diente) in diesen auch das Standlicht integrierte. Hier zwei Fotos, die ich auf der IAA 1989 geschossen habe (sorry für die Qualität, aber damals noch ohne Spiegelreflex und natürlich analog…).
So, und jetzt zum Modell: BOS fertigte eine Miniatur in 1:18 und traf dabei meiner Ansicht nach die Proportionen ganz gut. Lediglich die Räder wirken mir zu üppig dimensioniert und die Scheibenwischer sind etwas grob nachgebildet. Die vorderen Scheinwerfer - im Original mit Linsentechnik - sind eher rustikal miniaturisiert, die Heckleuchten dafür ganz gut. Ansonsten ist das Ganze ein routiniertes Resine-Modell, nicht mehr, nicht weniger. Aber zur Zeit wird dieses bei der Resterampe im Internet täglich versteigert. Ich konnte mein Modell für etwa 40 Euro ergattern und das ist er auch wert. Den ursprünglichen Preis hätte ich eher weniger bezahlt.
Ach so, noch die Auflösung zum Titel: Ferry Porsche war wohl ob der Formgebung seines Geschenkes nicht ganz so überschwänglich erfreut. Aber die Kröte musste er wohl schlucken…
Wie oben erwähnt - ich habe das aus der Erinnerung heraus gekramt und nicht nachgeschlagen. Die Porsche-Experten mögen mit das nachsehen…