Audi Ahnengalerie ab 1950

Da uns das ja bei Ford und Opel viel Spaß bereitet hat, dachte ich mir, ich starte so eine Ahnengalerie in 1/43, unterstützt durch andere Maßstäbe, auch mal für Audi, da mein Modellfundus das offensichtlich einigermaßen hergibt.

Der Name Audi tauchte erstmalig 1910 auf, nachdem August Horch sich mit dem Finanzvorstand der A. Horch & Cie. Motorwagenwerke überworfen hatte, die Firma, die seinen Namen trug, verließ und eine Neugründung anstrebte, für deren Benennung ihm der gymnasial beschulte Sohn eines Freundes vorschlug, den Namen Horch als Imperativ von "Hören" zu begreifen und das Ganze einfach ins Lateinische zu übersetzen, Audi also als singularer Imperativ von Audire = Hören.

1932 verschwand der Markenname Audi zunächst wieder, da der der Kleinwagen- und Motorradproduzent Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen AG, bekannt durch seine Marke DKW, die Audiwerke AG Zwickau 1928 gekauft hatte und die Unternehmen 1932 unter dem Übernamen Auto Union AG, Chemnitz verschmolz, zu der dann auch wieder die Zwickauer Horchwerke AG und das Fahrzeugwerk Siegmar der Wanderer-Werke in Schönau bei Chemnitz gehörten.

1965 wurde der Markenname Audi reaktiviert, nachdem die Daimler Benz AG, die die Auto Union AG 1958 gekauft hatte, das Werk Ingolstadt an Volkswagen weiterverkaufte.

Zuvor aber wurden unter den Markennamen DKW und Auto Union Modelle produziert, die für mich absolut mit in diese Ahnengalerie gehören, erstens, weil auch sie die vier Ringe der Auto Union im Grill tragen, die bis heute das Markenzeichen von Audi sind, und zweitens, weil sie die Vorläufer der Modelle sind, die dem Volkswagenkonzern in den 60er Jahren den -ich möchte es nicht anders sagen- Arsch gerettet haben, NSU muss in diesem Zusammenhang auch genannt werden. Hochmoderne, technisch innovative und zudem sehr attraktiv gestaltete Modelle, die eben nicht die damals doch etwas plumpe und luftgekühlt hecklastige Muffigkeit der Käfer-, Typ-3- und Nasenbär-Welt verkörperten, an der Heinrich Nordhoff zu lange festgehalten hatte. (Die heute wieder cool ist, vor allem Typ 3, weiss ich, damals aber nicht).

Anfangen möchte ich 1950 mit der DKW Meisterklasse (die dem Käfer übrigens optisch ein wenig ähnelte) und dann auch gleich die Geschwister DKW 3=6 und Auto Union 1000 nachschieben.

Leider habe ich die DKW Meisterklasse nur als HO 1/87 Winzling von Wiking und weiss auch gar nicht ganz genau, ob das die DKW Meisterklasse 1950-1952 sein soll oder die DKW Meisterklasse 1953 - 1954, die unterschieden sich optisch nur marginal in der Gestaltung des Kühlergrills.

2-zylindrige 2-Takt-Motoren und Vorderradantrieb!

Ab 1953 gab es das Modell auch als Sonderklasse, ausgestattet mit einem zusätzlichen Zylinder im Motor, so dass sich die Zylinderzahl auf 3 erhöhte. Es gab dieses Auto auch als Coupé, das sich -ähnlich wie bei den Ford-20M-Modellen später- von der Limousine durch ein leicht gechopptes Dach und eine b-säulenlose, vollversenkbare seitliche Fensterlinie unterschied. Ein ebenso benanntes Cabrio gab es auch. Selbstverständlich auch einen Kombi.

Ab 1955 gab es dann ein größeres Brüderchen mit sehr ähnlicher, aber etwas größerer und 10cm breiterer Karosserie. Und größerem Motor, der wuchs um 100 Kubik auf 996 ccm, wieder 2 Takt, wieder 3 Zylinder. Wieder Vorderradantrieb. DKW war so stolz auf das Motorenkonzept, dass sie die Bude direkt 3=6 nannten. Richtig gelesen: 3=6. Die meinten das tatsächlich so, weil die Anzahl an Arbeitstakten pro Umdrehung der eines 6 Zylinder-Otto-Motors entsprach.

Hier wieder in klein von Wiking:

Und endlich mal in größer, sehr schön gemachtes und gut getroffenes Modell von Norev, Bauform als pfostenloses Luxuscoupé:

Und als Auto Union 1000 gab es ihn auch.

Gleiches Auto, mit minimal differierendem Hubraum, widersprüchliche Angaben bei Oswald, angeblich auf 1000 Kubik vergrößert, in der Datentabelle steht aber 980 ccm, dann wäre der 3=6 um 16 Kubik größer, keine Ahnung.

Man beachte die Rückleuchten, Norev hat hier die verchromt ummantelte Bauform umgesetzt, der silberne 3=6 hat ja die vollverglasten Kammern bekommen, die ich schöner finde.

Hat jemand das Ford-Thunderbird-Lookalike Sp1000 und das 3=6 Monza Coupé?

Beide gibt es als Modelle, habe ich aber leider nicht, dachte, das Monza Coupé hätte ich... aber nein.

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Nachtrag 23.02.21:

NEU, jetzt auch mit Kombi.

Guckst du hier:

Atlas (IXO) 1/43 Auto Union 1000S Universal:

Du meinst DKW F91?

Der wäre ja jetzt fällig, das ist doch der, mit dem ich diesen Thread gestartet habe.

IFA F-9, auch immer her damit, wenn jemand hat,

und hat jemand das Ford-Thunderbird-Lookalike Sp1000 und das 3=6 Monza Coupé?

Junior und F12 demnächst hier, als nächstes.

Das stimmt nicht, Jörg.

Der K 70 war von NSU schlüsselfertig entwickelt.

Die historische Leistung von VW bestand darin, die NSU Logos runterzuruppen und stattdessen VW Logos draufzupappen.

Ich zitiere Werner Oswald, ISBN 3879433917:

"Anfang März 1969 sollte der NSU K 70 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Termin war festgelegt, alle Vorbereitungen getroffen. Wenige Wochen vorher aber vereinigte sich die zum VW-Konzern gehörende Auto Union mit den NSU Motorenwerken. Das Volkswagenwerk ließ daraufhin die Premiere des NSU K 70 absagen, und zwar zunächst wohl vor allem deshalb, um die Einführung der damals noch neuen Modelle VW 411 und Audi 100 nicht zu stören. Da das Publikum jedoch infolge sehr geschickter PR-Vorbereitungen den NSU K 70 überwiegend positiv beurteilte, entschloß sich das Volkswagenwerk, selbst die Serienherstellung dieses Modells aufzunehmen."

Ich schrieb ja eingangs:

VW hatte zu der Zeit nur krudes Zeugs wie den Nasenbär 411/412 im Köcher.

In einer Oldtimermarkt konnte man mal in einem Artikel alle VW-Versuchsträger zusammengefasst betrachten. Das war so elend, so hilflos, so krude.

Die einzige Rettung bestand im Golf und dessen so leicht wirkende, aber, wenn man all die irren Versuche daneben sieht, doch so schwer zu erzielende geniale Schlichheit wäre ohne den Audi- und NSU-Input vorher vermutlich nicht denkbar gewesen. Ich sag mal: Audi 50 und VW Polo. Audi 80 und Passat. Die Herleitung des Audi 80 kommend vom Audi 60 ist formal schlüssig, VW selbst hatte vorher aber nichts, was den Passat vorweggenommen hätte.

Und dass DKW und somit die Neugründung von Audi durch Daimler-Benz an VW verscherbelt wurde, erklärt auch, warum sich /8 und Audi 100 so sehr ähneln. Bis auf die Front, die beim Audi 100 so passend, so modern, so attraktiv war, während Mercedes den Vorkriegskühlergrill reinpflanzen musste, weil das deren Markenzeichen war und gewissermaßen noch ist. Das hatten wir ja bei den /8 Norev-Vorstellungen.

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Paar 3=6 Bilder noch:

Uwe, das ist toll, dass du einen SP1000 hast und hier zeigen kannst.

Hast du bei abload hochgeladen? Wenn ja, dann hast du jetzt einen Thumbnail eingebunden.

Wenn du bei abload auf den Button "Links" klickst, dann bietet abload dir ja eine ganze Batterie davon an.

Du musst entweder den zweiten von oben "Direktlink" nehmen oder den vierten von unten "Direktlink für Foren".

Es gehen beide, ich nehme immer "Direktlink für Foren".

Oder, noch einfacher, du klickst auf dein Bild, da wo du es hochgeladen hast, bis das groß im Browserfenster erscheint und nix anderes.

Dann kannst du auch einfach die Bildadresse kopieren, die dein Browser dir oben als http-Adresse anzeigt und hier in deine Text einfügen.