- Maßstab:
- 1/43
- Hersteller des Modellautos:
- Diverse
- Marke des Vorbildes:
- Diverse
Auf Vorschlag von Stefan hier die Fortsetzung des Meisterstücke-Threads der Ford 1952-1970.
Ich kann mit dem Knudsen starten, aber dann verliessen sie ihn, modelltechnisch.
Ab Taunus II TC müsst ihr dann übernehmen. Bzw. auch den BOS 1/18 Knudsen beisteuern.
Fangen wir also mit dem Knudsen an.
Eigentlich hiess auch der schon TC, das steht für Taunus/Cortina und deutet, wie auch der Threadtitel hier, an, dass ab nun Modelle entstanden, die in GB und D mehr oder weniger identisch aussehend als Zwillingspaar auf dem Markt kamen. Wobei das auf den Knudsen, bei diesem Namen bleiben wir mal besser, nicht so ganz zutrifft, das britische Cortina-Pendant sah im Detail doch noch etwas anders aus. Der Spitzname Knudsen ist auf den US-Ford-Manager Semon Emil "Bunkie" Knudsen zurückzuführen, dem offenbar Autos mit Nase gut gefielen und der der Sage nach auch den europäischen Modellen eine entsprechende Front verordnete.
Der Knudsen firmierte als Nachfolger der Ford P4/P6-Reihe, was auf Anhieb vielleicht nicht so ganz nachvollziehbar ist, für mich jedenfalls nicht.
Denn er ähnelt ihnen in gar nichts, von der alleinigen Tatsache, dass es den TC I Knudsen auch mit einer kleinen 1,3 Liter Maschine gab, abgesehen.
Man hält sich da besser an die Cortina, da ist die Entwicklung von Cortina Mk. I über Cortina Mk. II hin zum Knudsen-Pendant Cortina Mk. III nicht nur technisch, sondern auch optisch einigermaßen schlüssig nachvollziehbar. Das noch vom "Cardinal"-Projekt aus den USA stammende, für die 60er höchst ungewöhnliche Fronttrieblerkonzept der P4/P6-Baureihe war bei den Cortina von Anfang an nicht übernommen worden.
Für alles weitere lasse ich mal Werner Oswald zu Wort kommen, mit einer Anmerkung allerdings.
Dem höchst gestrengen und in aller Regel nicht übermäßig schwärmerischen Motorjournalisten gefiel ausgerechnet der Knudsen-Nasenbär offenbar so richtig gut. "Bildschön". Hört, hört.
Ich sag's mal so: Ich mag den Knudsen auch, aber unprätentiös geht anders, diese Front ist genau das, was Motorjournalisten üblicherweise hassen und, yes, of course, beim Cortina Mk. III haben sich die Briten auch den Hüftschwung (immer noch) nicht nehmen lassen, ich habe den Verdacht, dass letzterer dem Herrn Oswald wiederum nicht gefallen hätte. Wir sehen: Geschmack ist oftmals inkonsistent und inkonsequent.
Werner Oswald, Deutsche Autos 1945 - 1975; ISBN: 9783613041028
"Ford Taunus (ab 1970)
Als damals völlig neues Modell und Nachfolger des bis 1970 gebauten Ford 12 M und 15 M erschien im September 1970 der Ford Taunus, gemeinsam von den deutschen und englischen Ford-Werken entwickelt. Das britische Schwestermodell Ford Cortina Mark III unterscheidet sich vom Taunus durch geringfügige Abweichungen in der Karosserie sowie durch zwar gleich große, aber, vom 1600 GT abgesehen, anders ausgelegten Motoren. Von seinen Vorgängern unterscheidet sich der Taunus grundlegend. Beim 1300 und 1600 kein V-Mötor mehr, sondern normaler Reihenmotor. Kein Front-, sondern Antrieb auf die Hinterräder. Keine Federbeine vorn, sondern Aufhängung an Querlenkern. Endlich Sicherheitslenksäule mit Teleskoprohr.
Weiterhin starre Hinterachse, aber mit ordentlicher Führung und Schraubenfedern. Vor allem aber überraschte der Taunus durch bildschön gezeichnete Karosserien, deren Attraktivität dem damals neuen Modell im ersten Verkaufsjahr zu einem enormen Verkaufserfolg verhalf. Dieser erwies sich allerdings als Strohfeuer, als sich bald herausstellte, daß die Ford-Werke den Taunus völlig unausgereift auf den Markt gebracht hatten. Es dauerte Jahre, bis ein annehmbarer Reifegrad erreicht wurde. Straßenlage und Federungskomfort sind heute noch unbefriedigend.
Ab August 1971: Taunus GT und GXL mit 2,3 Liter-V6-Motor lieferbar. Ab September 1973: Gesamtes Modellprogramm überarbeitet. Taunus GT entfällt. 88 und 90 PS-Motoren jetzt auch für Taunus XL erhältlich. Grundausstattung des XL von jetzt an vorübergehend ein 1300 S-Motor, der aber bereits ab März 1974 wieder aufgegeben wird. Äußere Kennzeichen der überarbeiteten Modelle: Modifizierter Grill mit zwei waagrechten Chromstäben und rundem Abzeichen dazwischen. Rechteck-Scheinwerfer jetzt für alle Modelle (Taunus und Taunus L bisher runde Scheinwerfer). Erst
jetzt zeigt der Taunus eine zufriedenstellende Ausreifung. Sein Aussehen gefällt nach wie vor. Auch wirkt er optisch größer als er ist, was viele Leute schätzen."
Hier die Fotos, leider habe ich das Coupé nur in einer ausgesprochen gewöhnungsbedürftigen Red-Neck-Variante, die zivileren Versionen waren damals, um 2005 herum, als ich diese Modelle gesammelt habe, alle schon ziemlich vergriffen. Wobei, seien wir ehrlich: Dieses Schicksal wurde vielen Knudsen und Granada zuteil. Mattschwarz, oft mit Flames und gerne auch mal diese rotborstigen Straßenbesen als Irokese flächendeckend auf's Dach geklebt.
Maxichamps 1/43, Ford Taunus L, 1970 -1973
Minichamps 1/43, Ford Taunus GXL Coupé, 1970 - 1973, ich hatte euch gewarnt:
Minichamps 1/43, Ford L Turnier, 1970 - 1973