Ford Meisterklassenstücke: Ahnengalerie

  • Die Preise im Verhältnis zum Einkommen wurden überhaupt noch nicht angeschnitten. Das durchschnittliche Jahresentgelt (!) lag in der BRD z. B. 1957 bei 5.043 DM brutto, die zweitürige Limousine des P2 kostete 6.650 DM. Damit war selbst der günstigste „Barock Taunus“ für viele unerschwinglich, mit „Brot und Butter“ hatte der nichts zu tun, eher schon mit Luxus.

    Hm. Also der 17m (P7b) hatte nur einen Chromrahmen, verlaufend oberhalb de Stoßstange, seitlich der Heckleuchten und unterhalb der Kofferraumöffnung. Rechts und links des Nummernschilds somit lackiertes Blech. Der 20m/26m (P7b) hatte eine diese Blechfläche abdeckende dunkle Blende mit horizontalen Chromstreifen.

    Bestätigung deiner Aussage  - P7b 17M und P7b 20M (etwas scrollen) direkt nebeneinander. Auch der Grill ist unterschiedlich.


    Gleiche Seite, anderes Jahr (1966)  - Auszüge aus zeitgenössischen Broschüren. Man beachte, wie oft Ford die Fahrzeuge mit aufgezogenen Weißwandreifen zeigt. Nicht ohne Grund - denn so wirken selbst „schnöde“ Alltagsautos gleich ein Stück wertiger.


    Das zusätzliche Blech zwischen den Rückleuchten des P5 war entweder optional oder bei einigen Ausstattungen höchstwahrscheinlich inklusive. HIER findet ihr drei Beispiele (gäbe noch mehr) aus Schweden, bei denen das Edelstahlblech fehlt (Kennzeichen „M 3“ / „M 4“ / „U 5“) und das eigentliche Blech lackiert ist.


    Ob dieser Thread einen „Abgesang“ braucht, weiß ich nicht. Zumindest könnte ich mit einem perfekt passenden dienen, noch aus der Zeit von Vinyl und 45er Singles stammend. „Gitta Lind“ singt das eigens zum Verkaufsstart des P2 anno 1957 komponierte Lied „Fahren auch Sie den neuen Taunus“. Das Video - gute Laune ist garantiert - :kichern: .

  • HIER findet ihr drei Beispiele (gäbe noch mehr) aus Schweden, bei denen das Edelstahlblech fehlt

    Das sind aber aktuelle Fotos. Das sagt dann nicht aus.

    M3 zum Beispiel hat offenbar Einzelsitze und Lenkradschaltung, ist also offenbar zumindest innenausstattungsmäßig ein Phantasieprodukt. M4 ebenso, sogar zusätzlich mit Kopfstütze.

    Ich meine, es kann sein, 2x 17M Super, beide auch ohne Hörnchen, das kann schon sein, dass diese Autos ohne alles orderbar waren, ich glaube es ja auch, aber ein Beweis ist es -wie gesagt- nicht.

    Die Coupés HW 9 und DR 4 haben die seitliche Gürtellinienzierleiste, die die Coupés aufgrund ihrer Schwellerzierleiste niemals trugen.

    All diese Autos sind nicht aussagekräftig, das ist doch genau das, was den Modellautoherstellern immer vorgeworfen wird, wenn sie auf ein Individualprodukt als Vorlage hereingefallen sind und alle Sammler wieder total erbost sind und die Modelle aufgrund derartiger Fehler leider nicht kaufen können.

    Marco schrieb doch auch, dass er dachte, auch die P7b 17M trügen die Heckzierblende, weil alle seine Autos eine trugen.

    Auch ein Beispiel dafür, wie munter die (Vor-)Besitzer ihre Meisterstücke im Laufe der Jahrzehnte verändert haben.


    Man beachte, wie oft Ford die Fahrzeuge mit aufgezogenen Weißwandreifen zeigt. Nicht ohne Grund - denn so wirken selbst „schnöde“ Alltagsautos gleich ein Stück wertiger.

    Ich finde auch immer ganz apart, wie bei diesen Illustrationen die Proportionen verschummelt wurden, gerade das abgebildete (grüne) P5-Coupé wirkt in seiner Seitenansicht ziemlich gestreckt. Size matters. :kichern:

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

    6 Mal editiert, zuletzt von area52 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von area52 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • All diese Autos sind nicht aussagekräftig, das ist doch genau das, was den Modellautoherstellern immer vorgeworfen wird, wenn sie auf ein Individualprodukt als Vorlage hereingefallen sind und alle Sammler wieder total erbost sind und die Modelle aufgrund derartiger Fehler leider nicht kaufen können.

    Das Problem ließe sich bei den meisten Fahrzeugen aber lösen - das Netz ist voll von Prospektbildern.

    Vor einigen Jahren habe ich - den Keller voller Prospekte aus dem Zeitraum 1967 bis 1975 - der Fa. Neoscale mal den Vorschlag gemacht, ihre Neuankündigungen damit abzugleichen, nachdem ich über diesen P7b mit der monströsen C-Säule gestolpert war. Die Antwort war von niederschmetternder Arroganz, und dann kamen weitere Klopper ...

    Einmal editiert, zuletzt von 120y ()

  • Lackiert (bereits das 4. Fahrzeug)Das sind aber aktuelle Fotos. Das sagt dann nicht aus.

    Es sagt insofern etwas aus, weil die Anzahl der Wölbungen / Prägungen im Blech unterschiedlich ist. Bei den Modellen, deren Heckblech lediglich lackiert ist, sind es 9. Das Edelstahlblech hat 15 Wölbungen, ist also völlig anders geprägt. Wäre der Unterschied nicht gegeben, wäre ich von "überlackiert" ausgegangen, denn die Mühe, das Edelstahlblech einzuschweißen, macht sich eigentlich niemand. Edelstahl mit Stahl zu verschweißen muss man können.


    Zähl doch selbst mal nach (die Bilder lassen sich hochzoomen), vielleicht findest du ja noch eine Erklärung. Die Kante der Kofferraumhaube steht bei den Fahrzeugen mit lackiertem Blech auch viel weiter über. Wenn ich ein Zierblech anbringen möchte, das als Ganzes "plan" ist (trotz der Prägungen), wäre eine glatte Unterlage doch sinnvoller. Es sei denn, dass die Wölbungen im Karosserieblech als "Abstandshalter" dienten, damit das Zierblech genau mit der Kante der Kofferraumhaube abschließt. Auf eine logische Erklärung der zwei unterschiedlich geprägten Bleche komme ich aber irgendwie trotzdem nicht.


    Lackiert (bereits das 4. Fahrzeug) (Quelle: Wikimedia)  |  Hochglanzblech (Quelle: Wikimedia).


    Edit: Hatte bei "lackiert" einen falschen Link eingefügt. Nu is richtich.

    Einmal editiert, zuletzt von Carviar ()

  • Mmh, interessant.

    Ich weiss nur eines sicher: Das Heckblech ist immer geriffelt geprägt.

    Übles Problem bei diesem Autos, wenn Heckschaden, noch doofer als die Riffelecken am FK1000.

    Deshalb habe ich eins dieser ultrararen Heckbleche NOS liegen.

    In einer Abbildung siehst du es hier:

    https://www.motomobil.com/kataloge/p5/p5_012.htm


    Die zweiteilige Alublech-Heckblende, linke Seite, rechte Seite, geteilt an Heckdeckelschloss/Tanköffnung, werden dann draufgeschraubt.

    Gut, jetzt kann man sagen, wenn es hinten geknallt hat und man die Alublenden draufschraubt, dann kann man das Auto da drunter pfuschig reparieren. Ein Originalblech liegen zu habgen, fühlt sich aber besser an.

    Wieso nun die Anzahl der Riffel abweicht, verblüffend, man sollte ja meinen dass das deckungsgleich ist. Offenbar nicht. :oehm:

    Ist mir jedenfalls nicht bekannt, dass es die Heckbleche in zwei Ausführungen (Teilenummern) gegeben hätte. Ich hoffe nicht. :hitze:

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

  • Guten Morgen,


    ich habe auf der Festplatte noch ein paar Bilder gefunden, die ich Euch gerne zeigen möchte:


    1weltkugel1wekhc.jpg


    1weltkugel2w3j5r.jpg


    1weltkugel34tkrj.jpg


    15m "Weltkugel-Taunus"


    1p21w9kal.jpg


    17m P2 Standard-Modell mit dem frühen Standard-Grill. Bereits nach recht kurzer Zeit erhielen auch die Standard-Modelle den Grill der de Luxe-Varianten.


    1p3w0k80.jpg


    17m P3 "Badewannen-Taunus"


    1p6lykxs.jpg


    12m P6


    1p728pjia.jpg


    17m P7b


    1p71o6k08.jpg

    20m RS Cabrio P7b - oder ist´s ein 17m RS? Bin nicht sicher, ob die 20m RS-Modelle auch die zusätzliche Chromleiste um den Grill hatten.


    1taunustransit1kujx0.jpg


    1taunustransit20ujiu.jpg


    Taunus Transit bzw. FK 1000/FK 1250.

    Natürlich kannst Du das wieder so machen, aber dann ist es halt wieder falsch.

    Einmal editiert, zuletzt von Hessebembel ()

  • Mich hat schon als Fünfjähriger dieses Kölner Wappen am Kofferraumdeckel fasziniert, welches man seitlich wegschieben konnte, um an das Kofferraumschloß zu kommen. Wie bei einem antiken Schmuckkästchen.

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