- Maßstab:
- 1/43
- Hersteller des Modellautos:
- Diverse
- Marke des Vorbildes:
- Ford
Nabend.
Nachdem Christoph diverse 1/43 Ford- und Opel-Miniaturen ans Licht gezerrt hat, entstand die Idee, gemeinschaftlich mal die Ford-Historie der Wirtschaftswunderjahre bis in die frühen 70er in 1/43 aufzuarbeiten, jene Ära, in denen Ford Deutschland seine Modelle als Meisterklasse bezeichnete.
Die Gründe für diesen Thread liegen auf der Hand: Es dürfte so ziemlich keine Sau interessieren und ich persönlich mag diese Autos, Christoph auch.
Außerdem sind das die einzigen, mit denen ich mich auskenne. Also gleich drei gute Gründe.
Meisterklasse also.
Nachdem man vor und während des Krieges bei Ford Deutschland Autos als Köln, Rheinland, Eifel und Taunus bezeichnet hatte, wollte man wohl vom topografischen Aspekt ein wenig abrücken und kam auf die für mich nur mäßig nachvollziehbare Idee, es bei Taunus zu belassen und dem ein Meister hinzuzufügen. Taunusmeister, Meistertaunus, Waldmeister, man weiss es nicht.
Ging aber eh nicht, weil der Begriff Meister schon durch einen Fahrradhersteller besetzt war. Also dann Meisterklasse.
Bisschen doof daran: Sie haben das buchstäblich an die Hubräume ihrer Motoren gekoppelt und die Autos dementsprechend 12M, 15M, 17M, 20M, 26M genannt.
Der Siebzehnhundertkubikmotor war aber in ziemlich vielen unterschiedlichen Fahrzeugen verbaut, erst als Reihenvierzylinder, später dann der legendäre V-Block.
Wenn du also jemandem sagst, du fährst einen 17M, dann weiss niemand, welches Auto du eigentlich meinst. Beim 20M ist es nur unwesentlich besser.
Davon mal abgesehen: Herrliche Autos. Und zumindest der 20M V-Block ist tatsächlich nahezu unzerstörbar.
Wartungsarm heißt hier: Du kannst die einzige echte Schwachstelle, die Novotex genannten Bakelit-Stirnräder, so lange fahren, bis sie brechen.
Der Motor ist so kurzhubig, dass die Kolben nicht hoch genug kommen, um die Ventile zu zerkloppen, der Motor bleibt einfach nur stehen.
Neue Stirnräder rein, weiterfahren.
Das hat diesen Autos einen gewissen Ruf beschert und ihnen gleichzeitig geschadet: Ebenso wie die zeitgenössischen Opel waren sie beliebte, günstige und äußerst zuverlässige, aber auch extrem rostanfällige Dritt-, Viert-, Fünfthandfahrzeuge und sind nahezu vollständig geschrottet worden.
Es gibt heute also mehr Flügeltürer als Meisterklassen, was ich persönlich für einen ästhetischen und kulturellen Verlust halte.
Los ging es 1952, der erste wurde werksintern noch als G13 bezeichnet, die aber damals schon vereinzelt genannte Bezeichnung P1 erscheint mir schlüssiger, wenn man bedenkt, dass hierauf dann P2, P3, P4, P5, P6, P7a und P7b folgen werden.
Zitat Wikipedia:
Bereits 1949, ein Jahr nach Beginn der Nachkriegsproduktion im Werk
Köln, begann die Planung für das neue Pontonmodell unter dem Codenamen G13. Wieder kamen die Ideen für den neuen Wagen von Ford USA. Der Vorschlag war nach dem Vorbild des Studebaker Champion
entworfen worden; die Kölner Konstruktionsabteilung passte ihn an
deutsche Verhältnisse an. Statt des Propellers am Studebaker wurde die
für diesen Wagen typische kleine Weltkugel anstelle einer Kühlerfigur gewählt.
Zwischen 1952 und 1959 entstanden vom Weltkugeltaunus als 12M 247.174 und als 15M 127.942 Stück.
Überlebt haben bestenfalls zwei oder drei Dutzend, schätze ich, also nicht zwei Hand voll, sondern immerhin vier bis sechs Hände voll.
Fotos aus technischen und organisatorischen Gründen (vorläufig) leider nicht in gewohnter Qualität:
Norev 1/43,
Ford 12M "Weltkugel-Taunus" P1/G13, Baujahr 1952:
Und nochmal als Kombi, geänderter Frontgrill, letztes Baujahr, also 1958/59, von Minichamps: