Gebrauchtwagen oder Youngtimer? Ford Mondeo Turnier (Mk II) von Minichamps

  • Maßstab:
    1:43
    Hersteller des Modellautos:
    Minichamps
    Marke des Vorbildes:
    Ford

    Ich habe in letzter Zeit ja viel anerkanntes Altblech hier gezeigt, aber heute gibt´s mal etwas, wo die Einschätzung vermutlich stark vom Alter des jeweiligen Betrachters abhängig ist: der Ford Mondeo Mk II Turnier.


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    Die zweite Mondeo-Baureihe wurde im Jahr 2000 eingeführt - das ist (und es fällt mir selbst sehr schwer, das zu glauben) mittlerweile 20 Jahre her! :oehm:

    Qualitativ bedeutete sie - wie schon beim Wechsel vom Escort zum Focus - gegenüber dem Vorgängermodell einen gewaltigen Ford...äääh...Fortschritt. Gleiches gilt für die Abstimmung des Fahrwerks: mit einem Ford ließ sich plötzlich (wieder) durchaus flott ums Eck flitzen.


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    Mir gefiel der Mondeo, gerade als Kombiversion, bei Erscheinen sehr gut, und ich mag ihn bis heute. Deshalb hätte ich mir gut vorstellen können, einen solchen als Nachfolger meines damaligen Ford Escorts zu kaufen. Allerdings: Meine damalige Freundin (und heutige Frau) hatte damals erst seit kurzem den Führerschein (Mann, ist das lange her :fp:) und wollte gerne ein kompakteres Auto mit hoher Sitzposition. Wir einigten uns schließlich auf...


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    ...einen Ford Fusion, der uns über 15 Jahre treue Dienste leistete und erst in diesem Jahr ersetzt wurde - durch einen riesengroßen Kombi, mit dem meine Frau übrigens wunderbar zurechtkommt.


    Nochmal zur Eingangsfrage: Youngtimer oder billiger Gebrauchter? Das soll jeder für sich selbst entscheiden. Aber wenn ich einen Tipp loswerden darf: Es gab den Mondeo auch als ST220 mit 220 PS starkem V6, Sportfahrwerk und anderen Nettigkeiten. Für dieses Modell gab es auch eine dunkelrote Lederausstattung, die wunderbar mit silbernem Außenlack harmoniert. Wer heute einen solchen Mondeo in gepflegtem Zustand findet, konserviert und wegstellt, der macht bestimmt nichts falsch. Sagt später nicht, ich hätte es Euch nicht gesagt...:zwinkern:

    Natürlich kannst Du das wieder so machen, aber dann ist es halt wieder falsch.

  • Ok, Gebrauchtwagen. :kichern:


    Ich war immer Ford-affin, die haben einfach ein spannendes Gesamtportfolio und eine wahnsinnige Rennhistorie über die Jahrzehnte, und wie ein paar andere Massenhersteller auch immer wieder gute Performer oder Handlingshighlights rausgehauen.

    Wie Nissan, Renault oder Mazda.


    Der Mondeo, das geb ich zu, ging aber in jeder Generation an mir vorbei, der war mir einfach zu... äh ja, nur ein Auto, irgendwie, der wollte es schon beim Namen allen recht machen, also niemanden wirklich triggern.

    Nette Modelle aber. :winken:

  • Ich finde den aber am Gefälligsten zwischen all seinen Vorgängern und Nachfolgern, mit Ausnahme des Aktuellen, der ein Aston sein will..

    Dennoch Gebrauchtwagen.

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

  • Diese Generation des Mondeo gefällt mir sehr gut, dem sieht man sein Alter gar nicht an finde ich. Wirkt nicht wie ein 20 Jahre altes Auto. Limousine und Fließheck mag ich dagegen nicht so sehr ^^ Da gefielen mir die Rücklichter nie.

  • Den Taunus TC2 fand ich in all seiner Biederkeit immer stilistisch gelungen, den Sierra insbesondere nach dem Facelift, als es ihn auch als Stufenheck gab, auch immer besser als alle Asconas, Vectras und Co., aber der Mondeo MKI war eine Enttäuschung. Beliebiges Design, welches auch irgendein Japaner sein könnte, verzweifelte Faceliftversuche mit ovalen Kühlergrills und seltsamen Scheinwerfern - nicht mein Fall.


    Dann kam der Mondeo MKII und der wirkte wieder viel eigenständiger und besonders als Turnier wie Dein Modell hierdamals ziemlich modern. Ich weiß noch, wie ich damals mit dem Ford-Händler (zu dem ich durch diverse Fiestas meiner Frau ab und zu Kontakt hatte), über den neuen Mondeo sprach, der sagte mir u.a., daß er in dem damals neuen Mondeo alle Hoffung steckte, nach der (Zitat) "Totgeburt" Scorpio MKII.


    Und er wurde ein Erfolg, wirkt auch heute noch nicht barock und wird natürlich nie ein begehrter Youngtimer, weil er für viele einfach zu "alltäglich" war.


    Da teilt er das Schicksal des Granada Turnier, auch alle verheizt worden, aber heute seltener im Top-Zustand zu sehen als ein 300 SL Flügeltürer.


    Ford sehe ich ähnlich wie Ulf, faszinierende Rennsporthistorie, enorme Bandbreite vom Ka bis zum GT, Laster und Traktor. Immer wieder bemerkenswert, daß beim 60 PS-Fiesta meiner Frau das gleiche Logo drauf ist wie beim GT...;)

  • Für mich werden Autos gefühlt erst so 17 bis 20 Jahre nach Produktionsende zum Youngtimer.

    Ganz wenige Ausnahmen bei sehr langer Produktionszeit. So z.B. beim Mercedes SL R107, der ja schon 1989 (am Ende der 18jährigen Bauzeit) als Neuwagen nach Youngtimer aussah. Gleiches auch beim Käfer oder der Ente.


    Da der vorgestellte Mondeo noch bis 2007 gebaut wurde, sieht man auf der Strasse ja noch einige. Die meisten eher ungepflegt, und die jüngsten auch erst 13-14 Jahre alt. Also für mich auch aktuell noch Gebrauchtwagen und kein Youngtimer.


    Der Mondeo gefällt mir gut, wenngleich ich ihn als Schrägheck noch schöner finde.

    Das Modell ist gut gelungen und das langweilige silber eine sehr typische zeitgenössische Farbe.

  • Okay, die Abstimmung fällt eindeutig aus: Gebrauchtwagen. :)

    Interessant finde ich aber, dass das Design einhellig gelobt wird. In meinen Augen ist das tatsächlich die schönste Mondeo-Reihe, wobei die (bis jetzt) schlimmste eindeutig die erste ist - einfach mut- und belanglos, trotz "Auto des Jahres 1994". :augen:

    Nichtsdestotrotz habe ich auch einen Mk I in der Sammlung, wenn auch in etwas krawalligerer Aufmachung:




    Es handelt sich um den Dienstwagen von Andy Rouse aus der British Touring Car Championship (BTCC), also der 2-Liter-Tourenwagenmeisterschaft. Die gab´s auch hierzulande, dann als Super-Tourenwagen-Cup (STW) bezeichnet. Da starteten die Mondeos auch, zuerst als Fronttriebler mit Stufenheck, später als Allradler mit Fließheck. Das aber nur am Rande. :zwinkern:

    Natürlich kannst Du das wieder so machen, aber dann ist es halt wieder falsch.

  • Ich oute mich mal als Oldie, wobei es sicher mehr auf die innere Einstellung ankommt als aufs wirkliche Lebensalter.

    Beides Gebrauchtwagen.

    Aber schöne Modelle und der Mk 2 hatte seinen Auftritt vor seiner Premiere im James Bond Film. Da hatten die wihl irgendeinen kaum fahrbaren Prototypen für die Dreharbeiten bekommen.

    Deshalb auch sein Spitzname "Bondeo"

  • Ich tendierte auch sofort zum "Gebrauchtwagen". Wenn ich mich erinnere, als damalige Nachbarn den als Neuwagen kauften... das ist gefühlt noch gar nicht soooo lange her.

    Aber die Zeit rennt auch wie bekloppt in den letzten Jahren, die Anschaffung war in den frühen 2000ern und wir haben inzwischen fast 21, Wahnsinn!

    { if $ahnung == '0' read FAQ; use SEARCH; ask GOOGLE; } else { use brain; make post; } or { give up }

    echo "No match: 'Brain'!"

    echo "Nichts geht schneller, als wenn man es sofort richtig macht!"

    { /if }


    Aus technischen Gründen befindet sich der Rest der Signatur auf der Rückseite dieses Beitrags.


  • Gleiches gilt für die Abstimmung des Fahrwerks: mit einem Ford ließ sich plötzlich (wieder) durchaus flott ums Eck flitzen.

    Dazu fällt mir noch spontan ein, wie ich vor sicher 20 Jahren bei einem Polizeieinsatz auf dem Nürburgring im Streifenwagen-Mondeo Mk1 mitgefahren bin: Nordschleife! Also...das waren Erlebnisfahrten, gut dass der Motor schwach genug und die Karre ausreichend schwer beladen war - mehr Tempo wäre vom Gefühl nicht gut gewesen.

    Hatten damals auch einen lila ("cassis" hieß die Farbe) Mondeo Mk1 Stufenheck als Firmenwagen. Dürfte als Gebrauchter unverkaufbar gewesen sein, heut wär es vielleicht schon kultig.

  • Mir gefällt diese Mondeo Generation auch sehr gut: klares sauberes Design ohne Sicken Overkill oder unechte Luftein und auslässe, wie heute weit verbreitet.

    Würde allerdings zum Fließheck tendieren, oder auch Stummelheck genannt, wie damals mit dem Escort III und Sierra eingeführt.

  • Ich mag die Mondes eigentlich ganz gerne. Viel Platz zu relativ wenig Geld. Und wenn man mal überlegt wie selten der Mk1 Mondeo ist. Ich kann mich kaum erinnern den in letzter Zeit mal gesehen zu haben.

    Damals als der Mk2 vorgestellt wurde war ich sogar mit dem Vater dabei weil der eine Option für ein Familienauto war. Finde den aber heute immer noch schön und auch irgendwie zeitlos.

  • meine Mutter hatte damals einen MKI Fließheck, mit dem wurde ich ehrlich gesagt nie so warm, der MKII gefällt mir besser, finde ab dem Zeitpunkt wurde bei Ford die Optik allgemein besser... den aktuellen finde ich auch ganz schick... Aber ein Kaufalarm lösen die bei mir nicht aus... gut meine Gattin wollte ja auch ein Kuga, und mit dem sind wir maximal zufrieden...


    Für mich ganz klar ein Verbrauchswagen...

  • Och, optisch fand ich den Mondeo eigentlich noch mit am gefälligsten von all den "moderneren" Ford-Serien. Ansonsten ist deren Optik nämlich auch nicht mein Fall (auch innen nicht) und ich mag persönlich halt diese Ford-typischen vertikalen, lang gezogenen Heckleuchten nicht, die sich bei denen permanent durch nahezu alle Serien von klein bis groß ziehen. Und auch von dem typischen "Karpfenmaul" einiger Serien bin ich kein großer Freund.

    Aber das ist natürlich Geschmackssache.


    Beim Mondeo-Turnier finde ich das mit den Rückleuchten sogar noch sehr gut gelöst.

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    echo "No match: 'Brain'!"

    echo "Nichts geht schneller, als wenn man es sofort richtig macht!"

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    Aus technischen Gründen befindet sich der Rest der Signatur auf der Rückseite dieses Beitrags.


  • Die Phase mit den vertikalen Heckleuchten in der C-Säule ist doch schon wieder vorbei, das hatten die ersten beiden Focus-Generationen (wobei mir das Focus I-Heck nie gefiel mit dieser großen Blechfläche unter der Heckscheibe, verstehe gar nicht wie der so ein Erfolg werden konnte), der Fiesta/Fusion ab 2002 und diverse B- und C-Maxen. Aber das haben sie doch schon längst wieder aufgegeben, beim Focus gabs dann Heckleuchten, die seitlich (!) horizontal verliefen, jetzt ist doch wieder alles auf Normalmaß gestutzt und sogar der aktuelle Fiesta hat breite, geteilte Heckleuchten.


    Das ist ja auch ein Problem bei Ford, daß die alle paar Jahre ihren Stil radikal ändern und da etwas Kontinuität im Design fehlt. Bei den Kombis, sowohl Focus I als auch beim hier vorgestellten Mondeo war die Heckansicht m.E. immer harmonischer als die der Limousinen bzw. Schräghecks. Bei Kombis sehen vertikale Heckleuchten einfach passend aus.

  • Das kommt darauf an, wen man fragt. In meinen Augen handelt es sich bei dem Fischmaul (eher Karpfen als Hai) lediglich um ein Facelift des ersten Modells. Mit dieser Ansicht bin ich nicht allein: Eberhard Kittler schreibt in Band 6 des (von Werner Oswald begonnenen) Standardwerks "Deutsche Autos" von den Mondeos der Jahre 1993 - 2000 als "Ford Mondeo I", von der Baureihe ab 2000 als "Ford Mondeo II". Ich bahalte also die Bezeichnung "Mk II" bei.

    Natürlich kannst Du das wieder so machen, aber dann ist es halt wieder falsch.

  • Gib einfach mal Mondeo MK2 in die Google Bildersuche ein, dann siehst Du, was die gängige Bezeichnung ist.

    Ansonsten für mich klar ein Gebrauchtwagen, kein Yoingtimer. Als blaue ST Limousine würde ich ihn aber auch nehmen.

    Den MK1 finde ich so schlecht nicht. Bin den mit dem 2,0 Liter im Zivildienst viel gefahren, ich fand, er fuhr sich echt gut.

    Durch das rundgelutschte Design wird er aber noch sehr lange brauchen, um als Youngtimer wahrgenommen zu werden. Wahrscheinlich sind bis dann alle verrottet.

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