- Maßstab:
- 1:43
- Hersteller des Modellautos:
- Schuco bzw. PremiumClassixx
- Marke des Vorbildes:
- Opel
Ich nutze das durchwachsene Wetter am heutigen Feiertag mal für die Vorstellung zweier weiterer Raumwunder aus dem Hause Opel. Den Anfang macht...
...der 1953er Opel Olympia Rekord Caravan in der Version der Deutschen Bundespost von Schuco.
Nachdem der zuvor produzierte Opel Olympia eine überarbeitete Version des gleichnamigen Vorkriegsmodells war, handelte es sich bei dem 1953 eingeführten Olympia Rekord um eine komplette (na ja, bis auf den Motor) Neukonstruktion in (damals) hochmoderner Pontonform. Formale Vorbilder fanden sich unter den gleichaltrigen Modellen des GM-Mutterkonzerns:
Der Kühlergrill...
...findet sich in ähnlicher Form an den Buick-Modellen, die Seitenansicht...
...erinnert an zeitgenössische Chevrolets.
Wie bei den amerikanischen Modellen wollte Opel die Autobesitzer durch jährliche Facelifts zum möglichst schnellen Neukauf animieren. Hat nicht funktioniert, aber so lässt sich das Modell immerhin recht einfach auf den Vorbildjahrgang 1953 datieren.
Noch ein Bild vom Heck...
...mit dem Schriftzug "Caravan".
Der begriff "Caravan" wurde mit diesem Modell eingeführt. Es handelt sich um ein Kunstwort aus "Car and Van". Opel bewarb die Kombivariante des Olympia Rekord damals einfach mit "Opel Caravan". Das machte auch Sinn, denn es war damals der einzige Kombi im Modellprogramm - der größere Kapitän war nicht als Kombi zu haben, wer so etwas wollte, der musste sich zum Karosseriebauer begeben.
Neben Olympia Rekord und Kapitän gab es damals aber noch ein weiteres Modell im Opel-Programm, nämlich den...
...Opel Blitz.
Der Name "Blitz" zierte bereits vor dem 2. Weltkrieg die Opel-Lastwagen. Gefunden wurde er mittels eines Preisausschreibens. Produziert wurden anfangs Blitz-Modelle zwischen 1 t und 1,5 t Nutzlast, später kam noch ein 3-Tonner dazu, für den in Brandenburg ein eigenes Werk hochgezogen wurde. Hauptabnehmer des 3-Tonner-Blitz war die Wehrmacht, die ihn gegenüber den LKW anderer Hersteller bevorzugte, was dazu führte, dass Daimler-Benz den Opel Blitz 3 t unter der Bezeichnung "L 701" (und ohne Opel-Signet!) produzieren musste - und das auch bis in die Nachkriegszeit hinein tat.
Das Opel-Werk in Brandenburg wurde 1944 bei einem Luftangriff schwer beschädigt, wieder instandgesetzt - und die Produktionsanlagen anschließend demontiert und als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht. Dort wurden die Produktionseinrichtungen allerdings nicht wieder aufgebaut, sie verrotteten vielmehr direkt neben der Eisenbahnstrecke nach Moskau.
Das Werk in Rüsselsheim hingegen nahm die Produktion des 1,5 t-Blitz wieder auf. 1952 wurde er überarbeitet, auf eine Nutzlast von 1,75 t aufgelastet und mit einer neuen Kabine mit der damals topmodischen "Alligatorhaube" versehen. Einen solchen Blitz mit einem Aufbau als Landkraftpostwagen der Deutschen Bundespost hat PremiumClassixx nachgebildet.
Der Blitz war übrigens mit dem Sechszylinder-Benzinmotor aus dem Kapitän ausgerüstet. Alternativ gab es ihn auch in einer gasbetriebenen Variante. Ob diese Version auch bei der Post zum Einsatz kam entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Und weil´s so schön ist nochmal beide zusammen:
So weit von meiner Seite.