- Maßstab:
- 1:18
- Hersteller des Modellautos:
- Spark
- Marke des Vorbildes:
- Mirage M1 (Ford Gt40)
Der britische Ingenieur John Wyer war als Rennleiter bei Aston Martin in den 50er Jahren bekannt geworden und führte diese schliesslich 1959 zum Gesamtsieg in LeMans . Für Ford´s „Advanced Vehicles Operation“ leitete Wyer in der englischen Ortschaft Slough die Entwicklung und Renneinsätze der Ford Gt 40 ein. Im Jahr 1965 entschloss man sich bei Ford, die Zelte in England abzubrechen, Wyer zu kündigen und stattdessen die Weiterentwicklung und Einsätze des GT40 Programms an Caroll Shelby zu übergeben. Wyer setzte noch in 1965 Ford Gt40 in eigenem Namen ein, gründete zusammen mit John Willment die JW Automotive und fädelte im Herbst 1966 einen folgenreichen Sponsoren-Deal mit der Gulf Oil Company ein, deren Vizepräsident selbst einen Gt 40 besass.
Hinsichtlich Leistung, der erzielten Geschwindigkeiten und auch Optik der eingesetzten Prototypen kann das Jahr 1967 als Höhepunkt und Glanzzeit dieser Motorsport-Ära betrachtet werden. Während die 3 Liter Formel 1 Wagen noch „flügellos“ waren, tauchten zur Sportwagen WM an den berühmten Rennstrecken Europas die Chaparral 2D mit 7 Litern Hubraum und verstellbaren, monströsen Heckspoilern auf. Unter anderem kamen Techniken aus dem Flugzeugbau, wie z.B die „Honeycomb“-Bauweise bei den GT 40 MKIV zum Einsatz. Auf der Hunandieres wurden knapp 350 kmh erzielt, in Monza fuhren diese Sportwagen noch auf der Steilwand, bei den Langstreckenrennen in Spa und Le Mans wurden deutlich über 200 kmh als Durchschnittsgeschwindigkeiten(!) erreicht! Wohl auch weil die Sportprototypen der F1 die Show stahlen, entschloss man sich seitens der FIA zu drastischen Einschnitten des Reglements für die kommenden Saison 1968.
Die erste Eigenentwicklung bei JW Automotive, dank Gulf- Sponsoring nunmehr finanziell gut gerüstet, war der auf einem Ford GT40 Chassis basierende Mirage M1. Dieser war eine Art „Leichtbau“ MKI , Wyer nutzte die in 1967 (noch) zulässigen Veränderungen der Karosserie und nahm entsprechende Eingriffe an Front, den Scheiben und der Dachpartie vor, um die Stirnflächen deutlich zu verringern. Ausgerüstet war der Mirage mit einem bei Holman Moody präparierten 5,7 Liter Ford V8 (302ci mit ca 420 PS).
Bei seinem ersten Einsatz, dem Vortraining in Le Mans (April 1967) erringt der Mirage die durchaus beachtliche fünftschnellste Zeit. Am Nürburgring scheiden beide Wagen aus. Den ersten Sieg kann der Mirage bei den 1000km in Spa-Francorchamps 1967 erzielen. Beim Start an diesem verregneten Tag sitzt der 22 Jahre junge Jacky Ickx am Steuer und geht sofort in Führung. Für Ickx, der im gleichen Jahr beim Grossen Preis von Deutschland am Ring auf sich aufmerksam machte, als er mit seinem F2 bis ins Mittelfeld der Formel 1 vorfahren kann, ist der 1.Platz in Spa der erste von zahlreichen Siegen bei der Sportwagen WM. Da die FIA den Mirage als Eigenkonstruktion der JW Automotive betrachtet, werden die bei den 1000km in Spa erzielten Punkte nicht Ford zugeschlagen. Davon kann indirekt Ferrari profitieren und wird 1967 erneut Markenweltmeister.
Für John Wyer und wohl auch der Ölgesellschaft begründet der Premierensieg des hellblauen „Gulf-Mirage“ den Anfang einer lang anhaltenden Erfolgsstory: Die Mirage M1 werden für die kommenden Saisons wieder auf MKI-Spezifikation der GT40 zurückgerüstet. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen mit dem Einsatz der GT40 kann „JW Automotive„ die MKI überarbeiten und als Sportwagen mit 5 Liter Motoren auch in den Folgejahren erfolgreich einsetzen.
Dank der Standfestigkeit ihrer Motoren erzielen die „alten GT40“ jeweils Gesamtsiege in LeMans 1968 mit Rodriguez/Bianchi und mit einem denkbar knappen Zieleinlauf und viel Glück dann nochmals in 1969 mit J. Ickx und J. Oliver. Damit trägt der bei Ford ehemals geschasste Wyer wesentlich zur Legendenbildung des GT40 als viermaligen LeMans Gewinner bei.
Anfang 1970 übernimmt John Wyer wesentliche Entwicklungsarbeit bei Porsche, indem er den bis dahin sehr instabilen Porsche 917 mit dem aufsteigenden Kurzheck versieht. Der weitere Werdegang der Porsche 917 zu Serien- und Porsches ersten Gesamtsiegen in LeMans dürfte ja bekannt sein.