Heute möchte ich mal den Zwischenstand eines Projekts zeigen, es geht um ein Modell welches ich 2010 umgebaut habe. Es war ein Projekt, bei dem ich mir besonders viel Mühe geben wollte damit es besonders gut wird, aber - man kennt es - gerade dann läuft oft vieles schief. Man könnte es auch das Projekt zum scheitern nennen.
Angefangen beim Lack, ich war damals sehr begeistert vom BMW Brilliantweiß und wollte unbedingt ein Modell in der Farbe. Als 7er Fan kam natürlich nur ein 7er in Frage dafür. Der Innenraum sollte entsprechend Individual werden. Los gingen die Probleme dann damit, dass man mir beim örtlichen BMW Händler nicht helfen konnte den Lack zu bestellen, da es wohl irgendwie ein Mehrschicht-Lack war (weiß uni und Metallic im Klarlack), überforderte das den Teileverkäufer wohl. Schlussendlich ist es dann ein normales Weiß (uni) geworden, und da hätte ich am besten schon das Projekt beendet
Aber ich steckte munter weiter Mühe in das Projekt, besorgte mir Resin-Abgüsse der BMW Individual Felgen (Tipp damals von Rainer, danke auch heute noch ), wälzte zig Prospekte und Webseiten mit Bildern für Innenraum-Ideen etc. etc.
Da ich mir bei dem Modell wie gesagt besonders viel Mühe geben wollte, beschloss ich zum entlackieren auch auf die hier im Forum kennengelernte Methode des Abbeizers zurück greifen. Statt wie bisher die Modelle abzuschleifen. Nun, gesagt getan, alles am Modell zerlegt, aber leider hatte ich vergessen die Motorplatte aus Kunststoff zu entfernen. Natürlich ist mir das erst aufgefallen, als sich eben diese im Abbeizer schon weitgehend aufgeweicht hatte
Die Lackierung verlief dann erstaunlich problemlos, war sogar meine bis dahin beste Lackierung. Ich bin da echt kein Profi drin, aber hier war ich erstmals richtig zufrieden. Aber natürlich gingen die Probleme weiter. So wollten die Türverkleidungen auf Teufel komm raus nicht mehr an den Türen halten, es war einfach nicht möglich diese einwandfrei wieder zu befestigen: Die Türen ließen sich nicht richtig schließen mit montierten Verkleidungen. Ich vermute heute, in den Halterungen waren noch Kleberreste, die dafür sorgten dass das nicht mehr passte. Na ja, sah jedenfalls alles ziemlich bescheiden aus.
Wie es das Schicksal dann wollte, ist beim zusammenbauen dann auch noch die Heckscheibe kaputt gegangen, unten links in der Ecke ist durch Spannung ein Riss entstanden. Wenns einmal läuft, Dan läufts Die vordere Stoßstange passte irgendwie auch nicht mehr so recht, und so war der ganze Zusammenbau eigentlich nur eine Katastrophe.
Vor lauter Frust kam es dann zu einer Kurzschluss-Reaktion, da ich die Türen partout nicht zu bekam, habe ich sie kurzerhand zugeklebt Zugegeben, nicht die beste Idee, aber welche Kurzschluss Reaktion ist schon wohl durchdacht Natürlich sind dabei auch 2 Scheiben von Kleberausdünstungen an manchen Stellen milchig geworden. Wie könnte es anders sein.
Das fertige Modell habe ich auch hier im Forum vorgestellt, die Bilder sind aber inzwischen alle weg. Macht nichts, die Bilder sind hier noch verfügbar: https://www.flickr.com/photos/…/albums/72157624996227347
Insgesamt ein ziemlich missglücktes Projekt, und so blieb das Modell immer ein Ärgernis in meiner Sammlung. Gut gedacht, schlecht gemacht, könnte man sagen. Danach habe ich kein Modell mehr in 1:18 umlackiert und habe auch nicht vor das nochmal zu machen, zu schlecht waren da die Erfahrungen.
ABER jetzt habe ich beschlossen zumindest die gröbsten Schäden zu richten und das Projekt nochmal anzugehen. Heute, 10 Jahre später, habe ich einiges mehr an Erfahrungen sammeln können hier im Forum und hoffe zumindest einige Patzer zu verbessern. Als da wären:
1) Heckscheibe mit Riss gegen eine neue ersetzen
2) Seitenscheiben mit Kleberausdünstungen ebenfalls ersetzen
3) Motorplatte gegen eine intakte tauschen
4) Türen richten, Kleber entfernen und versuchen das ganze irgendwie passend hinzubekommen
5) Räder tauschen, die Individual Felgen hatte ich irgendwann mal für ein anderes Modell benötigt und diesem hier dann wieder die originalen Felgen verpasst
6) Diverse Lackierungen im Innenraum etwas sauberer umsetzen als damals. Damals arbeitete ich noch mit den Revell Email-Lacken, die etwas zu dick/zäh sind für feine Innenraum-Arbeiten
7) Prinzipiell wäre es wohl auch das beste, das ganze Auto nochmal neu zu lackieren. Trotz dessen das die Lackierung ganz gut aussieht, ist sie auch nicht fehlerfrei. Durch den Ärger beim Zusammenbau gab es einige Lackabplatzer, die sich zwar wieder korrigieren ließen, aber Nunja.
Fest stand schnell, es muss ein Spendermodell her. Über ebay Kleinanzeigen wurde ich fündig, ein bereits teil-geschlachteter 7er wurde im Konvolut mit einem 6er und 3er Angebote angeboten. Gesagt, gekauft, dadurch lassen sich die Punkte 1), 2) und 3) schon mal wieder herrichten. Zu Punkt 4 lasse ich mich mal überraschen, zur Not hat der Spender 7er auch noch 4 intakte Türpappen.
Punkt 5, dazu habe ich noch einen Satz BMW X6 M Felgen in der (Modell-) Garage liegen, die passen optisch ganz gut und entsprechen nahezu dem Design der Felgen des M-Pakets beim 7er.
Punkt 7 wird nicht umgesetzt, da ist mir das Risiko zu groß das wieder was schief geht. Kein Bedarf
Und nun endlich ein paar Bilder, Hut ab wer bis hierhin tapfer mitgelesen hat
Hier zunächst der Innenraum "vorher". Aus irgendeinem Grund hatte ich mich damals für schwarzen Teppich im Innenraum entschieden, keine Ahnung wieso. Da das Spendermodell einen hellen Innenraum hat (hatte), habe ich die Innenraumwanne mal testweise komplett getauscht:
Zusammen mit den Fußmatten finde ich das deutlich harmonischer als schwarz:
Die Hutablage muss farblich nun noch angepasst werden, damit es zum Armaturenbrett passt. Als nächstes steht nun die Anpassung der Türen an, das schiebe ich ein wenig vor mir her. Aktuell in der Hitzewelle habe ich das mal lieber sein gelassen, da komme ich sicher so oder so noch ins schwitzen