Manx, oder 70's meets 80's meets 2020

  • Heute stelle ich Euch meinen Buggy Umbau vor.
    Diese Buggys haben mich schon zu meiner Kindheit fasziniert.
    Zu der Zeit sah man sie im Sommer regelmäßig auf der Straße.
    Egal von welchem Hersteller, ob Manx (HAZ in Deutschland) oder Albar...
    Die Schlichtheit, die großen Räder und der Wind um die Ohren machten wohl die Faszination und den Reiz aus...
    Als ich zum ersten mal einen HAZ (auf der Straße) fuhr, war ich aber extrem erschrocken über das Fahrverhalten.
    Die Ursache dafür lag in der Kombination aus sereinmäßigem Fahrwerk, einem gekürzten Chassis, dem Motor hinten und vorne gar kein Gewicht...
    In den Dünen macht so ein Gefährt sicherlich eine Menge guter Laune, auf der Straße jedoch nur Angst...
    Als ich dann den Buggy eines Bekannten fahren durfte, sah das ganz anders aus.
    Dieser war ein Albar, mit originalem Käferradstand, tiefergelegt mit ordentlichen Sport-Stoßdämpfern und einem aufgemotzten Typ 1 mit 120PS im Heck.
    Das Ding machte richtig Spaß.
    Optisch hat mir aber der Albar nie wirklich gefallen.
    Also, was mit dem Albar möglich war, sollte doch auch mit einem HAZ (Manx) halbwegs möglich sein.
    Umgesetzt haben wir das dann kurze Zeit später mit einem HAZ eines Nachbarn.
    Siehe da, mit einem ordentlichen tiefergelegten Fahrwerk, Fuchsfelgen mit breiten Reifen (mit geringerer Flanke) und rund 85PS machte auch ein kurzer Buggy Spaß.


    Bis heute faszinieren mich diese Autos.
    Leider wurden sie immer weniger, u.A. wegen der mangelhaften Sicherheit, aber auch dem brüchig werdenden GFK.


    In den USA werden die Manx noch immer, bzw. wieder gebaut.
    Als klassischer kurzer Manx oder langem (2+2) Manxster.
    Diese erfüllen sogar die aktuelle deutsche STVZO und sind hier zulässig.
    Sie erhalten entweder einen klassischen VW Boxer oder einen wassergekühlten Subaru Motor.
    Mit letzterem erhalten sie die Euro 2 mit grüner Plakette.


    Es gibt aber noch eine Steigerung...
    Die Firma Manx Chassis in den USA bieten und fertigen für die GFK Karosserien ordentliche Chassis an.
    Es gibt verschiedene Arten und Formen von Rohrrahmen-Chassis.


    Bei meinem (Modell-) Umbau habe ich mich an dem damaligen (1:1) Umbau und dem Buggy von Derek Jenkins orientiert.


    Hier habe ich aber noch ein paar andere Einflüsse spielen lassen, wie den 70er-Jahre Autoscooter-Glitzerlack, den man damals oft auf den Buggys sah, dem aufgemotzten 80er-Jahre Typ 4 Motor, 2020er Chassis, etc.
    Deshalb der Titel: 70's meets 80's meets 2020


    Zu den Änderungen:
    Karosserie:
    - Kotflügel hinten je Seite 3,5mm verbreitert,
    - Manx-Logo vorne entfernt,
    - Tankeinfüllstutzen vorne in der Haube,
    - Käfer-Rückleuchten entfernt und neue Rückleuchten unter die Karosserie gesetzt.
    - Blinker vorne entfernt,


    Lackaufbau:
    - 3 Schichten Füller,
    - 2 Schichten Basislack silber metallic,
    - 2 Schichten Metalflakes,
    - 2 Schichten Klarlack,
    - 1 Schicht Edelstahlgrau Metallic (Doppelstreifen),
    - 2 Schichten Klarlack
    Zwischendurch immer wieder fein geschliffen, plus Endschliff und Politur


    Chassis:
    - Anlehnung an ein Rohrrahmen Chassis von Manx Chassis mit aussenliegenden Rohren (gelötetes Messingrohr),
    - geänderter Überrollkäfig (gelötetes Messingrohr),
    - Windschutzscheibe aus Echtglas mit gelötetem Rahmen aus Messing U-Profil.


    Fahrwerk:
    HA:
    - Solido-Achse halb weggeschnitten,
    - geänderte Schwerter mit Airride-Dämpfern,
    - Antriebswellen gebaut.
    (Alle Teile aus Messingrohr und -Blech)


    VA:
    - Radaufnahme höher angesetzt (Achsschenkel geändert),
    - fehlende Torsions-Arme nachgerüstet.


    Räder:
    - Fuchs VA 18", HA 19"
    - Aluhülsen von Nowak,
    - Reifen aus Resin
    - Tremonia Bremsscheiben


    Motor:
    - Typ 4 mit stehendem Porsche Gebläse,
    - Weber Doppelvergaser mit Dreh-Gasgestänge,
    - 4 in 1 Fächerkrümmer mit gleichen Rohrlängen,
    - Motorrad Carbon Schalldämpfer,
    - Compu Fire Zündanlage mit elektronischem Verteiler,
    - externer Ölfilter,
    - Ölleitungen für Ölkühler.


    Innenraum:
    - innenliegende Benzinleitungen und Ölleitungen,
    - T-Shifter,
    - Riffelblech mit Fußstütze rechts,
    - Simca Sportsitze mit Beckengurten


    Sonstiges:
    - Ölkühler mit Schutzgitter,
    - geänderte Scheinwerfer (aus Messing gelötet)


    Hab ich irgendwas vergessen...?
    Schaut selbst...
    Über Kommentare freue ich mich...






















    Ich weiß, Nummernschilder fehlen noch...

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    Wenn alle Stricke reißen... dann ist der Strick zu dünn...

  • Hallo Elmar,
    wofür Nummernschilder? Auf die Kiste wirst du nie TÜV kriegen.:D
    Sieht echt gut aus, obwohl ich eigentlich kein Buggyfan bin.
    Toller Umbau. Hut ab.

  • Wohl nur mit roter Nummer... :kichern: ;)

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    Wenn alle Stricke reißen... dann ist der Strick zu dünn...

  • Schickes Teil. Wobei ich denke das 16 und 17 Zoll Füchse auch gereicht hätten. :D


    Ansonsten großes Tennis, was du aus dem einfachen Modell gezaubert hast! :sehrgut:

    Es gibt viel zu viele schöne Modelle, um eine Markenbrille zu tragen!!!

  • Toller Umbau !!! :sehrgut:


    Wobei ich mich immer wieder gefragt habe, spricht er jetzt vom 1:1 oder vom Modell... :hä:


    Klasse Arbeit !

  • Benni:
    16" und 17" hatte ich auch schon drangehalten.
    Sah im Grunde auch nicht schlecht aus.
    Mal davon abgesehen, dass ich nicht so auf Ballonreifen stehe.
    Jedenfalls wollte ich was größeres, breiteres mit flacheren Reifen.


    Klaus:
    Die Auflistung bezieht sich auf das Modell.
    Der Text darüber auf das Original... ;)

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    Wenn alle Stricke reißen... dann ist der Strick zu dünn...

  • Wenn es noch Länder ohne Corona gibt, dann sicherlich auch welche, wo so Teil rumfahren dürfte...:kichern:


    Um mal 40 Jahre jüngere Leute zu zitieren: "Voll fett, das Teil" :cool:

    Die Dummheit des Menschen ist unantastbar

  • So würde auch mein 1:1er aussehen... :D

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    Wenn alle Stricke reißen... dann ist der Strick zu dünn...

  • War erstmal sprachlos, ein Buggy auf Ariel Atom Pfaden... oder so.
    Ein Manx mit Exoskelett. :erstaunt:


    Die ultramodernen Räder sind schon so ein Ding für sich, aber das Modell und die Qualität und Originalität des Umbaus sprechen für sich.


    Überraschend dezente Farbwahl für solch einen Extremisten.

  • Schau mal im Internet nach "Manx Derek Jenkins".
    Der hat solch ein "Exoskelet" von Manx Chassis.


    Was meinst du denn mit Extremist? :D

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    Wenn alle Stricke reißen... dann ist der Strick zu dünn...

  • Hast was nettes aus dem Solido gemacht.:sehrgut:


    Da du ja auch eigene Ideen mit eingefügt hast und keinen direkten Nachbau eines Originals, kann man nix kritisieren.;):kichern:


    Und der eigene Geschmack ist unantastbar. :cool:

    Bitte keine Anfragen wegen Auftragsarbeiten und Verkauf von selbst hergestellten Zubehör ,wie Felgen,Transkits usw. . Meine eigenen Baustellen reichen mir. Danke 8)

  • Mir ist aufgefallen, dass auf keinem Foto die Kraftstoff- und Ölleitungen im Innenraum zu sehen sind.
    Werde die noch nachreichen, inkl. Foto vom Motor alleine.


    P.S. Habe heute den Käfer angefangen.
    Ich glaube, das wird das extremste werden, was ich je gebaut habe... :kichern:
    Mal schauen, ob ich den DP Porsche, wie ursprünglich geplant noch nebenher weitermache...

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    Wenn alle Stricke reißen... dann ist der Strick zu dünn...

  • Hier jetzt noch ein paar Fotos vom Bau des Modells, um mal ein paar Details sichtbar zu machen.


    Der Motor:

    Aufgebaut auf dem Motorblock vom Manx.

    Jetzt sieht man auch mal das Drehgasgestänge, externerner Ölfilter, die Öl- und Kraftstoffleitungen, etc.








    Hier die verbreiterten Kotflügel und ein wenig Messingarbeiten:





    Hier die geänderten Schwerter, Airride-Dömpfer, die neuen Antriebswellen und die im Innenraum liegenden Krafstoffleitungen.

    Die Ölleitungen sieht man auf den Fotos leider nicht.

    Diese liegen direkt rechts neben dem Tunnel.

    Als Hitzeschutz für die Füße hat die Riffelblechmatte auf der Beifahrerseite zum Tunnel hin eine Abkantung.




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    Wenn alle Stricke reißen... dann ist der Strick zu dünn...

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