Restauration eines "neuen" Porsche 959 vom AutoArt-Abverkauf

  • - Maßstab: 1:18
    - Hersteller des Modellautos: AutoArt
    - Marke des Vorbildes: Porsche


    Wie viele andere habe ich bei den günstigen Angeboten diverser großer Modellhändler zugeschlagen und mir für einen sehr günstigen Preis den EB110 in blau und den Porsche 959 von AutoArt geholt... und wie bei so vielen anderen kam das böse Erwachen nach Öffnen der Pakete: Alle Modelle weisen Lackblasen (keine Zinkpest, sondern Paintrash) auf, die das Modell unansehnlich machen... :nichtgut:


    Ich habe mich ans Werk gemacht und diese Lackunregelmäßigkeiten beseitigt. Meine "Waffen" waren Micromesh in der Körnung, 4000, 6000, 8000 und 12000, sowie die drei Tamiya-Polituren. Es dauert seine Zeit (pro Modell ca 2 bis 3 Stunden), bis der Lack meinen Ansprüchen genügt, aber es ist möglich...


    Ob einem das die Arbeit wert ist - und ob man sich das zutraut, muss jeder für sich entscheiden. Abgesehen davon empfinde ich es jedoch als unangemessen, bei dem Angebot nicht zu erwähnen, dass es sich dabei um B-Ware handelt. :(


    Bei AA-Abverkäufen hatte ich bisher die Erfahrung gemacht, dass die Modelle in Styropor-Verpackung (McLaren MP4 12, Lancia Delta) keine Probleme aufweisen - die in einer Klarsicht-Verpackung jedoch alle (Gallardo Balboni. RX-7 Shavanna, Porsche 959). Leider bricht der EB110 diese Erfahrung: Auch er ist in einer Styropor-Box - trotzdem hat er Paintrash... ;(


    Genug gelabert. Hier ein paar Bilder von meiner Lackreastauration am Porsche 959:


    Meine "Waffen":


    vorher:


    nachher:


    vorher:


    nachher:


    Und das Endergebnis:


    Beim EB110 und 959 war es mir die Arbeit wert. Man muss aber deutlich sagen, dass es eine Heidenarbeit ist, den Lack wieder hinzubekommen - und riskant. Schief kann es immer gehen. Deshalb werde ich mir künftig gut überlegen, solche Sonderangebote wahrzunehmen....

  • Interessanter Post :sehrgut:, aber gehört vielleicht besser in eine anderen Bereich, als Vorstellung sehe ich den nicht.


    Ich muss teils widersprechen... auch ich konnte dem dicken Bug nicht widerstehen, tolles Auto.
    Und nein, meiner hat nix. Absolut nicht.
    Jedenfalls sehe ich nichts, aber ich bin auch nicht so der Wahnsinns-Lackfreak. :schäm:


    Verkaufen tun die sich wie blöde, CK's counter steht auf über 500 Stück... und woher kommen denn dann diese niedrigen Nummern, meiner ist Anfang 1000... wann wurden denn dann die anderen verkauft, die Blauen waren doch überall lange weg.

    Einmal editiert, zuletzt von Gulf_LM ()

  • Ich bin der dritte im Bunde und werde über den Zustand berichten, wenn meiner da ist.


    99 Euro sind zwar deutlich günstiger als vorher, aber eben keinesfalls billig. Daher habe ich beim Kauf auch nicht mit B-Ware gerechnet und musste bei Deinem Beitrag erstmal schlucken.

  • Rainer meinte allerdings die Blasen kommen zurück...daher ob es sich lohnt? Dein Ergebnis sieht klasse aus, bin sicher so gut würde ich es nicht hinbekommen :-)


    Mein EB war 512

  • Dazu muss ich zwei Dinge loswerden:


    Zum einen, bei diesen händlerübergreifenden AA-Abverkäufen handelt es sich IMMER um B-Lagerware, das ist eigentlich aus der Vergangenheit hinlänglich bekannt. Trotzdem stimme ich zu, dass der Händler auf diesen Umstand hinweisen müsste, da nicht jeder Käufer automatisch ein Sammler ist und diese jährlich wiederholte Prozedur verfolgt.


    Zum anderen ist dein Rettungsversuch aller Ehren wert und das Ergebnis - für den Moment - absolut überzeugend. Leider aber nicht von Dauer, da es sich nicht um ein Lackproblem sondern einen chemischen Prozess im Material handelt, ähnlich Zinkpest (nur nicht ganz so intensiv und desaströs), und daher nicht aufgehalten werden kann.
    Nicht durch Politur, nicht durch Neulackierung, auch nicht durch Lagerung unter bestimmten Voraussetzungen - GAR NICHT, leider! :(


    Daher: So verlockend diese Sales sein mögen, wenn man mit diesem Makel nicht leben kann, sollte man besser darauf verzichten, denn die Arbeit zahlt sich am Ende nicht aus.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Habe den auch bei CK geholt und meiner hat keinerlei Lackprobleme soweit ich erkennen konnte.

    "Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert."

  • Danke für eure Rückmeldungen! :)


    Die Aussicht, dass die Blasen wiederkommen werden, ist natürlich heftig... ;( Bin gespannt, wobei ich sagen muss, dass ich schon einige Modelle derart bearbeitet habe, und bei diesen Modellen konnte ich bisher nicht beobachten, dass die Blasen wieder aufgetreten sind.


    In all diesen Fällen waren die Modelle ziemlich alt und meine Lackrestauration liegt jetzt teilweise schon einige Jahre zurück... Trotzdem, wie gesagt: bisher keine neuen Lackprobleme Probleme mehr... :keineahnung:


    Insofern gilt: Die Hoffnung stirbt zuletzt. We will see - im wahrsten Sinne des Wortes... :kichern:

  • Ich bereite ebenfalls auf ähnliche Weise seit vielen Jahren Modelle auf, jedoch benutze ich nicht die Tamiya Polituren und auch nur 3800er und 4000er MicroMesh. Zur abschließenden Hochglanzpolitur benutze ich verschiedene Mittel, je nach Lackbeschaffenheit und Art der Karosserie.


    Bei keinem der Modelle traten die Bläschen erneut auf!


    @Rainer: Ich habe gelesen, was du seinerzeit schriebst, hinsichtlich der These, die Bläschen treten als Pickel direkt auf der Zinkdruckguss Karosserie auf und "bohren" sich sozusagen durch den Lack. Da kann ich so nicht bestätigen. Ich hatte allerdings schon, direkt nachdem ich ein Diecast Modell mit Abbeizer entlackt hatte, das gleiche Phänomen. Nach dem Abwaschen der Beize fühlte sich das Metall rauh und pickelig an. Aber... als der Lack noch drauf war, war dieser makellos und gänzlich ohne Bläschen!
    Die Pickel auf dem Metall ließen sich zudem leicht mit 1000er Schleifpapier glätten, können also vorher nicht da gewesen sein.


    Meine Vermutung ist, dass die Pickel auf dem blanken Metall erst durch eine Reaktion mit dem Abbeizer entstehen. Die Bläschen im Lack älterer Diecast Modelle (meinetwegen Paintrash oder wie man das auch immer nennen mag) entstehen meiner Meinung nach durch Ausgasungen der Zinklegierung. Diese tritt nach einigen Jahren, manchmal schon recht früh auf. Dieser Prozess dauert jedoch nicht so lange und wenn man durch stetige Beobachtung feststellt, dass keine weiteren Bläschen hinzukommen, ist eine derartige Lackaufbereitung wie hier von Martin, oder schon oft von mir gezeigt, absolut von Dauer.


    Erst letzte Woche hatte ich ein Modell in der Hand, das ich schon vor fünf Jahren komplett von den Bläschen befreit habe, und es war nach wie vor fehlerfrei.

    Fluch der "Akribik"

  • Das mit den Blasen auf "neuen" Modellen ist wirklich ärgerlich. :(


    Ich will auch keinesfalls die Händler und Hersteller in Schutz nehmen welche diese Modelle verkaufen.


    Ich vermute jedoch, das von diesem Phänomen nicht nur die reduzierten Modelle betroffen sind. Anhand meiner eigenen Erfahrungen setzt dieser Prozess nach ein paar Jahren ein. Das heisst viele von den damals regulär verkauften Modellen könnten heute auch diese Bläschen haben. :(

  • Bei mir waren die Pickel schon vorher im Lack sichtbar. Eine durch den Abbeizer hevorgerufene Reaktion kann ich daher kategorisch ausschliessen, bei hunderten umlackierten Modellen hatte ich noch nie eine dadurch angegriffene Oberfläche und solche Pickel würden auch sicher nicht innerhalb 1 Stunde entstehen.


    Ich hatte mehrere MC-Bentleys mit diesem Befall, habe sie auch allesamt zunächst poliert und das hielt auch 1-2 Jahre, dann kamen die Pickel an selber Stelle erneut und großflächiger/schlimmer wieder. Bei erneutem Politurversuch waren die stärkeren nicht mehr zu glätten sondern drückten sich als blanke Punkte durch.
    Daraufhin habe ich den einen abgebeizt und es bestätigte sich, dass diese Pickel eben im Material sind, das ist Fakt.
    Glattschleifen kann man die, klar. Was besagt das denn, dass die vorher nicht dagewesen sein können? Je nach Schichtdicke über der Blase kann man sie "zurückdrücken", andere reissen auf und hinterlassen kleine Krater, was die Gasbildung im Material bestätigt.


    Ich habe noch welche von den Bentleys, weil ich die in diesem Zustand nicht verkaufe. Sollte ich da aus Langeweile nochmal einen umlackieren, mache ich da gerne Fotos vorher/nachher.


    Ihr wisst, ich bin gewiss nicht der Typ, der einfach mal so Behauptungen aufstellt und Panik verbreitet aber ich mache auch nicht gerne falsche Hoffnungen, wo es keine gibt.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...


  • Aus nächster Quelle weiß ich, dass es sich hierbei nicht um B Ware gehandelt hat (Deswegen habe ich meinen Post gelöscht.). Es war einfach Pech, dass die DieCast Pickel angesetzt haben. Für alle Beteiligten sehr ärgerlich. Halt das Risiko bei DieCast Modellen, welche schon einige Jahre auf dem Puckel haben.


    Von meinen CMC und BBR kann ich ein Lied von singen. Wenn ich Arne nicht kennen würde, wären schon ein paar Modelle ziemlich Schrott, was sie ja vorher waren. Und seit der Restauration ist nichts wieder gekommen.

  • @Arne & Rainer
    Ich bin in der Materie ja nicht so drin, aber ist es eventuell möglich, dass Erfolg oder Misserfolg der Lackpflege einfach vom Zeitpunkt der Behandlung abhängt, sprich: Wenn ich ein Modell mit schlechtem Lack nach 2-3 Jahren ausbessere, kommt das Problem nach einiger Zeit von neuem, wenn ich das erst nach z.B. 6-7 Jahren mache, habe ich das Problem tendenziell eher kein zweites Mal, einfach weil der chemische Prozess im Material dann oftmals bereits abgeschlossen ist?

    Einmal editiert, zuletzt von PeteAron ()

  • Das kann man, ebenso wie bei Zinkpest, nicht zeitlich eingrenzen, ob und wann der Prozess beginnt oder aufhört. Das kann auch nach 10 Jahren oder später erst losgehen.


    Meine betroffenen Bentleys waren allesamt aus der jeweils ersten Produktion (teilweise Dealer Editions) und somit inzwischen auch schon 12-13 Jahre alt. Die ersten Reaktionen habe ich da erst vor 3-4 Jahren festgestellt und offensichtlich sind sie bis heute nicht abgeschlossen.


    Umgekehrt habe ich einen Kyosho A8 D4 unmittelbar nach Erscheinen umlackiert (vor genau 9 Jahren), damals war weder im Originallack noch im Material etwas zu erkennen und vor 2 Jahren traten auch in meinem Neulack diese Bläschen auf, was ebenfalls dafür spricht, dass es aus dem Material heraus entsteht und nicht aus dem Lack, da kein anderes meiner selbst lackierten Modelle sonst dieses Problem aufweist.



    @Arkadius: zu meiner aktiven Händlerzeit wurden diese Angebote zum Jahresende seitens AA als B-Ware deklariert (ein Grund, warum ich vom Einkauf Abstand genommen habe). Es würde mich sehr wundern, wenn das heute nicht mehr der Fall wäre. Zumindest müssten die Händler dann aber aus ihrer eigenen Erfahrung hellhörig genug sein und das richtig einschätzen können. Denn die massenhaften Beschwerden seitens der Käufer sind jedes Jahr bei jeder Aktion dieselben. Die Glücklichen, die ein (augenscheinlich) mängelfreies Exemplar erwischt haben, scheinen die Ausnahme zu bilden.
    Und dass AA die Lagerbestände nicht aus Good Will zu Weihnachten verschenkt, sollte auch irgendwo jedem klar sein.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Das mag sein Rainer. Aber hierbei handelt es sich nicht um B Ware. Aber schon der Menschenverstand sollte bei solchen Preisen hellhörig werden lassen. Die Geiz ist geil Mentalität lässt bei manchem das Hirn ausschalten. Das sehe ich bei ebay auch ab und mal. Da verkaufe ich ein Modell als gebraucht mit Fotos und manche denken, die bekommen für einen Spottpreis ein neues Modell. Es gibt ebayer, die jeden Pups beanstanden, obwohl ich aussagefähige Fotos mache und auf Schäden, welche mir auffallen, hinweise. Schon so vorgekommen.

  • Ich habe vor kurzen einen reduzierten Bentley von Minichamps gekauft.
    Der Lack war stellenweise leicht matt, das habe ich mit MICRO-GLOSS auspoliert.
    Bläschen waren zum Glück nicht vorhanden.
    Für mein sonst kritisches Gefühl war das A-Ware.

  • Bei meinem Händler bekommst du auch A-Ware von AUTOart, wenn das Modell in den Abverkauf geht, zum Abverkaufspreis, wenn das Modell bei ihm lagernd vorhanden ist. Somit habe ich bisher noch nie Probleme mit den Abverkausmodellen von AUTOart gehabt. Verarbeitung und Lack bisher immer tadellos. Es kann natürlich sein, dass die Abverkausmodelle von AUTOart direkt B-Ware sind. Das weiß ich nicht.

  • Also, zum Thema "B-Ware oder nicht B-Ware" :


    Ich hatte schon einige Modelle in meiner Sammlung, die ich mir bei besagten Abverkäufen noch einmal angeschafft habe. Und es ist sehr deutlich: Die identischen (und bestimmt auch zeitglich produzierten) Modelle, die sich bereits länger in meiner Sammlung befinden, haben immern noch keine Lackmängel bzw Paintrash - die aus den Abverkäufen dagegen schon...


    So verhielt es sich bei Gallardo Balboni, Porsche 959, RX7 Shavanna etc... Insofern scheint es schon einen Unterschied zwischen Abverkaufs- und regulären Modellen zu geben.


    Es ist gut möglich, dass die Abverkaufs-Ware mal einwandfrei war, aber eventuell unter extremen Lagerbedingungen gelitten hat. Dafür würde zum Beispiel sprechen, dass bei den Abverkäufen die Tür-Zuhalter (Gummiband mit Häckchen daran, die die Türen für den Transport geschlossen halten) ausgetrocknet, trübe und meist gerissen sind - bei den regulären Modellen in meiner Sammlung jedoch nicht! Auch in dem Fall sind die Bänder gleich alt.


    Es könnte somit sein, dass diese Modelle zeitweise sehr heiß und trocken gelagert wurden, bzw Temperaturschwankungen ausgesetzt waren, was ihnen nicht gut bekommen hat, vielleicht auch den chemischen Prozess der Ausgasungen beschleunigt? Ich kann hier nur mutmaßen. :keineahnung:


    Was auch auffällig ist, dass vom Paintrash eigentlich ausschließlich die Abverkaufs-Modelle in Klarsichtbox betroffen sind (etwa RX7, Balboni, 959). Abverkaufs-Modelle in einer Styropor-Verpackung sind in den meisten Fällen makellos (MP4-12, Lancia Delta). Nur der Bugatti ist bisher die unrümliche Ausnahme, von der ich weiß. Könnte es also eventuell sein, dass die Styropor-Box die Modelle besser isoliert und sie deshalb nicht so mit den Folgen widriger Lagerbedingungen zu kämpfen haben? Nur eine Theorie... :keineahnung:


    Fakt ist jedenfalls, dass die verkauften Modelle zu mindestens 90 Prozent nicht einwandfrei sind (wenn auch "fabrikneu") und so etwas müsste gekennzeichnet sein.


    Und zum Thema "Restauration haltbar oder nicht":


    Ich kann hier bisher nur nach meinen eigenen Erfahrungen gehen und in diesen Fällen sind die Blasen nicht wieder gekommen. Rainers Erklärungen leuchten mir durchaus ein, vielleicht ist es aber wirklich so, dass diese Ausgasungen im Material, die den Lack beeinflussen, vor allem am Anfang entstehen (wenn überhaupt, viele bleiben ja wie sie sind) und dann nicht mehr oder kaum noch? Ich werde es auf jeden Fall beobachten. :)


    VG, Martin

  • Kann natürlich auch sein, dass die bei den Klarsichtboxen per Sichtkontrolle den Ausschuss bestimmen... die Styros sind wohl nicht allesamt geöffnet worden.
    Da geht es vielleicht um Überproduktionen oder Rückläufer aus Ländern, wo die gefloppt sind. :keineahnung:

  • Kann natürlich auch sein, dass die bei den Klarsichtboxen per Sichtkontrolle den Ausschuss bestimmen... die Styros sind wohl nicht allesamt geöffnet worden.
    Da geht es vielleicht um Überproduktionen oder Rückläufer aus Ländern, wo die gefloppt sind. :keineahnung:


    Nein, es sind Modelle, welche einfach nicht gekauft wurden und dann irgendwann in den Abverkauf gehen. Auch keine B Ware, obwohl ich das auch vorher dachte. Die haben nur das Problem, dass sie Jahre im Lager standen.

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