Paint Rash dauerhaft entfernen? Autoart Bugatti EB110

  • Hallo,


    Der derzeitige Abverkauf des blauen Autoart EB110 ist Euch sicher aufgefallen. Hab meine 2x heute geöffnet und (wie wahrscheinlich alle) haben sie „Bubbels“ im Lack, nennt man glaube ich paint rash und kannte ich bisher nur von Kyosho Modellen.


    Kann man das als Anfänger auch wegpolieren oder kommt das dann wieder nach einiger Zeit? Bin grad unentschlossen das 100€ Modell zurückzuschicken oder doch zu behalten und Versuch das beste rauszuholen, schön ist es ja eigentlich.


    Was macht ihr/ würdet ihr machen? Schade das es kein Händler angibt das Model hat scheinbar ja einen Fabrikationsfehler :augenrollen:

  • Es lässt sich im Anfangsstadium zwar vorübergehend noch mit MicroMesh glätten, kommt aber definitiv wieder zurück, da es sich nicht um eine Reaktion im Lack sondern in der Materialoberfläche handelt.
    Es sind Ausgasungen nach chem. Prozessen, ähnlich wie Zinkpest nur nicht ganz so "tödlich".
    Ich hatte das bei diversen Minichamps Bentley, hatte die alle mühsam poliert und 1 Jahr später war es an denselben Stellen wieder sichtbar. :augenrollen:
    Einen habe ich daraufhin entlackt und die Pickel waren tatsächlich im Material. Einige liessen sich weich fast schon mit dem Finger wieder reindrücken, andere gingen beim Schleifen auf und hinterliessen kleine Krater.
    Dauerhaft zu retten ist das also leider nicht und auch nicht durch Lagerung oder klimatische Bedingungen beeinflussbar.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Für solche Unebenheiten benutze ich Cape Cod. was bei teuren Uhren und Goldmünzen funktioniert, schadet der Lackierung eines Modells auch nicht. Ein vorher nachher Bild werde ich, wenn ich ein passendes Opfer gefunden habe nachreichen:


    Bild "16d7bd6b-022a-4a58-8tzk4l.jpeg" anzeigen.


    Bild "15aac1f8-4bb2-48e2-b5kj2g.jpeg" anzeigen.

    Next Project:

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    Welly Bentley Supersports with grey parts

    Einmal editiert, zuletzt von Genix ()

  • Es lässt sich im Anfangsstadium zwar vorübergehend noch mit MicroMesh glätten, kommt aber definitiv wieder zurück, da es sich nicht um eine Reaktion im Lack sondern in der Materialoberfläche handelt.
    Es sind Ausgasungen nach chem. Prozessen, ähnlich wie Zinkpest nur nicht ganz so "tödlich".
    Ich hatte das bei diversen Minichamps Bentley, hatte die alle mühsam poliert und 1 Jahr später war es an denselben Stellen wieder sichtbar. :augenrollen:
    Einen habe ich daraufhin entlackt und die Pickel waren tatsächlich im Material. Einige liessen sich weich fast schon mit dem Finger wieder reindrücken, andere gingen beim Schleifen auf und hinterliessen kleine Krater.
    Dauerhaft zu retten ist das also leider nicht und auch nicht durch Lagerung oder klimatische Bedingungen beeinflussbar.


    Da muss ich wiedersprechen. Ich habe einige Modelle bei Arne machen lassen. Da ist nichts zurückgekommen.

  • Ich drücke dir alle Daumen, dass es so bleibt aber eine Garantie gibt es dafür nicht. Oder hat Arne dir eine gegeben?


    Dieses Modell war auch mal spiegelblank poliert, nichts mehr zu sehen.
    Inzwischen sieht es wieder so aus:





    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Für solche Unebenheiten benutze ich Cape Cod. was bei teuren Uhren und Goldmünzen funktioniert, schadet der Lackierung eines Modells auch nicht. Ein vorher nachher Bild werde ich, wenn ich ein passendes Opfer gefunden habe nachreichen:


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    Bild "15aac1f8-4bb2-48e2-b5kj2g.jpeg" anzeigen.


    Das würde mich in der Tat mal sehr interessieren und über Bilder würde ich mich freuen. Gerade bei Kyosho und Autoart habe ich da Kandidaten die teils arg befallen sind. Mein schwarzer BMW 2002 von AA hat das z. B. Nur an der Heckklappe, aber die ist komplett "runzelig".

    "Das Frontdesign des Alfa Romeo Mito erinnert an ein Eichhörnchen dem man in die Eier getreten hat!" Chris Bangle

  • Erstaunlich, dass es ein generelles Problem zu seien scheint und ich mittlerweile die Hand dafür ins Feuer legen kann, dass alle Sammler mit diesem Problem zu kämpfen haben oder zu kämpfen haben werden. Wenn ich mir die ein oder andere ebayauktion anschaue, dann wird das von dem ein oder anderen gut „umschrieben“.


    Z.b.
    https://rover.ebay.com/rover/0…Fulk%2Fitm%2F174138205690


    Modell ohne defekte... Da das Modell bereits vor einigen Jahren produziert und somit Lackqualität nicht mit heutigen Modellen vergleichbar .



    Und wer der Meinung ist, man kann das ganze mit abbeizen und neu lackieren umgehen, pustekuchen. Ich habe vor gut 10 Jahren 2 kyosho Modelle und ein minichamps von Asterix (wer ihn kennt, der weiß welche LackQualität er abliefert) neu duschen lassen, diese weisen genau die gleichen Symptome auf. Und der lackmangel war nach dem duschen definitiv nicht vorhanden!

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  • Da hat für mich auch schon Probleme beim Verkauf im Zuge der Sammlungsauflösung gegeben, den solche Lackprobleme gebe ich stets an, was natürlich diverse Sammler "abschreckt" und sich teils am Preis bemerkbar macht, wenn man ein an sich seltenes und hoch gehandeltes Modell mit dem Hinweis auf unsaubere Lackstellen anbietet.


    Aber ich gebe Dir Recht, da gibt es doch so einige die soetwas als nicht erwähnenswert behandeln und da rede ich nicht nur vom Privatsammler, sondern oft genug von professionellen Verkäufern/Händlern, die nichts angeben, man aber beim heranzoomen deutlich solche Stellen am Modell erkennt. Da habe ich einen schwarzen 5er Touring von Kyosho von Ebay welcher damals vom Verkäufer als "top Zustand und nur in OVP aufbewahrt" verkauft wurde und auf dem Dach sind 3 "Blässchenwolken" je etwa von der Größe eines Centstücks. Auf Nachfrage wurde auch darauf verwiesen, dass das alle Modelle von Kyosho bereits ab Werk haben und er nicht für Unsauberkeiten des Herstellers haftet... :augenrollen:

    "Das Frontdesign des Alfa Romeo Mito erinnert an ein Eichhörnchen dem man in die Eier getreten hat!" Chris Bangle

  • Ich hab gestern verschiedene Möglichkeiten mit unterschiedlichen politurmitteln versucht. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich einen detaillierten Bericht kreieren. Am bescheidensten ist das polieren von nicht mettalic modellen, da gerät man schnell ans Blech. Bei metallic Modell (einem kyosho Bentley mulsanne Speed in marlin blue) ging es mit micromesh 12000 (nass) und Politur von Tamiya sehr gut weg.

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  • Ich bin gespannt auf deinen Bericht. :sehrgut:


    Mit Micro Mesh und Tamiya Politur bin ich auch gerade am testen. Aber man muss wirklich höllisch aufpassen. Vorallem greifen die Schleifpartikel die Tampondrucke an.


    Bei mir sind Metallicfarben lange nicht in dem Ausmass betroffen wie Uni Lacke. Vielleicht fällt es auch nur weniger auf.

  • Ich habe aktuell wieder den Beweis dafür, dass der Begriff "paint rash" für dieses Phänomen irreführender Blödsinn ist, weil es mit dem Lack eben überhaupt nichts zu tun hat.


    Kyosho E46 Coupe Heckdeckel:







    Nach dem Abbeizen:









    Dann ganz sanft mit 3000er Schleifpapier geglättet:









    Danach sind die Pickelchen zwar plan, die Flächenausbreitung aber deutlich größer. Selbst mit dieser Maßnahme ist also nicht gewährleistet, dass der Prozess gestoppt ist und sich keine neuen Pickel daraus bilden.

    Ich hoffe, dass diese Bilder auch die letzten Zweifler überzeugen, dass es sich hier nicht um ein Lack- sondern Materialproblem handelt, welches sich NICHT lediglich durch oberflächliche Politur (und sei sie noch so gründlich) dauerhaft bzw. endgültig beseitigen lässt.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

  • Material problem, statt Lackproblem... Ja, hab ich auch schon immer gesagt.


    Nicht dauerhaft zu beseitigen? Nö... seh ich anders!


    Ich gebe nächste Woche auch nochmal ein Statement dazu ab, bin noch im Urlaub. Im Grunde sind wir nämlich einer Meinung, wir haben nur unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Aber wie gesagt, dazu die Tage mehr...

    Fluch der "Akribik"

  • Meine Erfahrung ist mittlerweile ebenfalls, daß Paint Rash, im Gegensatz zu meiner früheren Annahme, immer mit Schäden am darunterliegenden Metall verbunden ist.


    Die Schäden treten nicht nur bei High End Modellen in vergleichsweise geringer Auflage auf, sondern durchaus auch bei billigen Massenprodukten, die im Gegensatz zur Mehrheit der Forumsmitglieder in meiner Sammlung überwiegen.


    Ich bin zwar bloß Ingenieur und kein Metallurge, aber ich weiß im Prinzip schon, was hier rein technisch passiert und mit der guten alten Zinkpest hat es nichts zu tun. Der Effekt ist ähnlich, wie er früher bei verchromten Druckgussteilen an echten Autos zu beobachten war. Im Gegensatz zur Zinkpest, bei der sich die verschiedenen Komponenten der Legierung entmischen, handelt es sich hier um ein Korrosionsproblem. Das kann verschiedene Ursachen haben, welche aber allesamt Spekulation sind, da mir die Fertigungsprozesse unbekannt sind. Ich weiß weder ob, und wenn ja wie, die Gußrohlinge oberflächenbehandelt werden, noch was für Lacke verwendet werden, noch die Bedingungen hinsichtlich der Klimatisierung der Räumlichkeiten in denen das stattfindet. Auch wird meiner Meinung nach keine Grundierung verwendet, obwohl einfacher Ätzprimer das Problem wohl weitgehend beseitigen könnte.


    Wenn man sich die mittlerweile 60-70 Jahre alten Diecasts aus europäischer oder amerikanischer Fertigung anschaut, wird man feststellen, daß bei denen genau die gleiche Korrosion auftritt, aber nur da, wo die Lackierung abgeplatzt oder beschädigt ist. Damals hat man Emaillelacke verwendet, die eingebrannt wurden. Diese schützen das Metall automatisch vor Korrosion, aber eine Rückkehr ist aus Gesundheits- und Umweltschutzgründen weder möglich noch erwünscht.


    Der langen Rede kurzer Sinn - daß es an der Qualität der Legierung ansich liegt bezweifle ich. Eine Neulackierung, vor allem mit einer entsprechenden Grundierung, könnte deshalb das Problem schon beseitigen.

    Truss the Turkey

  • Nicht dauerhaft zu beseitigen? Nö... seh ich anders!

    Dann bin ich wirklich gespannt darauf, durch welches äußerliche "Handauflegen" Du den Prozess unterm Lack zu stoppen vermagst.

    Sei mir nicht böse aber das ist ähnlich kurzsichtig gedacht wie Rost nur mit Lack oder Unterbodenschutz zu übertünchen und dann zu glauben, da passiert nichts mehr.

    Dass die Politur kosmetisch zunächst Abhilfe schafft, mit Glück auch für viele Jahre, stellt ja keiner infrage. Das löst aber das eigentliche Problem nicht und ich halte dich für intelligent genug, das auch einzusehen.


    Das Material wird an den betroffenen Stellen regelrecht weich. Nachdem ich die Oberfläche nun mit Dremel und Drahtbürstenaufsatz noch etwas eindringlicher "gereinigt" habe, sind daraus Dellen bzw. kraterartige Vertiefungen geworden.







    Ich werde das jetzt ganz fein mit Spachtel abziehen aber das gibt auch keine Gewähr, dass es nicht irgendwann wieder hochkommt oder sich weiter ausbreitet.

    Muss ich eigentlich alles selbermachen?

    Zum Glück habe ich keine Lackdoseintoleranz...

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