hahlmodelle.de | Keine Umbauten, aber ein Bedford Blitz-Gruppenbild


  • Moin,


    ich sammele ja primär Opel in 1:43 - dabei konnte ich es im Laufe der Jahre nicht verhindern, dass auch das eine oder andere markenfremde Modell in einem anderen Maßstab den Weg zu mir gefunden hat. Ich habe für meine Webseite(n) sowieso nach und nach alle Modelle durchfotografiert und ich bin bei Autos auch eher am Design als an der Technik interessiert.


    Nun habe ich kürzlich ein Projekt abgeschlossen, in welchem ich aus jeder Dekade seit den 1890er-Jahren ein oder zwei typische Modelle als Vertreter ihrer Dekade ebenso zeittypisch in Szene gesetzt habe. Im Folgenden möchte ich nach und nach jeweils immer ein Dekadenbild in der chronologischen Abfolge zeigen - das Introbild in diesem Beitrag sollte sich dabei jeweils automatisch aktualisieren.


    Viel Spaß!


    Gruß Alex

  • Moin,


    dann fangen wir einmal mit der Dekade 1890-1899 an.


    Die Autos waren eher noch pferdelose Kutschen - das spiegelte sich auch im Design wider. Vom hier abgebildeten "Opel Patentmotorwagen System Lutzmann" gibt es leider nur eine zeitgenössische gerahmte Zeichnung ;)



    Link zum Modell: Klick


    Gruß Alex

  • Eine sehr schöne Idee :sehrgut:
    Ich bin schon gespannt, welche Modelle, und wie, Du sie in Szene setzst! :)
    Gerade Modelle aus den Anfangszeiten sind eher selten, aber nicht weniger interessant.


    Grüsse
    Erwin

  • Moin,


    weiter geht es mit der nächsten Dekade: 1900-1910.


    Viele Autos wurden in den Grundkomponenten schon rationeller gefertigt als in den Anfangsjahren, von einer Serienproduktion waren die Hersteller aber noch weit entfernt. Die Form der Autos begann, sich ein wenig zu vereinheitlichen (vier Räder, Motor oft vorn, Sitze in Fahrtrichtung). Für etliche Modelle gab es nur Fahrgestell und Motor, die Karosserie war oft Sache des Kunden, der damit eine andere Firma beauftragte. Erste Nutzfahrzeuge knatterten über die rumpeligen Straßen.


    Leider habe ich aus dieser Zeit nur ein vergilbtes Foto von einem Lieferwagen und von dem zugrundeliegenden Modell nur noch Fragmente einer zeittypischen Zeitungsanzeige ;) Aber schon mit der nächsten Dekade kommen dann richtige und bunte Fotos - versprochen.



    Link zum Lieferwagen: Klick
    Link zum grundlegenden Modell: Klick


    Gruß Alex

  • Moin,


    es lässt sich etwas zäh an hier. Aber ich mache unverdrossen weiter - jetzt mit der Dekade von 1910-1919.


    Die Autos haben sich langsam weiterentwickelt, die grundlegende Bauweise aus Rahmen/Fahrgestell plus Motor plus daraufgesetzter Karosserie ist noch unverändert. Das bietet natürlich Raum für extravagante Karosserieformen - hier ein Landaulet. (Und endlich einmal als "Studiobild" aus der Jetztzeit - allerdings mit zeittypischen Dekorelementen.)



    Link zum Modell: Klick


    Gruß Alex

  • Sieht wirklich toll aus :sehrgut:
    Sind das Modelle aus der "Yesterdays-Serie" ?
    Aus heutiger Sicht schon krass, was damals für Formen modern waren. ;)


    Danke für die Vorstellung und....... weiter so :sehrgut:

  • Moin,


    Sind das Modelle aus der "Yesterdays-Serie"?


    - ja, das ist der Packard, den Matchbox seit 1964 in der MOY-Serie in diversen Farben hatte. Das weiße Modell stammt aus dem Jahr 1995 aus der "Anniversary Collection". Ich habe den übrigens auch noch als Code 3-Umbau zum Opel 8/14 PS Kraftdroschke: Klick


    Einen Beitrag weiter oben findet sich der 4/8 PS Doktorwagen, der ist auch aus der MOY-Serie. Der Lieferwagen ist ebenfalls ein Code 3-Umbau auf dessen Basis.


    Gruß Alex

  • Willkommen!


    Zitat

    es lässt sich etwas zäh an hier.


    Das ist normal, keine Sorge.
    Du hast momentan zwei Probleme:
    -Vorkriegsmodelle
    -1/43
    Da kommen so gut wie nie Kommentare.


    Wenn du erstmal bei Manta B oder Monza A angelangt bist, im Idealfall in 1/18, dann kommen sie alle angerannt.:kichern:


    Ich finde deine Bildinszenierung bislang gut, nein, sehr gut.
    ich schreie dann Hurra, wenn du bei Rekord A angekommen bist, versprochen.
    Nebenbei: Habe dein Forum gefunden. Wieder gefunden.
    Hatte vor einiger Zeit mal überlegt, mich anzumelden, aber ihr habt keine Abteilung für umgebaute oder nahezu selbst gebaute Opel-Rennsportmodelle, richtig? Davon hätte ich sehr viele, Street und Original leider nur ein Dutzend Rekord A und ein paar B, C, und D.

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

  • Moin,


    vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ich mache dann einmal mit der nächsten Dekade weiter: 1920-1929.


    Die politische Neuordnung der "alten Welt" nach dem Krieg führte einerseits zu tiefgreifenden Umwälzungen im sozialen Gefüge der bisherigen Gesellschaftssysteme und andererseits aber auch zur Verfestigung und zum Ausbau bereits vorher bestehender Vermögen. Technologisch hatte der Krieg einen Schub in der Entwicklung vieler Dinge bewirkt und gleichzeitig erlebte die Kunst (und somit auch Teile des Automobildesigns) eine neue Freiheit und neue Möglichkeiten. Für die Massen gab es Einfachstautomobile mit robuster und leicht zu wartender Technik und viele dieser Automobile liefen mehr oder minder standardisiert in hohen Auflagen von den ersten Fließbändern. Für die Vermögenden gab es Fahrgestelle nebst Motoren mit irrwitziger Leistung und passend dafür schneiderten automobile Edel-Couturiers Blechkleider von atemberaubender Schönheit oder Extravaganz - oder beidem.


    Und da ich hier zwei absolute Oberklasse-Modelle der damaligen Zeit im Studio hatte, habe ich diese auch entsprechend "edel" mit den (Stil-) Mitteln der Jetztzeit in Szene gesetzt ;.)



    Link zum Opel Regent: Klick
    Link zum Bugatti Type 44: Klick


    Gruß Alex

    hahlmodelle.de | Opelmodelle in 1:43 und noch ein paar andere...

    Einmal editiert, zuletzt von hahlmodelle () aus folgendem Grund: Tippfehler beseitigt

  • Der Regent war auch mir nicht bekannt :schämen: Sieht aber toll und sehr edel aus. :sehrgut:
    Der "Kleine" Royal, also der Typ 44, ist ein ganz besonderes Stück von dem ich auch nicht wusste, dass es ein Modell davon gibt.
    Also nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich, dein Thread :winken:


    Danke für die Vorstellung und Grüsse
    Erwin

  • Moin,


    danke für Eure zwischenzeitlichen Anmerkungen. Opel zeige ich immer dann, wenn es ein besonders schönes seltenes Modell ist oder aber wenn ich aus der entsprechenden Dekade keinen Vertreter einer anderen Marke zur Verfügung gehabt habe.
    Gut, nun ist wieder Mitte der Woche und ich mache mit der Dekade 1930-1939 weiter:


    Die Welt erholte sich von den Umwälzungen der vergangenen beiden Dekaden und innerhalb der gesellschaftlichen Schichten oder in den Regionen, in denen es den Menschen gut ging, machte sich Optimismus hinsichtlich einer „besseren Welt durch technologischen Fortschritt“ breit. Für die Automobilindustrie hieß das vor allem, dass ein spürbarer Beginn einer umfassenden individuellen Motorisierung durch kostengünstige Fertigung in hohen Stückzahlen möglich wurde. Gleichzeitig entstand eine immer bessere Infrastruktur, um die Motorisierung auch zielgerichtet nutzen zu können. Am oberen Ende der Skala waren nach wie vor individualisierte Luxusprodukte zu finden. Und ebenso änderte sich auch der Motorsport in seiner Charakteristik: Waren frühere Wettbewerbe eher dazu gedacht, die Zuverlässigkeit und/oder die Überlegenheit des Automobils unter Beweis zu stellen, so verschob sich nun der Fokus immer mehr in Richtung sportlicher Anerkennung – die Zuverlässigkeit des Automobils war allgemein akzeptiert. Und für diese sportlichen Ambitionen einzelner wohlhabender Herren (Werksteams waren noch nicht so entscheidend) brachten die Hersteller kleinste Auflagen von Modellen heraus, die durch Motorleistung zu beeindrucken wussten. Komfort war nebensächlich, das Design folgte der Maxime „Schnell und kraftvoll muss der Wagen aussehen!“. Nicht ganz zufällig sind aus dieser Dekade die Stromlinienwagen noch gut im heutigen Gedächtnis präsent – dazu aber 2019 einmal mehr…


    Hier hatte ich nun zwei typische Vertreter der Sportwagen damaliger Zeit vor der Kamera, ganz schlicht vor einem zeittypischen Motiv der Weltausstellung von Chicago 1934.



    Link zum Alfa Romeo: Klick
    Link zum Bugatti: Klick


    Gruß Alex

  • Moin,


    „Design“ fand zwischen 1940–1949 – kriegsbedingt – nicht unbedingt in Europa statt. Auch in den USA musste nach dem Krieg die gewaltige Wirtschaftsleistung erst wieder einer zivilen Umwidmung zugeführt werden. So wundert es nicht, wenn zwar die Technik in vielen Dingen einen großen Sprung gemacht hatte, das Thema „Design“ aber etwas orientierungslos umherirrte und einerseits Rückgriffe auf das vergangene Jahrzehnt nahm und andererseits mit aller Kraft einen Aufbruch in neue und technologie-gläubige Zeiten vorwegnahm. Als Beispiel hierfür möge auch die Architektur jener Zeitepoche gelten, die Elemente des Art Deco aufgriff und zu einem Stil weiterentwickelte, der „Modernistic“ und in weiteren Ausprägungen in späteren Jahren mitunter auch „Space Design“ getauft wurde.


    Im Fahrzeugdesign kamen die ersten Pontonformen bzw. deren Vorläufer auf. Die großen Autokonzerne, welche sich in den vergangenen Jahren – auch durch Zukäufe kleinerer Mitbewerber – gebildet hatten, erweiterten ihre Angebotspalette durch erste konzernübergreifende Vereinheitlichungen sowie eine scheinbare Diversifikation durch eine forcierte Bildung von Marken innerhalb eines Konzerns. Hier dargestellt am Beispiel eines in zeittypischer Kulisse parkenden Lincoln Zephyr Convertible, der ab 1940 bei Ford im Angebot war – zu sehen als „Scan“ aus einem zeittypischen Fotoalbum ;)



    Link zum Modell: Klick


    Gruß Alex

  • Moin,


    bleiben wir für die folgende Dekade 1950–1959 noch in den USA.


    Hier hatten technische Neuerungen, die das Autofahren komfortabler machten, beispielsweise in Form von elektrischen Helferlein Einzug gehalten. Elektrische Fensterheber, die ersten kompakten Klimaanlagen, sowie störungsfrei schaltende Automatikgetriebe waren nennenswerte Vertreter dieser Zubehörteile, die stellenweise auch schon in Fahrzeugen der Mittelklasse anzutreffen waren. Die sonstigen Neuerungen der auf hohen Output bedachten großen Automobilkonzerne beschränkten sich ansonsten eher auf jährliche Designänderungen ansonsten technisch nahezu unveränderter Vorjahresmodelle. Das ließ mitunter ein Vorjahresmodell neben seinem Nachfolger relativ alt aussehen.


    Das Design wurde immer wichtiger, um Autos verkauft zu bekommen und trieb heute absonderlich anmutende Blüten: Riesige Heckflossen, Panoramascheiben, die jeden Blick dadurch verzerrt wiedergaben sowie überbordender Chromschmuck prägten diese Ära. Oftmals wurden dabei Anleihen an das „Düsenzeitalter“ genommen und Pseudo-Lufteinlässe bzw. Turbinenausgänge stilistisch nachempfunden. Auch in Europa war dieser Trend zu beobachten – allerdings spielte europäisches Automobildesign nur eine untergeordnete Rolle. Automobildesign wurde immer mehr zum Selbstzweck, um Fahrzeuge als „modische Accessoires“ verkauft zu bekommen. Erstmals wurde in der Gegenbewegung dazu der Slogan „Form follows Function“ populär.


    Ein typischer Vertreter dieser Epoche ist hier vor einer ebenso zeittypischen Motel-Kulisse farblich passend in Szene gesetzt.




    Link zum Modell: Klick


    Gruß Alex

  • Moin,


    kehren wir für die Dekade 1960–1969 zurück nach Europa.


    Hier hatte sich die politische Neu-Ordnung nun soweit stabilisiert, dass durch einen wirtschaftlichen Aufschwung so nach und nach die Narben des Krieges verheilten. Bedingt durch stetig ansteigenden Wohlstand der Mittelschicht und auch der Arbeiterschaft war es den Automobilherstellern möglich, deren Bedürfnisse durch Neuentwicklungen von Fahrzeugen abzudecken und somit die Massenmotorisierung auch in weiten Teilen des alten Kontinentes einzuleiten. Es entstanden einerseits herausragende Sportwagen von seinerzeit atemberaubendem Design als auch ein neuer Typ von Kleinwagen, die nicht mehr nach „überdachtem Motorroller“ aussahen – wie noch in dem Jahrzehnt zuvor. Selbsttragende Karosserien waren nun eigentlich selbstverständlich und die ersten Hersteller experimentierten bereits mit Sicherheitseinrichtungen wie Knautschzonen oder ähnlichen Merkmalen.
    Stilistisch gab es noch keine einheitliche europäische Formensprache – allenfalls eine schnellere Abkehr von der amerikanischen Extravaganz als auf der anderen Seite des Atlantiks. Eine gewisse Sachlichkeit hielt Einzug in das europäische Design – die meisten Fahrzeuge ließen sich aber recht schnell durch ihre individuellen Form-Merkmale einem bestimmten Land zuordnen.


    Hier nun zwei typische Vertreter aus den „Swinging Sixties“ – abgelichtet in passender psychedelisch angehauchter Kulisse. Wer mag, der darf beim Betrachten des Bildes Musik der frühen Pink Floyd dazu hören ;)



    Link zum Jaguar: Klick
    Link zum Mini: Klick


    Gruß Alex

  • Wieder sehr stilvoll präsentiert :winken:
    Jaguar und der kleine Mini passen perfekt in die Zeit und, wie auch die anderen Modelle, sind sie ganz hervorragend in Szene gesetzt :sehrgut:


    Danke für die Vorstellung und Grüsse
    Erwin

  • Moin,


    Gucken wir uns doch einmal die Dekade von 1970–1979 an und dort im Speziellen die Einflüsse internationaler Entwicklungen auf deutsche Autos: Während die grundlegenden Mobilisierungsbedürfnisse im Massenmarkt allmählich einen gewissen Sättigungsgrad erreicht hatten, wurde es als Verkaufsunterstützung nun entscheidend, weitergehende und unterschiedliche Bedürfnisse der unterschiedlichsten Käuferschichten auf der Grundlage standardisierter Modelle zu befriedigen.


    Die technischen Grundlagen waren global weitestgehend die Gleichen: Vorne ein Motor, hinten der Antrieb und darauf eine selbsttragende Karosserie. War im Jahrzehnt zuvor in den USA beispielsweise mit den sogenannten „Ponycars“ eine Gattung „übersportlicher“ Coupés und Fastback-Limousinen entstanden, so ließ sich dieses Prinzip zu großer Wagen mit zu starker Motorisierung nicht 1:1 auf den europäischen oder deutschen Markt übertragen. Das Design hierzulande setze daher die Sachlichkeit der vorausgegangenen Jahre fort – „Sportlichkeit“ wurde durch Dekorelemente wie Rallyestreifen oder mattschwarze Motorhauben plus ganzer Batterien von Zusatzscheinwerfern ab Werk gleich mitgeliefert. So verwundert es nicht, dass die nationalen Ableger von zwei der „Großen Drei“ aus Detroit entsprechend den deutschen Verhältnissen angepasste Modelle auf den Markt brachten und damit sehr erfolgreich waren.


    Opel gelang in dieser Klasse mit dem ersten Manta als bezahlbarem Coupé auf vorhandener Großserientechnik ein großer Erfolg, der Dauerrivale aus Köln brachte mit dem „Ford Capri“ sogar kurz vorher noch ein vergleichbares Modell heraus. Dieser Wagen war in den unterschiedlichsten Motorisierungen und Ausstattungsvarianten erhältlich – inklusive werbeträchtiger Erfolge im Motorsport – und bediente somit eine breite Zielgruppe von möglichen Käufern. Ein anderer deutscher Hersteller ging – mangels amerikanischer Mutter – seinen eigenen Weg: BMW. Dort stand man seit der wirtschaftlich erfolgreichen „Wiedergeburt“ im Jahrzehnt zuvor im Ruf, sportliche Limousinen zu bauen. Höhepunkt dieser Entwicklung war dann mit dem „2002 turbo“ eine knackig-kompakte Stufenhecklimousine klassischen Zuschnitts mit sportlichen Genen und dem „technischen Leckerbissen“ eines Turboladers. Die erste Ölkrise setzte dieser Entwicklung dann ein Ende.


    Zwei der drei angesprochenen Wagen sind hier vor zeittypischen Elementen zu sehen, die auf den Tapeten ganzer Einfamilienhaus-Siedlungen wiederzufinden waren… ;)



    Link zum BMW: Klick
    Link zum Ford: Klick


    Gruß Alex

  • Wie gesagt, ich mag dein grafisches Konzept.
    Aber nur noch vier Posts, dann bist du durch, dann bist du im Hier und Jetzt, was sich ja auch an deinem Introbild unschwer abzählen lässt.
    Es entsteht unweigerlich die Frage, welches Automobil exemplarisch für eine Dekade oder sogar Epoche stehen kann, ein interessantes Feld. Kann man endlos drüber diskutieren. Ich war gerade in dieser PS-Ich-liebe-dich-Ausstellung, wo der Frage nachgegangen wird, welche Autos so designvollkommen und skulptural geraten sind, dass die Schwelle zum Kunstobjekt überschritten wurde. Auch und vor allem da kann man sich die Köppe einhauen, wobei diese Ausstellung sicher auch davon geprägt ist, was sie bekommen konnten und was nicht, der letzte GTO wurde meines Wissens für über 16 Millionen versteigert.:kichern:
    Ich persönlich glaube, dass man auch die Frage stellen kann, was zeitgeschichtlich bedeutendes Kulturgut ist und was nicht, genauer gesagt, ob das dann nicht eher die Brot-und-Butter-Autos sind, bei denen der Geist einer Epoche eingefangen wurde.

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

  • Moin,


    kann leider erst jetzt auf diesen interessanten Gedankengang antworten...


    Aber nur noch vier Posts, dann bist du durch, dann bist du im Hier und Jetzt, was sich ja auch an deinem Introbild unschwer abzählen lässt.


    - das ist richtig, aber ich schrieb ja eingangs von einem kürzlich abgeschlossenen Projekt, welches ich hier vorstellen möchte. Von daher ist diese Serie natürlich in 4 Bildern (2 Wochen) durch. Vielleicht zeige ich noch gesammelt ein paar "Outtakes" aber dann kommt im Januar, wenn ich von der (Kurz-) Tournee im Rock'n'Roll-Geschäft wieder zurück bin, mit Sicherheit etwas Neues bzw. Anderes - ein paar Automodelle habe ich ja noch hier stehen...


    Es entsteht unweigerlich die Frage, welches Automobil exemplarisch für eine Dekade oder sogar Epoche stehen kann, ein interessantes Feld. [...] Ich persönlich glaube, dass man auch die Frage stellen kann, was zeitgeschichtlich bedeutendes Kulturgut ist und was nicht, genauer gesagt, ob das dann nicht eher die Brot-und-Butter-Autos sind, bei denen der Geist einer Epoche eingefangen wurde.


    - da bin ich bei Dir. Ich denke "Das Auto" (insgesamt oder auch nur einer Epoche) wird sich nicht definieren lassen, dazu sind die Definitionsansätze nicht einheitlich genug, weil jeder andere Wertmaßstäbe anlegt. Insofern kommen wir mit "Geist einer Epoche einfangen" bestimmt weiter, wenn wir uns mit dieser Thematik beschäftigen. Genauso ist auch meine Modellauswahl hinsichtlich des Themas "13 Dekaden Automobildesign" zu verstehen. Ich habe aus meinem Fundus Modelle ausgewählt, die für mich typische Designmerkmale des betreffenden Jahrzehnts reflektieren. Dabei bin ich natürlich auch hinsichtlich der mir zur Verfügung stehenden Modelle beschränkt.


    Ich interessiere mich aber für Autos schon seit Kinderkarren-Zeiten (lt. übereinstimmender Aussagen mehrerer Verwandter war "Auto" nach "Mama" das zweite Wort, welches ich sprechen konnte - noch vor der Fähigkeit, selbst zu laufen) und Automobil-"Design" ging bei mir mit zeichnerisch sauberen Entwürfen schon im Alter von ca. 14 Jahren los. Ich habe auch noch etliche meiner sandkasten-erprobten Autos aus den Sechzigern hier stehen - auch diese werden nach und nach ins www wandern, fotografiert sind sie schon. Primär interessiert mich bei einem echten Auto immer das Aussehen, die Technik ist völlig nebensächlich. Von daher (und vermutlich, weil ich seit ewigen Zeiten im kreativen Bereich mein Geld verdiene) habe ich einfach einmal versucht, diese beiden Bereiche zusammenzubringen und Modellautos unter einem anderen Gesichtspunkt zu präsentieren als ich es auf meinen beiden - eher katalogmäßigen - Modellauto-Webseiten normalerweise mache.


    Und wenn ich mich hier im Forum so umsehe, dann gibt es ja einige Sammlerkollegen, die ihre 1:18-Modelle ganz hervorragend in freier Natur oder in Dioramen in Szene zu setzen wissen. Mit den 1:43ern ist das in der freien Natur so nicht immer möglich und Dioramen habe ich nicht zur Verfügung - von daher bin ich einen anderen Weg gegangen und es freut mich, dass er auch bei Dir auf Zustimmung stößt. Dafür sage ich Danke.


    Gruß Alex

  • Moin,


    die Dekade von 1980–1989 mutet aus damaliger Perspektive streckenweise orientierungslos, kalt und schrill an. Aus heutiger Sichtweise wissen wir, dass es ein Jahrzehnt einschneidender Umwälzungen war – politisch, gesellschaftlich und sozial.


    Mit dem deutlichen Wirtschaftsknick durch mehrere Ölpreis-Schocks des vorangegangenen Jahrzehnts sowie eines geänderten Käuferbewusstseins musste auch die Automobilindustrie andere Wege gehen. Praktische Fahrzeuge mit angemesseneren Verbräuchen waren gefragt – der „Golf“ von Volkswagen hatte das als neu etablierte Fahrzeugklasse bewiesen und den VW-Konzern vor dem endgültigen Aus bewahrt. Zeitgleich trat die japanische Automobilindustrie auf dem europäischen Markt nun sehr stark in Erscheinung – (noch) fehlende technische (und gestalterische) Kompetenz wurde durch Kampfpreise und beeindruckende Ausstattungsmerkmale wettgemacht. Das europäische Design ließ sich inspirieren von den „neu entdeckten Aeroformen“ – einer Gestaltungsart, die schon gut 60 Jahre zuvor ausprobiert waren war – damals allerdings aus anderen Gründen als nun. Mehr denn je versuchten Hersteller hochpreisiger Wagen sich abseits dieser Trends zu stellen, indem kleine Auflagen von Supersportwagen produziert wurden. Nur wenige davon sind tatsächlich auf den Straßen unterwegs gewesen – die meisten von Ihnen verschwanden gleich in den klimatisierten Garagen betuchter Sammler.


    Das hier gezeigte Modell zeigt eines der angesprochenen höherpreisigen Modelle in zeittypischer Farbkulisse – „Miami Vice“ lässt grüßen…



    Link zum Modell: Klick


    Gruß Alex

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!