Kantenhauber - Alfa Romeo GTA 1300 Junior

  • - Maßstab: 1:18
    - Hersteller des Modellautos: Minichamps
    - Marke des Vorbildes: Alfa Romeo


    Lange hat es gedauert, nun ist auch bei mir endlich ein Kantenhauber eingezogen :winken:


    Über die Geschichte des GTA und seine verschiedenen Versionen und Varianten hat es in der Vergangenheit ja schon sehr schöne und ausführliche Berichte von Carsten, ULF und den tollen Vergleich von Lenn gegeben, so dass ich mich hier rein um das Modell kümmern kann :pfeifen:


    Mein Favorit ist dabei der von der Rennhistorie eher unbedeutende GTA des Rainer Maschke in der legendären Jägermeister-Lackierung, gerade die Rad-/Reifenkombination mit den Slicks und den BBS-Racingfelgen gefällt mir außerordentlich gut :winken:


    Das Modell ist ein absolutes Highlight von Minichamps, offenbar hat 2009 die Rotstiftabteilung noch keine durchschlagenden Argumente gefunden :kichern: verchromte Scheibenrahmen, durchbrochenes Kühlergitter und - für manche wichtig - keine bzw. gut versteckte Pins in den Lampen zeigen, was die Aachener drauf haben, wenn sie denn wollen und dürfen. Dazu eine perfekt getroffene Form und sehr saubere Verarbeitung, von der schlecht sitzenden Tür rechts mal abgesehen, wobei das noch unter Alfa-Qualität fällt ;)


    Das Vorbild des Modells ist nur sehr schlecht dokumentiert, ich habe nur zwei Bilder, eines von frontal und ein weiteres - bei Scala43 - von der linken Seite gefunden, jeweils mit der Startnummer 83.


    Racingsportscars.com führt Maschke allerdings nur für das Avus-Rennen 1974 mit dem Jägermeister-GTA unter der Startnummer 106 an, 1976 ist Maschke dann nochmal für Hähn gefahren. Von daher wäre schon interessant zu wissen, ob und wann Maschke tatsächlich 1972 in der DRM gefahren ist, wie ja Minichamps angibt. In den Rennresultaten auf touringcarracing.net taucht Maschke in der DRM 1972 nur vereinzelt und Do Not Finished auf :hä:


    Anscheinend hat Minichamps aber mehr Informationen gehabt, so haben sie beispielsweise auf dem Heck des Alfa den Werbebanner des Maschke-Racing-Teams angebracht, der dem Handmusterexemplar des gecancelten AutoArt-GTA fehlt.


    Vielleicht weiß ja hier noch einer mehr. Maschke selbst betrieb seinerzeit in Wolfenbüttel eine Alfa-Romeo und Autobianchi-Vertretung, ab Mitte der 70iger bekam er einen Datsun-Händlervertrag und nach Zusammenschluss mit einem Karosseriebauunternehmen expandierte das Autohaus weiter, welches heute noch besteht.


    Aber nun zu dem kleinen Jägermeister :cool:


































    Einmal editiert, zuletzt von 44CMN ()

  • Danke für den Link und das Bild, in der Statistik zum Lauf in Kassel-Calden ist Rainer Maschke ja auch tatsächlich aufgeführt, das habe ich vorhin ganz überlesen :pfeifen:


    Interessant ist aber, dass das Bild bzw. das Rennen nicht Vorbild des Modells waren, da insbesondere die Lackierung vorn anders war :keineahnung:


    Immerhin erkennt man aber, dass der Maschke-GTA einen Außenspiegel hatte, den MCH bei der zweiten Auflage (ohne Seitenscheiben in den Türen) dann eingespart hat.

  • Zumindest sind die GTA in den Sofortkaufangeboten sehr teuer geworden und unter 150 € eigentlich nicht mehr zu bekommen, meinen habe ich für unter 90 € in der OVP ergattern können :winken:

  • Danke :winken:


    Das mit dem Kästchen ist ein gute Frage, ich würde spontan darauf tippen, dass das der Halter für den "Schnell"-Wagenheber ist, der dort angesetzt wird und das Fahrzeug hinten komplett anhebt :hä:

  • Also auf die Idee wäre ich jetzt nicht gekommen. Da das Heckblech in dem Bereich recht instabil ist, aber ausschließen will ich es jetzt auch nicht. Da ich mir das Kästchen sonst auch nicht erklären kann. :keineahnung:

  • Ich habe die Pix 2007 von Maschkes Sohn bekommen, und das Heckbild auf dem Prüfstand vom Jägermeister-Historiker und Modellbauer Holger Abt, der den Anhang und die Statistiken im Jägermeister Racing Buch geschrieben hat.
    Zu den Bildern zitiere ich ihn hier mal, und hoffe, dass er nichts dagegen hat.


    "Ich hatte damals auch Kontakt zu Maschke jr. Er hatte mir die Bilder mit der #83 geschickt. Daraus wurde dann das Modell. Das Rennen war das Flugplatz Rennen Wunstorf.
    Rainer Maschke findet im Ergebnissteil keine Erwähnung weil er mit dem Alfa keine Rennen gewonnen hatte.
    Das Buch ist nur ein Ausschnitt aus der Jägermeister Geschichte und aus weit mehr als 2500 Ergebnissen. Dieses Auto ist niemals bei einem DRM oder Tourenwagen EM Lauf gestartet. Daher werden Sie nichts im Internet finden.
    Es wird zwar bei den Modellen immer wieder behauptet, stimmt aber nicht. In Rahmenrennen könnte es gestartet sein. Mir ist aber nur bekannt das es Rundstreckenmeisterschafts Rennen oder Slalom und Bergrennen waren.
    Ich habe 10 Rennveranstaltungen aus 1972. Kassel ist die 11.
    Aus 1973 sind es 9 Veranstaltungen und 1974 waren es 7 Rennen. Das Auto wurde von Rainer Maschke selbst oder von Wolf Peter Mast gefahren. Mast ist der Sohn vom Jägermeister Besitzer.
    In der Anlage finden Sie ein Bild aus der Sport Auto oder Rallye Racing vom Saisonfinale 1972 Hockenheim.
    Der Alfa auf dem Leistungsprüfstand mit dem Fahrer Mast."


    Falls Herr Abt als Modellsammler hier zufällig Mitleser ist, bitte Bescheid sagen, ich fand die Infos einfach zu gut um sie nicht zu teilen.

  • Interessant, interessant.
    Wusste gar nicht, dass es da zwei Auflagen gab, meiner hat tatsächlich keine Seitenscheiben. Was wiederum seltsam ist, weil ich den sofort bei Erscheinen gekauft hatte, würde dann schon denken oder gedacht haben, dass meiner Erstauflage ist.
    Ist aber ok, ich mag das ohne, ich habe nie so richtig verstanden, warum so viele Modellsammler auf Seitenscheiben bestehen und daran sogar für sich selbst den Unterschied zwischen Spielzeug und Sammlermodell definieren.:keineahnung:
    Das Kästchen am Heckblech ist übrigens lediglich der Träger für die Kennzeichenbeleuchtung, sonst nüscht.
    Tolle Pics, ich hatte nachgesehen, vom Maschke hatte ich bsiher auch nichts auftreiben können.
    Interessant finde ich auch die Bereifung.
    Minichamps hatte nach meiner Beobachtung hier ja extra einen neuen Radsatz angefertigt und den nirgendwo anders zur Verwendung gebracht.
    Das ist so irre schade, weil genau die Dimensionen dieser Reifen auch an den anderen 1972er GTAj richtig gewesen wären, dort dann halt nur mit Campagnolos anstatt BBS.
    Auch beim 1971er Capri wäre es genau das hier gewesen, und zwar exakt so, mit Vierloch-BBS. (1971, nicht 1972!! An den 72ern stimmt das, was sie verbaut haben).

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

  • Danke für deine Ergänzung, Lenn, ja, das mit den Seitenscheiben finde ich auch eher zweitrangig, zumal man ja auf dem von UIf geposteten Bild mit der #83 sieht, dass dort die Scheibe runtergekurbelt ist :kichern:


    Aber auf diesem Bild sieht man auch, dass der Maschke-Alfa einen Talbot-Außenspiegel trägt und keine Kreuze auf den Scheinwerfern, was bei der Version ohne Seitenscheiben nicht so ist.


    Die Erklärung bezüglich des Halters für die Kennzeichenbeleuchtung ist einleuchtend :winken: Jetzt erkenne ich auch die Chromknubbel als ebensolche :kichern:

  • Das mit der Kennzeichenbeleuchtug ist einleuchtend.Hätte halt nicht gedacht das man die am Orginal dran gelassen hat Stichwort Gewichtsreduzierung.


    Danke für die Aufklärung :sehrgut:

  • Naja, zum einen waren die Kisten ja ohnehin nicht schwer, 720kg hatten die Leichtbau-GTA und zu anderen, wenn, was Ulf oben ja schreibt, der Maschke-Alfa hauptsächlich bei Slalom und Bergrennen eingesetzt worden ist, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass der tatsächlich auch eine Straßenzulassung hatte.

  • Das war alles reglementsbedingt.
    Natürlich ist das hier Gruppe 2, klar.
    Über die Gruppe 1 hat Rainer Braun mal gesagt, glaube, auf dieser Adrenalin-DVD war das, dass nicht einmal der Aschenbecher ausgebaut werden durfte. Einlasskanäle polieren, Stoßstangen ab, Radkappen ab, eventuell ein Kennzeichen ab und das war's.
    Aber auch die Gruppe-2-Regularien waren hart. Straßenzulassung war Pflicht!
    Das bischen Kennzeichenbeleuchtung war eh Makulatur, denke ich.
    Mehr Gewichtserpsarnis haben die Seitenscheiben gebracht, viele der 1970/71/72er GTAj fuhren mit zwei unterschiedlichen Arten Plexiglasseitenscheiben herum. Die wenigen mit Originalverglasung, erkennbar an den Dreiecksfenstern, haben da sicherlich ein paar mehr Kilos auf die Waage gebracht. Und überhaupt: Der Luxus, sich durch heruntergekurbelte Seitenscheiben ein bischen Kühlung zu verschaffen, wurde durch eine dann einigermaßen versaute Aerodynamik erkauft, während zeitgleich andere die Karosseriespalten mit Gaffertape abklebten, um da noch was an Luftwiderstandsverringerung herauszukitzeln. Jeder wie er Bock hatte, deswegen sehen die Autos für meinen Geschmack auch so viel schöner aus als diese superoptimierten Breitbaukästen der späten 70er Jahre.


    PS: Übrigens hatte Maschke ja den Kennzeichenhalter abgeruppt, wie man auf Ulfs Bild erkennt, die Autodelta GTA fuhren aber tatsächlich fast alle mit Kennzeichenhalter, teilweise auch mit Kennzeichen, zumindest die GTAm in Spa. Meist war das Kennzeichen aber vorn aufgeklebt.
    Die Alpina 1600 aus 1970 hatten jeweils nur ein Kennzeichen, wahlweise vorn oder hinten, KF SC 5 trug es meist vorn, KF SC 7 hinten.

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

    3 Mal editiert, zuletzt von area52 ()

  • Das ist schon richtig, wobei ja zumindest die Stoßstangen entfernt werden durften. In deinem seinerzeit verlinkten Film hat der weiße GTA mit der gelben Front ersichtlich Kennzeichen vorn und hinten



    Und vom Gewicht her bewegten sich die GTA ohnehin an der Untergrenze, laut Art. 260 des Sportgesetzes durften Fahrzeuge bis 1300ccm ein Leegerwicht von 720kg aufweisen, so dass es beim GTA auf das letzte Gramm gar nicht ankam.

    Einmal editiert, zuletzt von 44CMN ()

  • Interessant, interessant.
    Wusste gar nicht, dass es da zwei Auflagen gab, meiner hat tatsächlich keine Seitenscheiben. Was wiederum seltsam ist, weil ich den sofort bei Erscheinen gekauft hatte, würde dann schon denken oder gedacht haben, dass meiner Erstauflage ist.


    Erstauflage = keine Seitenscheiben. :hae:


    05.JPG

    Einmal editiert, zuletzt von Gulf_LM ()

  • Dann ist es viellicht die spätere Auflage :pfeifen: Es scheint aber sogar drei verschiedene gegeben zu haben, auf der Minichamps-Seite (und auf der Verpackung) findet er sich mit Seitenscheiben aber ohne Kreuze auf den Scheinwerfern und ohne Außenspiegel, hier im Forum ist ein solcher auch schon gezeigt worden :hä:

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