Ferrari 365 GT4 BB N.A.R.T. 1975 Daytona24hours BBR

  • Ferrari 365 GT4 BB
    NART Racing Daytona 24hours 1975
    (Claude Ballot Lena/Milt Minter)
    BBR "Concept18"


    Der 365 GT4 BB war Ferraris erstes Topmodell mit Mittelmotor. 1971 erstmals als Stilstudie gezeigt, ging die Berlinetta Boxer
    schliesslich 1973 in Produktion und löste damit den 365 GTB4 (Daytona) als Spitzenmodell ab. Obwohl das Auto den Namen
    365 trug, besaß es nicht den aus der 365-Baureihe bekannten V 12: Ferrari hatte nach langer Zeit einen neuen 12-Zylinder
    konstruiert. Dieser hatte 4390 cm³ Hubraum und trug seine Zylinder im Gegensatz zu all seinen Vorfahren erstmals nicht
    in klassischer V-Form. Der Motor leistete 279 kW (380 PS) bei 7500/min und hatte ein maximales Drehmoment von 409 Nm bei
    3900/min. Mit einem Leergewicht von 1160 kg beschleunigte der 365 GT4 BB in 5,4 sec auf 100 km/h und erreichte lt. Werks-
    angaben eine Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h. Bis zur Markteinführung des Nachfolgers 512 BB in 1976 wurden bei Ferrari
    insgesamt 387 Exemplare des 365 GT4 BB gebaut.



    Eine direkte Werksbeteiligung Ferraris bei Gt Rennen war bereits Mitte der 60er Jahre zu Ende gegangen. Mit dem von Jochen
    Rindt und Masten Gregory erzielten Sieg auf einem 250 LM des NART Teams konnte 1965 erstmals ein privat eingesetzter Ferrari
    das 24 Stunden Rennen von LeMans gewinnen. Es war dies gleichzeitig der letzte Sieg für die Italiener an der Sarthe. Der Besitzer
    von NART war Luigi Chinetti, ein ehem. Rennfahrer und dreimaliger Le-Mans-Sieger. Chinetti war mit dem "Commendatore" bereits
    lange befreundet. Mit dem Import von Ferrari in die USA, erfolgreichen Verkauf, aber auch aufgrund seines "NorthAmerican-
    RacingTeam" hatte Chinetti den weltweiten Ruf der Marke Ferrari entscheidend mitgeprägt.



    Schon kurz nach Markteinführung der 365 GTB4 Daytona in 1969 hatte Chinetti bei Ferrari einen Serienwagen mit Alu-
    karosse geordert und diesen für einen ersten Einsatz in Le Mans nur leicht modifizieren lassen. Das Interesse verschiedener
    Privatteams, u.a des französischen Generalimporteurs Pozzi und der Schweizer Scuderia Filipinetti führte schliesslich
    zum Bau der 365 GTB4 Competizione in drei Kleinserien, was sich für Publicity und Verkauf der Ferrari noch als vorteilhaft
    herausstellen sollte. So erzielten die von Pozzi eingesetzten Fahrzeuge 1972 und 1973 Klassensiege in Le Mans.



    Chinettis NART Team setzte in den frühen 70er Jahren bis zu vier 365 GTB4 Competizione bei Langstreckenrennen ein
    und erzielte damit in Daytona 1973 den 2. Gesamtplatz. Zu diesem Zeitpunkt war die Produktion der 365 GTB4 bereits
    eingestellt und diese von den 365 GT4 BB abgelöst worden. Das Mittelmotorkonzept, deren günstigeres Leistungsgewicht
    und nicht zuletzt die keilförmige, flache Karosse der neuen 365 Berlinetta Boxer boten wesentlich bessere Voraussetzungen
    für einen erfolgreichen Einsatz im Rennsport als dies beim Daytona Competizione der Fall war.



    Vor diesem Hintergrund lag es für Chinetti nah, neben den bewährten 365 GTB4 erstmals auch eine Wettbewerbsversion
    des neuen Mittelmotor-Ferraris vom Typ 365 GT4 BB aufzubauen. Zum Preis von 25.000 USD erstand das NART Team im
    November 1974 einen Serienwagen mit Chassis 18139. Die Technik und Karosse dieser Berlinetta Boxer wurden bei
    NART über die Wintermonate grundlegend überarbeitet, um damit für den traditionellen Saisonauftakt bei den 24 Std
    von Daytona 1975 antreten zu können.



    An dem für die Fahrerbesetzung Claude Ballot Lena (F) und Milt Minter (USA) gemeldeten Berlinetta Boxer kündigte sich
    allerdings schon vor Rennstart aufkommendes Unheil durch hektische Betriebsamkeit der Mechaniker an. Eine zuvor im
    Training kollabierte Aufhängung zwang den Franzosen gleich nach Abschluss der Einführungsrunde zur Rückkehr in die Box,
    um so zumindest das Startgeld kassieren zu können. Aufgrund fehlender Ersatzteile nicht reparabel, musste der Wagen
    denn auch gleich wieder abgestellt werden.



    Zum folgenden Rennen, den 12 Stunden in Sebring setzt das NART Team alles auf eine Karte und meldet den 365 BB als
    einziges Fahrzeug. Am Training konnte der Wagen aber nicht teilnehmen, da die NART Mechaniker ihn erst kurz vor Start
    zum Laufen bringen konnten. So musste die Berlinetta Boxer vom letzten Platz und an 70ter Stelle in das Rennen gehen.
    Nach einer furiosen Aufholjad durch das gesamte Teilnehmerfeld befanden sich Milt Minter und Eppie Wetzes bereits
    auf den vorderen Rängen, als der Ferrari bei einem Boxenstop plötzlich in Flammen aufging! Glücklicherweise konnte
    der Brand wieder gelöscht und Ferraris erster und einziger Gt-Wagen mit Mittelmotor das Rennen wiedere aufnehmen.



    Gleich hinter dem Werks BMW CSL und vier Porsche RSR erreichte er den 6. Gesamtplatz in Sebring 1975. Das war zugleich
    das beste Ergebnis nach 10 Rennteilnahmen und 6 Zielankünften.




    Zum Modell selbst ..............kann ich ja später noch was schreiben:kichern:




    Einmal editiert, zuletzt von groupracer ()

  • Welch ein Hintern ....:sehrgut:
    Brutales Teil, kannte noch nicht einmal das Original.
    Würde mir gefallen, Glückwunsch !

    10 Jahre V8, und er blubbert und blubbert .....

  • Dolles Gerät.... eine der coolsten Ferrari Bastelkisten, die nach dem Werks-Rückzug 1973 so schön hemdsärmlig im Langstreckensport herumlärmten, super! :freuen:


    Irgendwie ist mir, als hätte ich seit Ewigkeiten noch einen 43er von dem rumliegen, aus einer Zeit, als man von solchen Exoten in 18 nur träumen konnte.


    Viel Spass mit deinem NART!

  • Hübsches Schiff. Dick, aber dabei dennoch so herrlich klar und ästhetisch, ohne die 1975 ja eigentlich schon auf einem ersten Höhepunkt sich befindliche Silhouettecarsuperbreitspoilerflügelbastelbudenoptik.
    Fast schade, dass das Viech nur so eine Randnotiz war in den Statistiken.
    Tolles Modell auch.

    Hirnrisse kann man nicht kleben.

  • Dolles Gerät.... eine der coolsten Ferrari Bastelkisten, die nach dem Werks-Rückzug 1973 so schön hemdsärmlig im Langstreckensport herumlärmten, super! :freuen:


    Genau das ist der Reiz dieser Renner :winken:

  • Danke für die lobenden Worte, wusste ich doch, dass nicht nur ich den toll finde!:kichern:


    @GulfLM: "Bastelbude" trifft es wohl sehr gut:sehrgut:, denn dieser 365 GT4 BB wurde für fast jedes seiner wenigen Einsätze mehr oder weniger stark verändert und war das einzige Exemplar seiner Art. Zwei weitere GT4 BB wurden ebenfalls bei NART für Renneinsätze präpariert, waren allerdings mehr Serien- anstatt Rennwagen geblieben. Leider hab ich kaum mehr als ein halbes Dutzend Originalfotos vom Einsatz in Daytona 1975 im Netz gefunden. Kein Wunder, fuhr er dort ja auch nur die Einführungsrunde (oder hast Du zufällig noch irgendwelche Bilder von diesem Auto in Daytona ??:keineahnung:)


    area52: freut mich, dass er Dir gefällt. Tja, 1975 war tatsächlich schon so ne Art Höhepunkt was "Breite und Geflügel" anbetraf. Sieht man z.B sehr gut bei den Porsche 3.0 RSR aus 74 u 75, die fuhren damals mit der breitesten Karosse überhaupt mit 350er(!) Reifen hinten und hatte das sog. "Whaletail". Die 3.0 RS u RSR mochte ich früher übrigens selbst nicht so besonders, aber inzwischen liebe ich den 3.0 RSR und seinen superbreitWhaletail-Look fast genauso wie den 2.8 RSR.



    zum Modell: Es ist mein erster BBR und ich finde Verarbeitung, Finish und Lackierung wirklich grosse Klasse und mein Exemplar (No 011/100) einfach makellos. Ein Modell mit Ledersockel und Vitrine zu haben, war eher Zufall - aber jetzt freue ich mich drüber und ist ausserdem praktisch, da er nun seinen eigenen "Stellplatz" hat.


    BBR hat von dieser 365 GT4 NART-Berlinetta Boxer noch ein gelbes und rotes Modell sowie die spätere Le-Mans Variante (No75 aus 1977) produziert. Obwohl oder vielleicht auch weil das Original so selten ist, gibt es mit Tecno Models und CMR zwei weitere Hersteller mit Nachbildungen diverser Rennvarianten (Sebring, LeMans) wobei diese im direkten Vergleich zum BBR bzgl. Formwiedergabe, Details und Gesamterscheinung abfallen dürften. Ich hatte überlegt, ob ich die 77er Le Mans oder die Daytona-Version von BBR nehmen soll. Wegen der ursprünglichen Form und dem eher schlichten Dekor hatte mich besonders die Daytona-Version gereizt. Ausserdem hatte diese mit den konkaven Einbuchtungen seitlich unten am Frontteil eine einzigartige Form. Hab ihn vom Sockel genommen und an die "frische Luft" gesetzt...


















    13 Mal editiert, zuletzt von groupracer ()

  • Oh, den habe ich ja ganz verpaßt hier - wirklich ein schönes Ding und war mir bis dato auch unbekannt - daher mal ein Danke für die schöne Vorstellung!


    Ich dachte, die NART-Teile seien immer weiß-blau gewesen, hab ich wohl falsch gedacht!


    Macht wirklich einen guten Eindruck, ist aber aus Resine, oder? Das soll zwar das tolle Modell nicht schmälern, aber da bin ich wegen des Preises raus. Wenn Resine, muß es für mich deutlich günstiger sein als diecast all-open und das sind die BBR ja leider nicht, eher im Gegenteil.

  • Leider hab ich kaum mehr als ein halbes Dutzend Originalfotos vom Einsatz in Daytona 1975 im Netz gefunden. Kein Wunder, fuhr er dort ja auch nur die Einführungsrunde (oder hast Du zufällig noch irgendwelche Bilder von diesem Auto in Daytona ??:keineahnung:)


    Jau, tolle outdoor pics! :sehrgut:


    Nein, Daytona 75 Bilder hab ich nicht, den Wagen hab ich auch nie recherchemässig beackert.
    Vom gleichen Wagen mit der eingedrückten Nasenseite #111 (Sebring, Road Atlanta) hab ich zwei pics auf nem trailer.

  • Tja, was soll man noch schreiben was nicht schon gesagt wurde sehr schönes Modell .....:ja:...echt Super saubere Fotos ...:sehrgut:...und immer wieder toll in Szene gesetzt

  • Hallo,


    hast du die folgenden Seiten schon gesehen bei deiner Suche nach Bildern des Original deines Modells :


    http://Http://www.racingsports…errari/365%20GT4__BB.html


    http://Http://www.racingsports…ytona-1975-02-02-001a.jpg


    http://www.racingworld.it/foru…pic.php?t=10081&start=135


    Gruss von einem Ferrari, Mustang und Corvette Sammler aus Belgien

    Ich sammele seit Jahren Ferrari Strassen-und Rennautos
    (kein F1), sowie Mustang und Corvette und die Autos die ich selbst gehabt habe. Das alles möglichst in 1:43.

  • Nicht mein Beuteshema, aber diese Forstellung verdient natürlich höchste Anerkennung :sehrgut:


    Das ein Modell mit einem Limit von gerade mal 100 Stück weltweit nen höheren Preis hat ist eig. logisch.


    Aber die ganze Kritik an den Preisen lässt MR und BBR schon seit ewig kalt, due Modelle verkaufen sich trotzdem.


    Auch Porsche wird den Spark 991 GT2 RS in silber für 299,- spielend los.
    Verblüft mich immernoch und dann blicke ich auf meinen UV GT3 RS.


    Rational kann man das alles nicht mehr erklären und muss es vlt. auch nicht. :keineahnung:


    Die Details am Modell sind jedenfalls schön umgesetzt :sehrgut:

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